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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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24.04.2006
 

Du bist Darwin!
Maßnahmen als Ereignisse

Nicht selten wird der Eingriff in die deutsche Rechtschreibung als Beispiel des ganz normalen Sprachwandels dargestellt und damit verharmlost. Zum Beispiel so:

„Die Rechtschreibreform von 1996 hat einem breiten Publikum bewusst gemacht, dass auch die Wortschreibung dem historischen Wandel unterworfen ist.“ (Wolfgang Steinig/Hans-Werner Huneke: Sprachdidaktik Deutsch. Berlin: Erich Schmidt Verlag 2002, S. 83)

Auch die verantwortlichen Kultusministerien übernehmen gern diesen Sophismus. Mit derselben Begründung könnte man die Ausrottung einer Tierart als Fall von Evolution darstellen.



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Kommentare zu »Du bist Darwin!«
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Kommentar von ub, verfaßt am 27.04.2006 um 13.40 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3952

Zum Eintrag um 0.22 Uhr (#3949): Ich meine natürlich durchgängig "Deutungsanspruch", nicht "Deutungsansprung". Ein Vertipper war das nicht, wohl eher eine etwas verquere Assoziation.
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 27.04.2006 um 11.53 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3951

Als Beispiele für nicht staatlich verordnete Sprachenuntergänge kenne ich das Festlandkeltische und das Niederdeutsche. Staatlich verordnete Sprachuntergänge sind das Altenglische, das Okzitanische und das Altnorwegische. Es gibt aber als Beispiele für die Wiederzulassung als Amtssprache das Deutsche in Südtirol und dem Elsaß, das Sardische und das Katalanische. Bei genügendem Einsatz ist daher auch die Wiederzulassung der normalen deutschen Rechtschreibung als Amtssprache erreichbar. Dieser Einsatz kann leider nur außerparlamentarisch erfolgen, weil derzeit die politische Klasse gegen das Volk handelt. Als Wichtigstes ist der Resignation und der Hoffnung auf die Politik entgegenzuwirken. Für die Wiedergeburt der normalen deutschen Rechtschreibung kommt nur der (tschechische) Wahlspruch in Frage: "Das Volk sich selbst". (Im Prager Nationaltheater, das vom Volk für die Wiedergeburt der tschechischen Kultur erbaut wurde, steht über der Bühne: "narod sobie", das Volk sich selbst.)
 
 

Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 27.04.2006 um 10.38 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3950

Der Glaube, es gebe eine staatlich erzeugte und verordnete Rechtschreibung kommt wohl daher, daß die meisten Bürger diese zuerst und ausschließlich in der staatlichen Eirichtung Schule kennengelernt haben. Dazu kommt die Strafbewehrung der Orthographie in Gestalt einer Benotung oder später auch gesellschaftlicher Bewertung. Schließlich ruft auch das Wort "Rechtschreibung" selbst schon Assoziationen an Recht und Gesetz hervor. So brauchten die Kultusminister die Herrschaft über die Schriftsprache nicht einmal zu usurpieren, sie fiel ihnen dank weitverbreitetem öffentlichem Glauben von selbst zu.

Die Analogie zwischen evolutionärem Artenwandel und Sprachentwicklung sollte man nicht überdehnen. Das eine ist ein biologisches, das andere ein kulturelles Phänomen. Die Deutung als (quasi-)evolutionärer Vorgang ist nützlich, weil man zeigen kann, daß auch ohne planerischen Eingriff ein hochdifferenziertes, vor allem aber funktionierendes und stabiles System entstehen kann. Bis zur Reform bildete sich die Rechtschreibung "von selbst" heraus, wobei sich Tendenzen und Konvergenzen, also durchaus ein (nie ganz durchschaubarer) "Sinn" feststellen ließen. Zwar hätte man für jede einzelne Änderung in manchen Fällen prinzipiell einen ersten Schöpfer aufspüren können. Aber dies wäre ziemlich belanglos. Rechtschreibung ist eine kollektive Angelegenheit wie Sittten und Gebräuche
 
 

Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 27.04.2006 um 00.22 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3949

