Kommentare zu »Erfolg gegen Textentstellung« |
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 12.03.2008 um 03.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#6592
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Da Herr Müller, wenn es sich denn überhaupt um dieselbe Person handelt, nur gelegentlich ein übelriechendes Häuflein in diesem Forum hinterläßt, dürfte ihm entgangen sein, daß hier nicht nur "alte Herren" (und was wäre daran übrigens verwerflich?), sondern auch wundervolle Damen und außerdem Menschen jeder Altersgruppe diskutieren.
Sollte Herr Müller außer seinen verbalen Tretbomben noch etwas zu bieten haben, wäre es interessant zu erfahren, wie er die Schreibweise "Recht geben" begründet.
Im übrigen sind die meisten Museen in Deutschland inzwischen moderner ausgestattet als so manches Unternehmen.
Immerhin durften wir hier wieder erleben, daß den meisten RSR-Befürwortern die Regionen oberhalb der Gürtellinie unbekannt sind.
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 11.03.2008 um 23.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#6591
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Na ja, falls der Forumsbeitrag tatsächlich von demselben Frank Müller stammt. Herrn Icklers Frage zu einem älteren Beitrag eines "Frank Müller" ist ja auch noch nicht positiv beantwortet, oder?
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Kommentar von P.L., verfaßt am 11.03.2008 um 23.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#6590
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Herr Frank Müller, verfassen Sie Ihre Texte ungeniert gemäß den verworrenen Regeln der neuen Rechtschreibung, aber achten Sie darauf, daß Ihre Texte von Ihnen stammen. Wir alten Herren lesen gerne neue Texte.
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 11.03.2008 um 17.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#6589
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Dazu Spiegel-online EinesTages v.10.3.08
… Hunderte Fotos - und Augenzeugenberichte über Greueltaten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.03.2008 um 13.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#6588
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In der Süddeutschen Zeitung steht heute mehrmals "Greuel" und "einbleuen", genau wie in der FAZ, außerdem "19jährig". Die Zeitung könnte sich allmählich ausdrücklich zu ihrer Praxis bekennen, wie es die FAZ mehr oder weniger deutlich schon getan hat. Dann würde klarer, daß von der Rechtschreibreform fast nichts mehr übrig ist. Auch "Recht haben" wird nicht bleiben, es wirkt jetzt schon ziemlich verkalkt. Man muß nur einmal bei Google News nachsehen: es wird schon wieder überwiegend "recht haben" geschrieben.
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Kommentar von Frank Müller, verfaßt am 11.03.2008 um 12.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#6587
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Die Zeit hat der Rechtschreibreform Recht gegeben. Die alten Herren in diesem Forum wissen selbst, dass sie bereits als Museumsinventar verstauben.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 17.03.2006 um 20.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3572
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Herr Lenz hat selbstverständlich noch niemanden dazu angehalten, seine Texte zu verändern. Gemeint ist hier wohl die Frage, ob er es geschehen läßt, ob also solche Veränderungen vorgekommen sind und was gegen sie ggf. unternommen wurde. Sie sollte an seinen Verlag gerichtet werden, Hoffmann & Campe in Hamburg. Wenn Sie von dort Antwort haben, können Sie ja hier berichten, Herr Upmeyer.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 17.03.2006 um 19.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3570
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In der Süddeutschen Zeitung vom 17.3.06 wird der 80. Geburtstag von Siegfried Lenz gefeiert. Ist bekannt, ob er seine Werke in Schulbüchern verändern läßt?
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Kommentar von Ballistol, verfaßt am 17.03.2006 um 09.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3566
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In dieser frischen neuen Fortschrittszeit passiert mit unserer geistigen Elite ähnliches wie in einer anderen "Fortschritts"-Zeit ab 1933: Sie wird ausgegrenzt, wandert aus, geht in die innere Emigration. In die Schulbücher zieht die Riege derer ein, die das herrschende Klima spiegeln. Alle anderen fliegen raus. "Alte" Bücher werden ausgesondert und entsorgt.
Unglaublich, wie leicht sich dies wiederholen konnte.
Zum Schierlingsbecher: Herr Kunze, dessen bin ich absolut sicher, würde ihn mit der gleichen Ruhe und Würde nehmen wie einst Sokrates und auch Seneca, der sich dazu noch die Pulsadern öffnete. Im richtigen Kontext zu fallen, kann zur größten Ehre werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.03.2006 um 09.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3558
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Erfolgreiche Abmahnungen (oder wie man das nennt) hat es auch früher schon gegeben. Ich glaube, es war 1997, als ich Fischer und Rowohlt auf die Verhunzung ihrer Autoren (Th. Mann, Musil) in neuen Lesebüchern hinwies, sie hatten es noch gar nicht bemerkt und waren empört. Die Schulbuchverlage wurden mit Klage bedroht und änderten ihre Praxis, aber nur bei lebenden Autoren oder solchen, deren Rechte noch vertreten wurden. Die Bearbeitung der Klassiker ist ein weites, noch fast unbeackertes Feld (Herr String und Herr Stirnemann und natürlich schon sehr früh Herr Denk haben sich der Sache angenommen). Verschiedentlich kam mir zu Ohren, daß renitente Schriftsteller aus den Lesebüchern entfernt worden seien, aber ich hatte keine Möglichkeit, dem weiter nachzugehen. Weiß jemand etwas darüber? Man könnte eine Magisterarbeit auf dieses Thema ansetzen.
