10.12.2010 Rat für deutsche Rechtschreibung reicht seinen zweiten Bericht einKeine Modifikationen des amtlichen RegelwerksDer „Rat für deutsche Rechtschreibung“ beschränkt sich auf Empfehlungen, bestimmte Varianten zu streichen und dafür andere zuzulassen. Die KMK weist dem Rat die Entscheidungskompetenz über kleinere Veränderungen des Wörterverzeichnisses zu (siehe hier).Zur Übergabe seines Berichtes teilt der Rat in einer PDF-Datei mit: Mit Abschluss der ersten Amtszeit legt der Rat für deutsche Rechtschreibung seinen zweiten Bericht vor. Der Vorsitzende des Rats, Herr Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, und für die Geschäftsstelle Herr Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger übergeben diesen Bericht im Auftrag des Rats am 9. Dezember 2010 offiziell der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland. Der Bericht wurde zeitgleich den staatlichen Stellen Österreichs, der Schweiz, des Fürstentums Liechtenstein, der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens vorgelegt. Der zweite Bericht unterscheidet sich von dem ersten Bericht dahingehend, dass er einen Bericht über die Wahrnehmung der regulären Aufgaben des Rats für deutsche Rechtschreibung darstellt und daher keine Modifikationen zum amtlichen Regelwerk beinhaltet. Die im zweiten Bericht enthaltenen Empfehlungen sind Adaptionen des amtlichen Wörterverzeichnisses an den beobachteten Schreibgebrauch. Die Empfehlungen betreffen Schreibungen aus dem Bereich der Laut-Buchstaben-Zuordnungen, bei denen allein zum jetzigen, frühen Zeitpunkt der Beobachtung nach den zweimaligen Normumstellungen in den Jahren 1996 und 2006 valide Aussagen möglich sind. In der Hauptsache handelt es sich dabei um Streichungen von forciert integrierten Fremdwort-Variantenschreibungen wie z. B. Sutane, die im allgemeinen Schreibgebrauch nicht verankert sind. Eine detaillierte Aufstellung findet sich auf der ratseigenen Website in der Rubrik "Rechtschreibung". — Ratsbericht 2006–2010 (PDF-Datei) — Empfehlungen des Rats vom Dezember 2010 Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat sich nach Abgabe seiner Vorschläge für eine Modifikation des amtlichen Regelwerks im Februar 2006 seinen langfristigen Aufgaben zugewandt. Zu diesen zählt insbesondere die ständige Beobachtung der Schreibentwicklung. Diese führt er wesentlich auf der Basis der beim Institut für Deutsche Sprache und bei den beiden großen deutschen Wörterbuchverlagen Duden und Wahrig vorhandenen elektronischen Korpora durch. Sie stellen die drei größten annotierten Korpora der deutschen Gegenwartssprache im deutschen Sprachraum dar und enthalten jeweils mehr als eine Milliarde Wortbelege. Die Untersuchungen, deren Ergebnisse im Bericht ausführlich dargelegt werden, zeigten, dass in der jetzigen, frühen Phase der Beobachtung valide Ergebnisse ausschließlich im Bereich der Laut-Buchstaben-Zuordnungen zu erwarten waren. Der Rat hat daraufhin seinen Schwerpunkt in den Untersuchungen auf Phänomene aus diesem Bereich gelegt und eine wissenschaftliche Einschätzung vorgenommen. Als Ergebnis seiner Beobachtung kommt der Rat zu folgenden Empfehlungen: Der Rat empfiehlt die Streichung der Variantenschreibungen: Butike Fassette Kabrio Katarr Krem/Kreme Kupee Maffia Maläse Mohär Myrre Scharm (inkl. scharmant) Schikoree Schose Sketsch Sutane transchieren Der Rat empfiehlt die Aufnahme der Schreibungen: Caprice Clementine Crème Schmand (zusätzlich zu den verzeichneten Formen Kaprice/Kaprize (österr.), Klementine, Creme und Schmant) Es handelt sich dabei durchweg um Fälle, bei denen es im Schreibgebrauch zu Verschiebungen in den Präferenzen gekommen ist und die daher zur Anpassung vorgeschlagen werden. Die vorgeschlagenen Änderungen haben keine Auswirkungen auf das amtliche Regelwerk in seinen Regeln, da bei Fällen dieser Art immer der Einzelfall zu bewerten ist. (rechtschreibrat.ids-mannheim.de/download/empfehlungen2010.pdf)
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