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10.12.2010
 

Rat für deutsche Rechtschreibung reicht seinen zweiten Bericht ein
Keine Modifikationen des amtlichen Regelwerks

Der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ beschränkt sich auf Empfehlungen, bestimmte Varianten zu streichen und dafür andere zuzulassen. Die KMK weist dem Rat die Entscheidungskompetenz über kleinere Veränderungen des Wörterverzeichnisses zu (siehe hier).

Zur Übergabe seines Berichtes teilt der Rat in einer PDF-Datei mit:

Mit Abschluss der ersten Amtszeit legt der Rat für deutsche Rechtschreibung seinen zweiten Bericht vor. Der Vorsitzende des Rats, Herr Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, und für die Geschäftsstelle Herr Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger übergeben diesen Bericht im Auftrag des Rats am 9. Dezember 2010 offiziell der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland. Der Bericht wurde zeitgleich den staatlichen Stellen Österreichs, der Schweiz, des Fürstentums Liechtenstein, der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens vorgelegt.

Der zweite Bericht unterscheidet sich von dem ersten Bericht dahingehend, dass er einen Bericht über die Wahrnehmung der regulären Aufgaben des Rats für deutsche Rechtschreibung darstellt und daher keine Modifikationen zum amtlichen Regelwerk beinhaltet. Die im zweiten Bericht enthaltenen Empfehlungen sind Adaptionen des amtlichen Wörterverzeichnisses an den beobachteten Schreibgebrauch.

Die Empfehlungen betreffen Schreibungen aus dem Bereich der Laut-Buchstaben-Zuordnungen, bei denen allein zum jetzigen, frühen Zeitpunkt der Beobachtung nach den zweimaligen Normumstellungen in den Jahren 1996 und 2006 valide Aussagen möglich sind. In der Hauptsache handelt es sich dabei um Streichungen von forciert integrierten Fremdwort-Variantenschreibungen wie z. B. Sutane, die im allgemeinen Schreibgebrauch nicht verankert sind. Eine detaillierte Aufstellung findet sich auf der ratseigenen Website in der Rubrik "Rechtschreibung".



Ratsbericht 2006–2010 (PDF-Datei)



Empfehlungen des Rats vom Dezember 2010

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat sich nach Abgabe seiner Vorschläge für eine Modifikation des amtlichen Regelwerks im Februar 2006 seinen langfristigen Aufgaben zugewandt. Zu diesen zählt insbesondere die ständige Beobachtung der Schreibentwicklung.

Diese führt er wesentlich auf der Basis der beim Institut für Deutsche Sprache und bei den beiden großen deutschen Wörterbuchverlagen Duden und Wahrig vorhandenen elektronischen Korpora durch. Sie stellen die drei größten annotierten Korpora der deutschen Gegenwartssprache im deutschen Sprachraum dar und enthalten jeweils mehr als eine Milliarde Wortbelege.

Die Untersuchungen, deren Ergebnisse im Bericht ausführlich dargelegt werden, zeigten, dass in der jetzigen, frühen Phase der Beobachtung valide Ergebnisse ausschließlich im Bereich der Laut-Buchstaben-Zuordnungen zu erwarten waren. Der Rat hat daraufhin seinen Schwerpunkt in den Untersuchungen auf Phänomene aus diesem Bereich gelegt und eine wissenschaftliche Einschätzung vorgenommen.

Als Ergebnis seiner Beobachtung kommt der Rat zu folgenden Empfehlungen:

Der Rat empfiehlt die Streichung der Variantenschreibungen:

Butike
Fassette
Kabrio
Katarr
Krem/Kreme
Kupee
Maffia
Maläse
Mohär
Myrre
Scharm (inkl. scharmant)
Schikoree
Schose
Sketsch
Sutane
transchieren

Der Rat empfiehlt die Aufnahme der Schreibungen:

Caprice
Clementine
Crème
Schmand
(zusätzlich zu den verzeichneten Formen Kaprice/Kaprize (österr.), Klementine, Creme und Schmant)

Es handelt sich dabei durchweg um Fälle, bei denen es im Schreibgebrauch zu Verschiebungen in den Präferenzen gekommen ist und die daher zur Anpassung vorgeschlagen werden. Die vorgeschlagenen Änderungen haben keine Auswirkungen auf das amtliche Regelwerk in seinen Regeln, da bei Fällen dieser Art immer der Einzelfall zu bewerten ist.

(rechtschreibrat.ids-mannheim.de/download/empfehlungen2010.pdf)



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Kommentare zu »Rat für deutsche Rechtschreibung reicht seinen zweiten Bericht ein«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2019 um 14.31 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#11025

Zu http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8672

Mir ist auch nach einigen Jahren nicht klar, wann und wo die Wörterbuchverlage ermächtigt worden wären, Änderungen nam amtlichen Wörterverzeichnis vorzunehmen. Auf die zitierte änigmatische Stelle in der Neufassung des Statuts (und schon zuvor in der Mitteilung der "Ergebnisse der Kultusministerkonferenz am 9. Dezember 2010 in Brüssel" (der Link ist tot)) bezieht sich eine Stelle im dritten Bericht:

Aus diesem abwägend-begründenden Vorgehen speist sich das dem Rat entgegengebrachte Vertrauen, was sich nicht zuletzt in der Erweiterung seines Mandats zu Beginn dieser Berichtsperiode widerspiegelt, mit der ihm die Kompetenz zugewiesen wird, „auf der Grundlage seiner Beobachtungsergebnisse über kleinere Veränderungen des Wörterverzeichnisses [zu] entscheiden, die in der Vergangenheit der Entscheidung der Wörterbuchverlage überlassen waren“ (vgl. Ziffer 1 des Statuts für den Rat).

Wessen Vertrauen? Das bleibt so unbestimmt wie jener "Konsens". In Wirklichkeit ging es doch darum, daß die Kultusminister keine Lust mehr hatten, über jeden Hirnfurz des Rates einen Beschluß herbeiführen zu müssen. Sie wollten die Sache loswerden, daher die Ermächtigung des Rates ("Erweiterung des Mandats").


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.05.2012 um 09.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#9007

Frau Güthert teilt auf Anfrage mit, daß die nächste Ratssitzung am 5. Oktober 2012 stattfinden wird. Es scheint also dieses Jahr nur eine einzige Sitzung geben zu sollen. Die Arbeitsgruppen sollen sich zwischendurch öfter treffen.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.04.2012 um 11.58 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#9004

Das hätte mich auch gewundert. Welches Interesse sollte der Rat daran haben, sein Machwerk weiter zu verbreiten? Der Rat wird von den Wörterbuchverlagen beherrscht, und die wollen doch ihr Zeug verkaufen.

Übrigens müßte doch jetzt im April die nächste Ratssitzung stattfinden, aber auf der Website wird als nächster Sitzungstermin immer noch der November letzten Jahres angekündigt. Das zeigt noch einmal, mit welchem Schwung in Mannheim Öffentlichkeitsarbeit betrieben wird.


Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 16.04.2012 um 11.47 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#9003

Das Buch scheint nicht vom Rat selbst herausgegeben zu werden, sehr geehrter Herr Dörner.


Kommentar von Christian Dörner, verfaßt am 12.04.2012 um 15.29 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#9001

Der Rat für deutsche Rechtschreibung wird in Kürze das aktualisierte amtliche Regelwerk auch in gedruckter Fassung veröffentlichen – diesmal nicht (wie bislang üblich) für knapp 20 Euro, sondern für ganze 6,99 Euro.

Hier eine Vorabansicht des Einbandes.

Interessant auch, daß man nicht mehr auf den Gunter Narr Verlag Tübingen setzt, sondern statt dessen mit dem Nikol Verlag zusammenarbeitet.


Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 05.08.2011 um 00.58 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8689

Ich glaube nicht, daß Augst hier irgend etwas "erfinden" mußte. Vermutlich ist die Variante Maffia einfach aus dem Duden übernommen worden. Der Duden enthält seit 1900 beide Varianten. 1900 heißt es noch "Mafia, besser als Maffia". Später wurde diese ausdrückliche Wertung fallengelassen. Im Duden 1980 heißt es nur "Mafia, (auch:) Maffia". Vermutlich stand es auch so ähnlich noch im Duden 1991.

