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Nachrichten rund um die Rechtschreibreform

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10.03.2006
 

Klassisch schreiben heißt richtig schreiben
Eine Initiative des DEV

Der Deutsche Elternverein hat eine Unterschriftensammlung mit dem Ziel gestartet, »der klassischen Rechtschreibung den ihr gebührenden Platz« an den deutschen Schulen zurückzufordern.

Dr. Ulrich Kliegis schreibt:

Wenn Sie Kontakt zu Prominenten haben, Autoren, Künstler, Politiker, Wissenschaftler - bitten Sie sie um die Unterstützung unserer Aktion.

Wenn Sie eine eigene Website pflegen, nehmen Sie die Datei und den Text bitte auf - die html-Version können Sie von der richtig-schreiben.com-Seite kopieren; passen Sie nur das Impressum an!

Wer von Ihnen auf der Leipziger Buchmesse ist, möge Autoren, Kritiker, Verleger, Lektoren und alle sonstigen Textschaffenden ansprechen.

Die Blätter besonders bekannter Unterzeichner bitte mit einem entsprechenden Hinweis auf dem Umschlag versehen, sonst gehen die hier unter.

Auch Schülerinnen und Schüler, deren Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, alle sollen mithelfen. Selbst unterschreiben, weitergeben, sammeln, herschicken. Die Adresse steht auf dem Blatt.

Buchhandlungen und Bibliotheken sind ebenfalls Zielpunkte der Aktion. Vereinbaren Sie ggf., daß Sie unterschriebene Blätter dort regelmäßig abholen.

Wir wollen die gesammelten Unterschriften möglichst rechtzeitig vor der Beschlußfassung der Ministerpräsidenten (30. März) in geeigneter Form vor der Presse überreichen. Wir wollen zeigen, daß wir viel, viel mehr als ein paar Dutzend Anhänger der klassischen Rechtschreibung sind.

Als es vor ein paar Jahren um eine Änderung des schleswig-holsteinischen Schulgesetzes ging, haben wir (1998 war das Internet noch lange nicht so verbreitet wie heute) in sechs Wochen 45.000 Unterschriften nur unter hiesigen Grundschuleltern gesammelt. Ich bin sicher, daß sich das jetzt übertreffen läßt.

Aber bitte keine Faxe und keine gescannten Blätter - wir brauchen die Originale!



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Kommentare zu »Klassisch schreiben heißt richtig schreiben«
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 10.03.2006 um 15.23 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3477

Was ist eigentlich mit "Impressum anpassen" gemeint? Ist jetzt vielleicht eine dumme Frage, aber ich stehe da voll auf'm Schlauch. Soll ich da dann etwa meine eigenen Daten angeben, wenn ich es auf meiner Webseite unterbringe?


Kommentar von Alexander Glück, verfaßt am 10.03.2006 um 15.52 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3478

Ich habe das Dokument einfach mit dem Namen meiner Startseite versehen und hochgeladen. Das bleibt da jetzt erstmal stehen. Anzuschauen unter www.glueck.eu.tt.


Kommentar von Dr. Karl Röttel, verfaßt am 10.03.2006 um 21.33 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3483

Zu Herrn Tangemann (oder wie dieser Ignorant heißt):
Man wundert sich, daß solche Wortverdreher frei herumlaufen dürfen. Die Diskussion im Fernsehen (sah es zufällig) sollte allen, die gute Absichten haben, endlich die Hohlheit der "Reformer" offenbaren.
Dank Herrn Markner!


Kommentar von Norbert Schäbler, verfaßt am 10.03.2006 um 22.36 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3484

Einmal rechtens, immer rechtens

Ich habe mich bei einem Regierungsamtsrat a. D. (Saarland) erkundigt und in Erfahrung gebracht, daß es vor etwa drei Jahren im Saarland eine durch den Staat initiierte (gültige) Volksabstimmung gegeben haben muß, bei der keine Adreßangabe nötig war. Ich folgere daraus, daß diese Maßnahme rechtens war.

