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30.11.2007
PISA
Methodische Zweifel
Die neuesten Bericht von der Testfront klingen zu gut, um wahr zu sein. Innerhalb weniger Jahre sollen die Leistungen der Kinder in deutschen Schulen so deutlich gestiegen sein?
Die Zweifel an der Vergleichbarkeit der Ergebnisse mögen andere vortragen, wozu auch erst noch genauere Informationen gehören. Daß die ersten Meldungen gleich wieder zu Polemik, Entlassungsforderungen usw. geführt haben, läßt Böses ahnen. An meinen Töchtern konnte ich nicht erkennen, daß der Unterricht sich geändert, geschweige denn verbessert hat. Ich möchte aber folgendes zu bedenken geben: Nach den ersten PISA-Tests und zahlreichen Jahrgangsstufentests könnte ein bestimmter testgeeigneter Aufgabentyp im Unterricht stärker berücksichtigt worden sein. Das entspricht meinen anekdotischen Beobachtungen. Die Tests würden also gewissermaßen die Nebenwirkung entfalten, Nachfolgeveranstaltungen spezifisch vorzubereiten.
So kann es auch sein, daß der zwangsläufig intensivierte Unterricht in der erschwerten Reformorthographie hier und da zu besseren Leistungen führt als vor der Reform ... Und daß die Reform mehr Rechtschreibunterricht erforderlich macht, war ja eine stolze Werbeaussage der Kultusbürokraten.
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Kommentare zu »PISA« |
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Kommentar von J. Hohenembs, verfaßt am 01.12.2007 um 15.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10802
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Wer über das bessere Abschneiden vor allem im naturwissenschaftlichen Teil des Tests erstaunt ist, vergißt das entscheidende Element der neuen Ausbildung.
Ein zukünftiger Zoologe, der Delphin mit f und Känguruh ohne h schreibt, oder bei Ansicht dieser Wörter nicht auf ein lesehemmendes "ph" oder "h" stößt, hat viel mehr Zeit für das richtige Plazieren des Kreuzchens.
Der Fortschritt in der PISA-gerechten Ausbildung liegt einzig in der allerallerletztgültigen Reformschreibung begründet.
Nachdem es keine anderen Umbauten am Schulsystem gegeben hat, sollte diese Tatsache allein als ausreichender wissenschaftlicher Beweis gelten, auch wenn wir Ignoranten hier das nicht wahrhaben wollen und Fragwürdiges an der Methodik des Tests zu erkennen glauben.
Mit dem nächsten Schritt, der Einführung der generellen Kleinschreibung, werden wir – selbst auf diesem schiefen Turm – die Spitze der OECD-Welt erklimmen.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 01.12.2007 um 17.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10804
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Zu # 10802:
Nicht zu vergessen die Gämse, den Grizzlybär und natürlich mein Lieblingstier, den Tollpatsch, auch wenn den außerhalb der Kultusministerien noch niemand in freier Wildbahn gesehen hat. Es ist eben ein sehr scheues und empfindsames Tierchen.
Die Einführung der generellen Kleinschreibung ist natürlich nur der nächstfolgende Schritt auf dem Weg zur OECD-Spitze. Aber ein sehr einleuchtender. Auf einem schiefen Turm würden ja vor allem die Großbuchstaben leicht wieder herunterpurzeln. Vor allem das große P ist sehr kopflastig, das weiß schon jedes Kind.
Danach folgt dann noch die vollständige Abschaffung der Interpunktionszeichen, die ja sowieso keiner mehr kapiert und alle nur noch beliebig handhaben. Also weg damit! Das ß versteht auch keiner mehr (sogar "Perlweiss" macht jetzt die Zähne wieder viel weisser), also auch weg mit diesem Buchstaben.
schliesslichkanndannsoeinsatzbeidemallesidiotisch hintereinandergeschriebenwird
wirklich nicht mehr herunterfallen, mag der Turm sich nochmal aufrichten oder weiter neigen.
Dann hätten wir zwar nicht die von Herrn Ickler hier schon einmal monierte "Bleiwüste", sondern wirkliche Bleiwürste, die sich inhaltsleer, aber unaufhaltsam den schiefen Turm hinauf an die einsame europäische Bildungsspitze schöben. Niemand würde uns mehr verstehen, aber das läge schließlich daran, daß wir alle viel intelligenter wären als die anderen.
Und wenn wir dann da oben ganz alleine sind, kann uns auch niemand mehr widersprechen. Endlich würden wir immer recht haben und auch behalten.
So muß das Paradies der Tollpatsche (oder heißt der Plural Tollpätscher?) aussehen.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 01.12.2007 um 20.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10805
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Nach einer kleinen Ewigkeit habe nun auch ich bemerkt, daß meine beiden Tolpatsche nach reformierter Falschschreibung falsch geschrieben sind und eigentlich in der Reihe mit den beiden existierenden Tieren nichts zu suchen haben.
Somit habe ich mich in meiner Tolpatschigkeit selbst um die Pointe gebracht. Ich kann mich an diese Schreibung einfach gar nicht gewöhnen. Bei "Gämse" und "Grizzly" habe ich noch aufgepaßt und war danach sehr im Schwung. Leider oder glücklicherweise, wie man's nimmt.
"Satirisch ist der Dichter, wenn er die Entfernung von der Natur und den Widerspruch der Wirklichkeit mit dem Ideale (in der Wirkung auf das Gemüt kommt beides auf eins hinaus) zu seinem Gegenstande macht."
(Friedrich Schiller: Über naive und sentimentalische Dichtung. In: Sämtliche Werke, hrsg. von G. Fricke, H. G. Göpfert und H. Stubenrauch, Bd. 5, München: C. Hanser 1959, S. 721)
Das habe ich nun verpatzt.
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 02.12.2007 um 01.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10806
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Also den Grizzlybären hätte ich niemals anders geschrieben als eben so. Sah die Reform da irgendeine Änderung, pardon: bahnbrechende Erleichterung vor? Wurde der überhaupt jemals anders geschrieben? Man lernt ja nie aus...
Also daß deutsche Schüler bei der diesjährigen PISA-Studie in den Naturwissenschaften besser abgeschnitten haben sollen als zuvor, kann nur daher rühren, daß die Fragen enorm einfach waren. Z.B.: Was ist ein Baum? a) das große Grüne im Wald, b) das große Graue in der Stadt, c) das große Blaue im Wasser.
Wie auch immer. Mich erstaunt aber fast noch mehr, daß "wir" im "Fach" Lesen doch glatt mittelmäßig sein sollen. Also die Maßstäbe, nach denen da beurteilt wurde, möchte ich mal kennenlernen: Satz mit 5 Wörtern – gelesen unter drei Minuten = 1, zwischen drei und fünf Minuten = 2, zwischen fünf und achtzehn Minuten = 3. Schlechter geht nicht, das wäre nämlich demoralisierend, diskriminierend und sowieso menschenverachtend. Die armen Kinder!
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 02.12.2007 um 13.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10811
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Die Verschlechterung der Leseleistung deutscher Schüler halte ich für die unmittelbare Auswirkung der Leseerschwerung durch die reformierte Rechtschreibung. Die Leseerschwerung war ja zugunsten der angeblichen Schreiberleichterung billigend in Kauf genommen worden, welche dann doch nicht eingetreten ist. Richtig leicht und flüssig lesen läßt sich eben nur die "alte" Rechtschreibung. Aber diese Folgerungen dürfen wohl nicht öffentlicht gedruckt werden.
In allen Duden vor 1996 war "Grislybär" richtig. Im 21. Duden von 1996 war die Hauptform "Grislibär" und die Nebenform "Grislybär".
"flüchtig" bedeutet "auf der Flucht" und "sich verflüchtigend". "flüchtig Kenntnis nehmen" bedeutet also "im Vorbeilaufen", und "flüchtige Kenntnis" wird sich bald verflüchtigen, zum Beispiel speziell für Prüfungen Gelerntes und gleich wieder Vergessenes.
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Kommentar von Gudrun Pampsch, verfaßt am 03.12.2007 um 08.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10821
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Ja, heißt es jetzt nicht mehr Tollpatsch, sondern wieder Tolpatsch? Bitte um Aufklärung.
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Kommentar von Rominte van Thiel, verfaßt am 03.12.2007 um 10.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10823
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In meinem Duden von 1968 steht Grislybär, in dem von 1991 zusätzlich auch Grizzlybär. Das ist aber ein Wort, das ich niemals nachgeschlagen hätte. Ich kann mich auch gar nicht erinnern, es anders als in der Form Grizzlybär gelesen zu haben.
Zu PISA: Ich kann mich nur wundern, wie jetzt alle nach Bildung rufen (erst gestern wieder Frau Nahles in einer Fernsehsendung). War denn nicht bei Einführung der Reformschreibung UNBILDUNG FÜR ALLE als Weg zur Verwirklichung der Chancengleichheit das Ziel?
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Kommentar von www.handelsakademie.at, verfaßt am 03.12.2007 um 11.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10824
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Wird eine Investition mit Kredit finanziert, ist dies nur dann sinnvoll, wenn der Kreditzins geringer als der interne Zinsfuss ist!
(Autorin: Eva-Maria Engelsberger)
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Kommentar von www.handelsakademie.at, verfaßt am 03.12.2007 um 12.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10826
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"Die Bedeutung des Factoring gewinnt immer mehr an Bedeutung."
(dieselbe, ebd.)
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 03.12.2007 um 16.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10833
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Zu # 10823:
Zuerst zum Bären:
Die meisten älteren Nachschlagewerke (Grzimek, Brehm), die noch nicht durch
den Fleischwolf der Schlechtschreibung gedreht wurden, haben "Grizzlybär,
Grislybär" und verweisen dann meist auf "Braunbär", ursus arctos, da der
Grisly, der Kodiakbär und der auch in Europa vereinzelt inzwischen wieder
heimische Alpenbär zu dieser Bärenfamilie gehört.
Wikipedia hat übrigens alle drei Schreibungen ("Grizzly" als Haupteintrag,
gefolgt von den Hinweisen auf die früheren Schreibungen "Grisly" und
"Grisli"), was mir zeigt, daß nicht nur ich dieses Tier mit s geschrieben
habe.
Nun noch etwas zu Frau Nahles:
Die Sendung "Anne Will" (falls es sich darum handelt) war für mich vor allem
wegen Frau Nahles nicht länger als in Dosen von maximal zehn Minuten zu
ertragen. Bislang habe ich diese Dame immer nur in Sekundenlänge in den
Nachrichten, oder gedruckt (das konnte ich auch immer gut weglegen)
wahrgenommen. Ich muß aber nun Herrn Köster (923#10696 und 923#10697) Recht
geben. Sie kann überhaupt nicht schreiben (das ist nicht neu), und, wie ich
nun weiß, auch nicht reden.
Selten zuvor habe ich dergestalt viele Sätze ohne Prädikate in den
Nebensätzen gehört. Unmotivierte Pronomen, die sich auf alles oder nichts
beziehen konnten, wurden fröhlich und unbekümmert verwendet. Schließlich
verwechselte sie noch mehrmals "PIN" und "Post" und war dabei immer sehr
stolz darauf, daß die SPD aber nun durch den Mindestlohn für feste
Bedingungen und klare Verhältnisse gesorgt habe. Wobei es freilich klare
Verhältnisse geben soll, weiß vermutlich nicht einmal Frau Nahles selbst.
Hauptsache, alles ist klar und fest und wird im Fernsehen vorgetragen.
Schließlich wurde dieser Mindestlohn ja auch "hartleibig" (923#10701)
durchgedrückt. Man mag sich das gar nicht vorstellen.
"Eins steht doch fest und darüber gibt es keinen Zweifel. Wer das vergißt,
hat den Auftrag des Wählers nicht verstanden." (Loriot: Bundestagsrede)
Leider kann Frau Nahles das nicht so schön formulieren, auch wenn sie sonst
genauso wenig zu sagen hat. Soviel nochmal zur Satire.
Somit steht für mich fest, daß Frau Nahles das von Rominte van Thiel
definierte Ziel der Reformschreibung bereits erreicht hat. Glückwunsch
hierzu! Zugleich zeigt ihre Unkenntnis auf diversen Gebieten
(Rechtschreibreform, Postmindestlohn, Durchsuchung von Computern und
Vorratsdatenspeicherung), daß man anscheinend nicht sehr viele Anforderungen
erfüllen muß, um in der SPD Karriere zu machen. Der Mindestlohn für
Postangestelle ist ja gut und schön, aber wie steht es mit
Mindestanforderungen für Politiker?
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 03.12.2007 um 17.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10835
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Zu # 10821:
Liebe Frau Pampsch,
vielleicht sehen Sie sich mal die amüsante Diskussion an, die es bei Wikipedia zu diesem Wort gibt. Übrigens keine der aufgeregten und hitzigen Diskussionen, die man dort sonst wie auf Kreuzzügen zu führen pflegt. Vielleicht ja ein Anzeichen dafür, daß der Wahnsinn noch kurierbar ist. (http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Tollpatsch)
Das amtliche Regelwerk müßte eigentlich nur die falsche Schreibung "Tollpatsch" akzeptieren, denn sie wurde meines Wissens nicht revidiert (bitte mich zu korrigieren, falls ich Unsinn schreibe). Bei neuesten Ausgaben von Duden und Wahrig muß ich passen, da ich mich weigere, dafür Geld auszugeben.
Aber hier wird gewiß auch jemand neue Ausgaben dieser beiden Wörterbücher besitzen.
Kennt vielleicht auch jemand den bei Wikipedia angesprochenen Spiegel-Artikel? (http://www.spiegel.de/dossiers/kultur/0,1518,308933,00.html)
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Kommentar von Rominte van Thiel, verfaßt am 03.12.2007 um 17.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10836
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Oliver Höher hat recht: In einem älteren Natur-Bildband habe ich ebenfalls den Grislybären gefunden, den es neben dem Grizzly auch gab. Ich habe wohl immer darüber hinweggelesen ...
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 03.12.2007 um 17.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10837
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In den 50er Jahren – also noch vor meiner Zeit – gab es das Jugendbuch "Brent der Grisly" von Konrad Kölbl (Conny-Cöll-Verlag 1957).
In meiner Jugend lief dann im Fernsehen die Serie "Der Mann in den Bergen", der ja Grizzly-Adams hieß oder genannt wurde. Diese Schreibung mit zz fand ich als Kind immer sehr komisch, zumal in der "Hörzu" stand, daß er mit einem Grislybären zusammenlebe.
So können depperte amerikanische Fernsehserien bei Kindern die Orthographie beeinflussen. "Brent der Grisly" bekam ich irgendwann später von meinen Großeltern mal geschenkt und fand es furchtbar blöd. Da war ich aus dem Alter für Tiergeschichten wohl schon raus.
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Kommentar von GL, verfaßt am 03.12.2007 um 19.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10838
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Gestatten Sie mir eine Gretchenfrage.
Wie lange noch gedenken Sie, sich wegen des Grislys in den Haaren zu liegen? Hoffentlich nicht bis Weihnachten!
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 03.12.2007 um 20.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10839
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Liebe oder lieber GL,
meine Kindheitserinnerungen waren gewiß überflüssig.
Aber ich habe nicht den Eindruck, daß David Weiers, Germanist, Rominte van Thiel und ich uns in den Haaren gelegen hätten. Das war hoffentlich alles sehr höflich und sachlich.
Trösten Sie sich, mehr habe ich zum Grisly nun auch gar nicht zu sagen, denn ich bin kein Zoologe.
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Kommentar von Gudrun Pampsch, verfaßt am 04.12.2007 um 07.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10843
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Herr Höher, wie war denn dann Ihr Beitrag 10805 gemeint? Ich verstehe nicht, was an Tollpatsch nicht regelkonform sein soll und wieso er nicht in diese Reihe gehört. Bitte erklären Sie es mir.
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Kommentar von b. eversberg, verfaßt am 04.12.2007 um 08.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10844
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Wenn PISA nur die Lesefähigkeit untersucht hat, halten sich die Reformauswirkungen sicher in Grenzen. Es käme in unserer speziellen Situation auf unabhängige Längs- und Querschnittuntersuchungen der Schreibfähigkeiten an. Damit verbunden eine Analyse der Ursachen, falls ungute Resultate herauskämen. Ist es der allzu frühe Gebrauch von Software, der sich ungünstig auswirkt? Ist es Lese-Abstinenz oder verwirrt das Durcheinanderlesen von alten und neuen Texten die Köpfe? Wenn letzteres, dann muß man es verbieten und die Schulbüchereien ausmisten. Zumindest in diesem Punkt scheint ein Problembewußtsein schon hier und da aufgekeimt zu sein.
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 04.12.2007 um 09.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10845
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Zur Lese- und Schreibfähigkeit.
Sicherlich gehört der Schüler (5. Klasse), von dem ich jetzt was berichte, nicht der Crème an (sonst säße er nicht regelmäßig bei mir), aber trotzdem ist ihm etwas... nun ja... Bemerkenswertes passiert:
In einem englischen Text tauchte "4U" (wie nennt man sowas eigentlich?) als Bestandteil eines fiktiven Namens auf. Der Schüler las: "Eff-u." Und zwar dreimal. Er ist nicht dahintergekommen. Ich mußte es ihm erklären. Dann hat er verstanden. Und so wie es aussah, war der Grund, warum er es zunächst nicht verstanden hatte, nicht der, daß er zu blöd dazu wäre, den Sinn zu erfassen – er konnte der gelesenen Ziffer 4 einfach nichts anderes zuordnen als den Buchstaben F.
Der Schüler gehört der Generation von Kindern an, die in der Grundschule zwar "schon Englisch gehabt" haben, aber die auch nach dem "Prinzip" "schreib so, wie Du es hörst" schreiben gelernt hat. Ich werde den Eindruck nicht los, daß die Fehlleistung "lies: 4, sprich: F" hierin begründet liegt. Er macht abgesehen davon sowieso laufend Fehler, auch dann, wenn die Vorlage in mehrfacher Ausführung vor ihm liegt.
Seine Handschrift ist darüber hinaus so gut wie gar nicht lesbar. Man hat den Eindruck, es mangelt ihm an der bloßen motorischen Fähigkeit, Buchstaben einer Vorlage gemäß "nachzubilden". Und damit steht er nicht alleine da: viele Schulkinder sind anscheinend nicht in der Lage, die Buchstaben des Alphabetes richtig zu schreiben.
Denken Sie hier an die frühesten Zeugnisse des lateinischen Alphabetes und vergleichen Sie sie mit der Handschrift (ich möchte sagen) der meisten heutigen Schüler im Alter zwischen 8 und 13 Jahren – ein adäquater Vergleich im ästhetischen Bereich wäre der zwischen einem x-beliebigen Haufen Müll und dem Kölner Dom. Will sagen: selbst in der Frühzeit unseres Alphabetes sahen dessen Ausführungen deutlicher und reifer aus als das, was viel zu viele Schüler heute als Schrift abliefern.
Sollte einem zu denken geben. Aber Schönschreiben ist ja unwichtig und sowieso reaktionär... das brauchen wir ja alles nicht mehr...
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Kommentar von Hypokrisie, verfaßt am 04.12.2007 um 09.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10846
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Dem Leseverhalten der Computerkinder werden die Bücher angepaßt:
Langenscheidt Explorer Wörterbuch Englisch
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Kommentar von egal, verfaßt am 04.12.2007 um 11.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10847
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Lesetip: http://www.nachdenkseiten.de/?p=2806
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 04.12.2007 um 12.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10848
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Zu # 10843:
Liebe Frau Pampsch,
es ist immer ein bißchen schwer, einen Witz zu erklären. Noch dazu, wenn er, wie im Fall von # 10805 (eigentlich 10804), irritierend war.
