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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 23.02.2025 um 15.22 Uhr verfaßt.

Diese wohlmeinende Ansicht habe ich oft gehört, aber ich glaube nicht mehr daran. Gewiß hat das Ganze operettenhafte Züge, aber ein schnelles burleskes Ende wird es wohl nicht nehmen. (Mein Pessimismus ist mir selbst ungewohnt, zum erstenmal in meinem Leben.)




Manfred Riemer zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 23.02.2025 um 11.53 Uhr verfaßt.

Ich kann mir andererseits nicht vorstellen, daß jemand eine Jahrhunderte alte Demokratie mal so eben mit ein paar Federstrichen abschaffen kann. Auch Trump kann das nicht. Diese Sätze sind eben seine polternde, beinahe schon kauzige Art.


Wolfram Metz zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 23.02.2025 um 11.13 Uhr verfaßt.

Oder besser: zurückstürzt.


Wolfram Metz zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 23.02.2025 um 10.55 Uhr verfaßt.

Die zweite Lesart erscheint mir aber nicht recht schlüssig. Denn wenn es Trump gelingt, in seiner zweiten Amtszeit die Dinge wieder in Ordnung zu bringen (so, wie er es sich vorstellt und wovon er glaubt, daß auch die Christen es so haben wollen), dann müßten die Christen ja erst recht in vier Jahren wieder zur Wahl gehen, um zu verhindern, daß der böse demokratische Kandidat, der dann antreten wird, das Land in den Abgrund zurückführt.


Manfred Riemer zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 23.02.2025 um 10.14 Uhr verfaßt.

Ist das nun die Ankündigung oder Drohung, Wahlen ganz abzuschaffen, oder meint er damit nur, daß er die Verhältnisse nachhaltig so verbessern will, daß die Bürger später kaum noch politischen Änderungsbedarf haben werden? Das erste wäre die Abschaffung der Demokratie, das zweite eine etwas kauzige Illusion.


Manfred Riemer zu »Kognitivismus«
Dieser Kommentar wurde am 23.02.2025 um 09.50 Uhr verfaßt.

Ich finde, das sind einfach tautologische Formulierungen, sie liefern weder eine neue Erkenntnis noch einen Widerspruch in Form eines unendlichen Regresses.

Ob die Planeten die Keplerschen Gesetze "befolgen" oder nicht, halte ich ebenfalls für eine sprachliche Spielerei ohne Sinn. Natürlich ist es keine aktive, bewußte, ausgewählte Tätigkeit seitens der Planeten, so als ob sie auch anders könnten, aber wenn man unter "dem Gesetz folgen" einfach nur versteht, daß sie sich entsprechend der Gesetze bewegen, daß das Gesetz halt gilt, und nur so kann man es m. E. sinnvollerweise verstehen, was sollte dann daran auszusetzen sein?


Wolfram Metz zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 23.02.2025 um 09.29 Uhr verfaßt.

Trump was speaking at an event organized by the conservative group Turning Point Action in West Palm Beach, Florida.

Trump said: "Christians, get out and vote, just this time. "You won’t have to do it anymore. Four more years, you know what, it will be fixed, it will be fine, you won’t have to vote anymore, my beautiful Christians."

He added: "I love you Christians. I’m a Christian. I love you, get out, you gotta get out and vote. In four years, you don’t have to vote again, we’ll have it fixed so good you’re not going to have to vote," Trump said.

(https://www.reuters.com/world/us/trump-tells-christians-they-wont-have-vote-after-this-election-2024-07-27/)


Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 23.02.2025 um 06.43 Uhr verfaßt.

Der Staatsstreich, der gerade die USA heimsucht, wird von Musks Leuten durchgeführt. Die Kerntruppe scheint aus sechs jungen Männern von 19 bis 25 (Nerds aus der KI) zu bestehen, die den Kahlschlag von Institutionen bis hin zu Ministerien betreiben. Da Musks DOGE kein Verfassungsorgan ist, unterliegen sie keiner Kontrolle – niemand ist zuständig. Es würde auch nichts nützen, weil sie jeden Tag neue Tatsachen schaffen („shock and awe“). Kürzlich haben sie versehentlich Angestellte aus der Atombombensicherheit entlassen und gleich wieder eingestellt (was schwierig war, weil auch deren E-Mail-Konten und Telefonanschlüsse aufgehoben waren).
„Tech-Milliardär Musk setzt seinen radikalen Kündigungskurs in US-Behörden fort. Alle Bundesangestellten müssen bis Montag erklären, was sie in der vergangenen Woche erledigt hätten - sonst droht ihnen die Kündigung.“ (23.2.25)
Wer beurteilt eigentlich die Auskünfte der Opfer über ihre Tätigkeit während der vorigen Woche? Das kann ja nur Willkür sein, und dagegen ist keine Klage vorgesehen, gerade weil es Musks „Behörde“ verfassungsrechtlich gar nicht gibt.
Die Gewerkschaft will rechtliche Schritte einleiten. Deutlicher kann das Problem nicht veranschaulicht werden. Die Putschisten schaffen täglich Fakten, und die Mühlen der Justiz mahlen langsam hinterher, falls überhaupt. Souverän ist, wer den Ausnahmezustand schafft.
„Trump, Vance und Musk wollen keinen starken Staat, sondern gar keinen.“ (Andrian Kreye, SZ 20.2.25) Das Ergebnis ist das gleiche. Der „Führer“ ist der Chef des Unternehmens USA. Der „New Yorker“ spricht von „Technofaschismus“.

