zurück zur Startseite Schrift & Rede, Forschungsgruppe dt. Sprache    FDS - In eigener Sache
Diskussionsforum Archiv Bücher & Aufsätze Verschiedenes Impressum      

Blüthen der Thorheit

Die neuesten Kommentare


Zur vorherigen / nächsten Thorheit

Zu den Kommentaren zu dieser Thorheit | einen Kommentar dazu schreiben

12.04.2008
 

Bastian Sick im Samstagsinterview
„Ich will niemanden belehren“

Im Interview mit dem Schweizer „Bund“ äußert sich B. Sick unter anderem über die Rechtschreibreform.

Für die grösste Verärgerung beim Thema Deutsch in den letzten Jahrzehnten hat sicher die Rechtschreibreform gesorgt. Was halten Sie von ihr?

Letztlich nicht viel. Sie war sicherlich gut gemeint und hatte im Ansatz gute Ideen, wie jede Reform. In Gang gesetzt wurde der Prozess ja bereits in den 70er-Jahren. Manche der damaligen Vorschläge waren noch viel radikaler, es ging zum Beispiel um die Abschaffung der Grossschreibung.

Wäre das ein Fehler?

Das weiss ich nicht. Andere Sprachen wie Englisch oder Französisch kommen auch ohne Grossschreibung aus. Das hätte man im Deutschen genau so machen können, aber das wäre ein sehr radikaler Eingriff gewesen. Einer, den man vielleicht schon vor 100 Jahren hätte machen müssen.

Gegen die Rechtschreibreform, die dann effektiv eingeführt wurde, haben sich vor allem Schriftsteller gewehrt.

Zu Recht. Gerade weil im Bereich der Zusammen- und Getrenntschreibung Dinge beschlossen worden sind, die der Logik der Sprache widersprachen.

Jetzt wurde diese Reform teilweise rückgängig gemacht.

Man hat fünf oder sechs Punkte, die wirklich auch sinnvoll waren, bestehen lassen. Zum Beispiel die Unterscheidung zwischen scharfem S und Doppel-S. In der Schweiz ist das ohnehin irrelevant, bei Ihnen wurde das scharfe S schon vor geraumer Zeit abgeschafft. Ferner ist es jetzt zulässig, st zu trennen. Bis zur Reform galt die Regel: «Trenne nie st, denn es tut ihm weh.» Das hatten wir den Schriftsetzern zu verdanken. Die Buchstaben S und T waren durch eine Ligatur verbunden, und für die Setzer galt es als unschön, diese Ligatur aufzulösen. So wurde daraus die Regel, dass man S und T nie trennen dürfe. Und diese Regel ist nun abgeschafft worden.

Gibt es andere sinnvolle Reformen?

Dass man substantivierte Adverbien grossschreibt, zum Beispiel «im Allgemeinen» oder «in Bezug auf».

Alles in allem: Hätte man die Rechtschreibreform auch bleiben lassen können?

Letztlich schon. Die tatsächlichen Veränderungen sind so minimal, dass sie vielen gar nicht auffallen. Viele Leute schreiben auch nach wie vor so, wie sie das gelernt haben, ohne dass der Unterschied gross auffiele.


Quelle: espace.ch
Link: http://www.espace.ch/artikel_507439.html

Diesen Beitrag drucken.


Kommentare zu »„Ich will niemanden belehren“«
Kommentar schreiben | älteste Kommentare zuoberst anzeigen | nach oben

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.12.2015 um 05.28 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#1677

Zum bevorstehenden Jahreswechsel fällt wieder einmal auf, wie sklavisch sich die Sprachratgeber die Weisheiten des Duden und der Reformer zu eigen machen, was das neue/Neue Jahr betrifft, vgl. http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#924



 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.04.2014 um 12.46 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#1280

Deutschlandradio Kultur 5.4.14:
Die Pflege der Sprache
Eine Leseempfehlung der AfD-Sprecherin Frauke Petry
Die Sprecherin des Bundesvorstandes der Partei "Alternative für Deutschland", Frauke Petry empfiehlt die Bücher von Bastian Sick mit dem Titel "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod". Denn die deutsche Sprache werde zu wenig gepflegt.
"Ich empfehle die Bücher, die alle unter dem gleichen Titel laufen, 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod' von Bastian Sick, weil sie für mich auf ganz praktische Art und Weise beschreiben, wie lebendig Sprache ist, die ein wesentlicher Teil unserer kulturellen Identität ist, weil ich fest davon überzeugt bin, dass in den Unterschieden, die wir haben - eben auch in den unterschiedlichen Sprachen in Europa, unser großes Potential liegt, und ich der Meinung bin, dass Gleichmacherei, die ich aus dem eigenen Leben, aus der DDR kenne, nicht dazu führt, dass die Menschen ihr optimales Potential abrufen.
Außerdem freut es mich, wenn Sprache gepflegt wird. Und das passiert in Deutschland viel zu wenig. Das Buch ist für Groß und Klein etwas. Man kann es lesen und hören – immer wieder. Es gibt inzwischen fünf Bände. Und ich mag sie immer wieder gern."