Es trifft aber wohl zu, daß die Schreibung Maffia im Italienischen inzwischen veraltet ist. Das von mir erwähnte Buch von 1999 ist vermutlich ein Nachdruck eines älteren Textes, ebenso wie andere Fundstellen, etwa von 2004. Leider läßt sich das bei Google Books wegen der unzureichenden Angaben nicht eindeutig erkennen.

Übrigens ist Maffia lt. Wikipedia im Niederländischen und Schwedischen Standardschreibung, im Französischen Alternativschreibung. Eine frühe Fundstelle ist der Roman Mathias Sandorf von Jules Verne (1885).


Kommentar von R. M., verfaßt am 04.08.2011 um 21.26 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8688

Das Dizionario Zingarelli hat maffia schon 1970 als obsolete Variante gekennzeichnet. Es wäre dem dummen Augst durchaus zuzutrauen, daß er die »forciert eindeutschende« Schreibung Maffia ohne Kenntnis dieses Zusammenhangs neu erfunden hat. Er wollte ja auch Pitza und Sacko einführen.


Kommentar von Germanist, verfaßt am 04.08.2011 um 17.31 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8687

davvero


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.08.2011 um 16.34 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8686

Wirklich? Das habe ich aber anders gelernt. Die betonten Vokale werden etwas länger gesprochen als die unbetonten, nicht wahr, aber das hat mit den tatsächlich lang gesprochenen Doppelkonsonanten nicht viel zu tun. In dovere zum Beispiel wird das o kurz gesprochen, weil es nicht betont ist.


Kommentar von Germanist, verfaßt am 04.08.2011 um 14.30 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8685

Im Italienischen wird sehr konsequent ein Vokal vor nur einem Konsonanten lang und vor zwei oder mehr Konsonanten kurz ausgesprochen. "mafia" müßte daher mit langem "a" gesprochen werden. Für die kurze Aussprache des "a" müßten zwei Konsonanten folgen. Deshalb ist die Schreibung "maffia" nur konsequent. Im Deutschen gilt das nicht.


Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 03.08.2011 um 23.37 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8684

Der Rechtschreibrat glaubt, bei der Schreibung Maffia handle es sich um eine "forciert eingedeutschte Variantenschreibung".

Tatsächlich ist es aber offenbar eine (wohl seltenere) italienische Schreibvariante. Das meint jedenfalls auch Duden-Online, der zur Herkunft von Mafia (Maffia ist ja dort pflichtschuldigst getilgt) sagt: "italienisch maf(f)ia". Damit desavouiert der Duden allerdings nicht nur den Rat, sondern auch sich selbst, denn man muß sich ja fragen, wieso der Duden-Vertreter im Rat hier nicht Einspruch erhoben hat.

Auch eine Suche bei Google Books ergibt verschiedene italienische Texte mit der Schreibung Maffia – auch aus neuerer Zeit, so etwa ein Buch Maffia e delinquenza in Sicilia von 1999.

Vielleicht kann ein Kenner des Italienischen uns dazu mehr sagen?


Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 03.08.2011 um 00.24 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8683

Drei der vier Schreibvarianten, die der Rat zur Aufnahme in die amtliche Wörterliste empfohlen hat, waren in verschiedener Art schon im Duden 2006 enthalten:

Caprice war sogar die empfohlene Variante.

Clementine war als "fachsprachlich" aufgeführt. Im Duden-Online wird diese Variante als "besonders fachsprachlich" bezeichnet. Wohl auf Grund dieser Unterscheidung drückt sich der Duden hier vor einer Empfehlung.

Crème ist zwar nicht in einem besonderen Eintrag und auch nicht als Schreibvariante zu Creme usw. aufgeführt, allerdings schon in offenkundig französischen Zusammensetzungen: Café crème, Crème Caramel, Crème fraîche.

Nur Schmand ist im Duden 2006 nicht aufgeführt; im Duden-Online ist es jetzt die empfohlene Variante. Gerade angesichts dieser Empfehlung ist es unverständlich, daß der Duden 2006 Schmand nicht einmal – wie in einigen anderen Fällen – als "frühere Schreibung" aufführt. Dudenbenutzer werden doch gelegentlich auf die Schreibung Schmand stoßen und sich fragen, ob das früher so geschrieben wurde oder ob es sich um einen Druckfehler handelt. Daß ihnen der Duden 2006 dazu jegliche Auskunft verweigerte, ist unverständlich.


Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 02.08.2011 um 23.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8682

Die Streichungsempfehlungen des Rates hat der Duden mit folgenden zwei Ausnahmen befolgt:

Butike/Budige ist weiterhin aufgeführt, aber nur noch als eigenständiger Begriff, nicht mehr als Schreibvariante von Boutique

Krem ist weiterhin aufgeführt, allerdings als "ältere Schreibung für Creme usw." (also um ein paar Monate oder Tage älter; man beachte auch die feine Unterscheidung zwischen "älterer" und "früherer" Schreibung). Unter Creme/Crème findet sich kein Hinweis mehr auf eine Schreibvariante Krem. Die erst durch die Reform eingeführte Schreibung Kreme ist dagegen ganz entfernt.

Erwähnenswert sind noch zwei Inkonsistenzen:

Kabrio ist zwar "pflichtgemäß" entfernt, aber der Duden führt nach wie vor die Schreibung Kabriolett an, obwohl diese inzwischen in der neugefaßten Wörterliste ebenfalls gestrichen wurde. Damit hält sich der Duden an den Wortlaut der Ratsempfehlung, während die neue "amtliche" Wörterliste darüber hinausgeht. Warum man laut Duden aber Kabriolett neuerdings nicht mehr zu Kabrio abkürzen darf, entzieht sich dem gesunden Menschenverstand.

– Ebenso sind Scharm und scharmant gestrichen, Duden-Online enthält aber nach wie vor scharmieren, allerdings als empfohlene Variante charmieren. Der Duden 2006 kannte charmieren noch nicht, bezeichnete scharmieren allerdings als "veraltet". Nach Duden-Online ist es aber anscheinend nicht mehr "veraltet".

Ich vermute, daß Duden-Online noch auf der Grundlage der Ratsempfehlungen beruht. Man wird sehen, ob er nach der Veröffentlichung der neuen Wörterliste weiter angepaßt wird.


Kommentar von MG, verfaßt am 02.08.2011 um 02.37 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8681

| Wikipedia läßt allergehorsamst nur noch Raureif
| gelten, aber bei den Rauhnächten setzt sich die
| bessere Einsicht durch.

Ich halte das für überinterpretiert. Einsicht als Grund für die Schreibung in der Wikipedia halte ich für wenig plausibel. Es ist sehr gut möglich, daß selbst 15 Jahre nach Einführung der RSR einfach noch keiner der Servilen gemerkt hat, daß das Wort eigentlich rechtschreibreformiert werden müßte. Irgendwann kommt einer drauf (vielleicht durch diese Diskussion?) und – schwupps! – wird das h getilgt sein.


Kommentar von Christian Dörner, verfaßt am 01.08.2011 um 21.07 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8680

Bei Duden online hat man die Varianten mit K bei Creme/Crème inzwischen ebenfalls entfernt, was folgender Vergleich von Duden online mit der CD-Version des Rechtschreibdudens illustriert:

http://tinyurl.com/4yestyo


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2011 um 16.25 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8679

Die Wörterbücher verzeichnen korrekt, daß man statt Crêpe reformiert auch Krepp schreiben darf. Aber die leckere Crêpe Suzette führen sie nur so an, obwohl logischerweise auch die eingedeutschte Schreibweise zulässig sein müßte. Man drückt sich gewissermaßen vor dem Offenbarungseid, der jedem den Appetit verderben würde...


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2011 um 16.14 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8678

Wikipedia läßt allergehorsamst nur noch Raureif gelten, aber bei den Rauhnächten setzt sich die bessere Einsicht durch. Duden und Wahrig, jetzt auch Brockhaus/Wahrig haben die Rauhnächte von Anfang an beseitigt und nicht wiedereingeführt.
Ich kann mich schwerer daran gewöhnen als an Tollpatsch. Jedesmal muß ich denken, was für ein genialer Kopf hinter solchen Neuschreibungen steckt!


