Nachrichten rund um die Rechtschreibreform
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27.07.2005
Geteiltes Ulm
Die Donau als orthographischer Wassergraben
Ulm in Baden-Württemberg und Neu-Ulm in Bayern. Die beiden Städte trennt nicht nur die Donau, sondern bald auch die deutsche Rechtschreibung, glaubt dpa.
Nicht alle machen verbindlich mit
Zweigleisigkeit verwirrt Schulen
Die Übergangsphase ist vorbei - zumindest in 14 von 16 Bundesländern. Am ersten August werden die unstrittigen Teile der Rechtschreibreform in Schulen und Behörden verbindlich eingeführt. Für die Schüler heißt das: Ab August werden frühere Schreibweisen als Fehler gewertet. Anders sieht es in Bayern und Nordrhein-Westfalen aus, was schon jetzt für Konfusionen sorgt.
Allein in Bayern und Nordrhein-Westfalen wird vorerst an der bestehenden Übergangsfrist festgehalten. Dort lernen die Schüler das Schreiben zwar auch nur noch nach den 1998 eingeführten neuen Regeln, veraltete Schreibweisen gelten aber noch nicht als falsch und wirken sich nicht nachteilig auf die Schulnoten aus.
Der Grund für das Ausscheren der zwei Bundesländer: Teile der Rechtschreibreform sind umstritten. Derzeit prüft der Rat für deutsche Rechtschreibung einige strittige Fälle. Das Expertengremium will bei seinen Änderungsvorschlägen den Sprachgebrauch in den Mittelpunkt stellen. Etwa bei der Getrennt- und Zusammenschreibung sprach sich der Rat dafür aus, wieder mehr Wörter zusammenzuschreiben.
Für all diese Teile der Rechtschreibreform, die derzeit diskutiert werden, gilt in allen Bundesländern weiter eine Übergangsfrist und damit eine Toleranzgrenze bei der Fehlerkorrektur in den Schulen. Der Rat für deutsche Rechtschreibung will bis zum Sommer nächsten Jahres Vorschläge vorlegen, damit diese Teile der Reform zum Schuljahr 2006/07 ebenfalls verbindlich werden.
Bayern und Nordrhein-Westfalen wollen nun aber die gesamte Reform erst bindend einführen, wenn der Rechtschreibrat zu den noch fehlenden Teilbereichen der Rechtschreibung seine Vorschläge vorgelegt hat und diese von der Kultusministerkonferenz übernommen worden sind.
Im konkreten Schulalltag dürfte diese Zweigleisigkeit zu einigen Problemen führen. Beispiel: Ulm in Baden-Württemberg und Neu-Ulm in Bayern. Die beiden Städte trennt nicht nur die Donau, sondern bald auch die deutsche Rechtschreibung.
Wenn der Elftklässler Andreas Kummert zu Hause in Ulm ist, darf er „Fluß“ statt „Fluss“ schreiben. Ist er in seinem Gymnasium in Neu-Ulm, bekommt er dafür einen Fehler angestrichen. Den Überblick über neue und alte Rechtschreibung hat der Schüler längst verloren: "Hier hat doch keiner mehr eine Ahnung." Eine Schulkameradin fragt: "Was ist, wenn sich die Bayern jetzt in Baden-Württemberg bewerben und lauter Fehler machen?"
Im Lehrerzimmer sitzen unterdessen die Deutschlehrer und rätseln, wie es nun weiter geht. "Es ist ein höllisches Durcheinander", sagt Barbara Jeremias. Ihre Kollegin Martina Lutz nickt: "Bildungshoheit der Länder hin oder her, mir kommt das vor wie ein Schildbürgerstreich.“ Die Reform nehme auf diese Weise keiner ihrer Kollegen mehr ernst. Vom Ministerium gebe es zudem keine Anleitung, was wohl mit "unstrittigen Teilen" gemeint ist. "Wir erfahren eigentlich alles erst aus der Presse."
Und die, die den Schülern das Regelwerk beibringen müssen, sind selbst nicht immer firm in der Sache. „Bei mir sind die alten Regeln drin, die bekomme ich gar nicht mehr raus“, gesteht Lehrerin Lutz. Mit mehreren Ausgaben des Duden sitze sie beim Korrigieren.