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat sich ihrer Pflicht entzogen, die Rechte ihrer Mitglieder zu schützen, arbeitet mit ihren "Kompromißvorschlägen" vielmehr noch dagegen. Allerdings nehmen diese Mitglieder in ihrer Mehrheit die Akademie so wenig wahr, daß manche sich kaum noch ihrer Mitgliedschaft bewußt sein dürften.
Wenn man neue Lesebücher durchsieht, wundert man sich oft über die Auswahl der Autoren. Auf sämtliche reformunwilligen Autoren könnte man dann auch gleich noch verzichten. Insofern ist das Urteil im Fall Kunze ein zweischneidiges Schwert. Herr Kunze hat über seine zweite Vertreibung geklagt. Ich glaube nicht, daß sich auch nur ein einziges Kultusministerium davon im mindesten beeindrucken läßt. Es gibt genug abfällige Äußerungen über die angesehensten deutschen Schriftsteller. (Im "Lemming"-Kapitel meines neuen Buches mehr davon.)
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 16.03.2006 um 08.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3557
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Ein seltsamer Sprachbewahrer ist aus der Sicht des Schreibers wohl etwas Fremdartiges aus einer vergangenen Welt, das es eigentlich gar nicht mehr geben dürfte. Ein lebendes Fossil sozusagen. Denn die neue Zeit, die in Sprache und speziell Rechtschreibung angebrochen ist, geht über diese, bestenfalls liebenswert vertrottelten, alten Männer (die auch jung sein können) hinweg. Das Gefühl, an der Spitze des Fortschritts zu marschieren, hat indes schon andere getrogen, die da sangen: Mit uns zieht die neue Zeit... – Wenn die neue Zeit, die ja eher eine Eiszeit ist, nicht mehr neu sein wird, dann werden wie erratische Blöcke Gämsen, Stängel, Tollpatsche und Quäntchen und Doppel-s und Dreifach-f in der orthographischen Tiefebene herumstehen, seltsam und den Spätgeborenen kaum noch verständlich.
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Kommentar von W.L., verfaßt am 16.03.2006 um 08.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3554
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Es ist ja auch so, daß die »Konsequenzen« weniger die »seltsamen Sprachbewahrer« tragen müssen (auf das bißchen Honorar aus den Schulbüchern können sie in der Regel wohl verzichten), als die Schüler, die über die bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller in der Schule nichts mehr erfahren. Und natürlich auch nichts darüber, weshalb sie anders schreiben, als man es in der Schule lernt.
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Kommentar von GL, verfaßt am 16.03.2006 um 05.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3553
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Was habe ich unter "seltsamen Sprachbewahrer" zu verstehen?
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Kommentar von Johannes Faupel, verfaßt am 15.03.2006 um 22.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3550
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Es ist nicht die Frage, womit sich das Urheberrecht befaßt, sondern das Gericht.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 15.03.2006 um 22.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3549
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Warum können fremdsprachige Autoren nicht auf ihre deutsche Übersetzung und Rechtschreibung Einfluß nehmen? Wissen sie gar nicht, was abläuft?
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 15.03.2006 um 22.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3548
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Kann man an das Urteil und vor allem die Begründung gelangen?
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 15.03.2006 um 22.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3547
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Das Urheberrecht befaßt sich nicht mit der Frage der Verständlichkeit.
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Kommentar von Johannes Faupel, verfaßt am 15.03.2006 um 21.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3546
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Das Gericht hätte durchaus versuchen können, anders zu entscheiden, indem es zunächst festgestellt hätte, daß die Veränderungen an Herrn Kunzes Texten nicht wesentlich seien und das Verständnis der Leser nicht derart beeinträchtigt hätten, daß Herr Kunze völlig anders hätte verstanden werden müssen, als er es beabsichtigt hatte.
Gerade das aber hat das Gericht nicht getan. Und das ist durchaus ein sehr gutes Zeichen.
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 15.03.2006 um 21.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3545
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Leider kann ich den Optimismus bzgl. des Kunze-Urteils nicht teilen. Es ist klare Rechtslage, daß das Gericht gar nicht anders entscheiden konnte. Das wußte jeder, wahrscheinlich auch der servile Verleger, der das Urheberrecht einfach nicht beachtete, um sich der Staatsmacht zu empfehlen. Grass wird sich vermutlich ebenso verhalten können wie Kunze. Und das war's auch. Die toten Dichter können sich nicht wehren, und ihre Erben, sofern das Urheberrecht noch greift, werden es auch nicht tun.