Kinder, die etwas ausgefressen haben, neigen ebenso wie glücklose Autofahrer dazu, ihr Handeln als subjektloses Geschehen darzustellen ("da hat die Vase auf einmal ganz doll gewackelt"/"da hat der Laternenpfahl sich plötzlich hin und her bewegt und ist ganz schnell auf mich zugekommen"). Beiden muß man den Wunsch nach Entlastung nachsehen. Sie interpretieren die Dinge aus einer Position der Schwäche heraus und haben ein schlechtes Gewissen. Wenn sie sich auch im konkreten Fall aus der Verantwortung zu stehlen scheinen, wollen sie doch grundsätzlich von ihrem Bild als zurechnungsfähiges Subjekt Schaden abwenden. Anders sieht es aus, wenn der Stärkere solche Deutungen anbietet. Einschlägig ist der Witz von dem Mann, der eine alte Frau die Treppe hinunterwirft und ihr dann noch ein "Nicht so hastig, Oma!" hinterherruft. Hier fallen Interpretation und Konstitution von Wirklichkeit zusammen. Reibungslos funktioniert soetwas aber nur unter den Bedingungen totaler Herrschaft, dort also, wo zum einen niemand dem Deutungsansprung der Machthaber widerspricht und zum anderen diese die Möglichkeit haben, ihm in der Wirklichkeit durchgängig Geltung zu verschaffen, das heißt die Welt gewissermaßen nach ihrem System zu praktizieren.

So gesehen hatte das Reformprojekt von Anfang an und hat wohl auch auf absehbare Zeit noch schlechte Karten. (Soweit es in Deutschland totalitäre Tendenzen gibt, kann es auf lange Sicht sogar ein Glücksfall gewesen sein, daß die Politik ausgerechnet auf die Sprache als vermeintlich geeigneten Gegenstand einer Pilotreform verfallen ist.) Zwar gelingt es dem Staat offensichtlich, die herkömmliche Orthographie weitgehend aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen (ohne etwas Brauchbares an ihre Stelle setzen zu können). Der Fall Springer (und möglicherweise demnächst der Fall FAZ) zeigt zwar, wie weit seine Mittel reichen, er zeigt aber zugleich auch deren Grenzen. Der Widerstand des Großkonzerns Axel Springer AG ließ sich politisieren und mit politischen Methoden niederringen. Für ein ähnliches Vorgehen gegen Literaturverlage oder gar gegen private Bibliotheken fehlt aber vorläufig nicht nur das rechtliche Instrumentarium.

Das Problem liegt weniger in den Omnipotenzphantasien irregeleiteter Politiker als in dem auch unter den Reformgegnern, die ja nach wie vor eine überwältigend große Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, weitverbreiteten Glauben, die Rechtschreibung komme vom Staat. Nicht diejenigen sind in der Minderheit, die die Reform schlecht finden, sondern jene, die die Zuständigkeit des Staates bestreiten: Er bedarf kaum des Zwangs, um seinen Deutungsanspruch durchzusetzen. Wenn die Rechtschreibung vom Staat kommt, dann fallen natürlich auch Änderungen in dessen Zuständigkeit, ob sie einem nun schmecken oder nicht.

Nur ist Orthographie, um funktionieren zu können, auf Dauer gestellt. Das ahnen auch jene, die im Staat, übrigens nicht ganz zu Unrecht, einen Garanten der Kontinuität sehen wollen und sich deshalb seinen Weisungen beugen, allen voran Lehrer, Journalisten und andere abhängig Beschäftigte. Bleibt abzuwarten, wie die Hauptbetroffenen auf die jüngste Kapriole staatlicher Sprachplanung reagieren, nämlich auf die Revision der reformierten GZS. Jedenfalls wo Journalisten sich jenseits der (im Grunde trivialen) "neuen" s-Schreibung auf die Reform eingelassen hatten, demonstrierten sie ihre Beflissenheit bislang vor allem im mehr oder weniger unverständigen Zerlegen von Wörtern. Damit wird es bald ein Ende haben. Gegenwärtig herrscht eine Stimmung betretenen Schweigens vor, wenn nicht von Konsterniertheit. Sie ist für Überraschungen noch gut. Vielleicht sogar für die Einsicht, daß der Staat nicht das Subjekt sprachlichen Geschehens sein kann.
 
 

Kommentar von David Weiers, verfaßt am 25.04.2006 um 15.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3933

"Wenn die Natur Glück hat und es tatsächlich ihre Bestimmung ist, letztlich sich immer in Richtung zum Besseren, Perfekteren und Sinnvolleren zu entwickeln (der Begriff »Evolution« unterstellt dies ja vermutlich)" – nein, unterstellt er nicht. Wenn sich die Bedingungen ändern, ist es immer fraglich, ob "Besseres" wirklich besser ist. Und der Begriff "sinnvoll" kann lediglich hinsichtlich der Entgegnung eines Lebewesens auf seine Umwelt gebraucht werden. Und ob die Strömung des Homo sapiens zerstörend ist: das ist ein unangemessener Maßstab, denn er strebt auch nur der Arterhaltung zu. Und von tieferer Weisheit kann man in der Evolution ohnehin nicht reden, da ist alles dann doch recht nüchtern. Alles andere ist Pseudowissenschaft.
Mir ging es auch überhaupt nicht darum, ob da jetzt was irgendwie sinnvoll ist oder nicht, sondern nur darum, daß da etwas durchgezogen wird, um ein Problem scheinbar zu beheben, das ohnehin selbstverschuldet ist.
Was die Evolution angeht, wollte ich das gar nicht so weit treiben. Entschuldigung.

