11.05.2007 Theodor Ickler IrreführungDie F.A.Z. hat nicht genug nachgedachtWenn ich auf der Medienseite in zwei Berichten über Fernsehangelegenheiten jeweils fürs Erste lese, denke ich natürlich sofort an des Erste Programm. Es ist aber bloß die adverbiale Wendung gemeint.In derselben Ausgabe wird dem ehemaligen Bundesverfassungsrichter Dieter Grimm zum Siebzigsten gratuliert. Wir schließen uns an und erinnern an seine Mitwirkung am Rechtschreiburteil, einem Tiefpunkt höchstrichterlicher Rechtsprechung (das meinen auch manche Juristen). Die Richter haben sich seinerzeit nicht getraut, der Einschätzung der Kultusminister zu widersprechen, die Neuregelung werde das Schreiben vereinfachen. Grimm und die anderen haben sich seinerzeit die fehlerhaften Gutachten ihrer Juristen-Kollegen Loewer und Wieland (Grimm-Schüler!) umstandslos zu eigen gemacht. Seither ist viel geschehen, was den Richtern die Schamröte ins Gesicht treiben müßte, aber man weiß ja, wie Juristen sich alles zurechtzulegen wissen, bis sie selbst sich nichts mehr vorzuwerfen haben. Oder hat man schon einmal gehört, daß jemand aus dieser Zunft eingestanden hätte, er habe sich geirrt? Déformation professionelle.
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