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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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Theodor Ickler zu »Niedriger hängen!«
Dieser Kommentar wurde am 29.10.2025 um 06.32 Uhr verfaßt.

„Insekten haben nicht nur Emotionen, ihre Laune wirkt auf Artgenossen auch noch ansteckend“.

Darüber wie immer Tina Baier in der SZ (im Kasten auf der ersten Seite, wo immer der Psychoquark steht). Das Original ist in „Science“ erschienen.
Es geht um Verhalten unter Versuchsbedingungen, der kognitivistische Überbau ist frei erfunden und reine Sensationsmache (sonst käme es ja nicht auf die erste Seite).


Theodor Ickler zu »Sehen und Sprechen«
Dieser Kommentar wurde am 29.10.2025 um 05.56 Uhr verfaßt.

Daß auch viele Tiere auf optische Täuschungen (z. B. die Ebbinghaus-Illusion) hereinfallen, soll erst jetzt entdeckt worden sein? Mir ist das schon so lange bekannt, daß ich mich nicht mehr erinnern kann, wo ich es gelesen habe.


Theodor Ickler zu »Rhetorik«
Dieser Kommentar wurde am 28.10.2025 um 18.22 Uhr verfaßt.

Vor einem Jahr hatte ich hier schon mal meine körpersprachkundliche Deutung der „verschränkten Arme“ vorgestellt. Die selbsternannten Körpersprachexperten (alle sind selbsternannt, weil es keine Ausbildung gibt außer einer selbsternannten) meinen, man errichte eine „Barriere“ vor dem eigenen Körper, signalisiere also Unzugänglichkeit. Aber zu einer solchen Abwehrhaltung passen andere Gebärden besser. Die Selbstfesselung und Immobilisierung der Arme bedeutet vielmehr, daß man auf das natürliche Gestikulieren verzichtet, das unser Sprechen fast zwingend begleitet, und damit auf das Sprechen überhaupt („Ich sage jetzt nichts mehr!“). Mit verschränkten Armen kann man allenfalls noch etwas Trotziges hervorstoßen („Mir doch egal!“), aber man kann nichts dar-legen (bemerkenswertes Verb). Schon die Vorstelllung, ich müßte mit verschränkten Armen jemandem etwas erklären, bereitet mir ein körperliches Unbehagen. Ich bin auch sicher, daß Sie das ebenso empfinden. Ich habe also recht und verschränke jetzt die Arme...


Theodor Ickler zu »Rhetorik«
Dieser Kommentar wurde am 28.10.2025 um 14.25 Uhr verfaßt.

Die Rhetorikausbildung beruht nicht auf empirischer Wirkungsforschung. Die behaupteten Wirkungen der rhetorischen Tricks sind spekulativ. Sie sind nicht einmal erfolgreichen Rednern abgelauscht. Soll man reden wie Trump? Immerhin hat er Erfolg.


Theodor Ickler zu »Rhetorik«
Dieser Kommentar wurde am 28.10.2025 um 14.22 Uhr verfaßt.

„Reichensteuer“ ist ein Schlagwort, das die sachliche Diskussion erschwert. Wir brauchen keine besondere Reichensteuer, sondern überhaupt Steuern. Die progressive Besteuerung hört bei den oberen Klassen irgendwann auf und verkehrt sich ins Gegenteil. Der lesenswerte Wikipedia-Eintrag „Steuervermeidung“ enthält beinahe alles, was man braucht.


Theodor Ickler zu »Umfragen II«
Dieser Kommentar wurde am 28.10.2025 um 08.40 Uhr verfaßt.

Die Argentinier scheinen mit Milei zufriedener zu sein, als sie es nach vielen deutschen Kommentatoren sein dürften. Wie weit das mit Trumps Unterstützung (Gewährung vs. Verweigerung von vielen Milliarden Dollar) zusammenhängt, ist schwer zu sagen.
Unsere Mehrheitsmeinung lag auch schon mal sehr daneben, was Trumps Wahlchancen betraf.
Das alles liegt wohl daran, daß Medien mehr den Kontakt mit Medien als mit der normalen Bevölkerung pflegen.


Theodor Ickler zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 28.10.2025 um 08.29 Uhr verfaßt.

