22.01.2008 Theodor Ickler GremienprosaLang, dünn und „korrekt“Ich befasse mich seit einiger Zeit mit dieser Textsorte. Wenn Gremien einen Text aushecken, muß er am Ende verschiedene Eigenschaften haben, die ihn ungenießbar machen.Er muß "konsensfähig" sein, darf also keine deutlichen Positionen enthalten. Er muß nach was aussehen, wird also auch Banales mit großem terminologischem Aufwand weitläufig umschreiben. Und dann ist nach meinen Beobachtungen noch etwas ausnahmslos der Fall: Die Texte sind politisch korrekt (feministisch) und orthographisch folgsam – bis hin zu "selbstständig", das die Verfasser für eine reformbedingte Neuschreibung halten und vorsichtshalber einsetzen, wo sie es früher keineswegs verwendet hätten. Bildungsstandards sowie der "Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Fremdsprachen" samt Kommentarliteratur sind gute Beispiele, es gibt aber zahllose weitere.
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