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03.12.2006
Wie schreibt man recht?
Auf www.schule.at heißt es (wohl unfreiwillig hintersinnig): »Der lange Weg zu einer Reform der deutschen Rechtschreibung ist fürs Erste abgeschlossen.«
Und weiter: »Die Broschüre "Die aktuelle Rechtschreibung 2006 - kurz gefasst" fasst die wichtigsten Teile der deutschen Rechtschreibung übersichtlich zusammen, soweit sie für die Schule von Bedeutung sind. Sie enthält das Regelwerk von 1996, die kleinen Änderungen von 2004 sowie die Änderungen einiger Bereiche von 2006.«
Und auf dem Umschlag der erwähnten Broschüre (erschienen bei öbv & hpt, Wien) erscheint unter dem Titel „Wie schreibt man recht?“ in dunklerer Schrift als letztes Wort „Recht“ (im Inhaltsverzeichnis der PDF-Datei nur letzteres). Außerdem einige Beispiele, unter anderem „heute Abend“, „jedes Mal“, „alles Mögliche“. Der Schreibung der Tageszeiten ist ein eigener Abschnitt gewidmet, Überschrift: „Heute Früh und morgen Abend – Tageszeiten und Wochentage“.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 21.12.2006 um 19.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=123#532
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Wenn es nicht aus Österreich käme, würde ich hinter "fürs Erste" das "Erste Deutsche Fernsehen" vermuten. ("Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.")
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Kommentar von Hans-Jürgen Martin, verfaßt am 29.12.2006 um 13.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=123#533
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[…] erscheint unter dem Titel „Wie schreibt man recht?“ in dunklerer Schrift als letztes Wort „Recht“ […]
Gemeint ist, daß der Titel „Wie schreibt man recht?“ nicht (über dem Wort bzw.) oberhalb des Wortes „Recht“ steht, sondern dieses überdeckt, so daß es auf den ersten Blick nicht auffällt. Im Inhaltsverzeichnis der PDF-Datei fällt es aber auf – unangenehm. Ganz unbeRechtigt ist diese Schreibweise allerdings nicht, da die RSR ja keine (im linguistischen Sinne) Rechtschreibung geboren hat, sondern eine Rechts- bzw. Justizschreibung. Man könnte auch schreiben: „Wie schreibt man Justiz?“
Dümmliche Schreibweisen wie „heute Früh und morgen Abend“ haben leider deswegen eine Verbreitungschance, weil unsere Deutschlehrer nicht das Rückgrat haben, sie als Grammatik- bzw. Auslassungsfehler anzustreichen: Es heißt natürlich „heute in der Früh“ und „morgen am Abend“. Man geht schließlich „zur Schule“, man geht nicht „Schule“, auch wenn das vielleicht SMS-üblich ist.
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Kommentar von rrbth, verfaßt am 29.12.2006 um 14.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=123#534
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Folgendes ist — genau so — auf S. 7 dieser Broschüre zu lesen:
«Die Schreibungen Getto, Scharm, Jogurt sind z. B. in Deutschland üblich in Österreich werden sie viel seltener verwendet.»
Hm,
ich hab mal gegugelt:
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Gut, für „Scharm“ scheint die Behauptung dieses Herrn Ebner zu stimmen, meinetwegen auch für „Getto“ — aber für „Jogurt“?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2019 um 05.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=123#2031
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Joghurt kommt zum Beispiel aus dem Türkischen –und dort schreibt man es ohne „h“. Daher ist beides weiter zugelassen. (Güthert OVB 1.6.17)
Im Türkischen schreibt man es auch nicht mit j (und mit dem g stimmt sowieso etwas nicht).
Zur Zeit der Entlehnung schrieb man Türkisch noch mit arabischen Buchstaben.
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