Der Direktor der Schule, Klaus-Michael Zinnecker, beruhigt: „Es wird auch weiter eine Toleranzphase geben. Einzelne Fehler führen noch nicht zu Abwertungen, unsere Abiturienten werden nicht benachteiligt.“ Man müsse schließlich die besondere Situation des Gymnasiums am "Grenzzaun" beachten. Eine Flucht der Baden-Württemberger nach Bayern befürchtet Zinnecker nicht. Ein gebürtiger Ulmer Schüler kommentiert die Frage entgeistert: „Wer will denn schon nach Bayern?“
Rat soll neuer Sprachwächter werden
Seit mehr als zwei Jahrzehnten wird um die neue deutsche Rechtschreibung gerungen. Zukünftig könnte ein amtlicher Sprachwächter über neue Schreibweisen oder Rechtschreibregeln beraten und diese verbindlich einführen. Doch das Vorhaben wird mehr und mehr zum Politikum.
Einst oblag es dem privat-wirtschaftlich organisierten Duden-Verlag, neue Schreibweisen peu à peu in den regulären Sprachgebrauch einzuführen. Mit dieser Praxis hat die Rechtschreibreform gebrochen. Doch wer soll nun künftig über Neuerungen der Rechtschreibung entscheiden, wenn sich nach offizieller Einführung der Reform in allen Bundesländern der allgemeine deutsche Sprachgebrauch weiterentwickelt?
Nach dem Wunsch der Kultusminister soll der Rat für deutsche Rechtschreibung "den Schriftgebrauch der deutschen Sprache beobachten und Vorschläge zur Weiterentwicklung der Rechtschreibung erarbeiten." Der Rat war nach heftiger Kritik an der Rechtschreibreform von der Kultusministerkonferenz ins Leben gerufen worden. Das Gremium hatte im Dezember 2004 seine Arbeit aufgenommen und die bisherige "Zwischenstaatliche Kommission" abgelöst. Dieser gehörten auf deutscher Seite ausschließlich Sprachwissenschaftler an, die die Reform befürworteten.
Künftig würde also nicht mehr die Kultusministerkonferenz (KMK) das letzte Sagen haben, sondern der von ihr eingesetzte Rat könnte das Recht erhalten, verbindliche Änderungen vorzuschagen und zu beschließen. Die Kultusminister selbst möchten angesichts des jahrelangen Theaters um ihre missglückte Reform offenbar weiteren Gesichtsverlust vermeiden und suchen nach einem glücklichen Ausstieg aus dem Desaster.
Das Expertengremium, geleitet vom früheren bayerischen Kultusminister Hans Zehetmair (CSU) und inzwischen bestückt mit Gegnern wie Befürwortern der Reform, könnte dabei die Rolle eines neuen deutschen amtlichen Sprachwächters einnehmen. Der Rat könnte aber auch eine vollständige Reform der Reform einleiten, was sich immer noch viele Reformgegner wünschen dürften.
Dem Rat gehören Sprachwissenschaftler, Vertreter von Verlagen, von Schriftsteller- und Journalistenverbänden, Lehrerorganisationen sowie des Bundeselternrats an. Die Mitglieder kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie aus Liechtenstein und Bozen-Südtirol. Von deutscher Seite gehören ihm 18 Mitglieder an.
Doch der mögliche neue Sprachwächter wird mehr und mehr zum Politikum. Hinter den Kulissen ziehen Niedersachsen Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) und dessen bayerischer Amtskollege Edmund Stoiber (CSU) ihre Fäden. Zwar weigerte sich Wulff, die endgültige Einführung der Rechtschreibreform auch in seinem Bundesland noch einmal um ein weiteres Jahr zu verschieben. Doch unverdrossen strebt er jetzt nach dem Langziel, die KMK bei der Rechtschreibreform künftig gänzlich auszuhebeln. Zugleich möchte er den Reformgegnern im Rechtschreibrat die Türen ganz weit öffnen.
Doch mit ihrem forschem Vorgehen dürften Wulff und Stoiber nicht nur die Kultusminister der SPD sondern auch die eigenen Mannen verschrecken. Gesucht wird ein Mittelweg, der dem Rechtschreibrat zwar genügend Freiraum bei der Sprachgestaltung gibt, den Kultusministern aber auch weiterhin die Verantwortung für die Gestaltung des Schulunterrichts belässt.
Bei einer Sitzung des Rates im Juni in Mannheim erzielten Reformbefürworter wie Gegner Einvernehmen über die besonders umstrittene Getrennt- und Zusammenschreibung. Die Schriftsprache soll sich künftig wieder mehr nach dem Sprachgebrauch der Menschen richten. Das bedeutet erneute Änderungen an der sieben Jahre alten Reform.
Der Rat soll die strittigsten Fälle der Reform überdenken und bei Einvernehmen Änderungen beschließen. Später soll der Rat alle fünf Jahre einen Bericht vorlegen. Dem Rechtschreibrat sei es unmöglich, bis zum Schuljahresbeginn in diesem Sommer die nötigen Korrekturen zu erarbeiten, betonte sein Vorsitzender Zehetmair im Juli. Er zeigte sich aber optimistisch, dass der Rat die Korrekturen bis Jahresende erarbeitet haben werde. Diese sollen dann voraussichtlich bis zum Schuljahr 2006/2007 eingeführt werden.