Synchronschaffende (Branchenjargon statt Synchronsprecher; Doppelnennung wäre zu umständlich)


Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 28.10.2025 um 07.09 Uhr verfaßt.

Eine Lobby wehrt sich dagegen, daß eine Drogeriemarktkette (dm) auch Bluttests, Augen- und Hautscreening sowie rezeptfreie Medikamente (Ibuprofen, Paracetamol) anbieten will. Angeblich geht es um den Patientenschutz. Und das im Lande der Wunderheiler, wo auch fast alle Apotheken homöopathische Placebos verkaufen und mit vielen schönen Worten anpreisen!


Theodor Ickler zu »Nature, Nurture und Skinner«
Dieser Kommentar wurde am 28.10.2025 um 06.27 Uhr verfaßt.

Bekanntlich sind Mimik und Gestik teils universal und daher wie von Darwin in seiner Pionierarbeit auf die Stammesgeschichte zurückzuführen, teils kulturspezifisch überformt und abgewandelt. Der westlich-amerikanisch geprägte Film und die Comic-Welt (Disney) bringen heute der ganzen Welt bei, wie man auszusehen hat, wenn man wütend, verlegen, schuldbewußt oder fröhlich ist.


Theodor Ickler zu »Die Tyrannei des Vermeintlichen«
Dieser Kommentar wurde am 28.10.2025 um 06.16 Uhr verfaßt.

Eine Zeitung berichtet über die nicht mehr ganz so neue DIN-Buchstabiertafel: „Warum Anton nicht mehr korrekt ist“. Heute gelten Städtenamen, in Anlehnung an die Kfz-Kennzeichen, die jeder kennt. Zugleich wollte man von den Nazis eingeführte Namen (Siegfried statt Samuel) und das Übergewicht von Männern beseitigen. Aber Tübingen statt Theodor? Das gefällt mir gar nicht, ich heiße nach wie vor Tübingen, äh, ich meine Theodor. (Ob jeder weiß, wie Cottbus bzw. Chemnitz geschrieben wird?)


Theodor Ickler zu »Buch oder Bildschirm«
Dieser Kommentar wurde am 28.10.2025 um 06.00 Uhr verfaßt.

Die Benennungsscheu (eine alte Übersetzung von Sprachtabu) geht, wie wir nun schon oft gesehen haben, ins Neurotische über. Norbert Bolz (so wenig mein Idol wie Friedrich Merz) scheint "woke" ironische mit "Deutschland, erwache!" wiedergegeben zu haben - schon marschiert die Polizei bei ihm auf wegen Verwendung von verbotenen Nazi-Parolen. Als Sprachwissenschaftler könnte man darüber lachen, wenn es nicht einige Fachgenossen ebenso trieben: Sie schreiben Aufsätze über tabuisierte Wörter, ohne den Gegenstand ihres Interesses zu erwähnen.
Ich kann nicht leugnen, daß in diesem meinem Text die Zeichenfolge "Deutschland, erwache" vorkommt (nun schon zuum zweitenmal). Vielleicht werde ich nun angezeigt und hausdurchsucht.
Dieses Verhalten ist erklärungsbedürftig, also die Verirrungen der Tierschützer ebenso wie das nun schon Wochen andauernde und sogar noch toller werdende Herumreiten auf Merzens "Stadtbild" (es gibt Demonstrationszüge und Strafanzeigen). Meine Vermutung: Die Vergenderung der Sprache, ihre Säuberung im Sinne der PC lenkt von den wirklichen Problemen ab.


Manfred Riemer zu »Buch oder Bildschirm«
Dieser Kommentar wurde am 27.10.2025 um 15.49 Uhr verfaßt.

Es ist seltsam, bei einem Lied von "vegan" oder "nicht vegan" zu sprechen. Es geht um den Text. Man könnte genauso daran zweifeln, daß "Kokosmilch" oder "Fruchtfleisch" oder "vegane Bratwürstchen" (z. B. von dm, aus Tofu und Eiweiß) vegan sind, da sie nichtvegane Bezeichnungen enthalten.

Ist das Lied von der Weihnachtsbäckerei, wenn es schon nicht vegan ist, dann wenigstens vegetarisch? Für mich eine absurde Sichtweise.


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