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Nachrichten rund um die Rechtschreibreform

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31.01.2007
 

Wolfgang Denk
Kosten-Nutzen-Analyse der Rechtschreibreform

Wolfgang Denk hat seine Masterarbeit „10 Jahre Rechtschreibreform · Überlegungen zu einer Kosten-Nutzen-Analyse“ vorgelegt.

Inhalt (verkürzt):
A. Einführung
B. 10 Jahre Rechtschreibreform – eine Kosten-Nutzen-Analyse
I. „Kostenneutral“ oder „milliardenteuer“? Aussagen zu den Kosten 1995 – 2006
II. „Vereinfachung“ und „Erleichterung“: Aussagen zum Nutzen
III. Grundlagen der Kosten-Nutzen-Analyse
IV. Kosten und Nutzen der Rechtschreibreform für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft
V. Die „intangiblen“ Kosten der Rechtschreibreform
VI. Ausblick auf das nächste Jahrzehnt – drei Kosten-Nutzen-Szenarien
C. Zusammenfassung

Die am Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der Fachhochschule München entstandene Arbeit kann als PDF-Datei (1,1 MB) von der folgenden Seite heruntergeladen werden:


Link: http://www.reformkosten.de/


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Kommentare zu »Kosten-Nutzen-Analyse der Rechtschreibreform«
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Kommentar von Konrad Schultz, verfaßt am 10.02.2007 um 15.40 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=529#5659

Rechtschreibreformreform spart Geld

Aus Weiden über das Büchergeld:
"Nachdem die Presse berichtet hat, dass bayernweit mehr eingenommen als ausgegeben wurde, wollen wir mal die Situation vor Ort sehen", begründet SPD-Stadtrat Alois Schinabeck das Ansinnen. An der Hans-Schelter-Schule, an der Schinabeck lehrt, sind laut Auflistung nur 598 von 8352 Euro ausgegeben worden. Warum? "Die Rechtschreibreform ist wieder reformiert worden, wenn wir Bücher angeschafft hätten, wären die jetzt bereits wieder veraltet."

(oberpfalznetz, 6. Februar 2007)


Kommentar von Christoph Kukulies, verfaßt am 06.02.2007 um 15.45 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=529#5646

Ein Exemplar der Arbeit von Wolfgang Denk bitte jedem Bundestagsabgeordneten in sein Postfach legen.


Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 03.02.2007 um 20.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=529#5644

Ein Zwischenresümee des Autors ist:
"Insgesamt hat man jedoch den Eindruck, daß die Rechtschreibreform für fast alle Beteiligten nichts gebracht hat und nichts bringt als Verwirrung, Kosten und Ärger."
Auf 4,74 Mrd. € beläuft sich die Schätzung bis zum heutigen Tag, aber beträchtliche zurechenbare Kosten werden auch weiterhin anfallen.
Und das alles ohne jeglichen Nutzen, nur für Verwirrung und Ärger?!
Als Vergleich könnte man z. B. den Bau des Gotthard Basistunnels heranziehen, der mit veranschlagten ca. 5,2 Mrd. € in ähnlicher Größenordnung angesiedelt ist.
Dafür bekommt die Schweiz und Europa einen 57 km langen Hochleistungseisenbahntunnel, der in 14 Jahren Bauzeit entsteht. Es wird dann der längste Tunnel der Welt sein.


Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 02.02.2007 um 18.40 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=529#5643

Dr. Reinhard Mohn 1974 und Bertelsmann heute

Wolfgang Denk hat seine akribische Arbeit „dem scharfsinnigsten Kritiker der Rechtschreibreform von 1974, dem Verleger Dr. Reinhard Mohn“ gewidmet. Die Gebrüder Mohn (Bertelsmann, Gütersloh und sehr weites Umfeld) haben aber, als die Reform von 1996 angekocht wurde, offenbar keinen nennenswerten Widerstand geleistet, obwohl sie im Grunde über das potenteste Propagandainstrumentarium im deutschen Sprachraum verfügten. Sind die Gebrüder Mohn vielleicht sogar vorausgeritten, weil sie im von Karin Pfeiffer-Stolz vor Augen geführten Schiffsbauch die Größten und so am wenigsten vom Ertrinken Bedrohten waren? Haben sie so die Kleineren im Mediengewässer zur Aufgabe gezwungen bzw. dem Gefressenwerden überantwortet? Diese Fragen haben den Beiklang von Moral, wo in diesem Gewässer sicher ein Fremdwort ist.


Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 02.02.2007 um 09.23 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=529#5641

Schulbuchverleger:
Ich kann es zwar nicht beweisen, aber ich glaube, es ist ein Nullsummenspiel. Die Kosten für die unsinnige Permanent-Reform sind auch weiterhin so groß, daß sie durch die nicht nach oben unbegrenzten Mehreinnahmen kaum gedeckt sein dürften. Die Verleger haben sich das Boot Backbord selbst leckgeschlagen und versuchen nun durch vermehrtes Schöpfen den Wasserstand im Schiffsbauch zu senken.
Falls wirklich ein Gewinn dabei herausschauen sollte, dann sowieso nur für die Größten der Branche. Die Mittleren und Kleinen haben, wie überall im Leben, die größte Last zu tragen.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.02.2007 um 09.15 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=529#5640

Immer öfter hört und liest man, das zuviel eingenommene "Büchergeld" werde dazu benutzt, die wegen der Rechtschreibreformen notwendigen Neuanschaffungen zu tätigen. Wieviel insgesamt auf diese Weise verschleudert wird, läßt sich wohl nicht feststellen. Klar ist nur, wer am Ende kassiert: die Schulbuchverleger.


Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 31.01.2007 um 19.21 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=529#5639

solch als Katapher und der Plural von Nutzen in einem

„Die öffentliche Hand sollte solche Maßnahmen durchführen, für die die Differenz von aggregierten Nutzen und Opportunitätskosten positiv ist.“ (Horst Hanusch: Kosten-Nutzen-Analyse, München: Franz Vahlen, 1994).

So steht es als Gewichtiges zitiert. Formal berückend ist an der Arbeit, daß man – gewissermaßen – vorab erfährt, wie erklecklich der Umfang der verarbeiteten Literatur ist (13 Seiten! – in Format – 9pt / 18 pt, einzeilig / zweizeilig?) und was die Einzelstücke der Folianten so kosten (ohne Preisgarantie, versteht sich). Spätestens hier sieht der einfältige Philologe, daß die Dinge heuer – in den Dimensionen der Masse und der Kosten – völlig anders liegen, als ihm bisher schien. Man schreibt nun "in
Germany" ja auch keine engstirnig klassisch-philologischen, ergo hinfälligen Magisterarbeiten mehr, sondern zumindest worldwide oder höher gelevelte Masterarbeiten. Schon der Name bürgt für Qualität, zudem die stilistisch wie auch anders überwältigenden Zitate von (Sprach?)ökonomen und die seitenumfangsgewichtete Literatur.

Obenstehendes bezieht sich nicht auf den Inhalt der Arbeit und nicht auf die anerkennenswerte Leistung ihres Autors. Sie bezieht sich allein auf Sprache und Form als solche nebst dem akademischen Geschäft.



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