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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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04.03.2008
 

Modernes Antiquariat
Oder: Ramsch in rauen Mengen

Vor zehn bis zwölf Jahre schwappte eine ungeheure Menge von Rechtschreib-Materialien über die deutschsprachigen Länder, und es wurde zweifellos viel Geld damit verdient. Noch heute findet man in den Katalogen solche Einträge:

Bauer, Gabriele; Pramper, Wolfgang: Das tollpatschige Känguru – Übungen zur neuen Rechtschreibung – Ab 9 J.

Natürlich alles längst "nicht mehr lieferbar". Aber die Massenproduktion derselben Autoren läuft weiter. Jede Wendung der Reform schafft neuen Bedarf, neues Einkommen.

(Der Veritas-Verlag, bei dem Professor Pramper veröffentlicht, war seinerzeit bei der Mannheimer Anhörung vertreten. An diese Veranstaltung wollen sich die Mannheimer und ihre politischen Hintermänner nicht mehr erinnern, und wir anderen können es kaum noch, weil die versprochene Verschriftung des Tonbandmitschnittes ausfiel, die Existenz dieser Aufnahme heute sogar bestritten wird. Einziges Dokument sind also meine flüchtigen Aufzeichnungen.)



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Kommentare zu »Modernes Antiquariat«
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Kommentar von ppc, verfaßt am 05.03.2008 um 09.10 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=980#11591

A propos rau(h):

Die FAZ schreibt zwar "rauh", aber "raubeinig". Infolgedessen erkene ich beim Lesen immer unwillkürlich die Trennung hinter "raub", also ist sich jemand beim Rauben einig.
 
 

Kommentar von MG, verfaßt am 06.03.2008 um 08.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=980#11604

Die FAZ ist mittlerweile eine ganz normale deutsche Zeitung geworden; gleich nachlässig bei der Schreibung, gleich fehlerhaft, gleich beliebig.

War es denn nicht Ziel der FAZ-Leitung, in Zukunft nicht mehr aus der Masse der Zeitungen herauszustehen?
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2008 um 08.52 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=980#11606

Ja, so war es. Die Angst vor dem Alleinstehen war deutlich zu spüren, als ich die Herausgeber besuchte. Das kommt wohl vom beherrschenden Einfluß der Wirtschaftsredaktion.
 
 

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