13.10.2004 Feindbild OrthographieRechtschreibreform als GesellschaftspolitikWarum ist für manche ein Abbruch der Rechtschreibreform so undenkbar? Was stimmt sie nur so unversöhnlich gegen die ihres Erachtens „alte“ Orthographie?Angeblich ist es die Kompliziertheit, die sie an der herkömmlichen Rechtschreibung so ablehnen. Tatsächlich aber beherrschen sie – und vor allem: ihre Kinder – die vermeintlich einfachere und neue ja noch viel weniger. Die Rechtschreibreform, erklärt Joachim Güntner, ist vielmehr ein Aufbegehren gegen Orthographie an sich. (Güntner ist Deutschland-Kulturkorrespondent der NZZ und schreibt daher stets „ss“. Man beachte, an welchen Stellen die Deutschlandradio-Redaktion ihm ein „ß“ in den Text redigiert hat.)
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