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2011 um 03.49 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8677

Bei der Bereinigung des Wörterverzeichnisses ist der Rat zu weit gegangen. Es gibt nur noch Creme/Crème, die Varianten mit K sind gestrichen. Im Duden stehen sie noch, im Brockhaus/Wahrig nicht mehr. Soweit ich weiß, gebrauchen aber z. B. die Konditoren ziemlich oft Krem, auch als Maskulinum.
Das Farbadjektiv creme fehlt im Brockhaus/Wahrig, steht aber noch im amtlichen Wörterverzeichnis. Duden hat es auch, mit dem Beispiel ein creme Kleid.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2011 um 03.37 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8676

Der Wunsch des Rates, endlich die oberste Instanz in Sachen Rechtschreibung zu werden, war ja schon lange unverkennbar. Auf der anderen Seite wollte die KMK die Sache loswerden, auch das war deutlich genug. Nun ist der erste kleine Schritt getan. Die neue Formulierung dürfte vom Rat (Güthert, Eichinger) stammen, Zehetmair hat sie der KMK vorgelegt, und diese hat im Umlaufverfahren zugestimmt – so stelle ich es mir nach den bisherigen Erfahrungen vor. Interessant ist, wie der alles beherrschende Bertelsmannkonzern die Gelegenheit nutzte, um sich einen kleinen Vorsprung zu verschaffen. Aber nutzen wird es ihm nicht viel, weil die Allgemeinheit nicht viel darauf gibt, ob die 20 fraglichen Änderungen nun im Duden stehen oder nicht. Der Sieg wird erst vollkommen sein, wenn Duden vom Markt verschwindet oder eine Bertelsmann-Marke wird. Das ist nur eine Frage der Zeit.


Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 31.07.2011 um 15.29 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8675

"Der Rat kann auf der Grundlage seiner Beobachtungsergebnisse über kleinere Veränderungen des Wörterverzeichnisses entscheiden, die in der Vergangenheit der Entscheidung der Wörterbuchverlage überlassen waren. Dies betrifft nicht größere oder gar Regelveränderungen."

Die Formulierung ist auch deshalb seltsam, weil sie offenläßt, wie die Unterscheidung zwischen "kleineren" und "größeren" Veränderungen zu treffen ist. Von den größeren ist immerhin zu erfahren, daß sie in eine Größenordnung unterhalb von "Regelveränderungen" fallen, von den kleineren aber nur, daß sie kleiner sind als die größeren. So unsauber drückt man sich aus, wenn man eine Festlegung umgehen will oder wenn es sowieso nicht darauf ankommt. – Auf die Idee, bislang seien die Wörterbuchverlage für die "kleineren Veränderungen des Wörterverzeichnisses" zuständig gewesen, könnte am ehesten noch ein Jurist der KMK verfallen sein.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.07.2011 um 11.55 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8674

Übrigens:

"Große Mehrheit lehnt Rechtschreibreform noch immer ab
München (dpa) - Die Rechtschreibreform wird auch 15 Jahre nach ihrer Einführung noch von einer deutlichen Mehrheit der Bundesbürger abgelehnt. Dies ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins «Focus». Demnach wird die Reform von 1996 nur von einem Drittel der Bevölkerung begrüßt, 62 Prozent halten sie noch immer für falsch.
Das Interesse an korrekter Rechtschreibung sei ungebrochen hoch: Nur 15 Prozent halten sie für überflüssig, dagegen ist sie für 85 Prozent der Befragten wichtig. Mehr als die Hälfte der Deutschen - 52 Prozent - gaben an, dass Rechtschreibung in ihrem Alltag eine große Rolle spiele. Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid befragte für «Focus» 1001 repräsentativ ausgewählte Personen."
(Südeutsche Zeitung online am 31.07.2011)


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.07.2011 um 10.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8673

Schwer zu verstehen ist, warum die Änderung des Statuts erst ein halbes Jahr später bekanntgegeben wird.
Ich setze noch einmal ein paar Sätze aus meiner Besprechung des Brockhaus-Wahrig hierher:

Wahrig teilt auf Anfrage mit, daß die Empfehlungen des Rechtschreibrates vom Dezember 2010 durch die KMK gebilligt worden seien. Dies sei dem Rat auf seiner konstituierenden Sitzung am 2.3.2011 mitgeteilt worden: „Da die WAHRIG-Redaktion Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung ist, konnten die Empfehlungen in die Neuausgabe von „Brockhaus WAHRIG Die deutsche Rechtschreibung“ bereits eingehen.“ Duden hingegen teilt ebenfalls brieflich mit: „Das amtliche Wörterverzeichnis ist noch auf dem Stand von 2006. Wir haben zwar die Neuerungen im Duden-online-Wörterbuch berücksichtigt (unter www.duden.de), sehen aber wegen der Geringfügigkeit der Veränderungen keine Notwendigkeit für kurzfristige Neuauflagen unserer Wörterbücher. Die neu nicht mehr gewünschten Schreibvarianten hat ohnehin niemand verwendet, der nach den Duden-Empfehlungen schreibt.“

Wie bereits erörtert, ist das letzte Argument irrelevant. Der Duden muß die 20 Änderungen einarbeiten, damit die Lehrer gerichtsfest korrigieren und benoten können. Bertelsmann hat die Nase vorn, weil die neue Marke ja sowieso eine Neuausgabe erforderlich machte. Ein weiterer Nagel am Sarg des Duden, und das als Geschenk im Duden-Jubiläumsjahr! Wir warten also auf die 26. Auflage des Duden.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.07.2011 um 06.07 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8672

Der neue Absatz im Statut lautet:

"Der Rat kann auf der Grundlage seiner Beobachtungsergebnisse über kleinere Veränderungen des Wörterverzeichnisses entscheiden, die in der Vergangenheit der Entscheidung der Wörterbuchverlage überlassen waren. Dies betrifft nicht größere oder gar Regelveränderungen."

Das ist eine seltsame Formulierung. Wieso waren Veränderungen des Wörterverzeichnisses in der Vergangenheit der Entscheidung der Wörterbuchverlage überlassen?


Kommentar von Christian Dörner, verfaßt am 30.07.2011 um 21.01 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8671

Der Rat für deutsche Rechtschreibung teilt mit, daß die im Dezember 2010 beschlossenen und bereits von Wahrig (9. Aufl. (2011)) und dem Duden-Universalwörterbuch (7. Aufl. (2011)) umgesetzten Empfehlungen jetzt auch ins amtliche Regelwerk aufgenommen worden sind:

»Aktualisierung des amtlichen Wörterverzeichnisses im Fremdwortbereich

Fünf Jahre nach Inkrafttreten des revidierten Regelwerks im August 2006 legt der Rat für deutsche Rechtschreibung eine aktualisierte Fassung vor. Die Aktualisierungen betreffen die im zweiten Bericht ausgesprochenen Empfehlungen zur Änderung der Schreibung in Fällen, bei denen es im Schreibgebrauch zu Verschiebungen in den Präferenzen gekommen ist. Damit ist gewährleistet, dass das amtliche Regelwerk in der Angabe der in ihm angeführten Schreibungen aktuell bleibt.
Eine Zusammenstellung der Aktualisierungen ist auf der ratseigenen Website unter dem Link „Rechtschreibung, Ratsempfehlungen“ eingestellt. Sie bestehen hauptsächlich in der Streichung, seltener in der Zulassung von Variantenschreibungen: so werden z.B. Fassette, Katarr, Maffia und Sutane nicht mehr im Wörterverzeichnis geführt, während Crème, Clementine und Schmand neu aufgenommen wurden. Allen Fällen ist gemeinsam, dass sie keine Auswirkungen auf das amtliche Regelwerk in seinen Regeln haben, da bei Fällen dieser Art immer der Einzelfall zu bewerten ist.
Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist die zentrale Instanz in Fragen der deutschen Rechtschreibung. Er gibt mit dem amtlichen Regelwerk das Referenzwerk für die deutsche Rechtschreibung heraus. Seit einer Statutänderung Anfang des Jahres ist er im Zweifel maßgeblich und kann „auf der Grundlage seiner Beobachtungsergebnisse über kleinere Veränderungen des Wörterverzeichnisses [selbst] entscheiden.“«

Quelle: http://bit.ly/ny0uak

Nicht eingearbeitet wurden interessanterweise die (auch nicht im Bericht enthaltenen, aber sowohl auf der Website des Rates als auch im neuen Wahrig (2011) zu findenden) Änderungen bei Dienstag Abend usw.

