08.01.2006


Theodor Ickler

Schreiben heißt richtig schreiben

(schon immer)

»In unserer Gesellschaft besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass man erst dann wirklich schreiben kann, wenn man richtig schreibt.«
(Eisenberg in der Dudengrammatik 2005:64). – Das ist richtig und ganz natürlich. Aber es gilt nicht erst „in unserer Gesellschaft“. Bereits das Gotische wurde streng einheitlich geschrieben (Krause, Hb. d. Got., S. 36). Das gilt auch vom antiken Schreibunterricht. Unsicherheit und Verwahrlosung ist ein neuzeitliches Phänomen. Es scheint mit dem Übergang vom strikt geregelten Lateinschreiben zu den Nationalsprachen zusammenzuhängen – aber wurde irgendeine europäische Sprache so chaotisch geschrieben wie die deutsche zu Luthers Zeiten und noch ein ganzes Jahrhundert danach? Hängt es mit den politischen Verhältnissen zusammen?


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