Vor 50 Jahren war alles noch ganz einfach: Die "Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder" teilte unter der Rubrik "Sonstiges" im Bundesanzeiger vom 15. Dezember 1955 mit, dass fortan in Zweifelsfällen der Sprache "die im Duden gebrauchten Schreibweisen und Regeln verbindlich sind." Mit dieser kleinen amtlichen Mitteilung wurde zugleich ein Verlags-Monopol begründet, dass gut 40 Jahre halten sollte, nämlich bis zur Verabschiedung der Zwischenstaatlichen Vereinbarung über die Rechtschreibreform von Deutschland, Österreich und der Schweiz vom Juli 1996.
Dabei funktionierte das Duden-Verfahren in der Praxis recht simpel: Tauchten in Medien oder im öffentlichen Sprachgebrauch extrem oft abweichende Schreibweisen auf, wurde dies im wissenschaftlichen Beirat des Verlages eingehend geprüft. In vielen Fällen erschienen dann die abweichende Schreibweisen in der nächsten oder übernächsten Duden-Ausgabe als neue, zulässige Variante. Auf diese Weise wurden Wörter peu à peu auch in den regulären Sprachgebrauch eingeführt.
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Kommentar von Libération, 30. 7. 2005, verfaßt am 01.08.2005 um 02.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1403
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L'Allemagne divisée par le mur de l'orthographe
Deux régions sur seize refusent les nouvelles règles
Par Isabelle ORY
Imaginons. Un écolier écrit sous la dictée : «Le maître-nageur l'a embrassée au bord de la rivière.» Zéro faute, s'il est Breton. Mais trois fautes, s'il est Normand, car il aurait dû écrire : «Le maîtrenageur l'a enbrassée au bord de la riviaire.» Absurde ? C'est pourtant bien ce qui va se passer en Allemagne dès la prochaine rentrée scolaire. Deux régions allemandes sur seize ont décidé de snober la réforme de l'orthographe qui entre en vigueur lundi, après sept ans de cohabitation houleuse entre anciennes et nouvelles règles.
Bande à part. La Bavière et la Rhénanie du Nord-Westphalie, où habite plus d'un tiers de la population allemande, font bande à part. Leurs têtes blondes pourront toujours écrire «Schwimmeister» pour maître-nageur, alors que le reste des petits Allemands devra s'habituer à la triple consonne de «Schwimmmeister» sous peine de zéro pointé. Le vénérable «ß», sacrifié sur l'autel de la simplicité, bénéficie ainsi d'un sursis. «Kuß» (baiser) et «Fluß» (fleuve) ne seront pas transformés en «Kuss» et «Fluss».
Avant de tout bouleverser, les deux irréductibles veulent attendre l'avis définitif du Conseil pour l'orthographe allemande. Créé cet hiver, il doit réformer la réforme, mais son travail n'est pas terminé. Les experts doivent encore trancher certaines questions épineuses. Du genre : où faut-il couper les mots en fin de ligne, «Wes-te» ou «We-ste ?» Un dilemme qui tourne à la guerre de tranchées chez les linguistes. Ils ont promis de rendre leur copie dans un an. Du coup, seule la partie déjà validée de la réforme de 1998 entre en vigueur lundi, le reste attendra l'été prochain. Kafka n'aurait pas fait mieux.
Au départ, la réforme devait pourtant simplifier une orthographe codifiée tardivement, en 1901. Avant, chacun pouvait écrire à sa guise, la plume de Goethe et Schiller était libre. «Ce qui importe, c'est que le lecteur comprenne ce que l'on veut dire», avançait pragmatiquement l'auteur de Faust. Deux cents ans plus tard, ses compatriotes en sont à se battre pour des virgules mal placées. Les prix Nobel de littérature Günter Grass et Elfriede Jelinek sont partis en campagne contre les modifications. Le très conservateur quotidien Frankfurter Allgemeine Zeitung aussi, qui a fait volte-face, après une téméraire introduction des nouvelles règles pendant un an. Chez les profs c'est la panique. Le grand syndicat enseignant GEW supplie la Bavière et la Rhénanie de faire comme les autres. Les éditeurs scolaires n'arrivent pas à suivre.