Im überarbeiteten amtlichen Regelwerk (2011) ist zu den Änderungen folgendes vermerkt:

»Nachtrag 2011

Im Dezember 2010 hat der Rat für deutsche Rechtschreibung seinen zweiten Bericht vorgelegt und darin Anpassungen an den beobachteten Schreibgebrauch vorgesehen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Streichungen bzw. Neuzulassungen von Variantenschreibungen bei Fremdwörtern. Diese wurden in das Wörterverzeichnis eingepflegt.
Darüber hinaus sind als Konsequenz dieser Änderungen die Paragrafen 20(2) und 32(2) in ihren Beispielen redaktionell durchgesehen worden.«

Neues amtliches Regelwerk: http://tinyurl.com/6qw7f4

Neues amtliches Wörterverzeichnis: http://tinyurl.com/3nlh3gz

Ob das überarbeitete amtliche Regelwerk auch wieder als gedrucktes Buch herauskommen wird, ist nicht zu erfahren.


Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 17.12.2010 um 13.42 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8418

Ich muß hier an den Loriot-Sketch über Erwin Lindemann denken, der mit seinem Lottogewinn u. a. eine Herrenboutique in Wuppertal eröffnen will. Aufgeschrieben sieht die Boutique immer so aus, aber Herr Lindemann spricht sie deutlich hörbar als Budike aus. Für mundartliche Wiedergaben wären die hier aufgeführten Schreibweisen wohl in Ordnung, aber es geht ja um Fremdwörter im Hochdeutschen.


Kommentar von R. M., verfaßt am 16.12.2010 um 20.45 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8416

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.


Kommentar von stst, verfaßt am 16.12.2010 um 19.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8415

Ich verstehe. Vermutlich werden in diesen Gegenden, wo die Bouteille als Buddel bezeichnet wird, Pommes frites Pommes oder Fritten genannt.


Kommentar von R. M., verfaßt am 15.12.2010 um 21.12 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8410

Budike ist berlinisch-preußisch und ähnlich veraltet wie Destille. Bouteille sagt heute auch niemand mehr, höchstens noch Buddel Rum und natürlich Buddelschiff.


Kommentar von stst, verfaßt am 15.12.2010 um 20.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8409

Ich kann mich nicht erinnern, daß mir die Schreibungen Butike und Budike jemals "in freier Wildbahn" untergekommen wären. Handelt es sich dabei tatsächlich um verwendete Wortkreationen?
Und bezüglich Bouteille wundert mich ein Attribut veraltet (#8405). Ich kenne nur diese Schreibung, welche andere wäre denn nicht veraltet?


Kommentar von R. M., verfaßt am 15.12.2010 um 14.33 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8407

Wenn man sieht, wie einfach es sich Frl. Güthert mit Älchen macht, kann man nicht erwarten, daß der Rat die einzelnen Lemmata so genau betrachtet hat wie Herr Achenbach das Beispiel Butike. Man könnte annehmen, daß Butike eine hyperkorrekte Variante zu Budike darstellt, das ja wohl aus der Vermengung von Boutique und Bude hervorgegangen ist. Mehr dazu evtl. in der DWb-Neubearbeitung?


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.12.2010 um 09.42 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8406

Bis auf Sutane standen alle auch im Wahrig von 1978. Dort gab es aber auch noch andere Erbstücke aus älteren Dudenausgaben, z. B. die Kautsch.


Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 15.12.2010 um 01.18 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8405

Der Rat betrachtet die Butike als eine "Variantenschreibung" und zählt sie zu den "Fremdwörtern mit forciert eingedeutschten Variantenschreibungen".

Tatsächlich haben alter wie neuer Duden zwischen Boutique, Butike und Budike Bedeutungsunterschiede gesehen. Während die Boutique ein kleiner Laden für Modewaren ist, ist Budike ein kleiner Laden oder eine kleine Kneipe.

Der Duden 2006 betrachtet Butike als Variante sowohl zu Boutique als auch zu Budike. Der Duden 1980 betrachtet Butike und Budike als gleichbedeutend, nur Boutique ist danach ein Modeladen. Der Duden 1961 kannte die Boutique noch gar nicht.

Insofern scheint Boutique der neuere Begriff zu sein. In der Tat gab es in meiner Jugend noch keine Boutiquen, allerdings da, wo ich aufgewachsen bin, auch keine Butiken oder Budiken. Vermutlich sind letztere von nur regionaler Bedeutung und heute vielleicht veraltet. Das wäre aber kein Hindernis, sie in den Wörterbüchern als "veraltet" aufzuführen, so wie die Bouteille noch im Duden 2006.

Früher, als es die Boutique im heutigen Sinn noch nicht gab, wurden Boutique und Butike als gleichbedeutend angesehen, so schon die preußische Schulorthographie und der Ur-Duden. Die Wörterliste der 2. Orthographischen Konferenz führt dagegen nur die Schreibung Butike an.


Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 14.12.2010 um 16.55 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8402

Zu #8395: »Interessanterweise standen 10 von den 16 geplanten Streichungen (nämlich Butike, Kabrio, Kupee, Maffia, Mohär, Scharm, Schose, Sketsch, Sutane und transchieren) bereits im Duden von 1991, haben also mit der Reform nicht im geringsten etwas zu tun.«

Frage an alle: Gibt es darunter auch welche, die in einem vorreformatorischen Bertelsmann-Wörterbuch zu finden sind?


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.12.2010 um 12.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8401

Herr Wagner hat völlig recht: Die deutsche Rechtschreibung ist nun praktisch vom Dudenverlag, der dabei zugrunde ging, zum Bertelsmannkonzern überführt, wie es ja auch das heimliche Ziel einiger Reformer war. (Bertelsmann bestimmt ja auch schon weitgehend die gesamte Bildungspolitik.)
Im Rat hat schon lange und immer mehr die Wahrig-Chefin Sabine Krome die Führung übernommen. Mit Recht (wenn auch nicht gerade fein) verspottet sie den Vorsitzenden als fachlich inkompetent (ich habe schon früher darüber berichtet). Krome liefert die Statistiken, entwirft die Arbeitsweise, zeichnet ein "Organigramm" des künftigen Rates als Tischvorlage usw. Bleibt noch der letzte Schritt: Die KMK überträgt Bertelsmann die Regelungskompetenz für die deutsche Rechtschreibung.

Nebenbei findet Frau Krome noch Zeit, das große Projekt in (lukrativen) Vorträgen voranzutreiben:

Verband Bildung und Erziehung Landesverband NRW
Rechtschreibreform - Top oder Flop?
Ein Workshop.
Der Workshop stellt zunächst die Eckpunkte der Rechtschreibreform von 1996 und die Hauptkritikpunkte vor, die zur Neufassung der Rechtschreibregelung 2006 führten. Im Mittelpunkt soll dann die Frage stehen, welche Komplexe der Neuregelung sich mit den Fehlerschwerpunkten in der Sekundarstufe decken. Der Workshop lädt zu einer Diskussion ein, ob und wie es gelungen ist, die Beschlüsse des Rats für deutsche Rechtschreibung in den Wörterbüchern und Schulbüchern umzusetzen und sie für Lehrer und Schüler der Sekundarstufe gewinnbringend zu vermitteln und zielführend aufzubereiten. Orientierungspunkt sind dabei die Bildungspläne und gängigen Lehrwerke der Sekundarstufe an Hauptschulen in NRW.
Ziel ist es, Transparenz zwischen den beteiligten Institutionen zu schaffen und die Entscheidungen im Rechtschreibrat so zu gestalten, dass die Bedürfnisse der Lehrer und Schüler dort zentral eingehen.

Materialiengestützter Vortrag und Diskussion    
Adressaten Lehrerinnen und Lehrer der Hauptschule    
In Kooperation mit VBE Verlag NRW GmbH    
Termin Donnerstag, 03.09.2009, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr    
Ort VBE NRW
Westfalendamm 247
44141 Dortmund
Referent/en Dr. Sabine Krome; Mitglied des Deutschen Rechtschreibrates und Leitung der WAHRIG-Verlagsredaktion    
Kosten VBE Mitglieder: 20,00 EUR Nicht-Mitglieder: 30,00 EUR



Kommentar von ub, verfaßt am 14.12.2010 um 11.41 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8399

Ähnlich wie die WAZ macht die "Augsburger Allgemeine" sich den selbstglossierenden Effekt der zu streichenden Varianten zunutze – siehe hier.


Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 14.12.2010 um 03.41 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8397

Die Sat.1-Nachrichten um 20 Uhr, die ich zufällig gesehen habe, brachten auch einen Beitrag. Leider ist davon kein Video abrufbar.