Seltsamerweise haben die edlen Ziele gar nichts mit dem Inhalt von Sicks Büchern zu tun. Dort wird auch nicht die Lebendigkeit der Sprache gezeigt, sondern jedes Leben in traditioneller Normierung erstickt. Der Rest ist Phrasendrusch. Bloß nicht wählen!

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.01.2014 um 04.29 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#1244

Noch einmal zu "Schmand":

„Weniger erfolgreich war das Trierer Publikum bei der Ermittung der richtigen Schreibung von Schmant, nämlich mit t statt d.“ (Über Sick 2011 und 2012 in Trier, ebenso in Fulda, Bremen und Dutzenden von weiteren Städten, ohne daß ihn jemand korrigiert hätte.)

Sick ist sich nicht zu schade, die jeweils letzten Einfälle der Rechtschreibreformer abzufragen, aber selbst darin versagt er, wie das Beispiel Schmand/Schmant zeigt: er kennt das amtliche Wörterverzeichnis nicht einmal.
Die VDS-Sprachnachrichten berichten kritiklos über Sicks Auftritte und werben sogar für ihn, nur weil er mit dem VDS gegen „Anglizismen“ zu Felde zieht. Auch an seinem Schmant-Beispiel haben sie nichts auszusetzen. (http://www.vds-ev.de/sn-mobil/53/S12A2_sick.html)

Man sagt, wichtiger als die sprachwissenschaftliche Richtigkeit sei es, das Interesse an der Sprache und die Beschäftigung mit ihr zu wecken. Aber wie sieht diese Beschäftigung aus? Wenn man sich Bastian Sick anschließt, ist es der Hohn über den fehlerhaften Sprachgebrauch der Unterschicht und der Ausländer. Die eigene Kaste, die Akademiker, verschont Sick mit seinem Spott. Das ist der Unterschied zu Sprachkritikern und Stillehrern wie Eduard Engel und auch Wolf Schneider. Seine Verteidiger meinen, ein gutes Werk zu tun, indem sie den kleinen Leuten ihre Defizite vorführen und sie mit dem „richtigen“ Sprachgebrauch bekannt machen. Aber das geschieht ja gerade nicht in den Massenveranstaltungen und Veröffentlichungen, mit denen diese Menschen nicht erreicht werden. Sicks Publikum bei den sogenannten „Deutschstunden“ besteht aus seinesgleichen, gar nicht zu reden von seinen Auftritten mit anderen „Künstlern“ (wie er selbst sagt) auf Kreuzfahrten, über die er stolz berichtet. Ein Deutschunterricht, der Kinder jeglicher Herkunft an die deutsche Standardsprache heranführt, sieht anders aus.
Die Diskussion über Sick, die teils in Büchern, am ausführlichsten aber in „Info DaF“ geführt wurde, hat die Unterschiede dargestellt. Sie wäre eigentlich überflüssig gewesen, wenn nicht die Freude über die „Sprachdummheiten“ anderer Leute in Deutschland so verbreitet wäre. (Die treffendste Kritik hat wohl Claudius Seidl geschrieben: „Der Zwiebelfisch stinkt vom Kopf her“, FAS 4.11.2006.)

 

Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 17.06.2013 um 08.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#1089

Mein Idiolekt: Ich kenne nur "der Krake", allerdings auch nur aus Liliencrons Gedicht. Auf den Tisch kommen bei uns im Haus nur Kalmare (squid). Kakerlaken sind auch bei mir nur feminin. Ziemlich große habe ich in Japan kenngengelernt, von denen mir einer (masc. Pron. [!], wenn ich die Geschichte erzähle) mal frech mit seiner Angriffsstellung gegen mich richtig Angst einjagte. Trotzdem würde ich auch den im nachhinein deutsch nicht "einen Kakerlak" nennen, auch wenn in meinem großen Pons zu meinem echten Erstaunen nur "Kakerlak m." steht.)
Im Englischen unserer Gegend hier (U.S. Oberer Mittelwesten) kann ich aber "he" für diesen Kerl sagen, — sage ich hier doch schon wie alle "he bit me", wenn ich eine Mücke auf meiner nackten Haut erschlagen habe.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.06.2013 um 07.04 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#1088

