23.05.2009 Theodor Ickler Deutsche WortstellungSubjekt–Verb–Objekt?Erich Drach, der unsere Auffassung von den Verbzusätzen geprägt hat, sollte auch zur deutschen Satzgliedstellung stärker beachtet werden.Man liest immer noch fast überall (auch bei Wikipedia), das Deutsche folge der Grundstellung Subjekt–Verb–Objekt, also genau wie das Englische. Dabei müssen anglophone und viele andere Deutschlerner von Anfang an mit der Tatsache kämpfen, daß die Satzglieder im Deutschen nicht relativ zueinander, sondern in bezug auf den Satzrahmen geordnet sind. Also irgendein Glied (und nur eins) ins Vorfeld, dann das finite Verb und dann den Rest. Ist an dem folgenden Originaltext irgend etwas auffällig? Grammatisch jedenfalls nicht, obwohl kein einziger Satz mit dem Subjekt anfängt: Um den Unterrichtsausfall so gering wie möglich zu halten, will das bayerische Kultusministerium die Mobile Reserve in allen Schularten weiter ausbauen. Erstmals wird es sie ab kommendem Schuljahr an den Realschulen geben. In einer Versuchsphase werden an jeder Dienststelle der Ministerialbeauftragten zunächst fünf Lehrkräfte bereitstehen, die bei Unterrichtsausfällen von drei bis 12 Wochen zum Einsatz kommen. Am Gymnasium soll die Mobile Reserve von derzeit 77 auf 150 Lehrer erhöht werden. An den Grund- und Hauptschulen lag – dank der gut ausgebauten Mobilen Reserve – der Anteil der Klassen, der nicht mit Lehrern aus dieser Reserve versorgt werden konnte, bei lediglich 0,7 Prozent. Bei den Förderschulen erhöhte das Kultusministerium die Mobile Reserve in den letzten zwei Jahren bereits um 50 Stellen. (EZ Elternzeitschrift des bayerischen Kultusministeriums 1/2002)
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