Es wurden fast nur die von Herrn Dörner im vorletzten Beitrag genannten Schreibungen aufgeführt, also solche, die mit der Reform überhaupt nichts zu tun haben. Die Streichung der unüblichen eingedeutschten Form, zum Beispiel Scharm, wurde dabei als lobenswerte, weil fällige Reparatur der Beschlüsse von 2006 verkauft. Gezeigt wurden ratlose Passanten und Schüler, die die ihnen vorgeführten eingedeutschten Schreibungen natürlich für Reformschreibungen hielten (die Reporter wußten es ja auch nicht besser). Sie fand sie doof und wunderten sich über das Hin und Her der Reform. Der Tenor: Man blickt nicht mehr durch, und man sollte die Reform nicht mehr ganz ernst nehmen. Es gab noch ein Statement von Zehetmair, der in einem gütigen Tonfall sinngemäß sagte: "Wir sind 2006 ein bißchen zu weit vorgeprescht. Das bringen wir jetzt in Ordnung. Wir gehen dabei behutsam und beharrlich vor. Es soll keine neue Beunruhigung entstehen."

Die Auswahl der Beispiele, die mit der Reform gar nichts zu tun hatten, zeigt, daß die Sat.1-Redaktion nicht recherchiert, sondern aus einer unverstandenen (und vermutlich irreführenden) Pressemitteilung mal schnell einen anschaulichen Beitrag gezaubert hat. Daß die Reform auch sonst Verwirrung erzeugt und daß da ein dubioses Gremium immer noch an komischen Schreibungen herumdoktert, diese Botschaft kam immerhin korrekt rüber.


Kommentar von R. M., verfaßt am 13.12.2010 um 23.21 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8396

Der Bild-Artikel, so unkritisch er auch daherkommt, stört immerhin die Leisetreterei des Rates. Der Leser schüttelt angesichts der unüblichen Schreibungen mit dem Kopf und wundert sich über die Dauerbaustelle »Reform«, während die Multiplikatoren die Sache so überhaupt erst wahrnehmen (siehe den WAZ-Kommentar).


Kommentar von Christian Dörner, verfaßt am 13.12.2010 um 22.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8395

Interessanterweise standen 10 von den 16 geplanten Streichungen (nämlich Butike, Kabrio, Kupee, Maffia, Mohär, Scharm, Schose, Sketsch, Sutane und transchieren) bereits im Duden von 1991, haben also mit der Reform nicht im geringsten etwas zu tun.

Ob diese Tatsache im Rat überhaupt diskutiert wurde?

Die BILD weiß davon nichts, setzt den untenerwähnten Artikel aber als vermeintliche Sensation auf die heutige Titelseite, wo er so erscheint (JPG-Datei, ca. 520 KB):

http://bit.ly/fktAjQ


Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 13.12.2010 um 21.09 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8394

»Die Kultusministerkonferenz stimmt der Anregung des Rates zu, ihm auf der Grundlage seiner Beobachtungsergebnisse die Entscheidungskompetenz über kleinere Veränderungen des Wörterverzeichnisses zuzuweisen, die in der Vergangenheit der Entscheidung der Wörterbuchverlage überlassen waren.«

Prima, damit ist effektiv so etwas wie das Dudenprivileg wiederhergestellt worden, haben doch die großen Wörterbuchverlage im Rat ein entscheidendes Wörtchen mitzureden – bzw. nach der Fusion von Duden und Bertelsmann nur noch ein großer Verlag. Oder habe ich etwas übersehen?


Kommentar von DerWesten.de, verfaßt am 13.12.2010 um 20.56 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8393

Kommentar (Jens Dirksen)
Schluss mit der Maläse

Die meisten von uns wussten gar nichts von der Maläse, die wie ein schlechter Sketsch anmutet: Da durfte doch tatsächlich jemand von der Maffia aus dem Kabrio steigen und in die Butike gehen, um mit viel Scharm eine Sutane aus Mohär zu kaufen. Umso besser, wenn der Rat für Rechtschreibung nun Schluss machen will mit diesen überflüssigen Wörterbuch-Einträgen nach dem Motto „Schreib wie du sprichst“.

Der 38-köpfige Experten-Rat hat übrigens auch festgestellt, dass die Frage, wann man ein „ss“ und wann ein „ß“ schreiben muss, vom mündigen Schreibbürger in der Regel richtig beantwortet wird. Kein Wunder, möchte man meinen, denn die Regel ist ja halbwegs logisch.

Letztlich aber ist der Versuch, mit der Reform mehr Logik und Konsequenz in die Rechtschreibung einzuführen, längst gescheitert. Sprache und ihre Schreibung sind etwas Lebendiges, das sich ständig verändert – und dabei eben nicht den Regeln von Sprachwissenschaftlern folgt.

Es hilft alles nichts: Rechtschreibung muss man lernen, in- und auswendig – und im Zweifelsfall im Wörterbuch nachschlagen.

www.derwesten.de/nachrichten/politik/Schluss-mit-der-Malaese-id4056528.html


Kommentar von ub, verfaßt am 13.12.2010 um 18.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8392

Auch in der Schweiz ist es mit der Geheimhaltung vorbei:

www.politik.ch/rechtschreibereform-und-kein-ende.html


Kommentar von ub, verfaßt am 13.12.2010 um 18.12 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8391

Und die "Berliner Umschau" hat sich selbst einen Text ausgedacht – siehe hier („Rat für Rechtschreibung will einige Neuschreib-Blüten abschaffen“).


Kommentar von ub, verfaßt am 13.12.2010 um 18.04 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8390

Bei der "Berliner Literaturkritik" kommt dpa (und damit auch die FDS) noch einmal zum Zuge:

www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/-5fcda61611.html


Kommentar von ub, verfaßt am 13.12.2010 um 14.10 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8389

Auch bei der "Welt" ist das Thema inzwischen angekommen – siehe hier („Rechtschreibrat will Butike, Scharm & Co abschaffen“).


Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 13.12.2010 um 12.48 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8388

Ich frage mich gerade, ob die beabsichtigte Streichung von Varianten nicht in die "Entscheidungskompetenz über kleinere Veränderungen des Wörterverzeichnisses" fällt, die der Rat seit Donnerstag hat. Schließlich hatte er diese Lizenz noch nicht, als er die Streichungen bzw. Ergänzungen als "Empfehlungen" formulierte. Und falls es doch einer Entscheidung der KMK bedarf: Was ist dann unter "kleineren Veränderungen" zu verstehen?


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2010 um 10.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8387

Ob die BILD selber bei der Reformschreibung bleibt, entscheiden allerdings nicht die Bundesländer. Dieser Gedanke ist aber wohl zu furchtbar, als daß er den Lesern zugemutet werden könnte.


Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 13.12.2010 um 09.46 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8386

Unter "Mehr zum Thema" findet sich bei BILD auch der folgende Verweis: "Rechtschreibreform – Schüler machen mehr Fehler". Das Wort "Schlechtschreibreform" (im Fettdruck) verlinkt zu demselben Text (von Ende Juli 2008 – siehe hier).


Kommentar von Christian Dörner, verfaßt am 13.12.2010 um 09.00 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8385

Ohne weiteren Kommentar:

BILD, 13.12.2010

»BUTIKE, SCHARM, MOHÄR

Rechtschreibrat fordert alte Schreibweise zurück!

13.12.2010 - 00:02 UHR

Berlin – Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat empfohlen, die schlimmsten Blüten der Schlechtschreibreform von 2006 zurückzunehmen!

Dies betreffe vor allem eingedeutschte Fremdwörter, die im Duden als Alternativ-Schreibweise empfohlen, aber kaum benutzt werden.

Abgeschafft werden sollen nach Meinung des Rechtschreibrates: Butike (Boutique), Fassette (Facette), Kabrio (Cabrio), Katarr (Katarrh), Krem (Creme), Kupee (Coupé), Maffia (Mafia), Maläse (Malaise), Mohär (Mohair), Myrre (Myrrhe), Scharm (Charme), Schikoree (Chicorée), Schose (Chose), Sketsch (Sketch), Sutane (Soutane) und transchieren (tranchieren).

