01.03.2012


Theodor Ickler

Sex

Beiläufige Beobachtung

Wir sind Säugetiere, können es aber nicht einfach hinnehmen.

Bei manchen Internetseiten kann man einen "Familienfilter" ein- oder ausschalten, und Google bietet an:

SafeSearch-Filter
Welche Art sexuell expliziter Inhalte (Webseiten, Bilder und Videos) soll der SafeSearch-Filter aus Ihren Ergebnissen filtern?


Anderes auszufiltern scheint nicht zur Diskussion zu stehen, vielleicht ist es schon ausgefiltert, bevor es gefährlich werden kann.

Dieses Starren auf die Fortpflanzungsfunktion ist eigentlich merkwürdig. Es erinnert an manche Institutionen, für die "Moral" fast dasselbe ist wie "Sexualmoral". (In der antiken Moralphilosophie kommt Sex so gut wie gar nicht vor.)

Damit wären wir beim "Weltbild"-Verlag, einem der größten Handelsunternehmen in Deutschland. Daniel Deckers zeigt in der FAZ (1.3.12), daß die Konkurrenz hier offenbar eine Kampagne angezettelt hat, um das profitable Unternehmen billig übernehmen zu können. Zu diesem Zweck wurden die Bischöfe und der Papst mit Meldungen über das "Erotik"-Angebot derart in Schrecken versetzt, daß sie sofort und um jeden Preis verkaufen wollten. Inzwischen ist eine gewisse Beruhigung eingetreten, und vielleicht führt sie nicht nur zum Erhalt der Firma samt hübscher Einkünfte, sondern auch zum Erhalt der Arbeitsplätze, ja vielleicht sogar zu einer Besinnung, was es denn mit dem ominösen Angebot für lebenslustige Säugetiere überhaupt auf sich hat.


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