Ein ähnlicher Fall wie der/die Krake ist die Kakerlake. Einige Wörterbücher haben nur der Kakerlak. Ein amerikanischer Germanist berichtet, er habe bei Umfragen unter deutschen Muttersprachlern über die Jahre hin ausnahmslos die Kakerlake gefunden. Ich spreche auch so, das Maskulinum ist mir nur theoretisch bewußt.

Feministinnen könnten sich über die Feminisierung der unangenehmen Zeitgenossen aufregen. Die größten Kakerlaken habe ich in Indien gesehen, die allergrößte, einen richtigen Riesenkakerlak, am Flughafen von Delhi.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.04.2012 um 17.53 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#924

Sick erklärt im SPIEGEL:

Viele Menschen halten das "neue Jahr" für einen feststehenden Begriff und schreiben "neu" daher groß: "Alles Gute im Neuen Jahr!", liest man auf zahllosen Weihnachtskarten. Das neue Jahr ist aber kein feststehender Begriff, sondern eine ganz gewöhnliche Fügung aus einem Eigenschaftswort und einem Hauptwort. Anders als das "Neue Testament" und die "Neue Welt". Diese sind feststehende Begriffe und werden orthografisch wie Namen behandelt. (Vorausgesetzt, mit der Neuen Welt ist Amerika gemeint und nicht irgendeine schöne neue Welt, wie sie zum Beispiel von Aldous Huxley beschrieben wurde.) Auch das "Neue Forum", der "Neue Markt" und die "Neue Deutsche Welle" sind feststehende Begriffe, die für etwas stehen, das klar definiert ist. Wie aber sollte man das "neue Jahr" klar definieren können, wenn es doch jedes Mal ein anderes ist?
Jemandem ein "frohes neues Jahr" zu wünschen ist grammatisch nichts anderes als einen "schönen guten Tag" zu wünschen oder "viele liebe Grüße" zu versenden.
(www.spiegel.de)



Hätten der Duden und die Reformer sich für die weitverbreitete Großschreibung entschieden, wäre Sick um eine Erklärung auch nicht verlegen. Dann hätte er eben den Ersten Mai zum Vergleich herangezogen.
Daß es sich durchaus um einen "feststehenden Begriff" handelt, sieht man an der Festigkeit des Attributs: Man kann ja nicht einfach sagen ein gutes nächstes Jahr, obwohl gerade das die im Deutschen üblichste Ausdrucksweise wäre.
Sick dringt, weil er bedingungs- und gedankenlos dem Duden folgt, gar nicht bis zu der Frage vor, warum die Deutschen intuitiv hier so oft die Großschreibung verwenden. Damit würde er ja anerkennen, daß die gewöhnlichen Leute klüger sein könnten als er selbst, und mit dem Belehren und Spaßhaben wäre es vorbei.

 

Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 02.04.2012 um 17.08 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#923

Zu #913 ("Bastian Sick bittet um Einsendungen"): Dem Mann kann doch in unserem Sinn geholfen werden – mit Einsendungen, die Übergeneralisierungen der Rechtschreibreform zeigen.

 

Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 02.04.2012 um 16.38 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#922

Auch beim komplizierten Verhältnis von wiegen und wägen mit starker und schwacher (= ablautender und suffixialer) Konjugation kommt Latacz nicht über die sprachkritikertypische Rechthaberei hinaus. Ganz nebenbei ist der inkriminierte Ausdruck ein weiterer Beleg, wie lebendig das Muster der starken Konjugation ist und daß es von vielen intuitiv bevorzugt wird.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.03.2012 um 08.22 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#921

Leider ist die "kleine Sprachkritik" schon wieder ins allzu Übliche abgerutscht. Verschiebungen im Kasusgebrauch sind ja nichts Neues und auch nicht weiter kritikwürdig. Das ist nicht einmal unterhaltsam und wird wohl bald eingestellt werden.

 

Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 30.03.2012 um 19.49 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#920

"Da kann Freund Sick auch nicht mehr helfen": Dritter Teil der kleinen Sprachkritik von Joachim Latacz (www.welt.de).

