04.07.2011


Theodor Ickler

Grass

Auch in Reformschreibung nicht besser

Die SZ druckt in Reformschreibung eine Rede, die Günter Grass vor Journalisten gehalten hat.
Er beklagt, daß Politiker nahtlos in die Wirtschaft hinüberwechseln. Sein Beispiel ist Markus Kerber (der vor seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter im Finanzministerium lange in der Wirtschaft tätig war und es danach wieder ist), nicht etwa Grass-Freund Gerhard Schröder. Im übrigen Allerweltsweisheiten über den Kapitalismus und ein Beharren auf der Wiedervereinigungskritik von 1990, die unvermeidlichen „blühenden Landschaften“, überhaupt ein rechthaberischer Ton, kein bißchen Witz im schwerblütigen Text. Grass trägt den versammelten Journalisten nur vor, was diese ohnehin jeden Tag schreiben. Wäre der Redner nicht so prominent, würde man es keinesfalls drucken.


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