Über die Abschaffung müssen die Bundesländer entscheiden.«

(Link)


Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 12.12.2010 um 06.58 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8383

Zehetmairs Genie erweist sich in seiner Fähigkeit, dem Journalisten als Hauptnachricht sich selbst anzudrehen. Der Erfolg zeigt zugleich, daß er damit sogar recht hat. Er ist es, der dem wabernden Etwas "Rat für deutsche Rechtschreibung" stabile Gesichtszüge verleiht und verhindert, daß das Gremium vor lauter Vertraulichkeit vollends aus der Wahrnehmung verschwindet. Das Grinsen der Katze im Wunderland. Dessen Zauber muß auch erlegen sein, wer sich den Erdinger als "Herrn der Rechtschreibung" zurechtphantasiert. Der Mann ist offensichtlich eine Art orthographischer Traumfänger.


Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 11.12.2010 um 22.03 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8382

Touché, Herr Wagner! Aber auch diese Praxis der Nicht-Information dürfte auf die Angst vor der KMK zurückzuführen sein. Weshalb sonst ist die deutsche Medienlandschaft so peinlich umgefallen? Wenn doch eigentlich alle wissen, daß die sogenannte Reform Schwachsinn ist, warum machen die Medien bloß mit? Wie viele Schüler haben denn bitte in Deutschland ein Zeitungsabonnement? (Oder noch garstiger gefragt: wie viele deutsche Schüler lesen überhaupt regelmäßig Zeitung?)


Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 11.12.2010 um 21.51 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8381

Tja, lieber Herr Höher: Was weiß denn die deutsche Öffentlichkeit über die SOK? Wurde jemals irgendwo in einer deutschen Tages- oder Wochenzeitung (abgesehen von der "Jungen Freiheit") darüber berichtet, was sich in der Schweiz tut? Insofern denke ich, daß sich durchaus einige wundern dürften, wüßten sie etwas besser Bescheid.


Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 11.12.2010 um 20.38 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8380

Na ja, lieber Herr Wagner. Wen wundert das? Die SOK wird nicht – direkt oder indirekt – durch die KMK gegängelt. Ihre Vorschläge müssen deshalb nicht auf die "reine Lehre" (vielen Dank, Herr Ickler!) Rücksicht nehmen.


Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 11.12.2010 um 20.25 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8379

Die Änderungsvorschläge des Rechtschreibrats wirken besonders erbärmlich, wenn man sie mit dem vergleicht, was die Schweizer Orthographische Konferenz (SOK) seit ihrer Gründung 2006 an Empfehlungen vorgelegt hat (siehe hier).


Kommentar von Junge Freiheit, 11. Dezember 2010, verfaßt am 11.12.2010 um 19.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8378

Einzelheiten zur Rechtschreibreform 2011
(Von Thomas Paulwitz)

Dürftig fällt die neue Reform der Reform aus. Der Rat für deutsche Rechtschreibung übergab in Brüssel am vergangenen Donnerstag seinen zweiten Tätigkeitsbericht der Kultusministerkonferenz. Er umfaßt den Zeitraum von März 2006 bis Oktober 2010. Die Reform ist zum einen gerade einmal so groß, daß neue Wörterbücher zu drucken sind. Zum anderen ist sie jedoch so winzig, daß sie keinen wesentlichen Mangel behebt, wie zum Beispiel den Wirrwarr doppelter Schreibweisen.

Rüffel für den Duden

Zwar erhält die Duden-Redaktion in dem Bericht einen deutlichen Rüffel für die Empfehlung altreformerischer Schreibweisen: „Als nicht sehr glücklich wurde angesehen, dass zumindest eines der auch im Rat vertretenen großen Wörterbücher von der ‚Beobachtungsmaxime‘ des Rats deutlich abgewichen ist und – v. a. im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung – die Schreibungen empfohlen werden, die mit der Reform von 1996ff. verbunden sind.“ An der Ursache des Übels, daß nämlich die Doppelschreibweisen verschiedene willkürliche Empfehlungen zulassen, ändert sich jedoch überhaupt nichts.

„Sketsch“ geht, „Schmand“ kommt, „Spagetti“ bleibt

Unter dem Strich bleibt von viereinhalb Jahren Ratsarbeit die folgende Empfehlung: „Der Rat empfiehlt die Streichung der Variantenschreibungen Butike, Fassette, Kabrio, Katarr, Krem/Kreme, Kupee, Maffia, Maläse, Mohär, Myrre, Scharm (inkl. scharmant), Schikoree, Schose, Sketsch, Sutane, transchieren. Der Rat empfiehlt die Aufnahme der Schreibungen Caprice, Clementine, Crème, Schmand.“ Das war’s. Nicht einmal zu einer „Spaghetti“-Reform hat es gereicht: Die von den Reformern erfundene Fehlschreibung „Spagetti“ bleibt den Schülern erhalten.

Keine Verwechslungen beim „dass“?

Ein Witz ist, daß der Rat die in der „AG Korpus“ versammelten Wörterbuchverlage damit beauftragte zu begutachten, ob sich die eigenen Textsammlungen für eine Beobachtung des Schreibgebrauchs eignen. Und, welch ein Wunder: „Dabei zeigte sich sehr schnell, dass Vorbehalte im Hinblick auf die Grenzen einer Korpusanalyse unbegründet waren.“ Die Textsammlungen wiesen erstaunlicherweise „einen hohen Grad an Zuverlässigkeit“ auf. Wer bescheinigt sich schon selbst etwas Schlechtes?

So kommt die AG Korpus zum Beispiel für das Wort „dass“ zu dem Ergebnis einer „Normentsprechung von 100% nach dem Jahr 2000“. Die Schreibung „dass“ statt „daß“ wenden die Zeitungen also angeblich völlig problemlos an. Eine kleine Stichprobe in „Google News“ genügt, um nachzuweisen, wie wirklichkeitsfern dies ist. So gibt es immer noch jede Menge Belege für „daß“ statt „dass“ und für die fehlerhafte Schreibung von „dass“ statt „das“. Ebenso lassen sich mit Leichtigkeit Belege finden, bei denen von „das“ statt von „dass“ zu lesen ist. Die vermeintliche „Normentsprechung von 100%“ ist also hundertprozentiger Blödsinn.

Eisenbergs Rückbauversuch scheiterte

Der Versuch des Sprachwissenschaftlers Peter Eisenberg, über eine Neuformulierung der Regeln den Rückbau der Reform fortzusetzen, scheiterte mit Pauken und Trompeten. So heißt es in dem Bericht vorwurfsvoll, Eisenbergs Entwurf sei „an einer entscheidenden Stelle von den geltenden Regeln“ abgewichen. So habe er „Kleinschreibung für einzelne Formen substantivierter Adjektive in erstarrten Verbindungen mit idiomatisierter Bedeutung“ vorgesehen. Eisenberg wollte also wieder Schreibungen wie „im allgemeinen“ (statt „im Allgemeinen“) zulassen.

Das kam bei den übrigen Ratsmitgliedern allerdings schlecht an. Die Rats-„AG Linguisten“, in der neben Eisenberg die Altreformer Richard Schrodt und Peter Gallmann sitzen, und die „AG Korpus“, die die Wörterbuchverlage umfaßt, zogen die Notbremse und gaben eine gemeinsame Stellungnahme ab. Der Direktor des Instituts für deutsche Sprache (IDS), das den Rechtschreibrat beherbergt, faßte sie so zusammen: „Die zu erarbeitende Textfassung … darf keine neuen Schreibungen erzeugen, muss aber sich vollziehende Änderungen in der Schreibgewohnheit aufnehmen können. … Die Erarbeitung einer solchen Textfassung wird von den Mitgliedern der beiden AGs als mittelfristige Aufgabe verstanden, die ohne äußeren Druck angegangen werden sollte.“

Das bedeutet, daß das Regelwerk unangetastet bleiben soll und lediglich Varianten gestrichen werden können, allerdings frühestens in fünf Jahren, wenn der Rat seinen dritten Bericht abliefert.

Solange Altreformer und Wörterbuchverlage die Arbeit des Rechtschreibrats bestimmen, wird die Rechtschreibreform weiterhin lediglich im Schneckentempo zurückgebaut.

(www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M5bef000b1a3.0.html)


Kommentar von (Red.), verfaßt am 11.12.2010 um 19.42 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8377

Theodor Ickler: Kommentar zum zweiten Bericht des Rechtschreibrates – siehe hier.


Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 11.12.2010 um 18.25 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8375

Amüsant ist der pikierte Unterton, in dem die Geschäftsführerin gleich zweimal (S. 8/9 und S. 30) Eisenbergs Versuch rügt, eine Revision der GKS als angeblich bloße Neuformulierung einzufädeln. Der Schachzug hatte in der Tat den Charme einer Bärenfalle: Da soll nur keiner denken, daß die Kerstin so etwas nicht genau merkt.


Kommentar von Stuttgarter Zeitung, 11. 12. 2010, verfaßt am 11.12.2010 um 12.30 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8373

Rechtschreibrat
Zehetmair bleibt
Der frühere bayerische Kultusminister Hans Zehetmair bleibt an der Spitze des Rates für deutsche Rechtschreibung. ...
(68 Wörter)


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2010 um 12.19 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8372

Interessanterweise hat der Rechtschreibrat, der schon seit Jahren auf Tauchstation ist, die Meldung von der Übergabe des Abschlußberichts nicht an die Presse gegeben. Frau Schmoll wußte trotzdem davon (sie hatte kürzlich mit Zehetmair gesprochen) und konnte die Sache in die heutige FAZ bringen, und durch unsere FDS hat es dann auch dpa erfahren, so daß wenigstens die Nürnberger Nachrichten noch einen kurzen Bericht bringen konnten.
Es ist sehr verständlich, daß der Rat bzw. die Geschäftsführung sich genieren. Däumchendrehen ist schließlich nichts, womit man im Zirkus auftreten kann, auch wenn es noch so virtuos beherrscht wird.


Kommentar von F.A.Z., 11. 12. 2010, verfaßt am 11.12.2010 um 12.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8371

Geringfügige Änderungen
Rechtschreibrat übergibt Bericht / Von Heike Schmoll

BERLIN, 10. Dezember. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat seine Aufgabe im Sinne der Kultusminister wahrgenommen: geräuschlos und ohne Änderungen am Regelwerk. Bei der Kultusministerkonferenz (KMK) in Brüssel hat der Vorsitzende ...


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2010 um 09.43 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8370

Meinen Kommentar zum Bericht (in Kürze hier!) will ich nicht mit Unwichtigem belasten, deshalb vorab diese Bemerkung:

"Der Rat hat ein Mitglied durch Tod verloren. Mit großem Bedauern musste der Rat bei der Herbstsitzung des Jahres 2008 zur Kenntnis nehmen, dass sein Mitglied Dr. Helmut Zilk am Vorabend verstorben war. Der Rat gedachte seines verstorbenen Mitglieds, der Vorsitzende würdigte seinen Einsatz für den Rat für deutsche Rechtschreibung."

Zilk hat, soviel ich weiß, an keiner einzigen Ratssitzung teilgenommen. Sein "Einsatz" für den Rat kann nur in Bewirtung anläßlich einer Tagung in Wien bestanden haben.


Kommentar von Romantiker 2.1, verfaßt am 11.12.2010 um 00.18 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8369

"... ergab sich eine Normentsprechung von 100% nach dem Jahr 2000 ..."

Erinnert mich nun irgendwie an die Generalsekretäre des ZK. 100% Plansollerfüllung! Und das bei "Straße" und "Grüße". Wer schreibt denn überhaupt noch "Straße" und "Grüße"? Gefühlt sind das bei mir aber weit unter 50%, die Mehrheit schreibt mittlerweilen "Strasse" und "Grüsse".

Die Empfehlungen passen auf ein Blatt DIN A4, ganze 20 Wörter – von denen fast alle wohl niemals geschrieben oder gedruckt wurden, demnach völlig überflüssig. 4 1/2 Jahre Arbeit! Dazu benötigt man 39 Seiten Selbstdarstellung, Bericht genannt – in einer so sehr wichtigen Sprache, mit so zahlreichen Fußnoten und so einer beeindruckenden Liste von mitwirkenden Persönlichkeiten, mir wurde schwindlig beim Zählen der Doktortitel!

Summa:
Ich ringe um Fassung. In diesen Tagen ist ja viel möglich, aber das, das ist die SUPERLATIVE!

Wieviel wird wohl so eine Wortänderung kosten? Bei 20 Wörtern in 4 1/2 Jahren. So eine "Beobachtung des Schreibgebrauchs" stellt enorme Anforderungen – und in dem Zeitungsartikel wird ja unverhohlen um Geld gebeten für die Zukunft, für dann weitere, sagen wir einmal 10 Wörter, die dann von den Wörterbuchverlagen eingearbeitet werden müssen. Eine wahre Weltmeisterleistung in Effizienz. Na, was wird so ein Wörtchen kosten, 50.000 oder 100.000 oder gar mehr?

Ich fühle es, so waren die letzten Tage der DDR, genau so.

Ich meine, ich rede und schreibe ja doch recht manierlich, aber jetzt, Verzeihung, jetzt muß ich mal runter, und ein klares Wort aussprechen:

VERAR******!

Ja, so sieht das Ende aus! Mein Gott!

*

PS: Lieber Germanist, meine Kleinste buchstabiert alles um sie herum, will heißen, auf "Restorong" (auch Restaurang, Restorä) oder dergleichen kommt sie nicht, da sie (oder wir) auf der Straße, auf den Visitenkärtchen, in den Kids-Anzeigen die "Restaurants" "abklauben". Zudem wächst sie ja mehrsprachig auf, und da geht das gleich gar nicht. Das Vertrackte am Deutschen ist doch, daß es oft so nah an der Lautung ist, das kann in anderen Sprachen einfach nicht passieren, entweder sie sind so weit weg von der Aussprache oder näher dran. Wir liegen halt mal wieder irgendwo in der Mitte. Wieso aber ein frz. Wort eindeutschen? Die Soße schmeckt einfach nur nach Maggi, aber die Sauce, oh, die ist eine K(C)reation – und um einiges teurer (siehe Auslage im Supermarkt)! Wieso erzählen die in der Grundschule nicht mal was von den feinen Kneipen (Knaipn?) da im Weinland (Wainlant?), jenseits des Rheins (Rains?), wo die mit den komischen weißen Kopfhauben (Kopfhaobn?) in der Küche rumhantieren (rummhandtiren?) – statt dessen faseln die immerfort von Lautschreibung und setzen den Kindern Flausen in den Kopf. Res-to-rong (da ist übrigens die neue Falle s-t drin, frohe Grüße vom Chor (Koar?)) eurhythmisch (ogottogott) vorgestellt? Spaß beiseite. Ach, nach so einem Schalk geht's gleich wieder besser – aber das ENDE von oben, es naht!

PSS: Thema Staatsräson, heute:

Die Grünen hatten immer erklärt, sie würden dem JMStV nicht zustimme. Dann eine Kehrtwende im November: "Wir sind weiterhin gegen den JMStV, die Fraktion hat sich aufgrund parlamentarischer Zwänge anders entschlossen."

Im Klartext:
§ 5 Abs. 1 und 2 i.V.m. § 11 Abs. 1 JMStV-E: Wer Inhalte verbreitet oder zugänglich macht, die geeignet sind, die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen zu beeinträchtigen, muss diese entsprechend kennzeichnen.

Liebe Redaktion, das heißt, Sie müssen dann bis Januar prüfen, ob diese Seiten Jugendliche in ihrer Entwicklung "beeinträchtigen" könnte; was "Beeinträchtigung" bedeutet, weiß niemand, aber die Auswirkungen sind jetzt schon beschrieben und in ihrer Drastik klar umrissen; ich empfehle Ihnen zum Beispiel den Artikel auf Heise.de.


Kommentar von Germanist, verfaßt am 10.12.2010 um 23.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8368

Meine Enkeltochter (Grundschule) meint, wegen der korrekten Aussprache [restorong] sollte man auch "Restorong" schreiben. Mit Herleitungen aus lateinischen Wortwurzeln kann man Grundschüler nicht beeindrucken.


Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 10.12.2010 um 19.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8367

Zehetmair in den Nürnberger Nachrichten: „Wir haben eine Reihe von Unebenheiten beseitigt.“

Um im Bild zu bleiben: Aber die Stellen mit fehlender Fahrbahn oder die Hindernisse (wie verlorene Ladung) sind unverändert geblieben. Ein Beispiel: "wieviel" ist weiterhin verboten. Wer für eine bessere Sprache kämpfen will, muß anderes bieten.


Kommentar von Kurt Albert, verfaßt am 10.12.2010 um 19.04 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8366

Es ist und bleibt schlimm. Stil und Inhalt dieses Berichts erinnern mich an die trübsten Zeiten der alten Rechtschreibkommission.