Identité. Les Allemands réclament à 61 % le retour à l'orthographe de papa, seuls 8 % apprécient la réforme, selon une étude récente. «En Suisse et en Autriche, il n'y a eu aucun problème, note Annette Trabold, linguiste à l'Institut de la langue allemande de Mannheim. Mais les Allemands confondent orthographe et langue. Ils craignent qu'en modifiant les mots on ne touche à leur identité. Ils ont perdu la guerre, ils ont été divisés puis réunifiés, ils ne veulent plus de changement.» Pour résumer, ils veulent manger sans Streß leurs Spaghetti et surtout pas des Spagetti.
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Kommentar von Hans-Jürgen Martin, verfaßt am 30.07.2005 um 11.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1387
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Seine spaßigen Bemerkungen zum "ss" hätte Herr Müller nicht erfinden brauchen - man braucht nur im zitierten dpa-Text nachzulesen:
"Mit dieser kleinen amtlichen Mitteilung wurde zugleich ein Verlags-Monopol begründet, dass gut 40 Jahre halten sollte, ..."
Hoffen wir, daß das "dass" nicht 40 Jahre hält ...
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Kommentar von Westfälische Rundschau, 29. 7. 2005, verfaßt am 30.07.2005 um 11.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1386
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Einlenken wäre "kein Gesichtsverlust"
Von Anja Luckas
Duisburg. Horst Bartnitzky hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Der Vorsitzende des Grundschulverbandes hofft noch immer "auf ein Einsehen" der neuen NRW-Landesregierung, die ebenso wie Bayern die verbindliche Einführung der neuen Rechtschreibregeln zum 1. August ablehnt und somit womöglich "einen Keil zwischen die Länder treibt".
Sich den 14 anderen Bundesländern noch anzuschließen, wäre nach Ansicht Bartnitzkys jedenfalls "kein Gesichtsverlust" für Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) und sein schwarz-gelbes Kabinett.
Auf "einen Ruck" hatte auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gehofft, habe doch niemand Verständnis dafür, "wenn parteipolitische Süppchen auf dem Rücken der Schüler und Lehrer gekocht" würden, wie die stellvertretende GEW-Vorsitzende Marianne Demmer sagt. Vorerst jedoch wollen die Düsseldorfer die Änderungsvorschläge des Rechtschreibrates abwarten, bevor die neuen Regeln auch hier verbindlich werden.
Dieses Abwarten treibt übrigens bisweilen seltsame Blüten: So gehört das von Franziskanerinnen geleitete, auf einer Insel gelegene Gymnasium Nonnenwerth nahe Remagen zwar offiziell zu Rheinland-Pfalz. Die Schüler jedoch kommen zu einem großen Teil aus NRW. Ab dem neuen Schuljahr gilt deshalb für sie - anders als für ihre Altersgenossen aus dem nahen Rheinland - keine Toleranz mehr bei der Fehlerkorrektur.
Die in NRW verlängerte Zweigleisigkeit bei der Bewertung ist nach Ansicht von Bartnitzky jedoch ohnehin nicht das eigentliche Problem. Vielmehr führten andauernde Diskussionen zu reichlich Frustration und Irritation bei Lehrern und Schülern. Denn "je älter und vor allem selbstbewusster die Schüler werden", so der Duisburger Pädagoge, desto mehr werde im Unterricht über vermeintliche Fehler nach alter oder neuer Regel diskutiert. Seit sieben Jahren, wohlgemerkt.
Keine oder nur geringe Auswirkungen hat die Düsseldorfer Entscheidung indes auf die Grundschüler in NRW, werden doch seit 1998 bereits die neuen Regeln gelehrt. Die sind laut Bartnitzky gerade für Schulanfänger "durchaus hilfreich". Als Beispiele nennt er die Stammregelung und die Trennung nach Sprachsilben.
Jedoch warnt der Experte vor weiteren Ausnahmen, wie sie der ehemalige bayerische Kultusminister und Vorsitzende des Rats für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair (CSU), vorgeschlagen habe. So solle bei einer Trennung kein Buchstabe allein stehen dürfen, was laut Regel jetzt erlaubt ist. Eine überflüssige Diskussion, so Bartnitzky: "Kein Mensch trennt ein Wort so, dass nur ein Buchstabe übrig bleibt."
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Kommentar von Peter Müller, verfaßt am 29.07.2005 um 14.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1376
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Nicht ganz ernstzunehmende, nur leicht abgewandelte Diskussion zwischen SDA und dpa am Mittagstisch von gestern. Die Rede kam unvermeidlicherweise auch auf die Rechtschreibung.
dpa: Also alles ist ja nicht schlecht an der Reform.
SDA: Super! Wir haben lange nach Positivem gefahndet und nichts gefunden. Nennen Sie uns bitte, bitte ein Beispiel!
dpa: Natürlich, dass ist doch OK, nach langem Vokal ß, nach kurzem ss, ganz einfach.