Denn erstens ist der Tolpatsch natürlich gar kein Tier wie die Gemse, das Känguruh, der Delphin und der Grisly, und zweitens hatte ich ihn zuerst im reformierten Sinne falsch geschrieben, nämlich mit nur einem l. Dieser Fehler wurde dann erst später von der Redaktion korrigiert, als auf dieser Seite sowieso ausgemistet wurde. Nun steht der Tolpatsch brav falsch geschrieben als "Tollpatsch" zusammen mit dem "Delfin", dem "Känguru", der "Gämse" und dem "Grizzly" in einer Reihe. Damit wäre mein verpatzter Witz gerettet.
Wenn Sie nun noch wissen wollen, was der Tolpatsch in einer Reihe von Tieren zu suchen hat, dann lesen Sie einfach 744#6928, denn da hatten wir das schon einmal. Damals auch mit einem – inzwischen korrigierten – Patzer von mir. Ich sollte den Tolpatsch vielleicht zu meinem Wappen"tier" machen.
Die Quelle der Verknüpfung von "Tolpatsch" und "Tölpel" (das ist wirklich ein Tier) findet sich übrigens tatsächlich in dem Buch von Andresen, das auch die Bearbeiter des Grimm sehr flüchtig konsultierten. Ich habe es mir inzwischen gekauft.
Eingedenk der Mahnung von GL möchte ich nun nicht noch ausführlicher auf olle Kamellen eingehen. Lesen Sie das am besten selbst bei Andresen auf Seite 281 nach. (Karl Gustaf Andresen: Über deutsche Volksetymologie. 6., verbesserte und vermehrte Auflage besorgt von Hugo Andresen. Leipzig: Verlag O. R. Reisland 1899)
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Kommentar von Nachgefragt, verfaßt am 04.12.2007 um 12.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10849
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Lieber Herr Prof. Ickler,
bitte geben Sie uns einen kurzen Zwischenstand über Ihren neuen Prozeß, den Sie hier vor Monaten angekündigt haben, betreffend die Notenrelevanz der Reformschreibung für Ihre Mündel.
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Kommentar von Herrmann Mueller, verfaßt am 04.12.2007 um 20.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10853
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Den Kommentar von Herrn Weiers muß ich leider in vollem Umfang bestätigen. Seine Schilderung entspricht meinen Beobachtungen.
Da sieht man, was das in der Grundschule vielfach praktizierte „freie Schreiben“ (ohne Korrektur seitens des Lehrers) für spätere Zeiten anrichtet.
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 04.12.2007 um 21.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10854
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Die miese Lesbarkeit der Schrift unserer Kinder ist auch der mangelnden Qualität der heute unterrichteten "Vereinfachten lateinischen Ausgangsschrift" geschuldet. Selbst wenn diese korrekt geschrieben würde, wäre die Lesbarkeit mangelhaft. Ich versuche (vergeblich), meinen Sohn davon zu überzeugen, zugunsten besserer Lesbarkeit eine andere Schrift zu wählen.
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Kommentar von Tobias Bluhme, verfaßt am 04.12.2007 um 21.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10855
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Hierzu ist folgendes Dokument interessant, vor allem die Ergänzung am Ende:
ebook_vereinfachte_ausgangsschrift.pdf
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Kommentar von GL, verfaßt am 05.12.2007 um 07.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10857
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Sollten Sie Probleme haben mit der Jugendsprache und den Anschluss nicht verlieren wollen, empfiehlt sich, das Langenscheidt-Wörterbuch unter dem Titel
«Hä?? Jugendsprache unplugged»
zu kaufen. Unter rund 450 Wörter einige Beispiele, die besonders „king“ sein sollen; von einem „Teppichporsche“ über „Beraterpommes“ bis hin zu einer „Saftschubse“ und „pacen“ ist so gut wie alles vertreten.
Leider kein Witz, sondern Realität! Wenigstens bleibt mir eine Erziehung von Kindern erspart. Auf diesem Niveau wäre ich sowieso total überfordert!
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Kommentar von Biertrinker, verfaßt am 05.12.2007 um 11.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10859
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Lieber GL, auch das war doch schon früher so. Dornseiff (7., 1970) zählt reihenweise Jugendsprachliches auf: Zischröhre, Wuchtbrumme usw., und in den achtziger oder neunziger Jahren rannten Verlagsleute mit dem "obercoolen" Butten über die Buchmesse: "Laß uns mal ne Schnecke angraben", weil es da irgendein Lexikon der Jugendsprache gab. Ich sehe das nicht als so tragisch an, auch in meiner Jugend galt es, sich sprachlich von den Erwachsenen abzugrenzen. Das schleift sich rasch ab, sobald der Reiz der Allgemeinverständlichkeit entdeckt wird. Übrigens tat "Uhrwerk Orange" auch seinen Teil zum Sondersprachlichen.
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Kommentar von Kommentator, verfaßt am 07.12.2007 um 00.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10897
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Ich bin versehentlich hierher geraten und muss sagen: Das alles liest sich wie in einer Selbsthilfegruppe Rechtschreibreformgeschädigter. In fünf Jahren komme ich nochmal vorbei, hoffentlich geht es Ihnen dann schon besser!
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Kommentar von Konfuzius, verfaßt am 07.12.2007 um 06.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10898
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Sofort löschen!
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Kommentar von L.L., verfaßt am 07.12.2007 um 08.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10899
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Sofort löschen! (#10898)
Oder vielleicht besser: lernen?
Auch mich stört als regelmäßiger Leser immer wieder der Ton in vielen Beiträgen.
Wenn einem andernorts bei Diskussionsversuchen über die RSR als erstes die Bemerkung entgegenkommt, daß es nicht "der Untergang des Abendlands" wäre, dann hat das vielleicht auch damit zu tun, daß oft bei uns Gegnern eine Wortwahl und Argumentation zu finden ist, die sich im Kulturpessimismus erschöpft.
Den normalen Schreiber permanent als Deppen hinzustellen, eröffnet keine Gesprächsmöglichkeiten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2007 um 09.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10900
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Wer denn, wo denn, wann denn? Darf es ein bißchen konkreter sein? Ich habe nicht den Eindruck, daß auf diesen Seiten ein allgemeiner Kulturpessimismus verbreitet wird und normale Schreiber permanent als Deppen hingestellt werden. Das mit der "Selbsthilfegruppe" ist gar nicht so schlecht, wie es offenbar gemeint ist.
Auf solche Einwürfe können wir aber gut verzichten, weil uns Bekundungen einer unendlichen Distanz zum Gegenstand unseres Interesses wirklich nicht weiterhelfen. Wenn ich mich zu einem Treffen von Leuten verirre, mit denen ich nichts zu tun haben will, werde ich doch nicht trotzdem einen Gesprächsbeitrag liefen, der just dies und sonst nichts enthält.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2007 um 09.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10901
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Wir haben bei der Rechtschreibreform erlebt, daß uns die Hilfe von seiten der Presse und damit der Öffentlichkeit abhanden kam, einfach durch die unvermeidbare Erschöpfung des Interesses am Thema. Mir ist mehr als einmal von Journalisten gesagt worden: Wir bringen wieder etwas, sobald eine Nachricht vorliegt. – Solche Nachrichten als Aufhänger mußten wir dann manchmal selbst produzieren.
Gegen diese Gesetzmäßigkeiten kommt man nicht an. Wenn man sich die PISA-Diskussion ansieht, kann man dem Themenverschleiß auch etwas Positives abgewinnen, nämlich die Hoffnung, daß den Bildungsforschern allmählich ein gesundes Gähnen entgegenschlägt. Die Zeitungen sind allerdings noch immer ziemlich unkritisch.
Kürzlich las ich, daß der UN-Klimabericht für das laufende Jahrhundert eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur zwischen 1,1 und 6,4 Grad voraussagt, und der Meeresspiegel soll zwischen 18 und 59 Zentimeter steigen. Man könnte solche Zahlen in den nächsten PISA-Test einbauen und die Schüler fragen, was sie davon halten. Ich verstehe ja nichts vom Klima, aber bei solchen Spielräumen scheinen mir auch Null Grad bzw. Zentimeter nicht ausgeschlossen. Die Politiker scheinen nach dem Motto zu verfahren: "Wir wissen zwar nicht, was kommt, sind aber entschlossen, es mit allen Mitteln zu verhindern." Dem Skeptiker Vaclav Klaus wurde als Argument entgegengehalten, daß Al Gore kürzlich den Friedensnobelpreis bekommen habe.
Das ist natürlich eine Abschweifung, aber die überaus kostspieligen und eingreifenden Maßnahmen, die jetzt eingeleitet werden, lassen sich auch dann nicht mehr rückgängig machen, wenn die Prognosen revidiert werden sollten, und das ist bei der Rechtschreibreform ebenso gewesen. Ich stelle gerade ältere Meldungen über "aussortierte" Bibliotheken und ähnliche, inzwischen durch zwei amtliche Revisionen obsolet gewordene Aktionen zusammen. Hat jemand noch weitere Dokumente außer den schon wiedergegebenen?
Noch eine Reminiszenz: Heute lese ich, daß der CDU-Abgeordnete Mißfelder (Vorsitzender der JU) eigentlich gegen Mindestlöhne ist, aber "ausschließlich aus Gründen der Fraktionsdisziplin zustimmen" wird. So war es auch bei der Rechtschreibreform. Das Gewissen, dem der Abgeordnete unterworfen ist, hat also einen Namen: Fraktion. Es geht um den Erhalt der Regierungsmacht. Hinterher kann man immer sagen, man sei ja auch dagegengewesen. Die Berufung auf die Fraktionsdisziplin gilt als hinreichende Ausrede. Das alles ist natürlich nichts Neues, aber es wird selten so ungeniert ausgesprochen wie vom jungen Herrn Mißfelder.
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Kommentar von Myosotis, verfaßt am 07.12.2007 um 09.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10902
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Heute kann ich Herrn Prof. Ickler mal wieder zustimmen. Es ist aber nunmal wirklich so, daß es hier überreichlich Äußerungen mit einem leicht arroganten Unterton gibt. Z. B. hat die schätzenswerte Frau Pfeiffer-Stolz dieser Tage beklagt, welche Folgen die Umverteilung von vertikaler nach horizontaler Intelligenz (oder so) gezeitigt hat, und damit hat sie zwar recht, läßt jedoch beiseite, womit die Linken einmal angetreten sind. Wenn ein begabtes Kind nur deshalb nichts wird, weil seine Eltern nicht reich sind, dann ist es gut und richtig, Änderungsmöglichkeiten zu formulieren. Die Sozialdemokratie hat das getan. Was daraus gemacht wurde, ist eine andere Frage, und da vermisse ich ein wenig die Differenzierung.
Es ist hier mehrfach vorgekommen, daß kluge und weniger kluge Andersdenkende recht kühl abgebügelt wurden. Nur der Diskurs mit Menschen anderer Ansicht bringt uns aber wirklich weiter, denn er zeigt uns mögliche Punkte unserer Meinung, die zu revidieren (nicht: negieren) sich lohnen könnte, und offenbart zusätzlich die Denkmuster unserer Gegner. Beides wäre ein Gewinn für unsere Sache. Stattdessen begrenzen wir uns selbst auf das gemeinsame Herabsingen kulturkritischer Mantras. Auf Außenstehende muß das in der Tat wie eine Sekte arroganter Weiner wirken.
Dessenungeachtet gab und gibt es hier immer wieder sehr gute Vorstöße, was man alles machen könnte und machen sollte. Leider beschränkt sich dies in der Regel auf ein "Nötig wäre...", ein Anstiften ohne innere Handlungskonsequenz. Da dies ALLES stets verraucht ist, können wir uns sowas sparen. Eine sehr löbliche Ausnahme ist Herr Eversberg, der immer auch selbst tatkräftig vorangeht. Es gibt noch weitere. Mit purem Nörgeln kommen wir aber nicht voran und machen uns dann nur suspekt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2007 um 11.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10906
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Leider kann ich der Zustimmung des Vergißmeinnichts zu meiner Meinungsäußerung nicht zustimmen. Er scheint von weither zu kommen, sonst wüßte er, daß fast alle, die sich hier reformkritisch äußern, auch auf andere Weise tatkräftig versucht haben, das Unglück zu verhindern oder zu mildern. Das gilt übrigens auch und ganz besonders für Frau Pfeiffer-Stolz – wie kann man das verkennen? Auch am "Diskurs mit Menschen anderer Ansicht " haben wir es wahrhaftig nicht fehlen lassen, und die weitere Charakterisierung ist völlig unbegründet: "Stattdessen begrenzen wir uns selbst auf das gemeinsame Herabsingen kulturkritischer Mantras." Sogar auf diesen Seiten gibt es eine wahre Schatzkammer an Argumenten und Beobachtungen, wenige offene Foren können sich damit messen. Gelegentliche Querschläger oder taube Nüsse lassen sich naturgemäß nicht ganz verhindern, aber sie fallen im großen und ganzen doch gar nicht ins Gewicht, und dabei war es, soweit ich mich erinnere, nicht einmal besonders häufig notwendig, den einen oder anderen herauszuwerfen.
Herr Myosotis (ich rechne trotz des niedlichen Pseudonyms mit einem Herrn) verfällt mit seinen aufmunternden Worten ja selbst in den Fehler, den er anderen ankreidet: "Man sollte ..." Nun, was sollte man denn, und warum tut er es nicht einfach, wenn es denn so einfach ist? Wir legen keine Bomben, sondern schreiben und reden und halten das Thema am Köcheln, und irgendwann wird der Rechtschreibrat den nächsten Schritt tun müssen, so wie auch bisher schon die Reparaturen einzig und allein wegen der fortdauernden Kritik eingeleitet wurden. Oder glaubt jemand, ohne diese Kritik hätten die Reformer ihre selbstgefällige, durch akademische Handlanger unterstützte Haltung von 1996 aufgegeben? Damals waren es Manfred Riebe und eine Handvoll andere, die eine Diskussion angefangen und am Laufen gehalten haben, so daß sich die Reformer und ihre politischen Helfer irgendwann dem Sog nicht mehr entziehen konnten und zähneknirschend von ihrem Projekt abrücken mußten. Augst hat mir ja damals versichert, mit "Leid tun" könne er leben, und öffentlich hat er verkündet, die Reform sei in jedem Punkt (!) gut und richtig. Das ist nun schon lange her, aber der Rückblick sollte uns auch Mut geben, für die Zukunft weitere Erfolge zu erwarten, wenn auch leider der bestmögliche Weg, das schnelle Kippen des ganzen Unternehmens, verpaßt worden ist.
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Kommentar von Adelung, verfaßt am 07.12.2007 um 12.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10907
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Was Frau Pfeiffer-Stolz betrifft, ernährt sie sich davon, daß sie reformierte Schulbücher herstellt und verkauft. Ihre unermüdliche Tatkraft im Aufklärerischen hat Myosotis nicht in Zweifel gezogen, sondern nur ihre verkürzte Argumentation thematisiert.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 07.12.2007 um 19.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10911
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Zur Frage des Tonfalls
Es ist doch so, daß Kritik an unserer Diskussionskultur („unserer“, soweit ich mich selbst noch mitzähle) zwar vereinzelt, aber doch mit einer gewissen Regelmäßigkeit vorgetragen wird, auch von Leuten, die man zum „harten Kern“ zählen darf. Daß Herr Ickler dafür nur die Gegenfrage „Wer denn, wo denn, wann denn?“ bereit hat, scheint mir doch etwas dürftig – gerade so, als würden hier einige nur Gespenster sehen.
Ich bin hier vollkommen anderer Meinung, wobei ich allerdings mit dem Tonfall mancher Beiträge noch das geringste Problem habe. Zum einen habe ich mich da selbst schon oft vergriffen, zum anderen ist man von den hiesigen Domaininhabern bereits einiges gewohnt (z.B. dies: „Also sind das keine Fakten. Es ist bloß Gelaber.“ – als Antwort auf eine sachliche Vermutung eines unserer Mitstreiter).
Ich sehe das Problem viel grundsätzlicher, wobei ich gleich bezweifeln möchte, daß eine Grundsatzdiskussion hier überhaupt erwünscht und technisch möglich ist. Aber ich sage einfach mal, wo ich glaube, daß der Schuh drückt: Dieses Forum funktioniert einfach nicht wie ein wirklich öffentliches Forum – jedenfalls so wie ich es mir denke und auch vielleicht einige andere. Warum liest man z.B. hier nicht viel mehr von so außerordentlich kompetenten Leuten wie Herrn Achenbach? Könnte das evtl. daran liegen, daß diese unsere Seite eher so aufgezogen ist wie einer dieser persönlichen Blogs, etwa wie www.praegnanz.de, nur um ein Beispiel zu nennen? Da bleibt einfach wenig Raum für eine Entfaltung. Ich finde es wirklich paradox, wenn Herr Ickler vorgibt, nicht im Diskussionsforum zu schreiben, um eine Art icklerfreie Zone zu bewahren, aber letztendlich eine Konzentration auf seine eigenen Beiträge erreicht. Nicht ohne Widerspruch scheint es mir, wenn Herr Ickler dann noch Argumentationen aus jenem Diskussionsforum aufgreift, aber nicht dort, sondern hier im Tagebuch kommentiert.
Im Diskussionsforum ist nichts los, weil ein icklerfreies Forum natürlich alles andere als wünschenswert ist, und hier im Tagebuch müssen die Diskussionen aus technischen Gründen eher kurz bleiben, zudem sind die Themen fest vorgegeben.
Ein Gedankenexperiment (Vorsicht, subversiv!): Wenn niemand mehr die Kommentarfunktion des Tagebuchs nutzen würde, würde Herr Ickler sich dann im Forum anmelden? (Ich wäre glatt in Versuchung, wieder mitzuschreiben.)
Und wie soll man eigentlich auf solche Peinlichkeiten wie Icklers Einstellung zur Klimaforschung – an der Hunderte von Professorenkollegen beteiligt sind, die ganz seriöse Wissanschaft betreiben, aber unter den Anforderungen der PISA-Studie glatt durchfallen würden, seiner Meinung nach – reagieren? Wenn jemand Einspruch erhebt, heißt es: Eine Diskussion ist jetzt nicht nötig, wir sprechen uns in dreizehn Jahren wieder.
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Kommentar von T.P., verfaßt am 07.12.2007 um 20.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10913
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Aber Herr Fleischhauer, es kann doch nicht sein, daß ein Diskussionsforum nichts wert ist, weil Herr Prof. Ickler nicht darin schreibt. Ickler hat nun einmal die Form eines Tagebuchs ("Blogs") gewählt, und das ist ihm nicht vorzuwerfen. Wieviele wagen es überhaupt, sich auf diese Weise der Öffentlichkeit auszusetzen? Stellen Sie sich vor, Zehetmair würde ein öffentliches Tagebuch mit Kommentarfunktion führen!
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Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 07.12.2007 um 20.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10914
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Lieber Herr Fleischhauer, zu Ihrer Kritik ist manches anzumerken, z.B. zeigt sie selbst und ihr Umfang, daß Grundsatzdiskussionen hier zumindest nicht an technischen Schwierigkeiten scheitern. Auch verstehe ich nicht ganz, warum Sie "Zur Frage des Tonfalls" titeln, diesen dann aber für das noch geringste Problem erklären.