Kein vernünftiger Mensch könnte z. B. einen solchen Satz niederschreiben (und dies unter dem hochtrabenden bzw. verfälschenden Titel "Re- und Neumotivierung"; S. 21):
"Die Datengrundlage ergibt, dass sich die mit der Reform von 1996 festgesetzten Schreibungen grundsätzlich etablieren konnten."
Er illustriert übrigens prächtig Icklers Thesen zu Staats- und Regelungsgewalt.

Und die Empfehlungen (wenn auch hier einer der eklatantesten Schwachpunkte der Reform berührt wird): dürftig, skurril, beschämend.


Kommentar von R. M., verfaßt am 10.12.2010 um 19.02 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8365

Don Hans kämpft immer noch gegen Restorant. Das läßt hoffen, daß auch die Apoteke bald der Vergangenheit angehören wird, nicht wahr?


Kommentar von ub, verfaßt am 10.12.2010 um 18.55 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8364

Hier noch der vollständige Text der Stellungnahme, die die FDS heute unter anderem der Nachrichtenagentur dpa zukommen ließ:

„Der Rat für deutsche Rechtschreibung empfiehlt in seinem jetzt vorliegenden 2. Bericht, die Malaise mit der ‚Maläse’ und einigen anderen Zwangseindeutschungen zu beenden, um überhaupt etwas vorweisen zu können. Aber damit bemäntelt er nur die eigene Untätigkeit“, kritisiert die Forschungsgruppe Deutsche Sprache (FDS). „Die vordringliche Aufgabe einer Revision der reformierten Groß- und Kleinschreibung hat der Rat nicht nur unberücksichtigt gelassen, sondern eine entsprechende, von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung eingebrachte Initiative sogar blockiert, wie aus dem Bericht [S. 8 f.] hervorgeht.“

Der Reformkritiker Prof. Dr. Theodor Ickler (Univ. Erlangen), Mitglied im Beirat der FDS und bis Anfang 2006 selbst Angehöriger des Rates, stellt zu dem Bericht fest: „Über die Auswirkungen der Reform und ihrer Revisionen an den Schulen liegen immer noch keine verwertbaren Untersuchungen vor. Der Rat vertröstet auf später. Die Rechtschreibreform, die sich ja primär auf die Schulorthographie richtete – den einzigen Bereich, für den die Kultusminister „Regelungskompetenz“ beanspruchen –, wurde von Anfang an ohne entsprechende wissenschaftliche Begleitung ins Werk gesetzt. Die läppischen Änderungsvorschläge des Rates, vor allem am amtlichen Wörterverzeichnis, werden die Kultusminister wohl annehmen müssen, um den Rat nicht vollends als Kasperltheater bloßzustellen.“


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2010 um 18.41 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8363

"Der Herr der Rechtschreibung kämpft für eine bessere Sprache"

Was für ein schwachsinniger Titel! Zehetmair ist weder der Herr der Rechtschreibung noch kämpft er für irgend etwas.


Kommentar von ub, verfaßt am 10.12.2010 um 18.33 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8362

Die "Nürnberger Nachrichten" stellen die Personalie Zehetmair in den Vordergrund, nehmen aber am Rande auch auf die heutige Presseerklärung der FDS Bezug – siehe hier.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2010 um 16.11 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8361

Der Rat setzt seine Geschichtsfälschung fort. Die Revision von 2004 wird nicht erwähnt, der Bericht tut so, als habe es nur die Reform von 1996 und dann die Revision von 2006 gegeben.

Nur in einer Anmerkung wird angedeutet, daß sich auch 2004 etwas getan hat: „(...) bis auf weiteres, seit kurzem und von weitem (...). Für diese Gruppe ist seit 2004 fakultativ die Großschreibung zulässig.“

Aber zur Neufassung von 2004 hatte die Zwischenstaatliche Kommission ausdrücklich festgestellt:

»Vorbemerkung zur überarbeiteten Fassung 2004
Die Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung hat sich seit ihrer Konstituierung 1997 mit der Einführung und Umsetzung der neuen Rechtschreibung intensiv beschäftigt und ihre Stellungnahmen und Empfehlungen in zweijährlichen Berichten den zuständigen staatlichen Stellen zugeleitet. Der letzte, vierte Bericht und die dazugehörige Ergänzung enthielten eine Reihe von Änderungsvorschlägen, denen die Kultusministerkonferenz (KMK) auf ihrer Sitzung am 4. Juni 2004 zugestimmt hat und über die Einvernehmen mit den zuständigen staatlichen Stellen in Liechtenstein, Österreich und der Schweiz hergestellt wurde.
Auftragsgemäß hat nun die Zwischenstaatliche Kommission den amtlichen Text „Deutsche Rechtschreibung. Regeln und Wörterverzeichnis“ entsprechend diesen beschlossenen Änderungen modifiziert und die vorliegende Fassung erstellt.
Die zuständigen Instanzen in den vier deutschsprachigen Staaten habenbestätigt, dass die 1996 beschlossene Übergangsfrist hinsichtlich der Neuregelung für Schulen und öffentliche Stellen, für die der Staat Regelungskompetenz hat, mit dem 31. Juli 2005 endet.
In der hier vorliegenden Fassung des amtlichen Regelwerks sind alle Modifikationsbeschlüsse der zuständigen staatlichen Stellen umgesetzt; sie ist die Grundlage für die Arbeit an der Weiterentwicklung der deutschen Rechtschreibung.
In der hier vorliegenden Fassung des amtlichen Regelwerks sind alle Modifikationsbeschlüsse der zuständigen staatlichen Stellen umgesetzt; sie ist die Grundlage für die Arbeit an der Weiterentwicklung der deutschen Rechtschreibung.«



Es heißt im Bericht 2010:
„Insgesamt ist der Schreibgebrauch im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung zum jetzigen Zeitpunkt als nicht gefestigt einzustufen, bedingt durch den zweimaligen Paradigmenwechsel in den Jahren 1996 und 2006.“

Die Revision von 2004 wird also ausdrücklich übersprungen, obwohl sie, wie gezeigt, gerade im Bereich der Groß- und Kleinschreibung eine wesentliche Änderung brachte („Paradigmenwechsel“ ist natürlich in jedem Falle nur eine modische Hochstapelei).

Der volle Umfang der Revision von 2004 geht aus meinem Kommentar hervor, siehe hier.

Ich erinnere mich noch, wie bei den Ratssitzungen Peter Gallmann stundenlang so argumentierte, als gehe es um die Bearbeitung der Reform von 1996, bis er darauf hingewiesen wurde, daß die Fassung von 2004 die Arbeitsgrundlage des Rates war. Richtig ist freilich, daß jene Revision in der Öffentlichkeit nicht recht rezipiert wurde. Aber Gallmann war doch als Mitglied der zwischenstaatlichen Kommission selbst daran beteiligt gewesen. Er selbst und sein Mentor Sitta wollten sich aber nie damit anfreunden, ihnen wäre die unveränderte Durchsetzung der ursprünglichen Reform am liebsten gewesen.


Kommentar von www.kmk.org, 9. Dezember 2010, verfaßt am 10.12.2010 um 15.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=662#8360

Ergebnisse der Kultusministerkonferenz am 9. Dezember 2010 in Brüssel

[...]

Bericht des Rats für deutsche Rechtschreibung

Der Rat für Deutsche Rechtschreibung hat am Donnerstag in Brüssel der Kultusministerkonferenz seinen Tätigkeitsbericht für die Amtszeit 2004 bis 2010 übergeben. Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Dr. Ludwig Spaenle, dankte dem Vorsitzenden, Staatsminister a. D. Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, und den Ratsmitgliedern für die geleistete Arbeit. Die Kultusministerkonferenz stimmt der Anregung des Rates zu, ihm auf der Grundlage seiner Beobachtungsergebnisse die Entscheidungskompetenz über kleinere Veränderungen des Wörterverzeichnisses zuzuweisen, die in der Vergangenheit der Entscheidung der Wörterbuchverlage überlassen waren. Das Präsidium der Kultusministerkonferenz hatte Herrn Zehetmair sowie seine von deutscher Seite benannten Mitarbeiter bereits im Oktober gebeten, für eine weitere Amtsperiode für die Übernahme des Vorsitzes bzw. für die Mitgliedschaft im Rat für deutsche Rechtschreibung zur Verfügung zu stehen.

[...]

(Link)



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