15.03.2010 Theodor Ickler LebensmittelAdolf Muschg auf IrrwegenAdolf Muschg ist Mitglied des FDS-Beirats. Er hat im heutigen Tagesspiegel einen so widerwärtigen Gastbeitrag veröffentlicht, daß ich mich gedrängt fühle, mich davon deutlich zu distanzieren.Auf die Einzelheiten will ich nicht eingehen. Nur eins sei erwähnt, um der historischen Wahrheit die Ehre zu geben. Muschg sagt über Gerold Beckers Treiben an der Odenwaldschule seit den siebziger Jahren: "Damals brauchte er seine Neigungen, die jetzt am Pranger stehen, nicht zu verleugnen." Das ist einfach nicht wahr. Der sexuelle Mißbrauch von Schuljungen (mögen sie noch so "lecker" gewesen sein, wie das Spottliedchen aus dem Odenwald meint) war damals so verpönt wie heute. Und Platon samt "pädagogischem Eros" (man kann das bald nicht mehr hören) werden vollkommen mißverstanden, wenn man sie mit den abscheulichen Vorgängen in Verbindung bringt, die jetzt aufgedeckt oder in Erinnerung gerufen werden. Muschg hat sein Lebenswerk durch diese Entgleisung in ein ebenso zweifelhaftes Licht gerückt wie Hentig das seine durch die unsägliche Unterstellung, sein Genosse Becker, angeblich der größte Pädagoge unserer Zeit, sei möglicherweise durch Schüler verführt worden.
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