Im Sinne des Datenschutzes ist diese Entbürokratisierung im übrigen äußerst sinnvoll. Schließlich gibt es sehr heikle Themen – w. z. B. die Rechtschreibreform –, bei der sich mancher Bürger überlegt, ob er seine Unterschrift leistet, weil er, falls er sich von seinem Gewissen leiten läßt, eine disziplinäre Verfolgung befürchten muß.

Nehmen wir einfach diese Chance wahr. Laßt uns 14 Tage lang Unterschriften sammeln (spätestens am 26. März ist Annahmeschluß, dann müssen die Unterschriften an Herrn Kliegis, Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf verschickt werden)! Ab sofort ist jeder Tag wichtig!

Wir sollten Berge von Unterschriften horten und den Reformbetreibern Tonnen von Gegenstimmen vor die Füße werfen. Wenn alle mitmachen, schütten wir diese Volksignoranten mit Papier zu. Sie mögen daran ersticken!


Kommentar von nos, verfaßt am 11.03.2006 um 00.17 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3485

Tag eins ist vorbei ...

... und es verbleiben noch 13 Tage für die Unterschriftensammlung von Dr. Kliegis!
Tag eins benenne ich als Besinnungstag. An solch einem Tag sollten die Unterlassungssünden bekannt werden.

Als ich das erste Mal (im Frühjahr 1997) von einer Initiative gegen die Rechtschreibreform (und für rechte Schreibweise!) hörte, war ich spontan dabei. Innerhalb eines Monats war ich mit führenden Köpfen der Reformkritik in Kontakt. Und ich empfinde es als Lebensbereicherung, diese Menschen kennengelernt zu haben. Das sind Leute zum Anfassen, Leute mit Meinung, Leute, die mit ihrer eigenen Meinung rechtbehalten haben gegen allen Unbill diktatorischen Machtmißbrauchs.

Ich hatte seinerzeit einen Traum. Am liebsten wäre ich 1997 vom beinahe nördlichsten Zipfel Bayerns (Hösbach) mit einem Traktor nach München zum Maximilianeum (Regierungssitz Bayerns) gefahren und hätte unterwegs sämtliche neuen Duden und Bertelsmänner eingesammelt, um damit die Herren Minister (besonders aber den Zehetmair) einmauern zu können. Ich träumte von einer Traktor-Leiterwagen-Kolonne. Aber ich fürchtete wohl auch die eigene Blamage; war mir der dauerhaften Unterstützung durch die Presse nicht sicher; hatte Angst vor der langen Traktorfahrt mit etlichen Stops im rau(h)en Märzwind; hatte Panik vor den Kosten, für die ich nicht hätte aufkommen können; ...
Ich verzagte an meiner eigenen Idee!

Die Idee von Dr. Kliegis ist artverwandt.
Und Dr. Kliegis stapelt tief, wenn er in seinem internen Schreiben formuliert, daß er die Schwelle von 45 000 Unterschriften diesmal zumindest überschreiten will.
In Gedanken haben wir diese Schwelle doch schon längstens überschritten.

Schaffen wir doch endlich einmal Realität!



Kommentar von Redaktion, verfaßt am 11.03.2006 um 11.39 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3493

Der Deutsche Elternverein ist dankbar für konstruktive Kritik und nützliche Hinweise. Bitte richten Sie Ihre Kommentare direkt an: Ulrich.Kliegis[at]kliegis.de


Kommentar von Tobias Bluhme, verfaßt am 12.03.2006 um 11.42 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3505

Bei "Deutschland kehrt zurück" wird das Unterschriftsblatt als PDF-Datei angeboten. Das ist bestimmt leichter zu verbreiten.