„US-Präsident Donald Trump ergänzte in seinem Social Media-Sprachrohr Truth Social: ‚Die Maut ist tot. Manhattan und ganz New York ist gerettet.‘ Dazu erschien ein Foto von Trump mit einer Krone und in Großbuchstaben: ‚Lang lebe der König!‘ (tagesschau 19.2.25; das Bild ist im Stil eines TIME-Titels gehalten, s. https://www.watson.ch/international/usa/570024466-king-trump-hebt-maut-auf-weisses-haus-postet-irres-bild)

Ist das noch Spaß? Dynastische Tendenzen in der Familie Trump gibt es ja durchaus. Die großen und kleinen Maßnahmen erinnern daran, daß Trump mal sinngemäß gesagt hat: Als Präsident kann ich machen, was ich will. Immunität genießt er bereits, und es liegt in der Logik seiner Herrschaft, daß sie auf Dauer gestellt wird (mit der Zwischenstufe dritte Amtszeit).

Inzwischen ist die Welt so weichgeklopft („flood the zone with shit“), daß sie die Unterscheidung zwischen Wahrheit und Lüge aufgegeben hat. Auch die Umdeutung der Geschichte kommt gut voran.


Theodor Ickler zu »Buch oder Bildschirm«
Dieser Kommentar wurde am 23.02.2025 um 04.56 Uhr verfaßt.

Manche Freunde und Bekannten finden uns schlecht informiert, weil wir nicht fernsehen und darum diese Talkshow oder jenes TV-Quadrull nicht gesehen haben. Im Gespräch wundern wir uns dann, wie schlecht sie informiert sind, weil sie die ausführlichen Analysen in Zeitungen und Büchern nicht gelesen haben und sich auch an die neuere Geschichte nicht erinnern.
Die klassische Kritik der Schrift als Ruin des Gedächtnisses (Theut-Mythos) kann heute als Kritik der elektronischen Medien aktualisiert werden. Gucken heißt eben nicht verstehen.

Wenn ich mir am Ende meines Lebens sagen müßte, daß ich zwanzig Jahre vor dem Fernseher verbracht habe, würde die Scham mich überleben.


Theodor Ickler zu »Kognitivismus«
Dieser Kommentar wurde am 23.02.2025 um 04.21 Uhr verfaßt.

Das ist kein Unterschied, es ist nur ein anderer Ausdruck. Ich wollte sagen: Nach welcher Regel geschieht das Befolgen einer Regel usw.?

Im übrigen freut es mich, daß Sie meine Darstellung so selbstverständlich finden, wie sie gemeint ist. Aber Kinder folgen keiner Regel, wenn sie sprechen. Wahrscheinlich verstehen wir einander eben doch nicht. Der alte Hut: Die Planeten folgen nicht den Keplerschen Gesetzen...


Manfred Riemer zu »Kognitivismus«
Dieser Kommentar wurde am 22.02.2025 um 22.16 Uhr verfaßt.

Mit "selbstverständlich" meine ich vor allem, daß es dabei m. E. überhaupt keine Differenzen zum Kognitivismus gibt.


Manfred Riemer zu »Kognitivismus«
Dieser Kommentar wurde am 22.02.2025 um 21.54 Uhr verfaßt.

Das Befolgen einer Regel kann nicht regelgeleitet sein, sonst gerät man in einen unendlichen Regreß.

Was ist der Unterschied zwischen dem Befolgen einer Regel und regelgeleitetem Verhalten?
Das ist m. E. nur leicht umformuliert! Entsprechend sehe ich hier auch keinen unendlichen Regreß, sondern ein und dasselbe.

Im Gehirn gibt es keine Regeln.

Das ist m. E. eine Selbstverständlichkeit. Eine Regel ist ja nichts Substantielles. Man müßte definieren, was damit gemeint ist, daß es eine Regel "gibt". M. E. gibt es Regeln so, wie es Ideen "gibt". Eine Idee hat keinen Ort, wo sie existiert bzw. wo es sie geben könnte.

Regeln sind sprachlich formulierte Anweisungen bzw. Beschreibungen.

Viele Regeln werden automatisch, unbewußt, befolgt, auch ohne sprachliche Beschreibung. Z. B. kennen kleine Kinder gar keine Regelbeschreibung, wenn sie nach einiger Übung grammatisch korrekt sprechen. Regeln kann man natürlich sprachlich beschreiben, aber sie sind nicht die Beschreibung.

Das Hervorbringen solcher Formulierungen kann nicht wiederum im Befolgen einer Regel bestehen.

Natürlich nicht, das ist auch wieder selbstverständlich. Z.B. das Rechtsfahrgebot befolge ich, indem ich rechts fahre, nicht indem ich schreibe, daß ich rechts fahren muß.


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