Interessant fände ich, ob der Begriff Sprachwandel denn wirklich den bewußten und gezielten Eingriff in die Sprache einschließt. Denn genaugenommen ist das ja dann kein Wandel, sondern eine Steuerung. Der Wandel als solcher kann dann doch bestenfalls als Folge eines Eingriffes beobachtet werden. Wenn der Eingriff keine Konsequenzen nach sich zieht, also wenn z.B. niemand sich darum kümmert, dann kann man ja schlecht von einem Sprachwandel sprechen. Insofern könnten sich die Reformer doch lediglich rühmen, einen Sprachwandel angestoßen zu haben, der sich in Form von Chaotisierung der Schriftsprache manifestiert. Und das wäre doch dann sehr peinlich, wenn man auch noch stolz darauf wäre, das eigene Ziel so dermaßen verfehlt zu haben...

Fallen denn solche Äußerungen seitens der Reformdurchboxer niemandem auf? Spätestens Sprachhistoriker müßten doch die Ohren klingeln.

Andererseits habe ich jemanden die Reform auch schon mal mit diversen Kanzleirechtschreibungen des 19. Jahrhunderts vergleichen hören. Das sollte das wohl bagatellisieren... was ein Beamter aber doch für undemokratische Ansichten hegt...

 
 

Kommentar von Kaiser Günter, verfaßt am 25.04.2006 um 14.11 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3932

Jeder Mensch, ob er nun will oder nicht, schleppt ein Millionen Jahre gewachsenes Erbe mit sich.
Das so schwer mit sich selbst zurande kommen, kann sich auch darin äußern, daß man ständig nahezu alles zu verändern trachtet, in der unbewußten Hoffnung und Sehnsucht, daß sich dann eine innere Befreiung einstellt.
Die sodann sich aber nicht einzustellen wollende Zufriedenheit drängt auf weitere Veränderung des eben Geänderten.
Das gewaltsame Niederreißen von sinnvollem Gewachsenen entspringt einer tiefen Gemütslage.

 
 

Kommentar von Walter Lachenmann, verfaßt am 25.04.2006 um 13.33 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3931

Statt »… nicht so ganz prinzipientreu und auch ein wenig undiszipliniert in wissenschaftlicher Hinsicht« könnte man vielleicht auch folgendes sagen:

Beim Thema Robben begegnen sich zwei Strömungen, aus denen die »Evolution« besteht: eine zerstörende und eine bewahrende, beides durch arteigene Verhaltensweisen des Wirbel- und Säugetieres Mensch. Wenn die Natur Glück hat und es tatsächlich ihre Bestimmung ist, letztlich sich immer in Richtung zum Besseren, Perfekteren und Sinnvolleren zu entwickeln (der Begriff »Evolution« unterstellt dies ja vermutlich), ist das Ergebnis dieses Widerstreits auf jeden Fall gut, ob die Robben nun überleben oder nicht. Vielleicht ist es im Sinne einer höheren Weisheit richtig, daß die Robben ausgerottet werden.

Aber wahrscheinlicher ist, daß es eine reine Zufallssache ist, wie solche gegenläufigen Bestrebungen von Vernichtung bzw. Bewahrung ausgehen. Wieviel Bewahrenswertes im Lauf der Weltgeschichte schon verloren gegangen ist, läßt sich vermutlich gar nicht sagen. Nach solchen Verlusten geht das Leben weiter, um einiges ärmer, aber das wird bald vergessen und man richtet sich mit dem Minderwertigen, das dann die Normalität ist, ein und »evoltiert« von diesem Niveau aus weiter – vorwärts, rückwärts, auf der Stelle – und hält alles, was man treibt, für Fortschritt, wenigstens scheint das vorläufig noch so zu sein.

»Innovation« heißt ja das Zauberwort unserer Gesellschaft: das enthält bezeichnenderweise schon gar nicht mehr den Sinn der Verbesserung von irgendetwas, sondern nur den der Erneuerung, der Veränderns, des Umbaus von Vorhandenem, des Herumdokterns an den Errungenschaften des Überflusses der puren Geschäftigkeit willen.