Kommentar von Charlotte, verfaßt am 13.03.2006 um 21.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3514

Der Deutsche Elternverein ist ab sofort auch im Internet: www.deutscherelternverein.de



Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 14.03.2006 um 09.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3516

Ich habe Herrn Kliegis bereits zweimal gemailt, daß man E-Mail statt email schreiben sollte, daß bei u.a., 25.März sowie V.i.S.d.P.:Dr.Ulrich G.Kliegis, Vors.des ... eine Reihe von Leerzeichen fehlen und daß man Gedankenstriche länger setzen sollte. Das hat nichts genützt. Auch in dem offenen Brief auf der Webseite gäbe es einiges zu korrigieren (z. B. abwechselnd Email-Brief, per email, Email - Brief). Ich schreibe das hier, weil es so vielleicht mehr bewirkt.


Kommentar von HAZ, 14. 3. 2006, verfaßt am 14.03.2006 um 23.26 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3531

Frust über die reformierte Reform
Von Bärbel Hilbig

„Hoffentlich mache ich jetzt keinen Fehler. Ich bin schließlich noch nicht fest eingestellt“, witzelt Lehramtsreferendar Daniel Dudek. Der Lehrer in spe unterrichtet Deutsch in einer elften Klasse der Lindener Helene-Lange-Schule. Und dort machen sich Schüler und Lehrer langsam mit der Reform der Rechtschreibreform vertraut. Ende März beschließen die Ministerpräsidenten der Länder endgültig über die erneute Änderung, und irgendwann danach wird sie verbindlich – zumindest für Schüler und Lehrer.

„Wie schreibe ich denn dann ‚Rad fahren‘?“, will Dudek von den Elftklässlern des Gymnasiums wissen. Patrizia zückt ihr Merkblatt. Das ist erlaubt, denn die Verwirrung ist groß. In der Grundschule lernten die heute 17 und 18 Jahre alten Schüler noch, dass sie „eislaufen“. In der Orientierungsstufe gingen sie dann „Eis laufen“. Und wenn die Reform der Reform in Kraft getreten ist, werden die Schüler wieder „eislaufen“.
Die meisten Schüler gehen davon aus, dass ein Sport wie der andere behandelt wird. Sie tippen deshalb darauf, dass sie bald wie in der Grundschulzeit wieder „radfahren“ werden. Doch das ist falsch: „Rad fahren“ bleibt. Die Schüler stöhnen. Erst seit diesem Schuljahr ist die Rechtschreibreform nach einer mehrjährigen Übergangsphase an den Schulen verbindlich geworden. Wer jetzt noch „daß“ statt „dass“ schreibt oder „Schiffahrt“ statt „Schifffahrt“, bekommt einen Fehler angestrichen.
„Wir haben die neuen Regeln in den vergangenen Jahren gelernt und können sie jetzt“, sagt der 17-jährige Tim. Jede weitere Änderung empfindet der Schüler als „unnütz“. Die Schüler fühlen sich verunsichert, besonders da manche Änderung wieder die alte Rechtschreibung aufgreift, die sie noch in der Grundschule gelernt hatten. „Wir sind die Leidtragenden“, beschwert sich Patrizia. Während nach den bisherigen Planungen für die älteren Schüler noch eine Schonfrist gilt, werden die Elftklässler als Erste nach den Regeln der reformierten Reform das Abitur ablegen.

Der Stoff in der Oberstufe sei kompliziert genug, meint der 17-jährige Thomas. „Wenn wir uns jetzt wieder mit Rechtschreibung befassen müssen, wird alles noch schwieriger.“ Auch Eltern sind von der neuen Volte wenig begeistert. „Dieses Hin und Her nach insgesamt 20 Jahren Beratung über die Reform ist eine Zumutung“, sagt Wolfgang Schulz-Binz vom Stadtelternrat Wunstorf.