 

Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 29.03.2012 um 14.35 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#918

Man sollte sich gar nicht so viel mit diesem Zeug befassen, aber man kann echt sickig werden bei diesen selbsternannten Sprachkritikern. Schon allein an Doppelformen wie reisen ~ reißen, weisen ~ weißen, fast ~ fasst, hast ~ hasst sollte man merken, daß die "goldene Regel" allenfalls Blech ist. (Es sei denn, man macht es wie der Bonner General-Anzeiger, der einmal schrieb: "Fasst alle Abgeordneten stimmten dem Gesetz zu." – Vom Transport semantischer Informationen entlastete Rechtschreibung.)

Aber die Methode, gerade mal von Zwölf bis Mittag zu denken, ist typisch für Sicks Arbeitsweise. In einem seiner Bücher fabuliert er eine "Regel", daß maskuline und feminine Ländernamen mit Artikel benutzt werden (der Libanon, der Iran, die Schweiz, die Türkei), Neutra aber ohne. Daß es das Saarland, das Elsaß, das Tessin usw. heißt, kommt ihm nicht in den Sinn (von der Schweiz ins Tessin ist es ja auch so weit). Schlimmer noch: Seiner selbsterfundenen "Regel" zuliebe behauptet er, daß bei der gelegentlichen Verwendung von "Iran" oder "Libanon" ohne Artikel (Iran exportiert viel Öl, Libanons Regierungschef Hariri, ...) diese ihr Geschlecht wechseln und Neutra werden! Wenn die Wirklichkeit nicht zu meinen Regeln paßt, umso schlimmer für die Wirklichkeit!

 

Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 28.03.2012 um 14.38 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#916

Falsche Regeln, aber Sick-typisch! Über die Wiedergabe der Propagandaformeln der Reformer kommt er nicht hinaus, obwohl ihm beim "Beweiß" und der "-nis" schon schwant, daß es nicht funktioniert. Gerade da, wo es interessant wird und man anfangen müßte, nachzudenken, hört er auf.

 

Kommentar von Tobias Bluhme, verfaßt am 27.03.2012 um 20.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#915

"Hinter kurzen Vokalen steht grundsätzlich ss, auch am Wortende: [...] Wörter, die auf -nis enden (Hindernis, Erkenntnis) oder auf -ismus (Nationalismus, Liberalismus) werden am Ende selbstverständlich weiterhin nur mit einfachem s geschrieben."

Wie drollig: Er widerlegt seine eigene Regel im Nachsatz.

"Hinter Doppellauten (Diphthongen), das sind au, äu, eu und ei, steht grundsätzlich ein ß, da sie die Natur von langen Vokalen haben: [...] Der "Beweiß" ist allerdings ein Beweis dafür, daß diese Regeln falsch verstanden wurden."

Die Regel ist eindeutig. Wie kann man sie falsch verstehen? Fakt ist vielmehr: Die Regel ist gar keine!

 

Kommentar von P. Küsel, verfaßt am 22.03.2012 um 19.54 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#914

Seit acht Jahren im Netz und immer noch falsch: Bastian Sicks »vier goldenen Regeln zum richtigen Gebrauch von ss und ß«: www.spiegel.de

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.03.2012 um 16.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#913

Bastian Sick bittet um Einsendungen:

„Bei Fundstücken von anderen Internetseiten gilt: Bitte keine Links schicken, sondern besser gleich einen Screenshot, da Seiten mit Fehlern nachträglich geändert werden können.“ (www.spiegel.de)

Ja, sie könnten korrigiert werden, und dann sind sie natürlich nicht mehr zu gebrauchen.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.03.2012 um 04.35 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#912

Zu Schmand/Schmant vgl. die frühere Diskussion unter www.rechtschreibung.com.

Die Eiertänze der verschiedenen Dudenauflagen um dieses Wort sind gewiß sehenswert. Der Gipfel ist aber in der 25. Auflage erreicht, wo Schmant als landschaftlicher Ausdruck, Schmand aber als landschaftliche Schreibung für Schmant bezeichnet wird. Es kann sich logischerweise nicht um dieselben Landschaften handeln. Aber davon abgesehen – die amtliche Regelung kennt naturgemäß keine landschaftliche Schreibung, und der Ratsuchende kann ja seine Texte auch nicht jedesmal ändern, wenn er von einer Landschaft in die andere kommt.