Wäre dies ein "wirklich öffentliches Forum", fände man sich zwischen all den Strängen, in denen etwa über den Zusammenhang zwischen der Rechtschreibreform und Nostradamus oder die Mondphasenabhängigkeit von Kommafehlern debattiert würde, nicht mehr zurecht, von den ganz gewöhnlichen Kontaktangeboten ("Dein Beitrag #xxxx war süß...") einmal abgesehen. Wäre dies kein öffentliches Forum, fände diese Diskussion nicht statt.
Es gibt Probleme, die man nicht lösen, sondern nur ausbalancieren kann. Das gelingt dann im Einzelfall mehr oder weniger gut.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 07.12.2007 um 23.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10915
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Wer nicht labert, wird sich hier auch nicht die Kritik einhandeln, Gelaber statt Fakten zu präsentieren. So einfach ist das.
http://www.sprachforschung.org/
ickler/index.php?show=news&id=815#8221
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 07.12.2007 um 23.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10916
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Bei der Getrennt- und Zusammenschreibung hat die ausdauernde Anprangerung der Refom-Unsinnigkeiten bewirkt, daß diese größtenteils zurückgenommen wurden.
Bei der Groß- und Kleinschreibung müssen wir weiterhin Reform-Unsinnigkeiten anprangern, damit auch diese zurückgenommen werden. Weil der Rechtschreibrat nichts mehr tun will, muß auf diesen Seiten daran gearbeitet werden.
Weil die Reform-Verantwortlichen nicht mehr an ihre Fehler erinnert werden wollen, müssen wir ihnen lästig bleiben.
Es geht nicht anders, damit eine vernünftige Rechtschreibung wiederhergestellt wird. Daß es nicht einfach die alte sein muß, hat Herr Ickler des öfteren ausgeführt und dazu viele Vorschläge gemacht.
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Kommentar von Myosotis, verfaßt am 08.12.2007 um 17.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10929
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Ich für meinen Teil habe mich nicht dagegen gewandt, daß man hier nicht barocke Exkurse treiben könnte. Man kann ja, mit Maß und Ziel. Was ich für kritikwürdig halte, ist die Art und durchaus auch der Tonfall, mit denen hier gegen a) Luschen und b) Gegner vorgegangen wird. Sie alle wissen doch genau, wovon die Rede ist, das ging bis ins ganz Aggressive, und das Redaktionsbureau hat dabei stets alle Hebel gezogen, die gerade greifbar waren.
"Gelegentliche Querschläger oder taube Nüsse lassen sich naturgemäß nicht ganz verhindern, aber sie fallen im großen und ganzen doch gar nicht ins Gewicht, und dabei war es, soweit ich mich erinnere, nicht einmal besonders häufig notwendig, den einen oder anderen herauszuwerfen", schreibt Prof. Ickler und irrt sich. Aus der Kommentarfunktion kann man nämlich niemanden herauswerfen, sondern nur durch die Apparatschiks löschen lassen.
Eine gewisse "innere Offenheit" würde diesem Forum und seinen Protagonisten sehr, sehr gut tun. Die Freude und Bereitschaft, gerade mit denen zu streiten, die uns neue Impulse geben könnten (wie sehr wurde doch auch Prof. Jochems zugesetzt). Sicher, wir sind uns einig über die Schlechtigkeit der Reform und die Hintertriebigkeit ihrer Durchsetzer. Damit müssen wir aber zu den Andersdenkenden gehen, statt sie untergriffig fertigzumachen.
Und was ich in diesem Zusammenhang ebenfalls für revidabel halte, ist die gespielte Ahnungslosigkeit unseres Nestors in solchen Dingen, von denen ganz und gar nichts zu wissen er gelegentlich vorgibt. Leider weiß er selbst nur zu gut, daß er mit der richtigen Indiskretion am richtigen Ort die Reform hätte kippen können. Er hat es nicht getan und zeitweise sogar den Vorsitzenden mehr gelobt, als gut war. Die Mischung macht's eben, und sie wirkt auf mich nicht mehr glaubwürdig.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 08.12.2007 um 19.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10930
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Myosotis, glauben Sie nicht, daß es Ihrem Anliegen (welches genau wäre das eigentlich?) nützen würde, wenn Sie sich unter Ihrem richtigen Namen äußerten? Erwarten Sie im Ernst, daß einer der Angegriffenen unter diesen Umständen auf Ihre Fundamentalkritik eingeht? Oder soll etwa Herr Ickler Ihnen ebenfalls unter einem Pseudonym antworten? Das ist doch albern. Zumal aufmerksame Foristen ohnehin ahnen, wer sich hinter dem Vergißmeinnicht verbirgt. Wenn ich mich nicht irre, haben Sie sich schon mehrmals publikumswirksam aus dem Forum verabschiedet, sich dann aber, unter wechselnden Namen, immer wieder zurückgemeldet. Finden Sie nicht auch, daß dieses Versteckspiel nicht so recht zu der Heftigkeit paßt, mit der Sie Ihre Kritik vortragen? Schöne Grüße aus den Niederen Landen in die Alpenrepublik!
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 08.12.2007 um 20.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10931
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Zu 931#10929:
Es steht mir nicht zu, hier viel zu kommentieren. Es kommt mir jedoch vor, manchen Argumenten von Myosotis in diesem Forum gelegentlich schon unter anderem Namen begegnet zu sein.
Da Herr Jochems explizit erwähnt wird, kommt nur kurz – de mortuis nil nisi bene – der Hinweis darauf, daß er beispielsweise im März 2007 ähnliche Überlegungen gegen Herrn Ickler vorbrachte (803#7965).
Daß ich diese Auseinandersetzung nachlesen konnte, zeigt aber doch, daß die "Apparatschiks" nicht unbedingt alle Kommentare löschen.
Übrigens führt Kratzbaum in den Glossen fast ein eigenes Rechtschreibtagebuch. Wo Platz für einen Kratzbaum ist, sollte doch auch ein Vergißmeinnicht blühen können. Zumal man aus dem Diskussionsforum nicht so einfach durch die "Apparatschiks" entfernt werden kann.
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Kommentar von Myosotis, verfaßt am 08.12.2007 um 20.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10932
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Erheiternd ist allemal, daß nicht die Argumente widerlegt werden sollen, sondern die Person. Weil die Kritik nicht angreifbar ist, versucht man den Kritiker mieszumachen.
An der Kritik ist natürlich ganz und gar nichts dran. So kommt man auch nicht weiter.
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Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 08.12.2007 um 20.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10933
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Life is life, liebe(r/s) Myosotis. Ihre Ausführungen erinnern mich ein bißchen an die dilettantische Generalstabshistoriographie nach Niederlagen, etwa in diesem Stil: "Wenn der Gegner alle Fehler gemacht hätte, die er nicht gemacht hat, wir aber keinen der Fehler, die wir gemacht haben – dann, ja dann hätten wir den Krieg gewonnen." Es gibt aber nun einmal Friktionen.
Hinzu kommt, daß für die Reformgegner, bei aller theoretischen Versiertheit auf sprachwissenschaftlichem oder einem anderen Gebiet, der blanke Zynismus der politischen Reformdurchsetzung eine neue Erfahrung war. Nehmen Sie einen Nichtlinguisten wie mich, der gerne mit Clausewitz, Lenin, Machiavel oder Schmitt kokettiert: Selbst mir schien die Intransigenz der Entscheidungsträger für Argumente gegen einen offensichtlichen Unfug unvorstellbar. Ich habe mich jahrelang damit begnügt, die guten Artikel von Theodor Ickler in der FAZ zu lesen, und darauf vertraut, daß dies doch wohl reichen werde. Das war mein Fehler. Und nun? Wollen Sie mir ebenfalls die Leviten lesen?
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 08.12.2007 um 21.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10934
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Erheiternd ist allemal, daß nicht die Argumente widerlegt werden sollen, sondern die Person. Weil die Kritik nicht angreifbar ist, versucht man den Kritiker mieszumachen.
Falls Sie den Eindruck hatten, daß ich Sie durch das "Vergißmeinnicht" miesmachen wollte, so tut mir das leid. Das war nicht meine Absicht. Wie ich schon schrieb, meine ich, einiges schon mal gelesen zu haben, werde es aber dabei belassen. Ich habe nicht die Absicht, Ihr Pseudonym zu lüften. Ob nun Adelung, Germanist, Dr. Eros, Kratzbaum oder Myosotis, es ist nicht an mir, dies zu belächeln oder zu kommentieren.
An der Kritik ist natürlich ganz und gar nichts dran. So kommt man auch nicht weiter.
Auf Ihren Hauptkritikpunkt muß zunächst Herr Ickler eingehen, da Sie ihn ansprachen.
Aber was ist Ihrer Meinung nach eine – womöglich bessere – Alternative zu diesem Forum?
Machen Sie doch in jedem Fall von der Möglichkeit Gebrauch, im Diskussionsforum, alles und jeden zu glossieren. Ich werde es mir mit Sicherheit durchlesen.
Sicher, wir sind uns einig über die Schlechtigkeit der Reform und die Hintertriebigkeit ihrer Durchsetzer. Damit müssen wir aber zu den Andersdenkenden gehen, statt sie untergriffig fertigzumachen.
Zu den Andersdenkenden zu gehen und ständig als "Ewiggestriger", "Querulant" angesehen oder womöglich gleich in die rechte Ecke gedrängt zu werden, ist auf die Dauer sehr frustrierend. Die Mittel der Satire und der Polemik (ich schlage dabei ja auch gelegentlich über die Stränge und werde dann von der Redaktion "zensiert"), die wir hier anwenden, haben mit Sicherheit einen Grund in einem vergleichbaren Verhalten der Reformer, wie Urs Bärlein schon feststellte. Muß man sich nicht zunächst einmal Gehör verschaffen, um dann zu Sachdiskussionen zurückkehren zu können? Schließlich legen wir ja keine Bomben, wie Herr Ickler feststellte. Ich habe den Eindruck, daß wir – nachdem sich wirklich kaum noch jemand in Deutschland für das Thema Rechtschreibreform interessiert – uns momentan erstmal wieder Gehör verschaffen müssen. Wir alle teilen den Konsens "über die Schlechtigkeit der Reform und die Hintertriebigkeit ihrer Durchsetzer", aber was genau wollen wir stattdessen? Haben wir da alle klare Ziele formuliert?
Wie Herr Bärlein habe auch ich jahrelang nur sehr viel zu diesem Thema gelesen, aber immer gedacht, es werde sich schon wieder normalisieren. Damals habe ich zwar bei der Unterschriftenaktion mitgemacht, aber was ist schon eine läppische Unterschrift, die zudem nichts bewirkt hat. Wahrscheinlich hätte ich – Phlegma ist eben angenehmer – auch gar nicht unterschrieben, wenn meine Professoren nicht so viel Stimmung gegen diese Reform gemacht hätten (vor allem gegen Urin-stinkt, was ich deshalb nie vergessen werde).
Ich bin immer schnell dabei, die Andersdenkenden als Mitläufer zu disqualifizieren, wodurch auch schon einige Freundschaften in die Brüche gegangen sind. War es das wert? Ich werde es wohl nie erfahren? Und noch einmal, was ist die Alternative?
In Österreich hat der erste Heysespuk von 1879 bis 1901 gedauert, auch wenn Herr Ickler wiederholt darauf hingewiesen hat, daß es bereits vorher Auflösungstendenzen gab. Da werden wir also noch etwas Geduld haben müssen. Lassen Sie uns doch nächstes Jahr zunächst mit Galgenhumor zehn Jahre gescheiterte Rechtschreibreform feiern. Denn gescheitert kann man eine mehrfach korrigierte und so richtig bis heute nicht angekommene Reform doch wohl schon nennen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 08.12.2007 um 22.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10936
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Bisher fühlte ich mich auch als "Deklinologe", weil ich mich auch mit den Deklinationen beschäftige. Jetzt darf ich mich zusätzlich als "Déclinologe" oder genauer "déclinologue de l'orthographe allemande réformée" fühlen, weil ich zum Niedergang der reformierten deutschen Rechtschreibung beitrage, indem ich ihre vielen Fehler aufzuzeigen helfe. Das Wort leitet sich laut Alex Rühle, Feuilleton der Südd. Zeitg. vom 8./9.12.07, von einer Schimpftirade Dominique de Villepins ab und hat in Frankreich zur Einführung des Begriffs des "déclinisme", des Niedergangs, geführt. Ich betrachte es als Ehrentitel für eine gute Sache. Die Wahrheit wird siegen (Jan Hus).
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Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 08.12.2007 um 23.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10937
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Die Mittel der Satire und der Polemik ..., die wir hier anwenden, haben mit Sicherheit einen Grund in einem vergleichbaren Verhalten der Reformer, wie Urs Bärlein schon feststellte.
Eine solche Feststellung habe ich zwar nicht getroffen, lieber Herr Höher, dennoch streift Ihre Bemerkung kongenialerweise eine von mir vorhin unterdrückte Parenthese. Wären Satire und Polemik die bare Münze, in der sich die Rechnungen im Orthographiestreit begleichen ließen, hätte sich dieser Streit (und damit auch dieses Forum) schon längst erledigt. Wir kämpfen jedoch nicht gegen Satiriker und Polemiker, sondern gegen augenlose Dummköpfe, im intellektuell hochkarätigsten Fall gegen Zyklopen vom Schlage Peter Gallmanns. Da kann es schon einmal passieren, daß man die Contenance verliert. Erstaunlich ist dabei doch eher, wie wenig der Habitus der Reformer auf ihre Gegner abgefärbt hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2007 um 05.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10939
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Nein, nein, auch wenn ich mit einigen Behauptungen offenbar direkt gemeint bin, kann und werde ich darauf nicht antworten. Die Perspektive, daß ich ganz allein zu einem gewissen Zeitpunkt die ganze Reform hätte kippen können und es nicht getan habe, macht mich schwindeln, und überhaupt: die Überlegenheit des Pseudonymus ist so gewaltig, daß mir hierzu gar nichts mehr einfällt. Ist ja auch nicht nötig. Weiter geht's im Tagebuch.
Noch ein Nachtrag zu Herrn Fleischhauer: Ich habe eigentlich gar keine Haltung zur Klimaforschung und habe ja vorweg meine Kenntnislosigkeit bekundet. Mir ging es um unkritischen Journalismus, das war auch die Einleitung zu meiner Abschweifung gewesen. Was bleibt unterm Strich vom Konsens der "Hunderte von Professoren" übrig, wenn sie zwar einig sind, daß eine Katastrophe unvermeidlich sei, in den Schätzungen über deren Ausmaß aber um den Faktor 6 oder noch mehr voneinander abweichen? Ich habe aber ehrlich nicht vor, hier über das Klima zu reden. Eher schon wäre der Aktionismus der Politiker ein Thema für uns.
(Als Beispiel hätte man auch die intensivierte Berichterstattung über Kindesmißhandlungen und -tötungen heranziehen können, wo ja nun auch die umfassendsten Maßnahmen geplant sind, nicht wegen objektiver Verschärfung des Problems, sondern bloß wegen der Berichterstattung und ihrer vermuteten Wirkungs aufs Wählervolk. Ist nicht auch die Dringlichkeit der Rechtschreibreform so herbeigeredet worden? Als die Sache dann gründlich schiefgegangen war, warf Sitta ausgerechnet uns vor, den Rechtschreibfrieden gestört zu haben!)
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 09.12.2007 um 15.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10940
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Richtig kraß finde ich die Meinung der Poliker, daß statistische Meßergebnisse falsch sein müssen, wenn es noch keine Erklärungen für sie gibt, auch wenn die Messungen garantiert nicht die Meßobjekte beeinflußt haben können.
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Kommentar von Myosotis, verfaßt am 09.12.2007 um 18.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10941
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Ich habe mich keineswegs durch Herrn Höher gekränkt gefühlt, außerdem halte ich mich nicht für überlegen, schon gar nicht in Rechtschreibfragen. Daß die Reformgegner keine Strategie hatten, von Anfang an nicht, ist nicht meine Exklusivmeinung, sondern wird auch von anderen Leuten, und viel klügeren, behauptet. Ich selbst hadere nicht einmal mit den gehabten Auseinandersetzungen in diesem Forum; mit den Luschen und Gegnern, denen hier etwas hart zugesetzt wurde, meinte ich auch nicht mich, sondern nenne stellvertretend "Ingrid", deren ostentattive Ahnungslosigkeit nicht ausschließlich Hilfsbereitschaft evoziert hat, sowie einen, dessen Name mit entfallen ist, der sich hier sehr bitter gegen Löschereien zur Wehr setzen wollte, jedoch bald zum Schweigen kam. Nennen wir ihn einfach Rimbaud.
Es gibt einen guten Sinn im Eskalativen, und wer ihn finden will, muß die eine oder andere Provokation durchführen. Dann zeigt sich z. B., daß offenbar irgendwer an manche Forumsteilnehmer ein Memo schickt mit seinem Tip, wer denn Myosotis sein könnte. Darauf stehen drei Leute auf und machen Andeutungen über Identitäten. Von den Sachfragen geht's dann schnell zu Personalfragen. Ist das nicht aussagefähig?
Nochmal zurück zum Anfang. Ich schreib zunächst u. a. folgendes, halte es für richtig und finde es seither nicht argumentativ widerlegt:
1. Wenn ein begabtes Kind nur deshalb nichts wird, weil seine Eltern nicht reich sind, dann ist es gut und richtig, Änderungsmöglichkeiten zu formulieren.
2. Es ist hier mehrfach vorgekommen, daß kluge und weniger kluge Andersdenkende recht kühl abgebügelt wurden. Nur der Diskurs mit Menschen anderer Ansicht bringt uns aber wirklich weiter, denn er zeigt uns mögliche Punkte unserer Meinung, die zu revidieren (nicht: negieren) sich lohnen könnte, und offenbart zusätzlich die Denkmuster unserer Gegner. Beides wäre ein Gewinn für unsere Sache.
3. ... gab und gibt es hier immer wieder sehr gute Vorstöße, was man alles machen könnte und machen sollte. Leider beschränkt sich dies in der Regel auf ein "Nötig wäre...", ein Anstiften ohne innere Handlungskonsequenz.
4. Mit purem Nörgeln kommen wir aber nicht voran und machen uns dann nur suspekt.
Allez, abseits all der persönlichen Animositäten und Ärgereien, wer kann und will denn diese Punkte falsifizieren? Die Antwort, das sei alles nicht wahr, greift doch daneben. Daß sehr viele hier vieles versucht und manches erreicht haben, weiß ich selber. Aber nun nur ein kleines Beispiel von jemandem, der mir immer wieder mitteilt, wie schlimm die Reform doch sei und wie dumm. Er gibt immerhin eine Zeitschrift einer staatsnahen Einrichtung heraus und hat es täglich in der Hand, an seinem Platz die Reform zu hintertreiben oder völlig zu negieren. Und er liest hier im Forum mit. Warum bitteschön führt er die Reform Tag für Tag aus, wenn er gegen sie ist? Warum versucht ein Werbetexter XY, reformneutrale Texte zu verfassen ohne ein einziges "dass" oder "daß", statt klipp und klar zu sagen: ICH MACHE DAS NICHT MIT?
Ich habe durch so eine Haltung nirgends die geringsten beruflichen Nachteile gehabt. Deshalb verstehe ich es nicht.
Herr Prof. Ickler ist natürlich ein komplett fehlerfreier Mensch, alle seine bisherigen Taten waren stets richtig.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 09.12.2007 um 18.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10943
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Nein, wie Herr Ickler zutreffend bemerkt, Diskussionen sind hier nicht nötig. Der etwas archaische Sprachstil Herrn Markners ist mir aber deutlich lieber als die flinken icklerschen Pirouetten.