Immerhin sind die Jugendlichen mit ihrem frischen Schulwissen den meisten Erwachsenen voraus, die die neuen Regeln oft wohl nicht mehr lernen werden – aber es auch nicht unbedingt müssen. Doch gerade diese Beliebigkeit macht es den Lehrern nicht einfacher. „Außerhalb der Schule wird recht schlampig mit den Regeln umgegangen“, kritisiert Reinhard Borgstedt, Fachobmann Deutsch der Helene-Lange-Schule.
Zeitungen und Buchverlage drucken bisher zum Teil nach den alten Regeln oder kombinieren die neue Schreibweise mit zulässigen Varianten. Mit dem Deutschkurs im 13. Jahrgang hat Borgstedt „Faust“, „Don Carlos“ und „Mathilde Möhring“ von Fontane gelesen. Die beiden letztgenannten Werke sind für das Zentralabitur vorgeschrieben. „Die Bücher sind natürlich alle in der alten Rechtschreibung verfasst. Da gehen die Verlage nicht ran, denn das würde Geld kosten.“

Borgstedt geht davon aus, dass die meisten Gymnasiasten die jetzt gültigen Regeln der Rechtschreibreform gut beherrschen. „Aber wir hängen jetzt in der Luft. Dieses Schuljahr müssen wir weiter nach den jetzt aktuellen Regeln korrigieren. Das, was sich ändert, dürfen wir den Schülern eigentlich erst beibringen, wenn der neue Erlass da ist.“ Schüler Philipp sieht der Sache mit Skepsis entgegen: „Wer weiß, wann die nächste Änderung kommt?“


Kommentar von ddp, verfaßt am 15.03.2006 um 11.09 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#3535

Unterschriftenaktion gegen Rechtschreibreform
Günter Grass unterstützt den Elternverein

Der Deutsche Elternverein startet eine Unterschriftenaktion zur Wiederzulassung der klassischen Rechtschreibung an den Schulen. Dort existiere gegenwärtig ein «Wildwuchs an Reformschreibwesen», sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Kliegis am Dienstag in Kiel. Prominenter Unterstützer der Aktion sei der Literaturnobelpreisträger Günter Grass.

An den Schulen gebe es zwar viele Lehrbücher in klassischer Rechtschreibung, sagte Kliegis. Die Schüler dürften jedoch nicht klassisch schreiben. Dies sei für die Kinder eine «unauflösbarer Widerspruch». Die Rechtschreibreform habe in den vergangenen Jahren ein permanentes Umlernen erfordert. Viele Lehrer wüssten nicht mehr, was im Einzelfall die richtige Rechtschreibform ist. Dadurch verließen die Schüler die Bildungseinrichtungen mit einem «Trümmerhaufen an Halbwissen».

Der Rechtschreibfrieden in Deutschland könne nicht einseitig von der Kultusministerkonferenz verkündet werden, sagte Kliegis. Er sei es dann wiederhergestellt, wenn die klassische Rechtschreibung an den Schulen wieder erlaubt sei.

Die Aktion sei unbefristet, sagte Kliegis. Unterstützer könnten sich das Formular von der Internetseite www.deutscherelternverein.de herunterladen. Der Verband hat deutschlandweit eigenen Angaben zufolge rund 12 000 Mitglieder.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte Anfang März Änderungen an der deutschen Rechtschreibung entsprechend den Empfehlungen des Rechtschreibrates zugestimmt. Damit die Regeln zum neuen Schuljahr ab 1. August umgesetzt werden können, muss noch die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) den Beschluss absegnen. Die Ministerpräsidenten werden sich voraussichtlich am 30. März mit diesem Thema befassen.


Kommentar von Mitunterzeichner, verfaßt am 26.11.2008 um 12.42 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#7418

Weiß jemand, was aus dieser Aktion geworden ist? Gibt (oder gab) es irgendwelche Ergebnisse?


Kommentar von Rominte van Thiel, verfaßt am 28.11.2008 um 12.43 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=435#7420

Das fände ich auch interessant.



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