Ob das noch lange gut geht?

 
 

Kommentar von David Weiers, verfaßt am 25.04.2006 um 12.40 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3929

Der Mensch ist Teil der Biosphäre und ein den Prinzipien dieser Biosphäre unterworfenes Lebewesen. Er ist genauso ein Wirbeltier wie eine Forelle eines ist, er ist genauso ein Säugetier wie ein Frettchen eines ist. Er ist wie jedes andere Lebewesen Selektions- und Evolutionsfaktoren unterworfen, und seine Entwicklung erfolgte wie bei jedem anderen Lebewesen nach dem Selektionsprinzip. Demnach übt er als Konkurrent im Rahmen interspezifischer Konkurrenz Einfluß auf andere Lebewesen aus. So betrachtet ist also das Ausrotten (ob gezielt oder nicht) einer Tierart durch den Menschen durchaus ein "Fall von Evolution"; obwohl das ohnehin recht vage ausgedrückt ist.
Ein Problem sehe ich hierbei jedoch vor allem in theoretischer Hinsicht. Denn kurz gesagt: man klammert den Menschen im Zuge der Evolutionsbiologie eigentlich quasi aus. Das hat Gründe, nicht zuletzt den, daß sich Evolutionsfaktoren eben nur ex post erkennen und bewerten lassen.
Wenn man also unbedingt will, kann man die Ausrottung einer Tierart durchaus als evolutorisch interpretierbar bezeichnen, obwohl das dann nicht so ganz prinzipientreu und auch ein wenig undiszipliniert in wissenschaftlicher Hinsicht wäre.
Trotzdem fände ich einen anderen Vergleich passender: Das Abschlachten von Robben macht den Menschen bewußt, daß man im Zuge des Artenschutzes eingreifen muß, wenn das ökologische Gleichgewicht gestört ist. Denn die bösen Robben haben ja den ganzen Fisch weggefuttert.
Analog dazu muß jetzt darauf geachtet werden, daß die böse alte Rechtschreibung endlich verschwindet, weil sie ja die schöne neue Einheit stört.

Komisch nur, daß bei Robben jeder (zu Recht!) schreit, bei der eigenen Sprache allerdings viel zu viele gar nichts dabei finden, daß sie gemordet wird. Dabei hat das ß einen so schönen runden Kopf und zwei Kulleraugen...

 
 

Kommentar von Bardioc, verfaßt am 24.04.2006 um 18.52 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3922

Der Begriff ''Sprachwandel'' läßt offen, ob dieser Wandel nun aus der Sprache selbst kommt – wie kann das sein? – oder von außen aufgezwungen wird. Und wie das geht, das erleben wir zur Zeit mit.
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.04.2006 um 17.43 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3921

Das bekannteste "Sprachwandel"-Beispiel ist das Verbot der Frakturschrift.
 
 

Kommentar von Lost, verfaßt am 24.04.2006 um 17.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3920

Ich erinnere mich an ein Interview, in dem Doris Ahnen die Kritik an der Reform mit den Worten erwiderte, daß es Sprachwandel immer schon gegeben habe. Deshalb solle man nicht einen solchen Wind um die ganze Sache machen.
 
 

Kommentar von R. M., verfaßt am 24.04.2006 um 12.51 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3918

Sehr schön – auf daß dann die Hamburger Morgenpost titeln kann: Neuer Ausbruch der normalen Rechtschreibung in Deutschland – Schäuble: auch Blonde betroffen.

 
 

Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 24.04.2006 um 12.12 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3915

Noch genauer wäre der Vergleich: Mit derselben Begründung könnte man die gezielte Ausrottung einer Art als Fall von Evolution darstellen.

Mir fällt da in erster Linie das Pockenvirus ein. Wobei dieses ja noch in Hochsicherheitslabors existieren soll, um eventuell für die biologische Kriegsführung reaktiviert zu werden. Vielleicht läßt sich für die deutsche Einheitsrechtschreibung des 20. Jahrhunderts auch so eine Nische finden?

 
 

Kommentar von Walter Lachenmann, verfaßt am 24.04.2006 um 10.06 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=494#3913

»Auch die verantwortlichen Kultusministerien übernehmen gern diesen Sophismus. Mit derselben Begründung könnte man die Ausrottung einer Tierart als Fall von Evolution darstellen.«

So richtig falsch ist das ja auch gar nicht.
 
 

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