16.07.2005 Theodor Ickler Übergangener RatBertelsmann schafft TatsachenAm 15. Juli 2005 schrieb die Wahrig-Herausgeberin Dr. Krome an einen Kunden: „Im WAHRIG sind die Beschlüsse des 'Rates für deutsche Rechtschreibung'“ nicht eingearbeitet, da sie juristisch noch nicht verbindlich sind und es auch nicht sicher ist, ob sie verbindlich werden. In zwei von der KMK benannten Bereichen (Zeichensetzung und Worttrennung) sind noch gar keine Beschlüsse gefasst worden, die Vorschläge in der Getrennt- und Zusammenschreibung sind noch nicht von den entsprechenden politischen Stellen gebilligt worden.“ Es ist eine Provokation, weder die weiteren Beratungsergebnisse des Rates noch deren Billigung durch die politischen Stellen abzuwarten, sondern ausgerechnet jetzt ein neues Wörterbuch herauszubringen, das die Existenz des Rates, in dem die Wahrig-Herausgeberin sitzt, vollkommen ignoriert. Frau Krome formuliert auch so, als ob – wie die KMK es wünscht – andere Gegenstandsbereiche als die erwähnten überhaupt nicht mehr zur Debatte stünden. Ein solches Wörterbuch des größten Verlagskonzerns schafft Tatsachen, an denen der Rat nur schwer vorbeikommt. Der Rat sollte das Erscheinen solcher Wörterbücher, die seine Arbeit ignorieren, ausdrücklich mißbilligen.
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