SDA: Also schreibe ich: Dass isst Misst? Und: Kenntniss und Erlebniss?
dpa: Nein! Da natürlich nicht!
SDA: Aber Sie sagten doch eben, nach kurzem Vokal ss?!
dpa: Ja, aber nur, wo vorher ein ß stand!
SDA: Wie bitte? Dann muß ich ja die alten Regeln auch kennen!
dpa: äh...
SDA und dpa (unisono): Dass isst ja wirklich Misst!
dpa: Ja, aber wie gebe ich nun zum Ausdruck, daß ich ein aufgeschlossener, für Neues zugänglicher Mensch bin? Mit dass war das wunderbar einfach und bequem!
SDA: Ganz einfach: jetzt, wo das Neue, das ohnehin eigentlich das Alte ist, beschlossen ist, wird das Alte zum Neuen. Das fordern wir jetzt! Wir sind Reformer!
dpa: Genial! Wir sind Reformer!
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Kommentar von Stefan Stirnemann, verfaßt am 28.07.2005 um 22.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1371
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Teil A der Neuregelung und die Abfindung
In diesem Teil sind die Laut-Buchstaben-Zuordnungen geregelt. Von der Reform betroffen sind besonders die Verteilung von "ä" und "e" und das Eszett.
Beim Eszett geht es nicht um die älteren Herren Adelung und Heyse, sondern um das, was sich durchgesetzt hat. Otto Lyon schrieb 1900 in seiner Neubearbeitung von Heyses Grammatik (in Fraktur): "Der Schreibgebrauch hat sich in überwiegender Weise dafür entschieden, am Ende einer Silbe, wie auch vor einem t, das ss in ein ß zu verwandeln. Man schreibt daher: der Guß, Haß, verhaßt, häßlich, wißbegierig, naß, durchnäßt, ihr goßt, vergoßnes. Ein Übelstand bleibt dabei, daß wir nun ß auch nach kurzen Vokalen gebrauchen und so die Länge oder Kürze der Silben unbezeichnet bleibt, wir schreiben: Fuß und Fluß, saß und Faß u.s.w. Heyse hatte daher die Regel aufgestellt, die in Österreich jetzt noch gilt, im Auslaut für ss nicht ß, sondern ſs zu setzen. R. v. Raumer, Michaelis, Wilmanns, Sanders haben diese Regel wiederholt empfohlen und verteidigt, dennoch konnte die Regel sich dem überwiegenden Gebrauche gegenüber nicht halten."
Otto Lyon nahm 1901 an der zweiten orthographischen Konferenz in Berlin teil und verteidigte dort diesen überwiegenden Gebrauch; im Protokoll steht, daß er sich "entschieden gegen die Einführung der Heyseschen Schreibweise erklärt" habe.
Diejenigen, die gegen diesen überwiegenden Gebrauch antraten, schrieben 1985: "Es hat den Anschein, als ob die geltende Regelung im Jahre 1901 wider besseres Wissen beschlossen wurde." Die Reformer gaben sich überall mit dem Anschein zufrieden. Es ist ja auch mühsam, ernsthafte Untersuchungen über die Häufigkeit von Wörtern, den Schreibgebrauch, Wortbildung und Satzbau anzustellen.
Nach einem Hinweis auf die Schweiz schrieben die Reformer weiter: "Da die Einheitlichkeit im Bereich der s/ss/ß-Schreibung für den deutschen Sprachraum nicht mehr vorhanden ist, bietet sich eine Neuregelung dieses Bereichs geradezu an."
So spähen Einbrecher nach ungesicherten Stellen des Hauses, in das sie einbrechen wollen.
Wo hätte man noch einsteigen, wie noch ändern können? Etwa so: "Forteile der forgeschlagenen rechtschreibung. Erstens bekämen wir eine ortografi, welche sinn und karakter hätte und nicht mer ein unlogisch zusamengefliktes werk des zufalls und der willkür wäre. Ein bestimmtes prinzip würde das ganze sistém beherrschen, nemlich di beständige rüksicht auf di gebildete aussprache, wobei allerdings auch di abstammung, aber nur insoweit si für jedermann noch offenbar ist, ein wort mitzusprechen hätte." (Der Schweizer Lehrer Bucher 1872)
Das aber mußten sich die Reformer versagen: "Die Einschränkung auf die s-Schreibung wurde insbesondere aus gesellschaftspolitischen Gründen getroffen, da die Erfahrungen aus der Diskussion zumindest der letzten mehr als 100 Jahre gelehrt haben, daß eine grundsätzliche und konsequente Neuregelung dieses Bereichs in der Öffentlichkeit auf eine starke, auch emotional gesteuerte Ablehnung stößt und politisch nicht durchsetzbar zu sein scheint."
