30.07.2007


Theodor Ickler

Zyniker Zehetmair

„Da wird jede Auflage Neuerungen haben, weil man dem Volk aufs Maul schaut!“

Das Maß ist voll! Zehetmair sollte zurücktreten!

dpa berichtet:

»Am 1. August gelten die neuen Rechtschreibregeln, die in vielen Fällen Varianten zulassen, verbindlich; die Übergangsfrist in den Schulen läuft dann ab. Politische Beschlüsse zu neuen Schreibweisen seien nicht unbedingt notwendig, meinte Zehetmair. Er glaube vielmehr, dass die Wörterbuchverlage im Dialog mit dem Rat Empfehlungen geben werden. „Da wird jede Auflage Neuerungen haben, weil man dem Volk aufs Maul schaut!“
Der bis 2010 bestellte Rat wird künftig Veränderungen in der Alltagssprache genau beobachten. „Sprache bewegt sich immer, weil sie lebendig ist“, sagte Zehetmair. Besonderes Augenmerk wird der Rat auf Worte wie „Gämse“ (alt: „Gemse“) und behände (alt: „behende“) richten sowie auf Bezeichnungen fremdsprachigen Ursprungs wie „Frisör“ (alt: „Friseur“).«

Es ist geradezu unanständig, mit welcher Selbstgefälligkeit Zehetmair seit nunmehr zwölf Jahren dieselbe Unkenntnis der von ihm durchgeboxten Rechtschreibreform zur Schau stellt („Frisör“).

Außerdem trifft es nicht zu, daß weitere Neuerungen keiner politischen Entscheidungen mehr bedürften. Der Rechtschreibrat kann nur Vorschläge machen, sie müssen stets von den Kultusministern beschlossen werden.

Das ärgste ist aber, daß bis zu weiteren Maßnahmen des Rates die jetzt „verbotenen“ Schreibweisen auf Kosten unschuldiger Kinder geahndet werden. Das scheint den ehemaligen Kultusminister nicht im mindesten zu stören.

Die Agentur übernimmt auch die – von Zehetmair selbst in die Welt gesetzte – Falschmeldung, der Rechtschreibrat sei bis 2010 eingesetzt.


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