 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 15.03.2012 um 20.46 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#911

Laut Tschechischem Etymologischen Wörterbuch kommt das deutsche Schmant (für saure Sahne) vom urslawischen smetana, das in allen west- und ostslawischen Sprachen in ähnlicher Schreibweise enthalten ist.
Es muß vor der Entnasalisierung des Tschechischen ins Deutsche gekommen sein (ähnlich wie Wenzel aus Vaclav).
Die früheren Duden und der Mackensen und der Wahrig von 1999 und der Bertelsmann von 1996 kennen nur Schmant. Die (laut Duden von 1996 gleichberechtigte) Variante Schmand scheint erst in jüngster Zeit entstanden zu sein.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.03.2012 um 18.43 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#910

Schmand! Mit D am Ende! Da meckert keine Rechtschreibprüfung! Ist aber falsch, weiß Bastian Sick. Es heißt Schmant! Weil es aus dem Tschechischen kommt. Und weil der Duden das so sagt. Da spielt es keine Rolle, dass die Schmant herstellende Molkereiindustrie ebenso wie die absolute Mehrheit in der Orangerie den Schmand dem Schmant vorzieht. Denn: „Die Molkereiindustrie ist kein Maßstab für die deutsche Rechtschreibung.“ Das Volk offensichtlich auch nicht. Der Duden schon. (Fuldaer Zeitung 12.3.12 über Sicks Auftritt in Fulda)

Sick sollte seinen Kenntnisstand mal aktualisieren. Der Duden freilich ist selbst in seiner neuesten Auflage in diesem Punkt nicht deutlich, und das amtliche Verzeichnis scheint Sick gar nicht zu kennen.

 

Kommentar von B.Troffen, verfaßt am 07.03.2012 um 10.22 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#909

Der amerikanische Forscher Neil Postman hat vor langem herausfgefunden, daß die Medien schlichtweg alles in Formen des Entertainment gießen. Das ist längst ausgeufert. Auch SZ, FAZ und WELT haben auf den Titelseiten an prominenten Stellen unterhaltsam sein sollenden Nonsense, der irgendein nicht unbedingt amüsantes Tagesgeschehen burlesk ausschlachtet. Die ganz drögen Materien wie die Schriftsprache kommen entweder zu kurz oder verfallen der grassierenden Albernheit und Verflachung. Begabte Komiker springen da allenfalls noch in Nebensätzen drauf an, der Überdruß – Schicksal jedweder Unterhaltung – ist längst viel zu groß. Die Chance geht gegen Null, mit substantiellen, aber unterhaltungsfremden, unkatastrophalen nicht skandalträchtigen Beiträgen durchzudringen. Was eben Postman beklommen vorausahnte.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2012 um 17.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#908

Gerade habe ich mir drei Minuten Sick bei Youtube angesehen. Gibt es wirklich Leute, die dafür Geld bezahlen? Vielleicht liegt es an meiner Fernsehabstinenz, daß die Peinlichkeitsschwelle bei mir besonders tief liegt. Bei den Büchern liegen ja die Unwissenheit und die beschränkte Sprachauffassung zutage, aber ich dachte immer, er sei wenigstens als Unterhaltungskünstler talentiert.

 

Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 06.03.2012 um 16.35 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#907

Je mehr man liest, desto schlimmer wird's. Das Bertelsmann-Wörterbuch ("die neue deutsche Rechtschreibung") führt neben "Oktopode" auch "Oktopus" auf, aber mit dem ausdrücklichen Vermerk "nur Ez.". Woher nimmt Herr Sick seine Weisheit über die Mehrzahl, die er uns als die allein richtige verkauft?

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.03.2012 um 09.37 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#906

Man fühlt sich an die schärfsten Kritiker der Elche erinnert.

Wir ändern die Rechtschreibung, wir ändern die Änderung, wir ändern die Änderung der Änderung – und dann halten wir die allerneueste Fassung als Stöckchen hin, über das andere Leute nun springen sollen.

So auch bei den "wissenschaftlichen" Gutachten über Integrationswilligkeit:

Ein Staat, der bis vor kurzem selbst noch Juden verfolgt, Homosexuelle bestraft und Hausfrauen dem Willen des männlichen Haushaltsvorstandes unterworfen hat, mißt die Eingliederungsfähigkeit von Zugewanderten nun daran, wie tolerant sie gegen Juden und Homosexuelle sind und was sie von der Gleichstellung der Frauen halten. Die jungen Muslime sollen in zwei Kulturen zu Hause sein, während Minister Friedrich, der das verlangt, ganz eindeutig nur in einer Kultur zu Hause ist und über die Möglichkeit der Zweikulturigkeit nichts Näheres zu sagen wüßte.
Einstellungsforschung ist eine Waffe bei der Abwehr des Mißliebigen. Das Konstrukt Einstellung wird ausschließlich aus sprachlichen Äußerungen gewonnen, obwohl bekannt ist, daß Sprachverhalten nur lose mit anderem Verhalten zusammenhängt und von vielen Konventionen gesteuert wird. Alteingesessene wissen besser als Zuwanderer, was man hierzulande sagt und was man lieber nicht sagen sollte.
Im neuen Gutachten werden die Muslime wieder ermahnt, das „Grundgesetz“ zu achten, obwohl das Grundgesetz überwiegend Freiheitsrechte der Bürger gegenüber dem Staat enthält und nicht den Katalog bürgerlicher Pflichten, den manche darin vermuten.

 

Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 01.03.2012 um 19.11 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#905

In Sicks Quiz "Wie gut ist Ihr Deutsch?" (gibt es auch in Buchform; meine Antwort lautet natürlich "besser als das von B. Sick") fragt er auch nach der richtigen Mehrzahl von "Oktopus" und läßt nur das halbgriechische "Oktopoden" (nicht das rein griechische "Oktopodoi", das er anscheinend gar nicht kennt, oder das deutsche "Oktopusse") gelten. Das Putzige dabei: In keiner meiner Duden-Ausgaben kann ich einen Eintrag "Oktopus" finden; Duden kennt nur "Oktopode" mit natürlich unproblematischem Plural.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.03.2012 um 17.42 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#903

Wie die Zeitungen berichten, zieht Sick immer noch mit der Behauptung durch die Shows, nur der Krake sei richtig. Früher hat er z. B. schon geschrieben:

Auch der Krake ist eindeutig männlich – und wird dennoch von vielen als weiblich angesehen. So auch von Sibylle. "Es heißt entweder die Krake oder der Kraken", behauptet sie. "Ich hab's doch gerade erst in 'Fluch der Karibik 2' gesehen, da haben sie's erklärt!" Leider hat sich Sibylle wie so oft gerade die falsche Antwort gemerkt. Aber so etwas passiert uns allen. Ich selbst musste mir erst vor kurzem sagen lassen, dass es nicht "die Paprika" heiße, sondern "der Paprika". Ich habe daraufhin im Wörterbuch nachgeschlagen: beides ist erlaubt.

Wie wir alle wissen, ist auch die Krake üblich. Und bei Paprika unterscheide ich z. B. die Schoten (feminin) und das Pulver (maskulin).

Bezeichnend ist sein Bekenntnis, er schlage im Wörterbuch nach, um herauszufinden, was "erlaubt" ist. Und damit geht er dann auf andere los, die nicht nachgeschlagen haben oder gar kein Wörterbuch besitzen.

Neulich fiel mir die Parallele zu jenen Religionen auf, deren Anhänger sich nicht nur um ihr eigenes Seelenheil kümmern, sondern auch oder vorwiegend um die Rechtgläubigkeit ihrer Mitmenschen. Die haben schon viel Unglück über die Menschheit gebracht und tun es weiterhin. So schlimm ist es mit den "Sprachmeisterern" (Eduard Engel) natürlich nicht, aber unangenehm sind sie auch.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.12.2011 um 13.14 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#895

Wie die Neue Westfälische berichtet, haben Paderborner Studenten unter Anleitung des Lehrbeauftragten Heiko Appelbaum festgestellt, daß Speisekarten viele Rechtschreibfehler enthalten. Nicht die der großen Fastfood-Ketten, sondern bei kleinen Imbißbudenbetreibern usw. Wer hätte das gedacht! In Paderborn wird es nicht anders sein als bei uns: fast alles Ausländer. Studenten darauf anzusetzen ist wahrhaft Sick'sch.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.12.2011 um 15.45 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#880

Bei T-Online kann man ein Sicksches Quiz machen. Dabei erfährt man, daß von diesen fünf Schreibweisen

Er hat in vielem recht, aber nicht in allem.
Er hat in Vielem Recht, aber nicht in Allem.
Er hat in Vielem Recht, aber nicht in allem.
Er hat in Vielem recht, aber nicht in allem.
Er hat in vielem Recht, aber nicht in allem.

nur die zweite falsch ist. Schöner kann man den Reform-Unsinn nicht veranschaulichen. Übrigens fehlt jeder Hinweis darauf, daß nur die Schüler dieser Regelung folgen müssen.

Im Werbetext heißt es weiter:

Sick zufolge dient das Buch neben seinem reinen Unterhaltungswert durchaus als "Leitfaden durch den Irrgarten der deutschen Sprache". So gibt es wertvolle Hinweise, auf was man beim Schreiben achten muss, und hilft so, eine Ahnung für mögliche Fehlerquellen zu entwickeln.

Gegen dieses auf was polemisiert aber Sick doch gerade!

 

Kommentar von MG, verfaßt am 25.02.2011 um 22.16 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#820

Das ganze Interview mit Bastian Sick steht hier: www.badische-zeitung.de.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.02.2011 um 09.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#817

Interview mit der Badischen Zeitung (17.2.11):

"BZ: Muss die deutsche Sprache vor Anglizismen gerettet werden?
Sick: Es gibt Menschen, die hätten gern, dass ich da viel kräftiger in dieses Horn stieße. Aber ich bin keiner, der mit erhobenen Zeigefinger sagt: Ihr müsst das machen, das tun und das lassen."

Aber genau das tut er unaufhörlich!

"Immer wenn der Staat versucht hat, in die Sprache einzugreifen, ist das in die Hose gegangen. Das schönste Beispiel ist die Rechtschreibreform. Wir haben eine zehnjährige schmerzhafte Debatte geführt. Der Dudenverlag hat sehr gut verdient in dieser Zeit. Jetzt sind die meisten Reformen zurückgenommen worden und von der großen Reform ist ein Reförmchen übriggeblieben."

 

Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 18.04.2008 um 11.04 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#613

Zunächst einmal ein Dank an die Redaktion in bezug auf das lange s, das nicht richtig angezeigt wurde. Und wieder habe ich etwas gelernt, nämlich den Unicode für das lange s.

Und ich füge eine weitere Bitte um Entschuldigung an für meinen Lesefehler "Verben" statt "Adverbien".
Inhaltlich ändert sich allerdings nicht; "im allgemeinen" ist kein Adverb, und ich sehe keinen Vorteil darin, es groß zu schreiben.

 

Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 16.04.2008 um 17.53 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#612

Beim Lesen des kompletten Artikels bin ich noch auf folgendes gestoßen:

»Sind Sie ein Besserwisser?

Auch das ist nicht zutreffend. Ein «Besserwisser» ist jemand, der stets im Recht bleiben will, der andere mitten im Gespräch unterbricht und ihnen sein Wissen aufdrängt. Das ist unhöflich, das ist nicht mein Stil.

Aber in Ihren Shows lassen Sie das Publikum Fragen beantworten.

Ich mache ein Quiz. Ich stelle Fragen, lasse das Publikum aus dem Bauch, aus seinem Sprachgefühl heraus, entscheiden und erkläre dann, was Sprachstandard ist, was der Duden als Antwort bereithält. Die Antworten sind also nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich würde mich nicht als Besserwisser bezeichnen, sondern als Experten.«

Ist ein "Experte" tatsächlich jemand, dessen Expertentum sich lediglich auf ein einziges Buch gründet, das angeblich den Sprachstandard beschreibt? Und ob er die Leute nun mitten im Gespräch unterbricht oder nicht, solange er ihnen anschließend immer mit Hilfe des Sprachstandards "Duden" erklären kann, wo sprachlich der Hammer hängt, bleibt er doch nur ein Besserwisser.

Ich muß mich bei dieser Gelegenheit gleich noch korrigieren. Wenn Sick das Publikum aus dem Bauch, "aus seinem Sprachgefühl heraus" entscheiden läßt, um ihnen anschließend den Duden um beide Ohren zu hauen, dann ist sie wieder da: die liebe altbekannte Hähme. Ich gebe daher zu, daß ich zunächst das komplette Gespräch mit Sick hätte lesen sollen. Und diese Schlampigkeit ist auf meinen Mist gewachsen

 

Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 15.04.2008 um 21.29 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#611

Überraschend in dem Interview ist nur ein Satz: "Das weiss ich nicht." Alles andere sind mit Geschwätz garnierte Unterwerfungsformeln. Sie dienen üblicherweise als Entschuldigung dafür, den ganzen Rest, den man natürlich nicht so gelungen findet, auch mitzumachen. Im Normalfall reicht eine aus, um die Position zu markieren. Daß Sick es nicht dabei bewenden läßt, z.B. die "Unterscheidung (?) zwischen scharfem S und Doppel-S" "sinnvoll" (er hätte auch gleich "logisch" sagen können) zu finden, hängt aber vielleicht nur damit zusammen, daß man von einem wie ihm ein bißchen mehr erwartet als den Standardkotau – und er das weiß.