Klar ist es Aktionismus, wenn Zeitungen (oder Politiker) die Zahlen des IPCC korrekt wiedergeben, und sicherlich muß man sich mit einem Thema nicht auskennen, wenn man es lediglich als Beispiel für unkritischen Journalismus anfügt. Dafür kann man natürlich auch beliebige andere Themen wählen (z.B. Kindesmißhandlung), die dann ebenfalls nicht weiter diskutiert werden. Daß Herr Ickler eine einzige unbedachte Äußerung seines Kritikers ("... die Reform hätte kippen können") herausgreifen und alles andere ignorieren würde, war abzusehen.
Auch andere haben keine Lust, auf alles zu antworten. Zurück zum Tagebuch!
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 09.12.2007 um 19.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10945
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@Myosotis (altgriech. Mäuseohr-Pflanze): Auf der Grundlage der Grammatik würde ich gerne mit Andersdenkenden diskutieren, denn die wurde nicht reformiert und gilt daher weiter. Aber solche Diskutanten sind hier noch nicht aufgetreten. Die Reformer meinten wohl, weil die Muttersprachengrammatik nur in der Unterstufe mehr gefühlsmäßig nebenbei gelernt wird, könnten sie sie, wenn nötig, einfach ignorieren. Es darf aber nicht sein, daß Schüler für grammatisch Richtiges Rechtschreibfehler angestrichen bekommen, deshalb müssen diese Widersprüchlichkeiten der Reformschreibung solange immer wieder aufgerührt werden, bis sie beseitigt sind. Es wundert mich nicht, daß gerade Prof. Ickler sich als Reformgegner profiliert hat, denn wer Studenten Deutsch als Fremdsprache lehrt, muß die Grammatik kritischen Erwachsenen mit dem Verstand erklären.
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Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 10.12.2007 um 14.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10961
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Zu #10937: Vorsicht, Herr Bärlein, Prof. Gallmann ist nicht zu unterschätzen! Wer so lange dabei ist wie er, wird sich die ins Trockene gebrachten Schäfchen nicht so leicht wieder nehmen lassen.
Zu #10934: Mit Galgenhumor zehn Jahre gescheiterte Rechtschreibreform feiern – keine schlechte Idee! Auch der Ausblick auf zehn weitere Jahre Scheiterns dürfte uns leichtfallen, ich denke dabei an die (von Klaus Heller stammende) Bemerkung "Wenn das Wenige jetzt nicht geschieht [...] kommt später auch das Mehrere nicht" (vgl. H. Kuhlmann, Kapitel 7b, Fußnote 218) – aber wer ist denn da noch, mehr nachkommen zu lassen? Auch die Reformer sterben aus!
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Kommentar von B. Eversberg, verfaßt am 10.12.2007 um 15.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10962
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Das Wenige, was bleibt, ist nicht genug, um Nachruhm zu begründen. Was auffällt, ist ja nur die ss-Vermehrung, und wer wollte damit prunken?
Das Wenige, was aus Staatsräson gegen Vernunftsgründe verteidigt wurde, ist aber genug, um Folgeschäden zu zeitigen, wie z.B. die Säuberungen von Schulbüchereien und die Vermehrung von Fehlern, die man früher nie sah, zum Nachteil vordergründig z.B. bei den Suchfunktionen in Datenbanken und Textsammlungen, zum Nachteil aber besonders für alle, die deutsche Schriftsprache erst lernen sollen oder wollen – es ist schwerer geworden.
Ein Kulturgut – nicht nur Erbe, sondern lebendiges Kapital – wurde beschädigt und wird die alte Qualität so bald nicht wieder erreichen. Das ist die beschämende Bilanz, die vom Totschweigen nicht weggeht und die unter keinen Teppich paßt.
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Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 10.12.2007 um 19.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10966
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#10961
Daß Peter Gallmann über die hierzu nötige Intelligenz verfügt, bezweifle ich nicht, Herr Wagner. Vermutlich (soweit ich das einzuschätzen vermag) ist er sogar der gefährlichste Gegner unter den noch aktiven Reformbetreibern, jedenfalls unter den Sprachwissenschaftlern dort. Ich dachte auch mehr an spezifisch zyklopische Wahrnehmungsdefizite. Polyphem hatte ja bekanntlich ebenfalls Probleme mit dem Unterschied zwischen Nomen und Pronomen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 11.12.2007 um 11.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#10974
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Zur Abwechslung mal eine Frage zum eigentlichen Thema dieses Tagebucheintrags: Worin soll eigentlich der Fortschritt bestehen, wenn deutsche Schüler auf dem Gebiet der Naturwissenschaften im internationalen Vergleich vom 18. auf den 13. Platz vorgerückt sind? 2003 erzielten sie mit 502 Punkten 91,61 % der Punktzahl der erstplazierten Finnen (548), 2006 mit 516 Punkten 91,65 % der wiederum erstplazierten Finnen (563). Niemand behaupte, daß es sich hier um eine signifikante Veränderung handele, die Deutschland für die Zukunft Wettbewerbsvorteile verheiße.
Mit dieser primitiven Gegenrechnung will ich eines deutlich machen: Die allgegenwärtigen »Rankings«, Kennziffern und sonstigen statistischen Mittelwerte verleiten allzu viele dazu, auf lästiges Nachdenken und genaues Hinsehen zu verzichten. Solange sich sowohl »Entscheidungsträger« als auch »Multiplikatoren« mit solchem Schlagzeilenwissen zufriedengeben, haben die Betreiber der Rechtschreibreform mit Parolen wie der von den »Vereinfachungen« und der »Verringerung der Regelzahl« leichtes Spiel. Ist nicht die weitverbreitete intellektuelle Faulheit einer ihrer stärksten Verbündeten? Und was heißt das für uns, die wir wohlmeinende Andersdenkende, die durchaus nicht dumm sind, zu überzeugen suchen? (Ich gestehe, auch ich neige zur Bequemlichkeit bei Themen, für die ich mich zufällig nicht so brennend interessiere.) Für mich ist das die Gretchenfrage, denn ich glaube in diesem Fall nicht oder besser nicht mehr an eine Revolution von oben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2008 um 17.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13469
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Das Gute an PISA ist, daß es sich allmählich abnutzt. Offenkundig nicht-signifikante Unterschiede werden gleichwohl zu schulpolitischen Forderungen genutzt. Jeder sagt, was er schon immer gesagt hat, und fühlt sich durch die Daten bestätigt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.11.2008 um 14.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13495
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Inzwischen gab es ja eine neue PISA-Studie, und die FAS bringt heute auf ihrer Jugendseite (S. 60) einen Auszug daraus.
Eine Frage zur Windenergie lautet zum Beispiel:
"Welcher der folgenden Gründe erklärt diesen Zusammenhang am Besten?"
Es steht leider nicht dabei, wer oder was dieser ominöse "Beste" ist, an welchem der gegebene Zusammenhang evtl. erklärt werden könnte.
"Windenergie wird als wichtiger Energieträger angesehen."
Seit wann kann Energie sich selbst tragen?
Den Unterschied von Grund- und Bestimmungswort sollten zuerst einmal die Verfasser der PISA-Studie kennen, bevor sie sich über die Verständnisschwierigkeiten von Schülern wundern.
Für eine Frage zu Karies ist ein Diagramm abgebildet, darunter steht erklärend:
"X-Achse: Durchschnittliche Zahl kariöser Zähne in verschiedenen Ländern / Y-Achse: Durchschnittlicher Zuckerkonsum (Gramm/Person/Tag)"
Die Skale auf der X-Achse geht von 0 bis 140, und es gibt auch tatsächlich Länder mit einer durchschnittlichen Zahl von 140 kariösen Zähnen.
Ich habe noch gar nicht gewußt, daß Krokodile auch Karies bekommen.
Hhm, na ja, ich bin zwar auch Sachse, aber zum Glück kein Schüler mehr, sonst hätte Sachsen beim letzten PISA-Test vielleicht nicht so gut abgeschnitten.
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Kommentar von Rolf E. Gerlach, verfaßt am 25.11.2008 um 02.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13498
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Grundsätzlich trifft der Kommentar von Ickler (#13469): "Jeder sagt, was er schon immer gesagt hat, und fühlt sich durch die Daten bestätigt." Das ergibt sich schon daraus, daß die meisten Schlußfolgerungen, vor oder an dem Tag der Veröffentlichung verkündet werden, also noch bevor die Ergebnisberichte richtig gelesen worden sind.
Wenn man sich allerdings ein Urteil über Details erlaubt, sollte man sich klug machen. Bzgl. der Aufgaben ist das seit der Veröffentlichung des internationalen Vergleichs, also seit ca. einem Jahr möglich.
Keinesfalls darf man sich aber – wie Riemer (#13495) – auf die FAZ oder ihre Derivate verlassen. Die Zeit (1981), in der die FAZ stolz darauf sein durfte, die zuverlässigste nichtenglischsprachige Zeitung der Welt zu sein (neben der Finacial Times als englischsprachige), ist lange vorbei. Aber selbst damals hatte die FAZ schon Probleme, naturwissenschaftliche oder technische Zusammenhänge korrekt darzustellen.
Ganz so schlimm wie geschildert sieht es im Bereich der PISA-Aufgaben nicht aus. Für die veröffentlichten Beispielaufgaben mit den angesprochenen Themenbereichen Windenergie und Karies gilt folgendes:
Die Wortfolge "erklärt diesen Zusammenhang" kommt nicht vor. Die Formulierung "am besten" kommt mehrmals vor, die Schreibweise "am Besten" aber gar nicht (wohl allerdings "mit Hilfe" und dergl.). Der Abschnitt Windenergie wird – immerhin ähnlich wie zitiert – eingeleitet mit dem Satz: "Windenergie wird weithin als Energieträger angesehen, der Erdöl und Kohle bei der Erzeugung elektrischen Stroms ersetzen kann."
Im Abschnitt Karies gibt es eine Graphik zum Zusammenhang zwischen Karieshäufigkeit und Zuckerkonsum. Diese Graphik hat keine Untertitel, sondern Achsenbeschriftungen im Klartext. An der von 0 bis ca. 10.5 verlaufenden Ordinatenachse steht – anders als für die x-Achse zitiert – "Durchschnittliche Zahl kariöser Zähne pro Person in verschiedenen Ländern". An der von 0 bis ca. 150 verlaufenden Abszissenachse steht – wie für die y-Achse zitiert – "Durchschnittlicher Zuckerkonsum (Gramm/Person/Tag)", gemeint ist natürlich Zuckerkonsum/(Gramm/Person/Tag).
Dieser fehlende Bruchstrich dürfte von den meisten Schülern ebenso übersehen worden sein wie von Riemer, der zusätzlich auch das laut Zitat in der FAS bei der anderen Achse fehlende "pro Person" im Geiste ergänzte, anderenfalls wären die Krokodile entbehrlich.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.11.2008 um 10.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13499
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Lieber Herr Gerlach, ich bin Ihnen dankbar, daß Sie die von mir aufgespießten Ungereimtheiten und Fehler am Originaltext der PISA-Studie geprüft haben. Ich habe mich selbst auch schon gefragt, ob das die Schüler wirklich so bekommen haben, oder ob nur die Zeitung etwas lax damit umgegangen ist. Wer die Fehler nun genau gemacht hat (PISA oder FAS), war mir in dem Moment nicht so wichtig, ich wollte eigentlich vor allem die Auswüchse der RSR aufzeigen ("am Besten" ist zwar laut Reform nicht vorgesehen, aber dennoch von ihr verursacht). Aber da ich die Autoren der PISA-Studie kritisiert habe, hätte ich das natürlich besser recherchieren sollen.
Zwei der drei Fälle gehen also laut Ihren Angaben aufs Konto der FAS, nur einer auf die PISA-Studie.
Zu dem von Ihnen monierten fehlenden Bruchstrich muß ich allerdings sagen, den hat niemand übersehen, und der gehört da natürlich auch nicht hin. Der Zuckerkonsum wird in Gramm/Person/Tag gemessen, also soundsoviel Gramm Zucker pro Person und Tag. "Zuckerkonsum" selbst ist keine Maßeinheit und kann deshalb auch nicht mit den anderen Maßeinheiten in einer Formel stehen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.11.2008 um 11.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13501
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Ach übrigens, lieber Herr Gerlach, was ergänzen Sie denn im Geiste bei der Zeitungsmeldung von Ländern mit durchschnittlich 140 kariösen Zähnen? Etwa gar nichts? Das wäre etwas schwach.
Sie meinen, ich hätte im Geiste "pro Person" ergänzt? Ehrlich gesagt, soviel Phantasie habe ich nicht, mir deren Münder dann vorzustellen.
Gerade weil ich NICHT "pro Person" ergänzt habe, bin ich auf die Krokodile gekommen.
Entbehrlich wären die Krokodile jedoch, wenn man etwas anderes ergänzte, aber ich will ja nicht alles gleich verraten, wäre ja zu langweilig.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.11.2008 um 15.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13507
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Um Mißverständnissen vorzubeugen, möchte ich dies zum Bruchstrich in #13499 ergänzen:
Wenn man die verbalen Beschreibungen durch Formelzeichen ersetzt, z.B. den "durchschnittlichen Zuckerkonsum" einer Person mit z bezeichnet, sind z/(g/d) oder z [g/d] übliche Schreibweisen. Also sogar dann ist es kein Fehler, keinen Bruchstrich zu setzen. In dem Fall sollte die Maßeinheit in eckigen Klammern stehen.
In den PISA-Aufgaben sind aber keine Formeln angegeben, sondern normaler Text, da schreibt man Leerzeichen zwischen Wörtern sowie vor und nach Texteinschüben in runden Klammern.
Da der Zuckerkonsum nicht zu den Maßeinheiten gehört, steht vor der Klammer ein Leerzeichen. Wer trotzdem daraus mittels Bruchstrich eine Art Pseudoformel macht, mag das tun, aber es wäre weder normgerecht, noch ist es als Fehler anzusehen, wenn dort im Text kein Bruchstrich steht.
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Kommentar von Rolf E. Gerlach, verfaßt am 01.12.2008 um 01.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13520
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Zu #13499, letzter Absatz und #13507 "Bruchstrich"
Die Aussagen des letzten Absatzes von #13499 sind sowieso Unsinn, erklären sie doch tatsächlich die Kombination von Einheit und Nichteinheit – und damit eine Angabe wie z.B. "50 km/h" – für unzulässig.
In #13507 werden gar die eckigen "Deppenklammern" empfohlen, schließlich fällt noch – als Totschlagargument und den Kompetenzanspruch betonend – das Wort "normgerecht".
Nun, wenn die Normen dann eine Instanz darstellen . . .
In DIN 1313 (Dezember 1998) heißt es im Abschnitt 4.3:
"Die eckigen Klammern dürfen nicht um Einheitenzeichen gesetzt werden. Angaben wie [kg] sind nicht zu verwenden, auch nicht zur Beschriftung von Koordinatenachsen in graphischen Darstellungen (siehe DIN 461)."
und in DIN 461 (März 1973), Abschnitt 4.2.1:
"Die Einheit darf keinesfalls in Klammern gesetzt werden (siehe DIN 1313)."
Soll ich weiter zitieren? Etwa aus DIN 1338 zu den Punkten: Formeln im Text, Wörter in Formeln, Kombination von Wörtern mit Rechenzeichen etc.? An dieser Stelle wohl eher nicht.
Ich hoffe, irgendwelchen Mißverständnissen – wenn es sie dann gab – bzgl. der Zuverlässigkeit der Aussagen von Riemer ist auch ohne weitere Zitate hinreichend vorgebeugt.
Es sei aber noch darauf hingewiesen, daß es nicht um Textbereiche, sondern um Achsenbeschriftungen geht. Diese gehören zur Graphik und bestehen bei Zahlenwertdiagrammen immer aus einem formeläquivalenten Ausdruck, denn aufgetragen ist der Quotient Größe(enwert) durch Einheit (manchmal auch kompliziertere Ausdrücke, die nicht mehr geschlossen dargestellt werden können).
Eigentlich ging es mir weniger um normliche, sondern vorrangig um sachliche Richtigkeit. Da diese bei der Achsenbeschriftung mit der Ergänzung eines einzigen Zeichens, eben des von Riemer so verbissen bekämpften Bruchstrichs, zu erreichen war, habe ich – in dubio pro rea – der PISA-Studie einen bloßen Schreibfehler zugestanden.
Weitere Informationen (auch über eine mögliche Herkunft der Deppenklammern) und Literaturangaben siehe z.B.:
http://www.ieap.uni-kiel.de/surface/ag-berndt/lehre/aprakt/allg/einheiten.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Physikalische_Gr%C3%B6%C3%9Fe
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 01.12.2008 um 12.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13521
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Vor 50 Jahren wurden tatsächlich solche Anwender-Formeln gelehrt, in die man die Zahlenwerte in den mit eckigen Klammern vorgeschriebenen Dimensionen einsetzen mußte, um das Rechenergebnis in der richtigen Dimension zu erhalten. Inzwischen hat sich die Erkentnis durchgesetzt, daß man mit Dimensionen nach den Regeln der Bruchrechnung und der Algebra rechnet und nur noch die Größenordnungen beachten muß. Eckige Klammern für die Dimensionen sind dann falsch.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.12.2008 um 23.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13522
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Herrn Gerlachs Irrtum besteht darin, daß er meint, durch Einfügen eines Bruchstrichs könne er aus einem normalen Text eine normgerechte, er meint wohl sogar DIN-gerechte, Formel herstellen. Nicht nur das, er glaubt sogar, das müsse unbedingt sein, um eine korrekte Achsenbeschriftung zu erreichen.
"Durchschnittlicher Zuckerkonsum/(Gramm/Person/Tag)" ist jedoch alles andere als eine DIN-gerechte Beschriftung. Da wäre sowohl die Größe "Zuckerkonsum" mit der in dieser Form nicht erlaubten Zusatzinformation "Durchschnittlicher", als auch "Person", was keine gültige Maßeinheit ist.
Ich hatte mich ausdrücklich nicht auf die Original-PISA-Aufgabe bezogen, sondern auf den Zeitungsartikel. Dort gab es keine Achsenbeschriftungen, sondern normalen Text als separate Erläuterung zum Diagramm. Für Prosatext gelten zum Glück noch keine DIN-Normen.
Ich habe weder eckige Klammern empfohlen, noch habe ich behauptet, diese seien DIN-gerecht. Natürlich sind sie veraltet. Aber sie sind zur Kennzeichnung einer Maßeinheit (nicht innerhalb einer Formel, sondern nach Leerzeichen) immer noch weit verbreitet. Das Wort "Deppenklammern" habe ich noch nicht gehört, auch Google liefert dazu bisher keine Fundstellen, außer "Aber is ja klar, so militante Deppen klammern sich an jeden Mist".
Ich glaube nicht, daß ich den Bruchstrich "verbissen bekämpfe". Ich meine nur, daß es kein Fehler ist, wenn er in einem normalen Text nicht gesetzt wird. Es scheint mir eher umgekehrt zu sein, daß Herr Gerlach sehr "verbissen" darauf besteht, daß der Bruchstrich unbedingt gesetzt werden muß. Vielleicht können wir uns ja so einigen: In einer DIN-gerechten Formel ist er notwendig, in einem Prosatext jedoch nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.12.2008 um 05.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13523
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Unsere alte Freundin Heide Simonis behauptet heute in einem Gastkommentar in der Süddeutschen Zeitung, die neue PISA-Studie belege das Versagen des dreigliedrigen Schulsystems.
