14.06.2013 Theodor Ickler Apo koinouZweifelhafte BeispieleDie Apokoinou-Konstruktion ist im Alt- und Mittelhochdeutschen sehr häufig, heute vor allem in gesprochener Sprache, während das schriftdeutsche Normbewußtsein in dieser Hinsicht stärker geworden ist und darauf drängt, mehrfache Abhängigkeit zu vermeiden.Hermann Paul hat immer wieder die entscheidende Bedeutung des Apokoinou für die Entstehung der Nebensätze hingewiesen, Beispiele in den Prinzipien und der Deutschen Grammatik. In heutigen Arbeiten und bei Wikipedia werden immer wieder zwei Beispiele als kanonisch zitiert, die ich schon immer zweifelhaft gefunden habe: Uns ist in alten mæren wunders vil geseit von helden lobebæren, von grôzer arebeit, von freuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen, von küener recken strîten muget ir nu wunder hœren sagen. (Nibelungenlied) Was sein Pfeil erreicht, das ist seine Beute, was da kreucht und fleucht (Wilhelm Tell) Wie ich gerade sehe, hat auch André Meinunger einen Hinweis erhalten, daß diese Beispiele nicht zwingend als Apokoinou verstanden werden müssen. Das finde ich auch. Das erste ist eher eine Frage der Interpunktion, das zweite kann appositionell konstruiert werden.
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