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 15.03.2006 um 16.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3544
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Schule machen
Die Entscheidung zugunsten Reiner Kunzes könnte ein Signal sein. Ich erhoffe mir davon durchaus eine Ausstrahlung auf künftige Fälle dieser Art. Überhaupt scheint allmählich die Stunde der Juristen zu kommen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 15.03.2006 um 15.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3543
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Es wird anscheinend von manchen völlig mißverstanden, warum lebende bedeutende deutsche Schriftsteller in Schulbücher aufgenommen werden. Um die Schriftsteller zu ehren oder um den Schülern Beispiele deutscher Dichtung zu geben? Das erstere ist typisch für totalitäre Staaten. Weil Reiner Kunze nicht der einzige ist, der seine Sprache nicht verfälschen lassen will, wird vermutlich die Elite der zeitgenössischen deutschen Dichtung nicht in Schulbüchern vorkommen und den Schülern eine staatlich verordnete Bildungslücke "zugute kommen".
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 15.03.2006 um 14.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3542
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Es fehlt noch, daß Frank Müller Herrn Kunze empfiehlt, dem Beispiel eines anderen Jugendverderbers zu folgen und den Schierlingsbecher zu nehmen, da er ja passenderweise im richtigen Alter ist.
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Kommentar von Walter Lachenmann, verfaßt am 15.03.2006 um 14.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3541
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Reiner Kunze hat schon, als er ein sehr junger Mann war, erleben müssen, daß ihm gesagt wurde, er habe in der Gesellschaft, in der er damals lebte „nichts zu suchen“.
Eine „Argumentation“, die immer wieder aufhorchen läßt.
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 15.03.2006 um 14.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3540
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Jugendverderber
Frank Müller hat doch völlig recht: Wer wie Reiner Kunze sich nicht umgewöhnen will, hat in deutschen Schulbüchern nichts zu suchen. Mit der bewährten Rechtschreibung werden praktischerweise die auf ihr beharrenden bedeutenden Schriftsteller gleich mit entsorgt. Wo kämen wir auch hin, wenn die jugendlichen Leser Beispiele von Mannesmut, Charakterstärke und souveräner Geisteshaltung ausgerechnet in ihren Schulbüchern vorfänden? Sie könnten am Ende an der Weisheit und Integrität ihrer anpassungsbereiten Lehrer, ja schlimmer noch: am Nährwert des Süppchens aus der Notspeisungsküche KMK zu zweifeln beginnen.
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Kommentar von Jens Stock, verfaßt am 15.03.2006 um 13.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3539
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Es ist eben ein Unterschied, ob Veränderungen zum Positiven oder zum Negativen vorgenommen werden. Daß die Rechtschreibreform kein erfolgreiches Unternehmen war bzw. ist, bestreiten ja inzwischen nicht mal mehr diejenigen, die sie vor einigen Jahren auf den Weg brachten. Nur fehlt diesen Leuten der Mut, die Qualität der Sprache obsiegen zu lassen; politische Gesichtswahrung ist ihnen allemal wichtiger.
Niemand hat etwas gegen eine behutsame, wohldurchdachte Weiterentwicklung und Modernisierung unserer (Schrift-)Sprache. Auf eine staatlich gelenkte "Reform", die wie eine ärztlichen Verordnung gestrickt ist und der Schreibgemeinschaft einen sprachlichen Kahlschlag vorschreibt, können wir gern verzichten.
Und schließlich noch eines: Die Schule ist nicht für die Kultusminister da. Die Schule hat die Sprache zu lehren, die im Volk gebräuchlich ist. Das ist eine Verpflichtung, der unser Bildungssystem derzeit nicht nachkommt.
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Kommentar von Jürgen Langhans, verfaßt am 15.03.2006 um 13.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3538
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Der Herr Frank Müller ist ein unhöflicher Mann und, wie es scheint, nicht der einzige, der keine Ahnung von gutem Deutsch hat und für den Anstand und Würde im Umgang mit Menschen "offensichtlich direkt vom Teufel ersonnen werden" ...
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Kommentar von Frank Müller, verfaßt am 15.03.2006 um 13.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3537
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Der Herr Kunze ist ein alter Mann und, wie es scheint, nicht der Einzige, für den Veränderungen offensichtlich direkt vom Teufel ersonnen werden. Wer sich nicht an die neue Rechtschreibung gewöhnen will, dessen Texte haben meines Erachtens nichts mehr in einem Schulbuch verloren. Das sind dann die Konsequenzen, die diese seltsamen Sprachbewahrer in Kauf nehmen müssen. Also: Weiter aufrecht bleiben und für das Gute in der Welt kämpfen! Gibt es denn für den deutschen Dichter wirklich nichts anderes, für das es sich zu kämpfen lohnt, als das Komma vor dem "und"? Bravo!
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 15.03.2006 um 12.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=439#3536
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Der 72jährige Dichter Reiner Kunze macht vor, was die Pressebubis nicht schaffen: Unbeugsamer, aufrechter Gang. Eintreten für das Richtige, ohne einen Augenblick zu zögern. Keine Scheu, unbequem zu wirken. – Von solchen Menschen soll die Jugend lernen, nicht von Sprachverderbern, machtbesessenen Durchpeitschern und opportunistischen Miläufern. Bravo!
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