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Kommentar von Heinz Erich Stiene, verfaßt am 02.12.2008 um 11.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13524
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Schon lange ich ich davon überzeugt, daß in den Parteien und an den Hebeln der Macht nur noch Illiterate sitzen. Der Galimathias der Frau Simonis bestätigt meine Einschätzung.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 02.12.2008 um 16.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#13525
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Natürlich auch in den sogenannten Kultusministerien und im sog. Bundesbildungsministerium: nur Illiteraten.
("Illiterat" kommt von mittellateinisch "illiteratus" unwissend und findet sich im Italienischen, Französischen und Englischen wieder.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.07.2009 um 12.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#14851
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Pädagogik (als akademisches Fach) ist zu einem beträchtlichenTeil Wichtigtuerei und Imponiersprache. Wer noch daran zweifelt, sollte sich die Definition von "Lesekompetenz" innerhalb der PISA-Studie ansehen (diverse Websites). Genau wie in den deutschen Bildungsstandards, im Gemeinsamen Europäischen Referenrahmen für Sprachen usw. werden allbekannte Dinge in bombastische Formulierungen gekleidet. Man könnte glatt meinen, die deutschen und europäischen Forscher (vom Fußvolk ganz zu schweigen) hätten bisher nicht gewußt, was Lesen ist. Da mußten erst die Amerikaner kommen mit "Reading literacy" usw. und es uns beibringen. Wir hatten es für ein mechanisches Vorsichhinbuchstabieren gehalten, aber nun wissen wir, daß es die gezielte Entnahme von Informationen aus geschriebenem Material ist, und zwar um eigene Ziele zu erreichen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Wer bloß einen Roman liest und sich daran erfreut, ist noch weit von Lesekompetenz entfernt, denn es fehlen die Ziele.
Die Neudefinition von Mathematikkompetenz usw. ist auch nicht genießbarer. Es läuft immer auf eine philosophierende Überhöhung hinaus. Daß solche "Ziele" nicht erreicht werden können, spielt keine Rolle - Hauptsache, es klingt phantastisch.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 27.07.2009 um 13.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#14853
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Zu #14851:
Ähnliche Tricks wenden auch Religionen an: Ihre Anhänger postulieren moralische Standards, von denen sie wissen, daß sie nicht zu erreichen sind.
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Kommentar von Miles Davis, verfaßt am 27.07.2009 um 14.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#14854
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@Pt:
Ähnliche Tricks wenden auch Religionen an: Ihre Anhänger postulieren moralische Standards, von denen sie wissen, daß sie nicht zu erreichen sind.
Genau. Es gibt sogar ein Wort dafür: Ideale.
So what?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2010 um 09.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#15870
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Die bayerischen Schulen schneiden im Vergleich mit anderen Bundesländern gut ab. Was kann man tun, um sie trotzdem als Schlußlicht erscheinen zu lassen? Der "Aktionsrat Bildung" vergleicht die Bundesländer nach dem Maßstab der Schulautonomie. Das Ergebnis: „Bayerns Schulen im Tabellenkeller“ (Überschrift SZ 18.3.10).
Der Chef des Philologen-Verbandes hält dagegen, daß mehr Autonomie auch zu mehr Verwaltungsaufwand führe.
Die entscheidende Frage ist doch: Bringt mehr Selbstverwaltung der Schulen besser ausgebildete Schüler hervor?
Ähnlicher Trick vor einigen Wochen:
"Kinder mit ausländischen Wurzeln seltener in Betreuung
Wiesbaden (dpa) - Eltern mit ausländischen Wurzeln geben auch im Norden ihre Kinder seltener in eine Tagesbetreuung als andere Mütter und Väter. Während Schleswig-Holstein mit seiner Betreuungsquote zu den Schlusslichtern gehört, liegt Hamburg im Mittelfeld. Im Bundesdurchschnitt beträgt die Quote bei noch nicht schulpflichtigen Kindern mit Migrationshintergrund knapp 47 Prozent, bei Kindern ohne ein Elternteil ausländischer Herkunft rund 61 Prozent. In Schleswig-Holstein klaffen die Zahlen weiter auseinander: Während 55,8 Prozent der Eltern ohne Migrationshintergrund eine Tagesbetreuung in Anspruch nehmen, sind es bei Familien mit ausländischen Wurzeln nur 36,6 Prozent. In Hamburg liegen die Quoten bei 58,6 bzw. 44,6 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit."
(Welt online 10.3.10)
Es wird ohne weiteres vorausgesetzt, daß Fremdbetreuung besser ist; aber vielleicht haben die Migrantenfamilien einfach mehr Möglichkeiten, ihre Kinder selbst zu erziehen? „Seltener in Betreuung“ – das suggeriert, daß die Ausländerkinder großenteils überhaupt nicht betreut werden, wohl gar verwahrlost sind. Vielleicht ist das so, aber es ist eine andere Frage, die unabhängig von den gemessenen Quoten untersucht werden müßte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.09.2010 um 08.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#16801
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Die PISA-Studien sind ja inzwischen in Grund und Boden kritisiert worden (Einschlägiges ist im Internet leicht zu finden), aber zu spät: die Politiker haben aus den falschen Voraussetzungen schon wieder praktische Folgen abgeleitet. Vor ein paar Tagen konnte man beobachten, wie unkritisch die meisten Medien den OECD-Bericht über das deutsche Bildungswesen wiedergaben. Das wiederholt sich Jahr für Jahr. Dabei ist doch längst bekannt, daß einige deutsche "Bildungsexperten" (Andreas Schleicher u. a.) ihren Posten bei der OECD nur benutzen, um ihre sattsam bekannten bildungspolitischen Ziele durchzusetzen. Das ist wie bei der Rechtschreibreform, man muß nur am richtigen Hebel sitzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.12.2010 um 10.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#17460
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Die PISA-Leute haben es erwartungsgemäß wieder auf die ersten Seiten der Zeitungen geschafft.
Natürlich sind die deutschen Schulen schon wieder besser geworden, dank PISA. Damit steht fest, daß wir PISA brauchen – für immer.
Ich vermute weiterhin, daß die Schulen nicht wirklich besser, sondern nur immer piser werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.12.2010 um 16.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#17532
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In Rechtschreibung schnitten die schleswig-holsteinischen Kinder besonders schlecht ab. Dabei hatte die Landesregierung es doch so gut gemeint. Man könnte die Zitate von damals noch einmal heraussuchen ...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.12.2010 um 16.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#17583
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„Die Schuld an den mangelnden Lese- und Schreibfähigkeiten liegt jedoch nicht nur bei den Schülern, sondern auch bei der neuen Rechtschreibung. Sie verunsichert. Die Sprache scheint relativ. Die Motivation, mit der Sprache genau zu arbeiten, gehe verloren, beobachtet Herth vom KV-Zürich.“ (Handelszeitung 17.12.10; siehe auch hier)
(Walter Herth ist Prorektor der KV-Zürich Business School)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.09.2011 um 10.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#19205
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Durch die Presse geht zur Zeit die Nachricht, daß einige Parteien ihre Programme auch in vereinfachter Sprache herausgegeben haben. Das ist allerdings nichts Neues.
Auch wenn die Ergebnisse nicht durchweg überzeugen (vgl. auch die Veröffentlichungen unter "Leichte Sprache"), ist der Ansatz beachtenswert. Die wichtigsten Anregungen, überhaupt etwas zu tun, kommen aus der Behindertenpädagogik und von der zugehörigen Gesetzgebung.
Die vereinfachten Fassungen haben natürlich etwas Zweischneidiges, entlarven sie doch die Originale an vielen Stellen als aufgeblasenes Nichts.
Es wird noch viel Zeit vergehen, bis ein Deutschlehrer lobend unter einen Aufsatz schreibt: "Du hast dich so einfach wie möglich ausgedrückt!"
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.03.2012 um 17.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#20314
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Nachdem Schüler einen „spezifischen schreibaffinen Grammatikunterricht“ erhalten hatten, konnte „in aller Vorsicht“ geschlossen werden, „dass sowohl der Grad der syntaktischen Strukturnutzung als auch die durchschnittliche Satzlänge“ angestiegen waren. (Ulf Abraham in „Grammatik wozu?“ Mannheim, Zürich 2010:333 unter Bezug auf Arbeiten von Peter Klotz)
Man sieht, was das Ziel des Deutschunterrichts ist: längere und kompliziertere Sätze. Darauf laufen auch manche Hochschulkurse im „wissenschaftlichen Formulieren“ hinaus.
Das Wort schreibaffin ist auch eine Perle. Bei Google finde ich fast nur Belege, bei denen es auf Menschen angewandt wird, anscheinend in der Bedeutung "schreibgeübt, mit Schreiben zu tun habend". Affig ist es in jedem Fall.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2012 um 17.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#20861
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"Da sich die Politik festgelegt hat, PISA fortzuführen und durch weitere standardisierte Tests zu ergänzen, gibt es keinen Zweifel mehr, auf welcher Seite ein Bildungsforscher Karriere machen kann. Erziehungswissenschaftliche Zeitschriften nehmen keine PISA-kritischen Manuskripte an. Pädagogische Verlage lehnen PISA-kritische Titel ab, weil sie sich das Geschäft mit Testvorbereitungsbüchern nicht verderben wollen. Das PISAKonsortium verweigert den Diskurs mit Kritikern und erklärt offen, diesen kein Forum bieten zu wollen."
(Joachim Wuttke unter http://didaktik-der-mathematik.de/pdf/gdm-mitteilungen-87.pdf; dort noch weitere interessante Ausführungen)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2012 um 05.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#21445
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Wieder ein Jahr vergangen, wieder drischt die OECD (also Andreas Schleicher) auf das deutsche Bildungssystem ein. Die statistischen Daten sind entsprechend ausgewählt. Fast könnte man Sympathie für Frau Schavan empfinden, auch weil die Presse so einhellig hinter den Wichtigtuern steht und ihre Botschaften ganz unkritisch verbreitet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2012 um 06.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#22060
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Zuwanderer sind in Deutschland besser als in vielen OECD-Ländern integriert. Der Bildungsstand der Zuwanderkinder ist besser, als es die Pisa-Studien darstellen. Aber: Kein anderes Land beschäftigt so wenig Migranten in Verwaltung oder Polizei. (...) Zu den weniger erfreulichen Ergebnissen Deutschlands in diesem Vergleich gehört, dass Zuwanderer im öffentlichen Dienst nach wie vor unterrepräsentiert sind. Ein höherer Bildungsabschluss erleichtert wohl den Zugang zum Arbeitsmarkt, aber nicht für jeden und in jedem Fall. Nur 13,4 Prozent der 15 bis 34-jährigen Nachkommen von Migranten arbeiten in der öffentlichen Verwaltung, im Bildungsbereich, im Gesundheitssektor oder bei Sozialdienstleistern – nur halb so häufig wie Kinder von in Deutschland geborenen Eltern. In Großbritannien, Frankreich und Norwegen liegt diese Quote bei mehr als 20 Prozent. (FR 4.12.12.)
In diesem Bericht und in allen anderen fehlen mindestens ein Dutzend Vergleichsdaten, ohne deren Kenntnis man die Zahlen nicht interpretieren kann. Das Ganze wirkt so, als suchten die OECD-Ideologen krampfhaft nach Kriterien, die Deutschland in irgendeiner Hinsicht als Schlußlicht dastehen lassen. Schlußlicht zu sein ist das heimliche Ziel derer, die damit ihr Süppchen kochen. Das größte Ärgernis ist die vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit in Deutschland und besonders im schrecklichen Bayern. Aber irgend etwas wird sich schon finden lassen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2012 um 12.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#22098
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Ein Studie von McKinsey findet heraus, daß das deutsche duale Ausbildungssystem das beste der Welt ist. Es bringt Jugendliche schnell in den Beruf. Nur 17 Prozent der jungen Leute geben an, „wegen fehlender finanzieller Mittel keine weiterführenden Bildungsabschlüsse anzustreben. Im internationalen Durchschnitt beträgt dieser Wert 31 Prozent.“ (SZ 10.12.12)
Das alles widerspricht dem Befund der OECD.
Nur ein Problem gebe es:
"Berufsschulkollegien sind massiv überaltert - jeder dritte Berufsschullehrer ist bereits über 50 Jahre alt", mahnt Holleben. (McKinsey-Experte laut TeachersNews 10.12.12)
Aber wenn sich in der Alterskohorte von 50 bis 65 ein Drittel der Lehrer befindet, dann müßte bei gleichmäßiger Verteilung ein Drittel zwischen 35 und 50 und ein Drittel zwischen 20 (!) und 35 sein. Folglich kann man nicht von Überalterung sprechen. Oder ist es wünschenswert, daß viele Lehrer vor ihrem 50. Lebensjahr ausscheiden? Also dasselbe noch einmal: Zwei Drittel aller Berufsschullehrer ist jünger als 50. Das liest sich gleich ganz anders.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.03.2013 um 04.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#22736
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Bayern ist zwar kein Paradies, aber im Ländervergleich schneiden die bayerischen Schulen bekanntlich immer besonders gut ab. Was kann man dagegen tun? Bildungsforscher haben kürzlich herausgefunden, daß Bayern besonders wenig Geld in das Bildungssystem steckt. Beinahe Schlußlicht. Voilà!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.05.2013 um 16.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#23189
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Die Deutschkenntnisse von Ausländerkindern werden immer schlechter. Als Hauptursache wird angegeben, daß in den Migrantenfamilien zu Hause kaum deutsch gesprochen wird.
Natürlich nicht! Würden Sie in der Türkei mit Ihren Kindern türkisch sprechen?
Das wäre auch nicht wünschenswert, denn was für ein Deutsch bzw. Türkisch könnte das wohl sein? Wenn nicht einer der Ehepartner Deutscher ist, sollte man die Kinder lieber von Spielkameraden, in Kindergarten und Schule Deutsch lernen lassen.
Migranten sprechen zu Hause erst einmal migrantisch, das war in der ersten Generation schon immer so.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 13.05.2013 um 17.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#23191
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In München kann man beobachten, daß ehemalige Sozialwohnungs-Siedlungen wie z.B. Fürstenried und Neuperlach sich in Zuwanderer-Gettos umwandeln und dann die Deutschen, die es sich leisten können, wegziehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.10.2013 um 17.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#24207
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Schock bei Erwachsenen-Pisa: Sind die Deutschen wirklich so ungebildet? - Über zehn Jahre nach dem Pisa-Schock, erfasst Deutschland eine neue Entsetzenswelle usw. (focus.de 9.10.13)
Ich habe bisher niemanden getroffen, der darüber entsetzt wäre, in den Leserbrief-Foren amüsiert man sich durchweg über solche dämlichen Tests (von Schleichert und den anderen Wichtigtuern).
Getestet wurde u. a., ob jemand imstande ist, eine Sitzplatzbuchung fürs Flugzeug online zu tätigen. Es kann viele Gründe geben, warum man das bisher noch nicht geübt hat, eine Bildungsfrage ist es wohl eher nicht.
Eine der Fragen lautet: "Sie erhalten zwei Packungen Kaffee zum Preis von einer – wie groß ist Ihre prozentuale Ersparnis?"
Nun, wenn ich nur eine Packung kaufen wollte und eine zweite geschenkt bekomme, spare ich 100 Prozent – für die zweite. Gegenüber dem Preis von zwei Packungen ist dagegen die Ersparnis nur 50 Prozent. Ich kenne auch aus Mathematikbüchern viele Aufgaben, die nicht mit den Grübeleien nachdenklicher Schüler rechnen und daher nicht eindeutig formuliert sind. Aber meine „Alltagstauglichkeit“ (so die Ankündigung) ist damit immer noch nicht erwiesen. Die Firma Wallbusch zum Beispiel annonciert in „Chrismon“ und anderen Seniorenmagazinen seit unvordenklicher Zeit „Zwei Hemden zum Preis von einem“. Ich denke mir: Da es kein Schlußverkauf ist, sondern seit Jahrzehnten gleichbleibend, muß der Preis von vornherein überhöht sein, denn das schafft sonst kein Unternehmen. Da spare ich wahrscheinlich am meisten, wenn ich gar nichts kaufe. Ich kaufe also immer anderswo 1 Hemd zum Preis von 1 Hemd, obwohl ältere Verwandte mich oft ermuntert haben, zwei Hemden zum Preis von einem zu kaufen – bin ich nun intelligent?
Bildungssoziologen haben in den letzten Jahren immer wieder dargelegt, daß die Testanforderungen vielleicht nicht viel mit der Alltagstauglichkeit und "Employability" zu tun haben (Stichwort: Rechtschreibtests für Forstanwärter und Feuerwehrleute?). Angesichts der verhältnismäßig guten Lage in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt fragt man sich schon, wie sich das mit der behaupteten Unbildung verträgt. Können die Deutschen irgend etwas anderes, was im Test keine Rolle spielt?
Und noch etwas: Nachdem PISA Folgen für das Schulwesen hatte, stellt sich die Frage, welche neuen Maßnahmen welcher Klientel nunmehr zugedacht sind. Tut sich da vielleicht ein noch viel größerer Markt für professionelle Interventionen auf?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2013 um 05.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#24222
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In einigen ostdeutschen Ländern schneiden die Neuntkläßler in den Naturwissenschaften und Mathematik besonders gut ab, besser als die bayerischen. Das soll daran liegen, daß ihre Lehrer noch zu DDR-Zeiten ausgebildet wurden. Nebenbei wird erwähnt, daß sie auch mehr Unterricht in diesen Fächern haben. Vielleicht liegt es also daran und nicht an den Lehrern? Warum macht sich die Überlegenheit der DDR-Lehrer erst 24 Jahre nach dem Ende der DDR bemerkbar? Ist der Ausländeranteil in den Klassen einbezogen worden? Soll Bayern schon wieder seine Schulen reformieren? Wie kann es überhaupt „plötzlich“ (Süddeutsche Zeitung) zu einer bedeutenden Änderung im Ranking kommen?
Warum werden zum Ranking immer wieder die Ranker befragt (Prenzel, Schleicher)? Was trägt die „Empirische Bildungsforschung“ zur Verbesserung der Schulen bei? Schadet sie vielleicht eher durch den Aktionismus, der von ihr angetrieben wird?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.12.2013 um 12.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#24527
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Spitzenreiter beim neuen PISA-Ranking ist das große Land Shanghai. Leider hat das Land München nicht teilgenommen, ganz zu schweigen von unserem schönen Land Erlangen.
Seltsam ist auch die Mitteilung, Schweden sei "abgestürzt". Wie kann das in wenigen Jahren passieren? Die Trägheit des Bildungswesens ist doch sprichwörtlich.
Wie ist die Bevölkerungsstruktur der verglichenen Staaten? Warum ist Mathematik als Indikator so wichtigt? Wie hoch ist die Jugendarbeitslosigkeit?
Die Medien versuchen wieder, den PISA-Test zum nationalen Großereignis aufzubauen, ereifern sich über Punktzahlen aufwärts und abwärts, bejubeln höhere Tabellenplätze, beklagen Mittelmaß, wie im Sportteil. Es ist zum Gähnen.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 03.12.2013 um 13.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#24532
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Einen der wenigen klugen Artikel zum Thema lieferte (mal wieder) Thomas Steinfeld in der "Süddeutschen". Er wurde am 2.12. offensichtlich nicht weiter zur Kenntnis genommen, denn nur einen Tag später ist seine Zeitung voll von dem üblichen, zahlenaufgeblasenen Blödsinn. Man will sich das schöne Thema eben nicht entgehen lassen.