 

Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 15.04.2008 um 18.29 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#610

Fast sieht es so aus, als hätten Sie recht, lieber Herr Mahlmann. So klar hat sich Sick selten geäußert. Bislang war er ja immer der kleine Arbeiter im Weinberg, der nichts dafür konnte, daß der Weinberg von einem riesigen Rasenmäher zerstört wurde, nun aber eben im zerstörten Weinberg weiterarbeiten müsse. Womöglich macht er sich aber auch nur Gedanken, was er den Leuten nach der nächsten Reform verkaufen soll. Hauptsache ist, daß er eigentlich schon immer dagegen war.

Er ist und bleibt von den Reformen freilich dermaßen weichgespült, daß er grammatische Phänomene immer noch nicht (er)kennt und nun die "Großschreibung von Adverbien" befürwortet, wenn diese substantiviert sind. Aber Sie dürfen ihn nie nach einem Sinn oder Vorteil von etwas fragen. Das steht nicht im Duden, deshalb kann er auch dazu nichts sagen. Auffällig finde ich noch, daß er rhetorisch diesmal geradezu zahm ist und mal nicht kühbelweise seine Hähme auskippt, um sich anschließend genau darüber lustig zu machen. Besteht etwa noch Aussicht auf Besserung?

 

Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 15.04.2008 um 16.20 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#609

Test: ſ

ſ

 

Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 15.04.2008 um 11.33 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#608

Ich sehe gerade, daß mein Browser das lange s nicht richtig anzeigt, und vermute, daß das auch den anderen Lesern so geht. Ich bitte deshalb um Entschuldigung und ersuche die Redaktion, das ſ durch ein von gängigen Browsern darstellbares langes s zu ersetzen.
Danke!

(Das liegt nicht an Ihrem Browser, sondern daran, wie unsere Technik HTML-Anweisungen in Kommentaren verhindert. Red.)

 

Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 15.04.2008 um 11.29 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#607

Will Sick jetzt unter den Reformgegnern Freunde werben? Welch ein – für seine Verhältnisse – klares Wort zur Unnötigkeit der Reform.
Aber dennoch muß ja daran festgehalten werden, daß die Reform gute Ideen gehabt hätte und sie Vorteile gebracht habe.

Zum st: Schriftsetzer hin oder her, ich unterscheide zwischen ſt und st. ſt wird nicht getrennt, st schon. Da wir das lange s ("ſ") nicht mehr verwenden, fällt der Unterschied im Schriftbild nicht mehr auf; er ist aber noch da. Ich sage auch "Fen-ſter" und nicht "Fens-ter", aber "Haus-tür" und nicht "Hau-ſtür". Im Schwäbischen wird das mit der Aussprache "Fenschter" und "Hausdür" noch deutlicher. Deswegen halte ich die alte Trennregel für sehr sinnvoll.

Nicht nachvollziehen kann ich Sicks Haltung zur Großschreibung von "im allgemeinen" etc. Einmal davon abgesehen, daß das keine Verben sind, möchte ich doch wissen, wo denn hier der Vorteil liegen soll. Leider sagt Sick nichts darüber.

 

Kommentar von Matthias Künzer, verfaßt am 15.04.2008 um 11.16 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=138#606

"«im Allgemeinen» oder «in Bezug auf»": wieso sind das "substantivierte Adverbien"?

 

nach oben


Als Schutz gegen automatisch erzeugte Einträge ist die Kommentareingabe auf dieser Seite nicht möglich. Gehen Sie bitte statt dessen auf folgende Seite:
www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheitenB&id=138#kommentareingabe
Kopieren Sie dazu bitte diese Angabe in das Adressenfeld Ihres Browsers. (Daß Sie diese Adresse von Hand kopieren müssen, ist ein wichtiger Teil des Spamschutzes.)


Zurück zur vorherigen Seite | zur Startseite


© 2004–2018: Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V.

Vorstand: Reinhard Markner, Walter Lachenmann, Jan-Martin Wagner
Mitglieder des Beirats: Herbert E. Brekle, Dieter Borchmeyer, Friedrich Forssman, Theodor Ickler, Michael Klett, Werner von Koppenfels, Hans Krieger, Burkhart Kroeber, Reiner Kunze, Horst H. Munske, Adolf Muschg, Sten Nadolny, Bernd Rüthers, Albert von Schirnding, Christian Stetter.

Webhosting: ALL-INKL.COM