Der Einbrecher weiß, wo ein großer, schwarzer Hund wacht, und meidet die Stelle.
Fälle wie "behände" hingegen nannte Prof. Augst "singuläre Klein-'Nester'": das waren wieder Möglichkeiten, ins Haus zu kommen.
Konrad Duden schrieb dazu: "Der Umlaut von kurz a und lang a wird ä geschrieben, wo der Stamm mit a noch in der Sprache lebt, der dazustellende Laut also leicht als Umlaut von a erkannt wird (...).'Geberde' findet sich zwar sehr häufig, doch ist 'Gebärde' vorzuziehen, da der Zusammenhang mit sich 'gebaren' leicht erkennbar ist. Einige Wörter entziehen sich dieser Regel (...) so besonders: 'behende' von 'Hand', 'Eltern' von 'alt' (...)." Als weitere Abweichungen nennt er fertig (Fahrt), gerben (gar), Henne (Hahn), Mensch (Mann), schellen (Schall), Stengel (Stange), Spengler (Spange), Tenne (Tanne), Vetter (Vater).
Das neunzehnte Jahrhundert war die Zeit, in der solche Schreibweisen zum Teil nicht fest waren (Geberde, Ermel, ächt, Lerm, ämsig): wer hat seither noch darüber nachgedacht?
Und warum schlugen die Reformer, die doch, dem Anschein nach, darüber nachdachten, nicht "Ältern" vor? Der Einbrecher fürchtet den großen Hund.
Und hier sollen wir uns abfinden, das heißt denen, die nach sorgfältiger und feiger Planung ins Haus eingestiegen sind, eine Abfindung zahlen?
"Noch nie war eine Neuregelung der heutigen Rechtschreibung wissenschaftlich so gut vorbereitet wie heute." Das ist Deutsch, wie es die Reformer zustande bringen.
Sie müssen das Haus verlassen. Was sie beruhigt erwarten können: daß sich niemand mehr an sie erinnert. Daß ihr Lebenswerk, ein Jahrhunderteinbruch, gescheitert ist, ist einzig ihre Sache.
Politisches Nahziel: Die Reformer und ihre Schüler müssen aus dem Rat für Rechtschreibung abberufen werden.
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Kommentar von IfD Allensbach, verfaßt am 28.07.2005 um 17.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1370
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Allensbacher Bericht Nr. 11/2005
NEUE RECHTSCHREIBUNG
Die Mehrheit ist weiterhin dagegen
www.ifd-allensbach.de/news/prd_0511.html
(Die erste Graphik ist [derzeit noch; der zuständige Mitarbeiter bei Allensbach weiß bereits Bescheid] bezüglich des Kurvenverlaufs und der Jahreszahlen korrekturbedürftig, im PDF findet sich die korrekte Darstellung.)
www.ifd-allensbach.de/pdf/prd_0511.pdf
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Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 28.07.2005 um 16.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1369
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Zum "höllischen Durcheinander" bei dpa: Dort scheint man immer noch nicht mitbekommen zu haben, daß der Bundeselternrat keinen Vertreter in den Rechtschreibrat entsandt hat.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 28.07.2005 um 15.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1367
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Der dpa-Bericht ist ja gelegentlich etwas schief, insgesamt aber sachlich korrekt. Das kann man leider nicht von der Hauptschlagzeile auf der ersten Seite der FAZ vom 18. Juli sagen: "In Deutschland gelten vom 1. August an unterschiedliche Rechtschreibregeln".
Wenn selbst der FAZ so eine Falschmeldung unterläuft, darf man sich nicht wundern, wenn in der Öffentlichkeit der Eindruck eines großen Durcheinanders entsteht. Die heutige Erklärung der FAZ, vorerst weiter an der herkömmliche Schreibung festhalten zu wollen, ist dagegen nicht nur sehr zu begrüßen, sondern in der Beschreibung des Sachverhalts auch zutreffend. Deshalb sei ihr diesmal verziehen!
Eine gewisse Unklarheit bleibt allerdings bestehen. Die Entscheidung der KMK beinhaltet ja zwei Dinge: erstens das Verbindlichmachen der "unstrittigen" Reformteile, zweitens das Inkraftsetzen der Neufassung der Amtlichen Regeln von 2004. Wenn sich Bayern und NRW nicht der KMK-Entscheidung anschließen, bedeutet das demnach, daß dort noch die alten Regeln gelehrt werden? Das dürfte wohl nicht beabsichtigt sein. Man kann nur hoffen, daß sich die Lehrer bundesweit rechtzeitig zum 1. August im Internet oder im Buchhandel informieren, damit sie nicht womöglich Wörter wie "sogenannt" weiterhin als veraltet anstreichen.
Um die Auswirkungen der KMK-Entscheidung wirklich beurteilen zu können, muß man die Erlasse der einzelnen Kultusministerien genau kennen. Ob es darin aber wirklich Ausnahmeregeln für grenznahe Gebiete gibt, wie der Schuldirektor anzunehmen scheint? Das erinnert ja geradezu an das frühere Zonenrandgebiet.
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Kommentar von Helmut Jochems, verfaßt am 28.07.2005 um 13.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1366
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Abschiedsgruß zum 1. August
Es gibt hierzulande Zeitgenossen, die "das brauchst du nicht tun" sagen, andere ziehen "zu tun" vor. Manche fangen einen konzessiven Gliedsatz mit "trotzdem" an, während "obwohl" mehr Anhänger hat. In beiden Fällen bereitet das Verständnis des so oder so Ausgedrückten keine Schwierigkeiten. Puristen sehen das jedoch anders, und in der gebildeten Gesellschaft ist es üblich, über das Unübliche milde bis hämisch zu lächeln. Nordöstlich der Schweiz hat es immer schon Mitmenschen gegeben, die "dass" statt "daß" schrieben, was lediglich die Deutschlehrer in Rage brachte. Handelt es sich in allen diesen Fällen jeweils um "falsch" oder "richtig"? Wo aus ästhetischen oder aus praktischen Gründen Einheitlichkeit gefragt ist, hat die Einstufung "nicht normgerecht" natürlich ihre Berechtigung. Aber in der allgemeinen Alltagskommunikation? Hoffentlich machen sich die Lehrer in den deutschsprachigen Ländern am kommenden Sonntag klar, was sie vom drauffolgenden Montag an mit dem Rotstift in den Schülerheften anrichten. Viel Grund zum Grübeln wird es freilich nicht geben, denn die systematischen Listen der auffälligen Unterschiede zwischen Neu- und Altschreibungen täuschen uns in bezug auf ihr wirkliches Textvorkommen. Aber immerhin sind Konfliktfälle nicht ganz ausgeschlossen. Nehmen wir einmal an, die nordniedersächsische Jeanne d'Arc weigere sich standhaft, die Erinnerung an Johann Christian Heyse und die Grammatik des Königlichen Ober-Schulcollegiums zu Hannover von vor hundertfünfzig Jahren in ihren schriftlichen Produktionen wachzuhalten: Ist dies ein Verstoß gegen die amtliche Schulrechtschreibung oder aber ein Aufstand gegen die staatliche Schulautorität? Könnte ein Schulverweis die Folge sein? Wie verhält sich der Personalsachbearbeiter eines mittelständischen nordniedersächsischen Unternehmens, wenn Jeanne d'Arc sich daraufhin mit Hochachtung vor dem noch älteren Herrn Adelung schriftlich um einen Ausbildungsplatz bewirbt? Zurück zu unseren Lehrern: Sollten sie sich ihrem Diensteid stärker verpflichtet fühlen als dem wissenschaftlichen Ethos, das über ihrer fachlichen Kompetenz schwebt (oder schweben sollte)? Daß Deutschlehrer den Grundbestand der üblichen deutschen Schreibungen im Unterricht nicht nur zu vermitteln, sondern auch zu verteidigen haben, versteht sich von selbst. Tradition verpflichtet, und dazu ist die Schule da. Aber alle die Zuwächse und Überhöhungen, die aus der Werkstatt von Tüftlern älteren und jüngeren Datums stammen - verdienen die ebenfalls diesen Einsatz? Sollte die Schule nicht auch die sprachliche Kreativität wecken, und warum sollten unfeste Bereiche der Rechtschreibung davon ausgenommen sein? Sogar unsere Kultusbürokraten scheinen das inzwischen zu erkennen. Fritz Tangermann sagte dieser Tage, Änderungen der neuen Regeln zur Groß- und Kleinschreibung seien eine Langzeitaufgabe. Klingt das nicht an "lebenslanges Lernen" an? Daß man nie auslernt, habe ich erst gestern gemerkt. Finde ich da doch in einem renommierten etymologischen Wörterbuch den Hinweis, "Heu" gehöre zu "hauen". Fällt den Lesern etwas auf? Vielleicht sollten wir doch sagen, mit Teil A der Neuregelung könnten wir uns abfinden, wenn nur nicht mehr hinzukäme?
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 28.07.2005 um 07.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1362
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"Tatsachen" und Tatsachen
Die Meinungsforschung hat angeblich ergeben:
41 Prozent dagegen wenden die neuen Regeln bereits an, und 6 Prozent wollen dies künftig tun. [...] In der Altersklasse 16 bis 29 Jahre schreiben 69 Prozent nach den neuen Regeln. Bei Bundesbürgern von 60 Jahren an sind es nur 16 Prozent.
Treffender wäre:
41 Prozent geben an, daß sie die neuen Regeln bereits anwenden, und 6 Prozent, dass sie dies künftig tun wollen. [...] In der Altersklasse 16 bis 29 Jahre glauben 69 Prozent, daß sie nach den neuen Regeln schreiben. Bei Bundesbürgern von 60 Jahren an sind nur 16 Prozent dieser Ansicht.
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Kommentar von Pavel Nemec, verfaßt am 27.07.2005 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1356
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Interessant wäre auch, ob bayerische und NRW-Eltern es gut oder schlecht finden, daß ihre Kinder ein Jahr lang weniger Minuspunkte bekommen können.
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Kommentar von dpa, verfaßt am 27.07.2005 um 15.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1355
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Umfrage: 61 Prozent der Bundesbürger weiter gegen Rechtschreibreform
Allensbach (dpa) - Fast zwei Drittel der Bundesbürger lehnen die Rechtschreibreform einer Meinungsumfrage zufolge weiterhin ab. Kurz vor dem verbindlichen Inkrafttreten eines Teils der Änderungen am 1. August sagen 61 Prozent, dass sie dagegen sind. Nur 8 Prozent finden die Reform gut. Das geht aus einer repräsentativen Untersuchung des Instituts für Demoskopie in Allensbach am Bodensee hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Damit hat die Zahl der Gegner innerhalb eines Jahres zugenommen: 2004 hatten sich noch 49 Prozent ablehnend geäußert, während 13 Prozent Zustimmung signalisierten.
Eine knappe Mehrheit will sich auch nicht auf die neue Rechtschreibung einstellen: 51 Prozent sehen dafür keinen Grund. 41 Prozent dagegen wenden die neuen Regeln bereits an, und 6 Prozent wollen dies künftig tun. Umgestellt hat sich bereits vor allem die junge Generation. In der Altersklasse 16 bis 29 Jahre schreiben 69 Prozent nach den neuen Regeln. Bei Bundesbürgern von 60 Jahren an sind es nur 16 Prozent. Allensbach befragte für die Umfrage zwischen dem 1. und 13. Juli repräsentativ ausgewählte 2044 Menschen.
Eine Umfrage des Münchner polis-Instituts im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hatte kürzlich ein ähnliches Bild ergeben: Demnach befürworten mit Blick auf das Ausscheren Bayerns und Nordrhein-Westfalens aus dem Zeitplan 62 Prozent, dass neben der neuen Rechtschreibung auch weiterhin die alte in den Schulen als richtig gewertet wird. Nur 35 Prozent halten das Vorgehen der beiden bevölkerungsreichsten Bundesländer für falsch. Weitere 3 Prozent machten hierzu keine Angaben.
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Kommentar von Bernhard Hesselt, verfaßt am 27.07.2005 um 15.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1354
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Das "höllische Durcheinander" herrscht vor allem bei der dpa. Zuhause in Ulm (Baden-Württemberg) "darf" der Elftkläßler laut dpa "Fluß" schreiben, in Neu-Ulm (Bayern) nicht. Das Gegenteil ist richtig.
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Kommentar von Bernhard Eversberg, verfaßt am 27.07.2005 um 14.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1353
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Es ist eine Pest mit "Schulen und Behörden" und "unstrittig"! Vermehrt kommen nun Meldungen zum 1.8., wo wieder diese Reizwörter auftreten. Ich kriege per "Google News Alert" alle neu erscheinenden Artikel und schreibe umgehend Mails, wo immer möglich, um auf die gedankenlosen Fehler hinzuweisen. Gerade eben auch die ZEIT.
Könnte nicht schaden, wenn die Redaktionen möglichst viele solche freundlichen Hinweise bekommen...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.07.2005 um 13.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=311#1352
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Ministerpräsident Oettinger läßt mir gerade noch einmal mitteilen, wie verläßlich er ist. Er bleibt bei dem gemeinsamen Beschluß der Ministerpräsidenten, die "unstreitigen" Teile der Reform verbindlich einzuführen. Man könnte fast denken, daß diese Politiker auf ihren eigenen Trick hereingefallen sind. Ich hatte ihn in letzter Minute auf die schlimmen Folgen hingewiesen, und irgend jemand in seinem Hause wird das sicher auch verstanden haben. Aber wie schon Wernstedt sagte: Wenn man einmal erkannt hat, daß man auf dem Holzweg ist, dann muß man auch weitergehen.
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