Zum anderen aber ist, ungeachtet dessen, dass es internationale Pisa-Studien nunmehr seit dreizehn Jahren gibt, dass sie mit einem gigantischen Aufwand betrieben werden und dass sie jeweils von dem national zuständigen Ministerium gewollt und getragen sind, keineswegs gesichert, dass sie messen, was sie zu messen vorgeben - oder ob das, was sie messen, überhaupt etwas ist, was auch nur für den persönlichen Erfolg relevant wäre, um vom nationalen gar nicht erst anzufangen.
Diese Unsicherheit beginnt mit den Tests, die den Studien zugrunde liegen: Denn kein Test wird Wissen schlechthin prüfen können. Erfasst werden kann nur, was zuvor ausgewählt, standardisiert und zum Zweck der Prüfung aufbereitet wurde.
Leider nur zu wahr, aber da der ganze Blödsinn (der eigentlich nur eine gigantische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist) von den nationalen Ministerien "gewollt und getragen" ist, wird sich daran auch vorläufig nichts ändern.
Und deshalb sei an dieser Stelle noch einmal an den Artikel erinnert: www.sueddeutsche.de.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.12.2013 um 14.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#24533
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Man vermutet einen erheblichen Backwash-Effekt: Je öfter die PISA-Tests durchgeführt werden, desto stärker richtet sich der Schulunterricht auf Leistungen vom PISA-Typ aus. So werden zwar die Leistungen immer besser, aber es steht dahin, ob es überhaupt die wünschenswerten Leistungen eines allgemeinen Bildungswesens sind. Jedenfalls bestimmen mehr und mehr ein paar Bildungsforscher der OECD, was überhaupt unterrichtet wird. Dazu sind sie aber gar nicht legitimiert.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 03.12.2013 um 15.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#24534
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Viel wichtiger als internationale Vergleiche wäre die Verminderung der Studiumsabbrecherquoten in den MINT-Fächern und der Versager in den Azubi-Eignungstests. Nach meiner Meinung kann die Ursache nicht allein bei den Schülern liegen.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 03.12.2013 um 23.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#24538
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Nach Thomas Steinfeld in der "Süddeutschen" kommt nun Heike Schmoll in der FAZ. Beide gehören zu der Handvoll Journalisten, die sich in der Bildungspolitik nicht nur auskennen, sondern sich zudem auch von den Sandmännchen in den Kultusministerien keinen Sand in die Augen streuen lassen.
Wer den Fahrplan eines Zuges lesen kann, der muss noch lange keinen literarischen Text verstehen. Pisa misst Kompetenzen, die Anhaltspunkte für die spezifischen Testleistungen geben, die abgefragt werden – nichts mehr und nichts weniger. Allerdings ist es schwierig, wenn nicht gar unmöglich, aus den Ergebnissen der Studie belastbare Entwicklungstrends für ein gesamtes Schulsystem abzuleiten. Denn jedes Mal werden andere Schüler getestet. Daher handelt es sich bei Pisa auch nicht um eine Längsschnittstudie; als solche wäre sie nur aussagefähig, wenn die Testgruppe gleich bliebe. Das aber ist nicht der Fall. Möglicherweise haben sich Lehrer und Schüler inzwischen an andere Aufgabenformate gewöhnt, die gemäß den Bildungsstandards Fähigkeiten oder Kompetenzen messen. Welche Wirkungen die Einführung dieser Standards hat, müsste man in eigenen Untersuchungen klären.
Zum kompletten Artikel geht es hier: www.faz.net.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2013 um 13.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#24547
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Meine Vermutung wird durch die Zuschrift eines Lesers bestätigt, der sich im Gegensatz zu den meisten Kommentartoren wirklich auskennt:
Ich bin Hauptschullehrer in Bayern und habe mit meinen Schülern schon mehrmals an diesen "Tests" teilgenommen. Deswegen kann ich über die in Ihrem Kommentar genannte Bemerkung <"PISA-Schock" führte zu zahlreichen Reformen> nur lächeln. Eine dieser sogenannten Reformen bestand nämlich daraus, dass man als Lehrer die Anweisung bekam, die Testaufgaben vorher im Unterricht in ähnlichen Zusammenhängen zu üben ... hahaha! Früher schrieben wir die Test ohne vorheriges Üben - also kamen realistische, objektive Ergebnisse heraus, die natürlich nicht gefielen. Seit kurzem müssen wir vorher üben - und dadurch wirds im Ergebnis natürlich besser. Toll, dass unsere Schüler nun besser abschneiden. Die deutschen Schüler werden klüger! Ein Dank an die Schulpolitik, die diesen Fortschritt ermöglichte. Wirklich effektive Verbesserungsvorschläge, die wir Lehrer vorbringen, werden von der Schulpolitik aus finanziellen und rechtlichen Gründen nicht umgesetzt! (tagesschau.de 3.12.13)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.12.2013 um 06.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#24559
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Die FAZ (6.12.13) läßt in Gastbeiträgen darstellen, wie die OECD mit Hilfe von PISA eine ganz eigene Pädagogik durchsetzt, ohne dazu im geringsten legitimiert zu sein. Es ist eine wirtschaftskonforme, ausdrücklich gegen herkömmliche Bildungsvorstellungen gerichtete Pädagogik, aber darauf kommt es nicht an, sondern auf das undemokratische Verfahren selbst. Das ist wie bei jenen Feministinnen, die, was sie auf nationaler Ebene nie erreicht hätten, durch übereinzelstaatliche Organisationen durchsetzten. Die deutsche Bildungspolitik wird mehr und mehr von Bertelsmann und einzelnen Professoren wie Manfred Prenzel bestimmt, einfach durch die regelmäßig veranstalteten Tests. Die Kultusminister scharwenzeln um diese Koryphäen herum, als seien deren Orakelsprüche vom Himmel gesandt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2013 um 06.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#24562
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Der "Absturz" Schwedens im PISA-Ranking beschäftigt die Medien (SPIEGEL, ZEIT) und die Schweden selber, aber kaum jemand kritisiert die PISA-Methoden selbst. Wahrscheinlich sind sie zu kompliziert, als daß man sich die Mühe machen möchte, den Bildungsforschern auf die Schliche zu kommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.04.2014 um 06.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#25531
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Die deutschen Schüler haben zuletzt in Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Was tun? Der neueste PISA-Test hat ergeben, daß sie beim „kreativen Problemlösen“ hinter den Erwartungen zurückbleiben. Das kommt dann wieder auf die Titelseiten, und der Job der PISA-Forscher ist für die nächsten Jahre gesichert.
Hat eigentlich noch niemand angemahnt, die Glaubensstärke nach Hunderten von Religionsstunden vergleichend zu messen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.04.2014 um 06.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#25589
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PISA-Forscher Prenzel ist jetzt Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Mal sehen, ob dies zu einer neuen Ausrichtung führt.
Im "Stern" sagte er neulich: "Vermutlich ist der soziale Druck auf das Gymnasium gestiegen, weil der Zugang nicht mehr ausschließlich dem Bildungsbürgertum vorbehalten ist."
Immer dieses schillernde "vorbehalten". Das muß schon lange her sein. Meine Eltern waren vom Bildungsbürgertum astronomisch weit entfernt, aber meine Brüder und ich haben überhaupt nichts von einem erschwerten Zugang zu Gymnasium und Universität mitgekriegt.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 13.04.2014 um 14.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#25593
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Was Herr Ickler hier zu seiner Schulbildungsgeschichte sagt, habe ich genauso auch erlebt. Nichts von Behinderung wegen sozialer Stellung (Flüchtlingskind, Vater kriegsversehrter unselbständiger Handwerker). Meiner Noten in ihrer Klasse wegen empfahl die Volkschullehrerin meinen Eltern zwar, von der Anmeldung zur Zulassungsprüfung zur Oberschule abzusehen, wohingegen der Rektor jedoch meinte, daß jeder, der diese Prüfung mitmchen wollte, dazu auch hingehen sollte. Nach dem Abitur fand ich (im Nachhinein), daß ich vielleicht gerade wegen meiner Familiensituation besonders beobachtet werden sollte: Jedenfalls vermute ich, daß es ein Professor aus den Naturwissenschaften war, der in unserem Häuserblock wohnte, der anregte, daß ich für die Zulassung zu einem besonderen Stipendienprogramm geprüft wurde. In meiner Schulbildungsgeschichte hatte ich eigentlich fast nur den Eindruck, daß allen Lehrern daran lag, daß (nach dem Kriege) kein Talent ungenutzt bliebe. Aber vielleicht verkläre ich die Vergangenheit auch etwas. - Ach ja, während meines Studiums fand ich, daß die Kommilitonen, die ihr Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg gemacht hatten, weit interessanter waren als die normalen Abiturienten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.05.2014 um 11.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#25804
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Der neue Aufstand gegen PISA und Andreas Schleicher, der im Namen der OECD seine nicht besonders eindrucksvoll legitimierte Bildungspolitik betreibt, klingt vielversprechend. Der Name Bertelsmann ist noch nicht erwähnt (soweit ich sehe), aber das wird auch noch kommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.07.2014 um 08.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#26295
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Wer an PISA und an Intelligenz glaubt, wird auch an folgender Meldung seine Freude haben:
Der Intelligenzquotient der Deutschen ist auf Talfahrt. „Noch vor 20 Jahren waren die Deutschen klüger als heute“, sagt Siegfried Lehrl, Präsident der internationalen Gesellschaft für Gehirntraining (GfG). Und nicht nur die Deutschen werden dümmer, berichtet der Forscher. Der traurige Befund gilt für die Bewohner aller Industrieländer. Bis in die 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts war ein stetiger Anstieg der Intelligenz Normalität, der Durchschnitts-IQ nahm alle zehn Jahre um drei bis acht Punkte zu – gemessen in Intelligenztests, die es seit etwa 1920 gibt. Dieser Anstieg der Hirn-Fitness wurde „Flynn-Effekt“ getauft – nach seinem Entdecker, dem Neuseeländer James R. Flynn.
Die Deutschen zum Beispiel verbesserten sich von 1954 bis 1981 um 17 IQ-Punkte – das entspricht dem Unterschied zwischen einem Studenten und einem Normalbürger. Mit dem Anstieg des IQ war auch wirtschaftlicher Aufstieg verbunden. Doch etwa in den 1990er-Jahren kam die Wende. In mehreren westlichen Staaten sackte der IQ nach unten. Unter anderem die Pisa-Studie belegte den Intelligenzrutsch.
(Lehrl ist unser Erlanger Kaugummi-Lehrl. Gibt es eigentlich besondere Leistungen, die sich auf das Trainingsprogramm der Gesellschaft für Gehirntraining - gegründet und präsidiert von Lehrl - zurückführen lassen?)
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 11.07.2014 um 09.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#26296
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"Die Feurzangenbowle": "Pfeiffer, Sie werden jeden Tag dümmer."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2014 um 14.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#26529
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„Das Bildungssystem spuckt Jahrgänge von sehr jungen Abiturienten, Bachelors und Masters aus, die besser rechnen und schreiben können als frühere.“ (FAZ 13.8.14, Wirtschaft)
Das soll eine Folge der „Pisa-Hysterie“ sein. Aber wer hat von solchen Leistungssteigerungen gehört - außer einer gewissen Anpassung an die PISA-Testanforderungen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.08.2014 um 09.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#26537
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„Zudem würden sich immer wieder bei Eignungstests Mängel in den Fächern Deutsch und Mathematik zeigen – trotz guter Schulnoten.“
(Auszubildende in der Verwaltung: Einige Stellen bleiben unbesetzt: http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/rhein-sieg-kreis/sankt-augustin/Einige-Stellen-bleiben-unbesetzt-article1424201.html#plx1871197508)
Aha!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2015 um 05.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30819
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Von interessierter Seite (Objektivität ist hier nicht zu erwarten) wird verbreitet, zwei Drittel der syrischen Achtkläßler erreichten nicht einmal die unterste Kompetenzstufe des PISA-Tests.
Mag sein, ich kann es nicht nachprüfen. Aber ich möchte doch zu bedenken geben, daß der PISA-Test eine kulturelle Schlagseite haben könnte. Je weiter ein Bildungssystem von unserem entfernt ist, desto ungerechter, insbesondere herablassender, pflegt unser Urteil darüber zu werden.
Das ändert nichts an den Schwierigkeiten, die einer schnellen Eingliederung von Flüchtlingen entgegenstehen, wohl aber hat es Einfluß auf die allgemeine Stimmung.
In den Medien herrscht fast durchweg eine Abwehrhaltung. Natürlich sind Flüchtlinge zunächst einmal nicht willkommen; die ganze Entwicklung, die dazu geführt hat, ist ein Übel. Dies vorausgeschickt, sollte man aber überlegen, was man daraus machen kann. Immerhin, im Wirtschaftsteil der FAZ lese ich heute etwas, was meinen neueren Überlegungen entgegenkommt und inzwischen auch Frau Nahles und andere Politiker möglicherweise bewegt:
Deutsche-Bank-Chefvolkswirt „Flüchtlinge sind das Beste für Deutschland“
Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank wagt eine Prognose: Auch in den kommenden Jahren könnten jeweils eine Million Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Eine einmalige Chance für Deutschland, findet er.
Nach Ansicht des Chefvolkswirts der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, hat die Flüchtlingskrise das Potential, Deutschland stark zum Guten zu verändern. „Die Flüchtlinge sind das Beste, was Deutschland passieren konnte“, sagte er bei der Vorstellung des Ausblicks der Bank für 2016 vor Journalisten am Dienstagabend in Frankfurt.
Bislang wurden in diesem Jahr mehr als eine Million Flüchtlinge und Asylbewerber in Deutschland registriert. Sie seien „nach der Wiedervereinigung das Zweitbeste, was Deutschland passieren konnte, um seine Perspektiven zu verbessern und zukunftsfähig zu bleiben – auch wenn mir bewusst ist, welche Herausforderung es ist, Hunderttausende Menschen aufzunehmen“, sagte Folkerts-Landau.
Ihn besorgt schon länger die Überalterung der deutschen Bevölkerung, die dann innovations- und risikoscheu werde. Die Asylbewerber sind mehrheitlich jung. Nach Ansicht von Folkerts-Landau könnten auch in den kommenden Jahren jeweils eine Million kommen. Dies wäre dann ein erheblicher Teil, bis zu ein Zehntel der Bevölkerung Deutschlands. Allerdings warnte Folkerts-Landau vor Fehlern bei der Integration. Wichtig sei, die Immigranten in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Fehler bei der Integration wie etwa in Frankreich gelte es zu vermeiden. Dort hatten sich Immigranten-Gettos gebildet, in denen sich junge Muslime radikalisiert haben. (FAZ 10.12.15)
An die Vermeidung von Fehlern kann ich zwar nicht so recht glauben, aber immerhin, es ist möglich. Deshalb sind auch die Prognosen, wie viele Zuwanderer in wieviel Jahren arbeitslos sein werden usw., völlig wertlos.
Für das Erlernen der deutschen Sprache ist es nicht gerade motivierend, wenn die Ausländer von morgens bis abends hören, ihrer seien zu viele und weitere auf keinen Fall erwünscht.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 11.12.2015 um 19.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30842
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"Für das Erlernen der deutschen Sprache ist es nicht gerade motivierend, wenn die Ausländer von morgens bis abends hören, ihrer seien zu viele und weitere auf keinen Fall erwünscht."
Wenn "die Ausländer" von morgens bis abends hören, ihrer seien zu wenige und weitere dringendst erwünscht, dann werden wir kommendes Jahr zwei, wenn nicht drei Millionen Flüchtlinge zu integrieren haben.
Im übrigen ist das, was der Herr von der Deutschen Bank sagt, doch ein alter Hut. Das haben die Spitzen der Deutschen Wirtschaftsverbände doch von Anfang an gesagt. Inzwischen sind sie etwas stiller geworden, nachdem auch einige Unternehmer diese Stellungnahmen kritisiert hatten. Ähnliches hatte auch Frau Nahles schon gesagt. Auch sie sagt es nicht mehr ganz so laut.
Eines ist natürlich klar: Für die Konjunktur sind die Flüchtlinge ein Geschenk des Himmels. Die Staatsausgaben steigen, die Hersteller von Zelten und Wohncontainern machen herrliche Gewinne, Handwerk und Bauwirtschaft sehen goldenen Zeiten entgegen, wer in Immobilien investiert hat, macht schöne Gewinne, Herr Draghi braucht sich keine Sorgen mehr zu machen über eine zu niedrige Inflation, ....
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Kommentar von R. M., verfaßt am 11.12.2015 um 23.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30846
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Seit Marx den Kapitalisten etwas von der industriellen Reservearmee erzählt hat, träumen sie immer davon, eine aufzustellen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2015 um 04.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30847
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Ich bemühe mich, die Situation mit etwas Besonnenheit darzustellen und einzelne Aspekte nicht ständig ins Karikaturistische zu übertreiben. So gehe ich immer davon aus, daß Flüchtlinge zunächst einmal ein Übel sind, wie eben die ganze Flucht samt ihren Ursachen. Die nächste Frage ist, was wir daraus machen. Deutschland ist nicht wegen irgendeiner Einladung oder Aufforderung der Kanzlerin ein bevorzugtes Ziel geworden, sondern wegen der relativ günstigen Bedingungen; das sollte man nicht ständig wiederholen müssen.
Je nach Interessenlage berechnet man die Kosten. Jemand Namhaftes ist jetzt schon bei über 50 Mrd. jährlich, wird aber in Zuschriften um das Vierfache überboten usw. Durch Hochrechnungen kann man herausfinden, wann alle Syrer nach Deutschland umgesiedelt worden sein werden. Andere greifen auf den bereits erwähnten Biologismus Eibl-Eibesfeldts zurück und folgern aus Beobachtungen an Tieren, daß es eine natürliche Obergrenze an "Nichtzugehörigen" gebe. Hier in Erlangen haben wir, wenn ich mich recht erinnere, schon lange mehr als 30 % Ausländer, dazu kommen nun noch mehr als 2.000 Flüchtlinge. Ich sehe auch die Organisationsschwierigkeiten und -versäumnisse aus nächster Nähe, aber seitens der Bevölkerung gibt es keine "Abstoßungsreaktion". Meiner Ansicht nach sollte man den Zugang zum Bildungssystem mit allen Kräften fördern und vielleicht auch einen Niedriglohnsektor aufmachen, so wie es ja auch in Amerika früher den Einstieg über die Tellerwäscherkarriere gab. Das erzwungene Nichtstun ist schädlich.
Übrigens: Wenn die Wirtschaft (teilweise) die Lage nicht so schwarz sieht - wo ist dann das Problem? Ist nicht die Economy das Schicksal, frei nach Clinton? Käme es nicht darauf an, die Konjunkturspritze zu verstetigen und selbsttragend zu machen?
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 12.12.2015 um 11.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30856
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„Abstoßungsreaktionen“ waren bisher in Österreich, der Schweiz, Polen und Frankreich zu beobachten. Bei uns stehen Wahlen noch aus.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 12.12.2015 um 14.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30857
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In diesem Zusammenhang ist vielleicht auch erwähnenswert, daß die Deutsche Bank zu mehr als 5% den katarischen Sponsoren des Bürgerkriegs in Syrien gehört.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 12.12.2015 um 16.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30858
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Der Webseite der Stadt Erlangen zufolge betrug 2014 der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung 15,1%, davon der größte Teil Europäer.
Damit ist allerdings noch nichts gesagt über Deutsche mit Migrationshintergrund.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2015 um 16.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30859
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Danke für die Korrektur! Ich weiß nicht mehr, wie ich zu meiner Zahl gekommen bin, erfunden habe ich sie nicht. Aber ich hätte natürlich selber nachgoogeln müssen.
Immerhin!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2015 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30861
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Mit "immerhin" meine ich auch den Vergleich mit Dresden. Solche schwarzrotgoldnen "Demonstrationen" haben wir hier jedenfalls noch nicht.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 12.12.2015 um 18.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30863
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Laut Statistischem Bundesamt betrug im Jahr 2011 in der "Industrieregion Mittelfranken" der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung rd. 25%. Da dieser Anteil in den Großstädten sicherlich höher liegt, ist die Zahl von etwa 30% für Erlangen durchaus plausibel.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2015 um 19.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30865
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Nochmals dankeschön, ja, das wird es gewesen sein.
Ich bin ja, wie bekannt, kein naiver Befürworter von "Refugees welcome" usw., aber ich versuche gerecht zu sein, und wenn ich vor einigen Monaten noch gemeint habe, man müsse mit jedem reden, so bin ich inzwischen davon abgekommen. Es gibt Grenzen vernünftiger Diskussion.
Hier in Erlangen gibt es nach Anschlägen wie in Paris jedesmal gut besuchte Demonstrationen gegen Fremdenfeindlichkeit, und obwohl ich mich normalerweise nicht an solchen Umzügen und Kundgebungen oder gar Menschenketten beteilige, finde ich sie tausendmal angenehmer als jenes Geschrei samt Fahnen. Um die wenigen Rechten legt sich regelmäßig ein Cordon sanitaire. Die meisten Erlanger lassen auf ihre Ausländer nichts kommen. (Im Dritten Reich war die Stadt braun bis auf die Knochen, besonders die Uni.)
Gerade in letzter Zeit hat sich, wenn man so sagen darf, die "Qualität" der Zuwanderer meinem Eindruck nach "verbessert". Bleibt nur die Sprachschranke, da müssen wir etwas tun.
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Kommentar von Vollgasfahrer, verfaßt am 12.12.2015 um 23.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#30867
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Demonstrationen gegen Fremdenfeindlichkeit gehören ja mittlerweile zum guten Ton bei Gewalttaten, nicht nur, wenn das Opfer irgendwie fremd ist (also Fremdenfeindlichkeit zur Tat geführt hat/haben könnte), sondern auch wenn beim Täter irgendein M-Hintergrund vorliegt (und das auf keinen Fall im Anschluß zu Fremdenfeindlichkeit beim "Volk" führen soll).
Mit dieser einseitigen Sichtweise vermeidet man praktischerweise die Frage, ob es unter Fremden sowas wie Deutschenfeindlichkeit gibt. Der Deutsche ist halt immer der Böse.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.12.2015 um 05.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#31092
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Die "Welt" greift den problematischen Bildungsvergleich noch einmal auf. Problematisch ist er auf deshalb, weil der Bildungsstand der Zuwanderer nicht gemessen worden ist. Wer zum Beispiel arabisch alphabetisiert worden ist und drei Sprachen spricht, die er hier nicht gebrauchen kann, muß ziemlich weit unten anfangen usw. - In einem Beitrag dazu steht immerhin etwas Richtiges:
"Insbesondere die Sprache sei ein Problem, aber auch der relativ geringe Lohn während der Ausbildung, heißt es bei der Kammer. Viele Lehrlinge verdienen deutlich weniger als den Mindestlohn, den sie als ungelernte Arbeiter bekommen können. Da sich viele Flüchtlinge verpflichtet fühlen, so schnell wie möglich Verwandte in der Heimat finanziell zu unterstützen oder Schulden abzubezahlen, die sie für die Flucht aufnehmen mussten, seien diese Jobs oft attraktiver als eine Ausbildung." (welt.de 30.12.15)
Der Druck aus der Heimat ist stark, andererseits hält diese starke Bindung gerade junge Menschen auch davon ab, Dummheiten zu machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.07.2016 um 10.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#32819
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Gestern ging durch die Medien, was nun amtlich ist: In Baden-Württemberg (IDS-Land!) sind die Rechtschreibleistungen der Achtkläßler sehr schlecht. Die Rechtschreibreform, die alles leichter machen sollte, wird nicht mehr erwähnt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.08.2016 um 06.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#33092
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Ist die „Lesekompetenz“ der Schüler etwas, was sich innerhalb einiger Jahre meßbar verändern kann? Vermutlich sind solche Veränderungen Artefakte der Methode, teilweise auch auf Veränderungen in der Zusammensetzung der Population zurückzuführen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2016 um 15.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#33964
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Dasselbe gilt nun für die Leistungen der Grundschüler in Mathematik und Naturwissenschaften. Liest man weiter, stellt sich heraus, daß die Verschlechterung (hauptsächlich oder ganz?) auf die ausländischen Schüler zurückgeht, deren Anteil weiter zugenommen hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2016 um 18.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#33965
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"Schüler mit mehr als 100 Büchern daheim haben gut ein Lernjahr Leistungsvorsprung. In den meisten EU-Ländern sind die Nachteile von Schülern aus bildungsfernen Elternhäusern geringer. Das Fazit ist kein Ruhmesblatt: In Deutschland habe sich das Ausmaß sozial bedingter Leistungsdisparitäten seit TIMSS 2007 nicht signifikant verändert, heißt es in der Studie." (BILD 30.11.16)
Über diese Banalität braucht man nicht zu diskutieren, ich erwähne es nur wegen des schillernden Begriffs "sozial". Während "sozial schwach" einfach "arm" bedeutet, geht es nun um Bildung, also wieder mehr im ursprünglichen umfassenden Sinn von "gesellschaftlich". Freilich haben die Philosophen seit Platon immer schon gewußt, daß man die Kinder möglichst früh, am besten gleich nach der Geburt, ihren Eltern wegnehmen und in staatlichen Heimen kollektiv aufziehen muß, um solche unerwünschten Ungleichheiten zu verhindern. Freilich kann es sein, daß auch dort nur ein einziges Buch vorhanden ist, noch dazu in kaum verstandenem klassischen Arabisch. Aber wenigstens die Ungleichheit ist besiegt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2016 um 06.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#34035
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Jetzt kann man wieder – mit wenigen Ausnahmen – die PISA-Gläubigkeit der Journalisten besichtigen. Andreas Schleicher hat einen Einfluß, der durch kein Amt gerechtfertigt ist. Ähnlich haben vor Jahrzehnten Georg Picht und der "Bildungs-Becker" die deutsche Bildungspolitik beherrscht. Die Feministinnen haben mit einer ähnlichen Taktik das Gender mainstreaming eingefädelt. Und bei der Rechtschreibreform hat eine Handvoll Narren (Augst, Mentrup) den Kultusministern etwas untergejubelt, dem sie nichts entgegenzusetzen hatten, auch wegen der föderalistischen Zerrissenheit.
Es muß also nicht einmal das große Geld sein, das die Politik bestimmt. Es genügt eine Ideologie samt Entschlossenheit einer winzigen Truppe, ja eines einzelnen, aber auch der Gedanken- und Willenlosigkeit der eigentlich Verantwortlichen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2017 um 14.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#34920
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Wen interessiert die Zufriedenheit 15jähriger im internationalen Vergleich? Natürlich Andreas Schleicher, der sie im Auftrag der OECD ermittelt hat.
Warum nehmen die Medien diesen Wichtigtuer immer noch ernst?
Treffend dazu:
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus, bezweifelte grundsätzlich den Wert der Untersuchung und forderte, sich daran künftig nicht mehr zu beteiligen. "Ich werde die Kultusministerkonferenz dazu auffordern, sich das Geld für solche Studien künftig zu sparen", sagte Kraus der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag laut einer Vorabmeldung.
Solche Studien gehörten ersatzlos gestrichen. Kraus sprach sich dafür aus, stattdessen die Unterrichtsforschung vor Ort zu unterstützen, um zu erfahren, welche Lernmethode die beste sei. Die OECD sei "eine Wirtschaftsorganisation und keine Erziehungsmacht". Das sei eine "fürchterliche Selbstdarstellerei, die Millionen kostet und pädagogisch nichts bringt".
Man kann wirklich von einem Mißbrauch der OECD zwecks Verfolgung persönlicher Interessen und Bereicherungsabsichten sprechen. Diesmal ist zu hoffen, daß Schleicher den Bogen überspannt hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.04.2017 um 04.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#34942
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„Im Gegensatz zu Organisationen der Vereinten Nationen (UN) wie UNESCO oder UNICEF, die ein klares und legitimes Mandat im Bildungsbereich haben, verfügt die OECD nicht über ein solches Mandat.“ (https://slawistik.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/inst_slawistik/Mitarbeiter_Lehrmaterialien/Fischer/Wie_lange_noch_PISA_01.pdf)
Siehe auch http://bildung-wissen.eu/wp-content/uploads/2014/05/offener-brief-schleicher-autoriserte-fassung.pdf
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.10.2017 um 14.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#36558
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Kann es überhaupt sein, daß sich die Leistungen der Grundschüler binnen weniger Jahre mal verbessern, dann wieder verschlechtern (wie jetzt angeblich)? Ich vermute einen systematischen Meßfehler; sonst wäre der Befund auch nicht über mehrere oder gar alle Bundesländer verbreitet. Waren die Aufgaben die gleichen? Hat sich die Population verändert? Nach einer Zeitung ist der Migranteneffekt wirksam gewesen, nach einer anderen nicht.
Die Lehrer sind sicher großenteils dieselben, die Ausbildung der neuen dürfte sich nicht so schnell geändert haben.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 13.10.2017 um 18.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#36562
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Nach diesen Maßstäben sind alle Bürger, die weiter die alte Rechtschreibung benutzen, ungebildet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.10.2017 um 04.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#36565
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Zu den Testfragen für Viertkläßler gehört auch:
"Warum verlässt eine Seehundmutter ihr Jungtier?"
Vielleicht können die Kinder in Hamburg sämtliche Gründe aufzählen, weil es dort zum Lehrplan gehört, aber anderswo können es nicht einmal Erwachsene, auch wenn sie es sich aufgrund sentimentaler Fernsehsendungen einbilden mögen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 14.10.2017 um 11.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#36575
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Eine Erklärung bietet "Die Feuerzangenbowle": "Pfeiffer, Sie werden täglich dümmer."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2017 um 05.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#37047
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In den "schlechten" Bundesländern sollen sich die Fähigkeiten der Grundschüler in den letzten Jahren stark verbessert haben. Das möchte man gern glauben.
Das Haar in der Suppe: In Bayern gab es kaum eine Steigerung, die bayerischen Schüler liegen weiterhin an der Spitze. Das könnte mit dem sinkenden Grenznutzen zusammenhängen. Einfacher gesagt: Wenn man schon ziemlich gut ist, fällt es schwerer, noch besser zu werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 13.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#37066
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PISA hat jetzt auch die "Sozialkompetenz" der Schüler gemessen. Das ist allerdings ein Begriff mit einem hochgradigen kulturellen "Bias". Auch "Teamarbeit".
Ob man auch mal die Kompetenzkompetenz mißt? Oder die Fähigkeit, PISA-Studien durchzuführen? Es gibt immer was zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.12.2017 um 07.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#37391
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Wenn es der Zufall will, können zwei unfähige Lehrer die Schülerleistungen an einer bestimmten Schule mal deutlich nach unten ziehen. Aber daß die Durchschnittswerte der Schüler eines ganzen Staates im Rhythmus von zwei oder drei Jahren nach oben oder nach unten gehen, ist statistisch nahezu unmöglich. Dazu ist das Schulwesen (glücklicherweise) viel zu träge. Solche Meßergebnisse müssen also ein Artefakt der Methode sein. Das hindert aber Funktionäre und Politiker nicht, praktische Forderungen daraus abzuleiten. Und aus dieser Hirnlosigkeit läßt sich in der Tat folgern, daß es einen Bildungsrückstand zu beheben gilt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2018 um 07.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#37572
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Leipziger Internetzeitung (Michael Freitag):
Ein Fehldenken, welches wohl schon immer bei einer kleinbürgerlichen CSU beginnt, die seit Jahren den innerdeutschen Länderfinanzausgleich bekämpft, während Bayern über Jahrzehnte Atom- und Automobilsubventionen vom Bund kassierte, häufig so auch die besten Hochschul-Absolventen aus der ganzen Bundesrepublik anzog und sich somit auch an Bildungsinvestitionen anderer Bundesländer bereicherte.
Von europäischen Agrarsubventionen und die Verheerungen im Umweltschutz ganz zu schweigen. Nun glaubt man offenbar noch immer, eben diesen Kurs auch europaweit fortsetzen zu können – das Summary zu dieser Haltung lautet „qualifizierte Zuwanderung“, also gut ausgebildete Griechen, Spanier und Portugiesen, während man nicht bereit ist, die Universitäten in diesen Länder mitzufinanzieren.
Usw.
Aber es gehört doch auch Grips dazu, so mit dem Hirnsauger zuerst durch Deutschland und dann durch ganz Europa zu pirschen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.01.2018 um 11.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#37659
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Andreas Schleicher (PISA-OECD-Vodafone) macht jetzt auch in "Resilienz". Könnte "Kompetenz" verdrängen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.02.2018 um 14.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#37799
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Laut Tagesspiegel wollte der Berliner Senat die desaströsen Ergebnisse eines Rechtschreibtests (3. Klasse) geheim halten. Das erinnert mich an meine Referendarszeit in Berlin. Damals sollte ein Bericht über die schlechten Ergebnisse des Lateinunterrichts geheim bleiben. Ich bin auf Umwegen rangekommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.12.2018 um 06.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#40230
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Andreas Schleichers Lebenslauf bei Wikipedia beginnt so:
Schleichers Grundschullehrer stufte ihn 1974 als „ungeeignet fürs Gymnasium“ ein.
Das ist der Stil der Heldenlegende. Der Leser soll bei dieser an sich belanglosen Mitteilung denken: So ein Genie – und dann diese Verkennung seitens der bornierten Lehrer!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.12.2018 um 03.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#40282
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Die grundlegende Frage, wieso eine Wirtschaftsinstitution wie die OECD sich auf einmal dazu berufen fühlte, Bildungsreformen anzustoßen, und welche Interessenkonflikte dabei vielleicht eine Rolle spielen könnten, ist kaum diskutiert worden. Oder was eigentlich die demokratische Legitimation für ein solches Vorgehen sein könnte. Für die meisten ging es nur darum, auf welchem Platz das eigene Land steht, frei nach der Maxime: Ganz egal, was für ein Quatsch da gemessen wird, Hauptsache wir stehen gut da! (Stephan Schleim https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/trick-17-wie-die-oecd-mit-verfaelschenden-forschungsdaten-die-bildungspolitik-beeinflussen-will/)
Dort auch zu Schleicher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.01.2019 um 17.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#40449
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OECD-Experte über deutsches Schulsystem (SPIEGEL)
Warum nicht gleich „Andreas Schleicher“? Er ist es doch, seit vielen Jahren; aber den Deutschen wird suggeriert, daß hier die OECD über das deutsche Bildungssystem zu Gericht sitzt (was ihr nicht einmal zusteht), obwohl es doch immer nur die Privatmeinung des Herrn Schleicher ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.10.2019 um 04.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#42205
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Andreas Schleicher fordert nachgelagerte Studiengebühren. Das ist wieder seine Privatmeinung, aber als die eines „OECD-Bildungsdirektors“ usw. hat sie mehr Gewicht als die anderer Leute. In der „Wirtschaftswoche“ wird daraus eine „Forderung der OECD“.
Ohne die Willfährigkeit der Medien wäre es nie zu dieser Verzerrung gekommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.10.2019 um 18.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#42262
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Das Leistungsniveau der Neuntklässler in Mathematik und in den Naturwissenschaften Biologie, Physik und Chemie ist im Vergleich zum Jahr 2012 erheblich gesunken. (FAZ 18.10.19)
Kann das sein? Es sind doch im wesentlichen dieselben Lehrer usw.
Beim IQB-Ländervergleich wurden erstmals auch die Flüchtlingskinder erfasst. Außerdem wurden auch Förderschüler miteinbezogen.
Ach so!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2019 um 06.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#42493
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Anläßlich der neuen PISA-Studie erneuert Rainer Bölling seine Kritik in der FAZ. Vgl. auch https://bildung-wissen.eu/wp-content/uploads/2017/11/B%C3%B6lling_PISA-Kritik.pdf
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.12.2019 um 17.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#42599
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Mark Siemons zeigt in der FAS (15.12.19), daß die Ökonomisierung des Bildungsbegrifs („Output-Orientierung“ oder Andreas Schleichers Tonnenideologie) durch die OECD die Ergebnisse hervorgebracht hat, die PISA nun beklagt: Lesen nur zur Informationsaufnahme, also nur, wenn es sein muß.
Übrigens ist die jetzt ständig wiederholte Angabe, jeder fünfte Fünfzehnjährige sei Analphabet (mit einem sehr dehnbaren Begriff von analphabetisch), nicht neu:
„Mehrere Studien und Befragungen des Rats für deutsche Rechtschreibung haben ergeben, dass schätzungsweise jeder fünfte 15-Jährige in Deutschland Analphabet ist.“ (Werbung für Schaff-Ich-Kursmaterial Anfang Januar 2012)
Der Rat hat keine solchen Studien und Befragungen durchgeführt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.01.2020 um 18.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#42793
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Wer zur Bundespolizei will, darf künftig beim Deutschtest mehr Fehler machen. (...)
Bei den Sprachfertigkeiten von Bewerbern wurde außerdem die Fehlertoleranz im Diktat für das Auswahlverfahren mittlerer Dienst "geringfügig angehoben". Zum Beispiel wurde das Wort "Chrysantheme" herausgenommen, um einem größeren Bewerberkreis auch in den nachfolgenden Tests die weitere Teilnahme zu ermöglichen. (Tagesschau 20.1.2020)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.07.2020 um 04.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#43973
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Ein Großteil der Polizeiarbeit besteht aus Bürokratie, zum Beispiel dem Schreiben von Anzeigen. Deshalb werden von Bewerbern für den Polizeidienst gute Deutschkenntnisse erwartet – viele scheitern daran.
Viele Bewerber für den Polizeidienst scheitern im Bewerbungsverfahren, weil sie die Rechtschreibung zu schlecht beherrschen. Dies zeigen Recherchen der Deutschen Presse-Agentur in verschiedenen Bundesländern.
In Schleswig-Holstein etwa lag die Durchfallquote beim Diktat zuletzt im Schnitt bei gut 30 Prozent. Die sportlichen Anforderungen konnten nur sechs Prozent nicht erfüllen. Rund 20 Prozent der Abiturienten und 45 Prozent der Bewerber mit Mittlerer Reife scheiterten am Diktat. Und in Niedersachsen verhaut jeder zweite Teilnehmer den Eignungstest und scheidet deswegen aus dem Bewerbungsverfahren aus. (t-online 24.7.20)
Trotz oder wegen "erleichterter" Rechtschreibung?
(Nebenbei: Deutschkenntnisse sind anscheinend Rechtschreibkenntnisse, und statt "Bürokratie" sollte es "Büroarbeit" heißen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.10.2020 um 11.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#44497
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Oft wird die soziale Ungerechtigkeit im Bildungswesen beklagt, die Abhängigkeit vom Status der Eltern usw. Das ist alles recht abstrakt. Ich will es durch eine kleine Episode illustrieren. Als meine Eltern, ohne höhere Schulbildung und von zwei Weltkriegen gebeutelt, hörten, daß ich Griechisch studieren wollte, schenkten sie mir ein Taschenwörterbuch Deutsch-Neugriechisch. Ich tat so, als sei es für mich äußerst nützlich, aber noch heute kommen mir fast die Tränen. Wenn jemand aus einem bildungsfernen Milieu eine akademische Laufbahn einschlägt, geht es nicht nur und heute nicht in erster Linie ums Geld. Wir drei Söhne haben alle unser Studium irgendwie finanziert, das war nicht das Problem. Aber man entfremdet sich notwendigerweise; die Eltern spüren ihr Defizit, wobei sie aber zugleich auf ihre Lebenserfahrung stolz sind (mit Recht, s. o.); die Kinder müssen vermeiden, herablassend zu erscheinen. Eine gewisse Sprachlosigkeit ist die Folge. Die ebenfalls weltläufigeren Schwiegertöchter ändern daran auch nichts. Unsere Töchter schließlich kannten das akademische Leben von klein auf und wuchsen in einer büchergespickten und gesprächslastigen Umgebung auf; an der Schule erfuhren sie als Professorentöchter wohl auch den Pygmalioneffekt. Das sind ganz andere Voraussetzungen, nicht unbedingt in jeder Hinsicht leichter, aber doch in vieler.
In meiner Generation war das eine alltägliche Erfahrung, viele Ältere werden sich erinnern. Heute haben die meisten Eltern eine höhere Bildung, und es studieren nicht mehr nur 6 Prozent der Kinder wie damals.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 15.10.2020 um 13.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#44502
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Kinder aus gesprächslastiger Umgebung dürften in der Kompetenz- und Schwadronierschule besonders im Vorteil sein. Ich erinnere mich (hoffentlich richtig), daß Sie einmal eine israelische Studie erwähnt haben, der zufolge Kinder aus bildungsfernem Haus mit traditionellem Lernunterricht besser zurechtkommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.10.2020 um 13.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#44547
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PISA fragt nun auch die "globale Kompetenz" ab. Wer den nochmals gesteigerten Unsinn besichtigen möchte, wird hier bedient:
https://www.spiegel.de/panorama/bildung/pisa-studie-zu-globaler-kompetenz-wie-gut-sind-deutschlands-schueler-als-weltbuerger-a-643f23a6-0260-4320-bd97-d31fe03effd3
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.05.2021 um 06.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#45844
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Im Wirtschaftsteil der SZ wird "Zahlenfex" Schleicher vorgestellt, ganz unkritisch. Nur die Unionsparteien sollen ihm wegen seiner "politisch unvorteilhaften Kommentierungen" ans Leder gewollt haben. Bei Wikipedia erfährt man mehr, trotz der Legendenbildung.
Kernproblem ist, daß der Mann aufgrund seiner Stellung "die OECD" für Deutschland ist und mehr Beachtung genießt, als er verdient.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.10.2022 um 15.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#49784
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Ich habe mich mit der neuen Bildungsstudie nicht näher beschäftigt, frage mich aber wieder einmal, ob es statistisch plausibel ist, daß die Rechtschreib-, Lese- und Rechenleistung von Schülern innerhalb weniger Jahre signifikant schlechter werden kann. Ist der Anteil von Ausländerkindern herausgerechnet? Ist die Studie unabhängig begutachtet?
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 18.10.2022 um 11.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#49788
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Warum sollte man den wachsenden Anteil von Ausländerkindern herausrechnen? Oder andere Gründe der Misere wie die Coronamaßnahmen, den Lehrermangel oder die zunehmenden Ablenkungen?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.10.2022 um 16.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#49789
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Es kommt darauf an, was man mit der Bildungsstudie beweisen will. Soll sie gesunkene staatliche Leistungen oder sich verschlechternde Leistungen der nachrückenden Schülerjahrgänge belegen, muß man fairerweise den Anteil der Kinder von erst kürzlich Eingewanderten herausrechnen.
Geht es hingegen darum, das aktuelle Bildungsniveau der Schüler in Deutschland objektiv zu beurteilen, darf man Kinder von unbefristet hier lebenden Ausländern natürlich nicht außen vor lassen, und man muß es bei der Ursachenforschung mit benennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.10.2022 um 17.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#49790
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Dieser Anwort schließe ich mich an.
Laut Josef Kraus befindet sich das Leistungsniveau der Schüler seit zehn Jahren "im freien Fall". In den Archiven wird man finden, daß die Schülerleistungen frei fallen, seit es Schulen gibt, genau wie die Menschheit im allgemeinen und Deutschland im besonderen. (Und das Niveau der Untersuchungen, die es beweisen.)
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 19.10.2022 um 11.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#49793
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Wie gut oder schlecht die Studie auch sein mag – daß sie nur das alte Lied vom freien Fall singe, glaube ich nicht. Sie soll wohl schlicht zeigen, wo aktuell etwas im Argen liegt. Und vielleicht tritt dank ihrer an die Stelle der „Kompetenzorientierung“ wieder eine stärkere Ausrichtung auf die „Kernkompetenzen“.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.10.2022 um 12.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#49794
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Nicht die Studie, sondern alte Herren wie Kraus.
Übrigens ändern sich die Lehrer und ihr Unterricht erfahrungsgemäß nicht so schnell, auf keinen Fall von einem Jahr aufs nächste. Schule hat zum Glück etwas Träges, so daß auch die Einfälle der Ministerien nicht so schnell durchschlagen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2023 um 05.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#51070
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Wenn Schulleistungen sich von Jahr zu Jahr ändern, kann es an methodischen Fehlern liegen oder an wechselnden Anteilen von Ausländerkindern.
Zur Zeit ist wieder mal das Lesen dran. Da kann man die Folgen der Rechtschreibreform ausklammern, die ja nicht das Lesen, sondern das Schreiben erleichtern sollte.
Das Testwesen wird in jeder Hinsicht überschätzt, wahrscheinlich unter amerikanischem Einfluß. Psychologen brauchen Stellen.
Viele Ausbilder pfeifen auf Schulnoten, weil sie sehr bald beurteilen können, ob der Lehrling etwas taugt. Das ist wissenschaftlich unbefriedigend – um so schlimmer für die Wissenschaft!
Die alte Kunstkritikermaxime "Je preiser gekrönt, desto durcher gefallen!" könnte man auch hier anwenden.
Was sagen denn die vergleichenden Schulstudien über die Leistungsfähigkeit der jungen Leute in den einzelnen Volkswirtschaften?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2023 um 07.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#51073
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Da kommt schon die SZ, die den ganzen Unsinn kritiklos wiedergibt, samt Tabelle. Deutsche Viertkläßler lesen besser als französische, aber schlechter als bulgarische usw.
Neben den Tests für die Kinder selbst wurden auch Lehrer und Eltern "befragt", und daraus bastelt man dann diese Ranglisten. Titel: "Kinder lesen immer schlechter".
Besonders gefällt mir natürlich die Klage, die Texte, die in den Schulen gelesen werden, seien oft über 20 Jahre alt und "decken sich kaum mit den Vorlieben der Schülerinnen und Schüler". Die Rechtschreibreformer waren ja auch der Meinung, daß Kinder keine älteren Texte mehr zu lesen brauchten, die man daher ohne Bedenken ausmisten könne. Astrid Lindgren ist schon weg, jetzt kommt Harry Potter dran usw.
Daß die Schule nichts anderes bieten soll, als was die Kinder schon kennen, ist auch ein Irrtum der neueren Grundschulpädagogik.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.05.2023 um 08.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#51084
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Abgesehen von der zweifelhaften Qualität der Tests (wie wird z. B. die „Befragung“ von Eltern und Lehrern ausgewertet?) finde ich es bedenklich, über die Jahre hin immer die gleichen Kriterien anzuwenden, während die ganze Welt sich verändert. Das Ziel, die Defizite nachzuweisen, wird immer erreicht. Pädagogen sollten aber fragen, was die Kinder (allesamt Digital natives, mediengewohnt in einem Maße, wie wir es nie waren) können und was man daraus machen kann.
Technik, Wirtschaft und sogar der Staat drängen uns mehr und mehr in die digitale Welt, in der mehr gewischt und geklickt als geschrieben und gelesen wird. Hörbücher sind inzwischen so wichtig geworden, daß das Feuilleton ihnen eine eigene Besprechungsseite widmet. Dies alles muß im Zusammenhang gesehen werden.
Das andere Problem könnte auch deutlicher beim Namen genannt werden: Wie bringt man bildungsferne (vor allem zugewanderte) Eltern und ihre Kinder dazu, den Wert einer sehr langen Schulbildung (die auch mal modernisiert werden könnte...) einzusehen und danach zu leben?
Das ewige Lamento über „die Jugend von heute“ (angefangen mit dem alten Nestor in der Ilias, der immerhin noch ein konkretes Ziel verfolgte und kein bloßer Grantler war wie Josef Kraus und seinesgleichen) hat etwas Stumpfsinniges und Abstoßendes.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 19.05.2023 um 11.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#51085
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Das kann ich mir beim Thema "Jugend von heute" nicht verkneifen: https://virchblog.wordpress.com/2020/02/25/die-jugend-ach-du-lieber-leon/
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.11.2023 um 07.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52091
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Precht und Schleicher, beide fachfremd, wissen, wie gute Schule geht. Das glauben jedenfalls die deutschen Medien.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.12.2023 um 13.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52354
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"Deutschland stürzt ab!" Na ja, eigentlich geht es nur um den neuen PISA-Test. Die Leistungen sinken "seit 2015". War da nicht was? Im Kleingedruckten steht viel später, daß die Leistungen der Ausländerkinder miserabel sind; sie scheinen aber nicht aus dem Gesamtergebnis herausgerechnet worden zu sein. Auch wäre zu bedenken, daß Unterricht in den kraß gemischten Klassen besonders schwierig ist, worunter auch Schüler deutschen Geblüts leiden. Kurzum: Der Test zeigt allenfalls, was jeder erwarten konnte. Die Probleme sind aber anderweitig bekannt, und es hätte dieser fragwürdigen Tests nicht bedurft.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.12.2023 um 05.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52357
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Auch auf die Lehrer muß es ungemein motivierend wirken, wenn sie zusätzlich zur traditionellen Gehässigkeit der Medien, was die Schule betrifft, nun auch noch lesen, daß ihre zermürbende Arbeit keinen Erfolg hat: "Deutsche Schüler stürzen ab." Wie kann man solche Schlagzeilen produzieren?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.12.2023 um 05.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52358
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Es gibt Länder, in denen die Bürger die Schule viel mehr als hierzulande als ihre eigene Sache betrachten, das Schulgelände als Gemeinde-Kulturzentrum begreifen usw. und die Institution nicht als feindliche Macht sehen, der man glücklich entronnen ist. So etwas entwickelt sich allerdings in Jahrhunderten.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 06.12.2023 um 11.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52359
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Die Klagen über den immer schlimmer werdenden Lehrermangel treten gerade zurück hinter die Klagen über Klassen, in denen viele Kinder nicht einmal Deutsch sprechen. Zuvor war es das grausame Schulsystem, von dem jeder wußte, daß es für das Sinken des Bildungsniveaus und obendrein für soziale Ungerechtigkeit verantwortlich sei. Herrliche Zeiten für Schulschamanen und ihre Rezepte: Schreibenlernen nach Gehör, gemeinsamer Unterricht für Groß und Klein, Kompetenzorientierung (was immer das sein mochte), Abschaffung der Zensuren, Verbot von Diktaten, Versetzung ohne Lernfortschritt und so fort. Die alldem ausgelieferten Lehrer sind ebenso zu bedauern wie die Schüler, ich würde aber nicht so weit gehen, mit Rücksicht auf ihre Gefühle den Absturz zu verschweigen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.12.2023 um 14.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52360
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Die Liste der Rezepte könnte man noch weiter führen:
Überfüllung der Klassen mit Kindern nicht integrierter Ausländer; gemeinsamer Unterricht mit geistig Behinderten, die eigentlich Sonderunterricht benötigten ("Inklusion"); Unterrichtung unsinniger, ablenkender Inhalte (Genderei); sprach- und sinnwidrige Rechtschreibreform und damit vermittelte Unwichtigkeit der Rechtschreibung; Corona-Lockdowns (als ob das Virus auch Legasthenie und Dyskalkulie verursache); allgemein der gesellschaftliche Trend, Dinge nicht mehr beim Namen zu nennen. Man kennt die Ursachen genau, darf sie nur nicht mehr laut sagen. Eine schlechte Note wird als Beleidigung angesehen, gegen die man sich notfalls gerichtlich wehren muß, statt als Bewertung der Fähigkeiten. Wenn jemand Legastheniker ist, ja gut, dann hat er eben eine 4 in Deutsch, wieso muß er dann von der Benotung ausgenommen werden? So betrügen wir uns alle selbst. Es bringt doch letztlich nichts, dem Arbeitgeber bestimmte Unfähigkeiten zu verschweigen. Warum sind die Gymnasien voll von Schülern, die eigentlich auf Haupt- oder Realschule gehören? Wir sind keine Leistungsgesellschaft mehr.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.12.2023 um 15.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52361
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Es gibt ja seit je Kritik an PISA (https://de.wikipedia.org/wiki/Kritik_an_den_PISA-Studien), aber sie verlangt eine gewisse Anstrengung und auch Vorkenntnisse und bleibt im Medienalltag leise. Dagegen ist die Freude an laut schreienden Schlagzeilen ungebrochen.
Immerhin steht auch in diesem Strang einiges an Bedenken (nachdem wir vor nur schwer aus den Startlöchern gekommen waren), was man jetzt wiederholen könnte.
Eine Leserschaft, der man täglich die neuesten Produkte der Pressestellen psychologischer Institute vorsetzen kann, findet auch am PISA-Alarm nichts auszusetzen. Nicht mal ignorieren wäre eigentlich am besten, aber das geht leider nicht. Hoffen wir, daß die Schule sich nicht verrückt machen läßt und die Lehrer sich das alles nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Sie wissen noch am besten, wo mehr getan werden muß, und man sollte auf sie hören.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2023 um 06.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52364
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Auch Skandinavien ist bei PISA zurückgefallen, einschl. Schweden, wo die Schulen während der Pandemie offen blieben, Island, Finnland. Das deutet doch darauf hin, daß der „PISA-Schock“ ein Artefakt der Methode ist. Mißt der Test das, was er messen soll? Und ist das, was er messen soll, das Richtige? Lesefähigkeit geht überall zurück, was sicher mit den Medien zu tun hat; die "soziale Herkunft" war immer schon ein Hauptfaktor. (Man stellt das meist etwas verschleiernd dar: Sind im Haushalt Bücher vorhanden? Warum das so ist, bleibt unerwähnt.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2023 um 14.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52366
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Die Schulbehörden können ihre eigenen Vorstellungen von Bildung noch so sorgfältig in Lehrpläne schreiben – der von außen herangetragene Test einiger Bildungsökonomen wird von einem Termin zum anderen immer stärker die Definitionsmacht an sich ziehen. Die Schulen werden so unterrichten, daß die Schüler bei PISA gut abschneiden, nicht so, wie es sich die Lehrplanentwickler gedacht hatten. Und selbst diese werden in den Sog der Testinstitute geraten: Schule hat dann die Aufgabe, Kinder auf den von fremder Hand okroyierten Test vorzubereiten. Wie unpädagogisch der Test ist, sieht man schon daran, daß er auf der ganze Welt der gleiche ist, obwohl die Bildungsziele der Schulen weltweit keineswegs die gleichen sind.
Wenn die Schule ihre Autonomie behalten oder wiedergewinnen soll, müßte sie solche Einmischung verhindern, d. h. PISA und ähnliche schulfremde Tests verbieten. (Einige Hauptverantwortliche waren bekanntlich nie Lehrer. Sie sagen den Lehrern bloß, wo es langgeht. Es ist kein wichtiger Einwand, aber ab und zu sollte man daran denken.)
Das alles wäre nicht so schlimm, wenn die PISA-Botschaften nicht weithin wie das heilige Evangelium entgegengenommen würden. Die Politiker schlagen sie sich gegenseitig um die Ohren, leiten Forderungen ab usw.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 09.12.2023 um 14.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52377
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Warum werden nur die Schüler getestet? Die Vermittlung von Mathe-Verständnis liegt auch an den Lehrern. Und die sollen aussortieren. Vom Fördern lebt die Nachhilfe-Industrie (wenn die Eltern sie sich leisten können). Gerade gute Mathematiker können sich nicht vorstellen, warum manche Schüler Mathe-Verständnisprobleme haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2023 um 14.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52378
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Schon nutzen einige Politiker die Gelegenheit, ihre Lieblingsidee auf PISA zu stützen, auch wenn sie gar nichts damit zu tun hat. Z.B. das Bildungswesen in die Zuständigkeit des Bundes zu überführen (was praktisch bedeutet, daß man die Länder gleich ganz auflösen könnte; zunächst aber die Aufhebung des verbliebenen Wettbewerbs). Den Lehrermangel und das Problem mit den Ausländerkindern behebt man so natürlich auch nicht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.12.2023 um 12.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52395
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Wo hakt es im Mathe-Unterricht? (MM, 12.12.23, S. 28):
45 Minuten Frontalunterricht seien veraltet. Gerade bei Mathematik komme es darauf an, die Materie zu verstehen. Das gelingt nach Fabricius’ Überzeugung eher, wenn Schülerinnen und Schüler sich selbst engagieren und projektbezogen mathematische Probleme lösen. Er verweist in dem Zusammenhang auf die Internetseite matheforscher.de.
Deutschlands oberster Schülersprecher fordert von Politik und Schulen mehr Mut zu Innovationen und zum Ausprobieren. An Modellschulen könnten neue Unterrichtsmethoden getestet werden, schlägt er vor.
Diese Ausprobieritis ist doch das eigentliche Problem! Und das Schlechtreden einer bewährten Unterrichtsform mit militärischen Ausdrücken wie "Frontalunterricht".
Der sei veraltet. Stimmt das denn? Hat mal jemand in verschiedenen Schulklassen "Frontalunterricht" und andere, angeblich moderne Methoden getestet und die Ergebnisse verglichen? Ansatzweise gibt es den Vergleich ja in PISA. Mit welcher Art Unterricht erreichen denn Korea und Finnland ihre gute Plazierung?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.12.2023 um 04.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52399
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Inzwischen hat sich herausgestellt, daß die deutsche Version des PISA-Test voller Rechtschreibfehler und anderer Schnitzer ist.
(Das ist aber egal, da es nur auf die gewünschten Ergebnisse ankommt, mit denen man dann seine bildungspolitischen Absichten begründen kann.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.12.2023 um 18.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52486
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Josef Kraus macht sich über Andreas Schleicher (PISA) lustig, weil dieser „seine“ Aufgaben für 15jährige auch nicht immer lösen kann. Ich habe Schleicher (samt PISA) ja auch immer sehr kritisch gesehen, aber hier geht es um etwas anderes.
Zunächst einmal bin ich ziemlich sicher, daß Kraus selbst auch nicht weiß, was die Endziffer von 7 hoch 190 ist. Fast kein Erwachsener mit oder ohne Abitur kann das auf Anhieb sagen, und Kraus wahrscheinlich auch nach einer Viertelstunde nicht. (Natürlich geht es nicht darum, astronomische Potenzen tatsächlich auszurechnen, sondern eher um einen Trick, für den das kleine Einmaleins genügt, aber darauf muß man erst mal kommen, und das ist Mathematik bzw. Logik.)
Zweitens muß ein Bildungsökonom die Testaufgaben weder selbst stellen noch selbst lösen können. