25.03.2006


Wolfgang Altendorf

Wen eigentlich lehrt nun der Fahrlehrer?

Kürzlich fragte ich einen Herrn, dem ich zufällig begegnete, was er denn von Beruf sei. Seine Antwort war, daß er (wie ich ihn verstand) das Autofahren lehre.

Schon gehörig kopfscheu gemacht durch die Kontroverse um die sogenannte Rechtschreibreform, bat ich ihn, er möge doch seinen Beruf hier auf diesen Zettel schreiben. Ich drückte ihm zu diesem Zweck auch noch meinen Kugelschreiber in die Hand. Und er schrieb:

Ich lehre das Auto fahren.

Hoppla! fuhr es mir durch den Kopf. Na endlich! Höchste Zeit, daß hier einer – nach dieser Niederschrift – nicht irgendwelche Fahrschüler das Autofahren lehrt, die, wie die Verkehrsstatistik ausweist, dazu am wenigsten geeignet sind, vielmehr und endlich: das Auto. Aber ja doch! Es, das Auto – gleichgültig welcher Marke – ist derart perfekt konstruiert, daß nur noch eines fehlt, nämlich, daß es eigenständig das Fahren erlernt und dadurch die blutige Verkehrsstatistik erfreulich reduziert.

Doch fiel mir auch sogleich ein – was, wenn, wie das ernsthaft angestrebt wird, dieses fahrtüchtige Auto sich mit dem neuen Antriebsmittel Bioalkohol volltankt? Es würde dann, wie wir das vom Menschen nur häufig erleben, nun seinerseits total, ja absolut fahruntüchtig, nichts als Unheil auf unseren ohnehin mörderischen Straßen anrichten, zumal es, eben als Maschine, kaum über moralisch-ethische Merkmale verfügt.



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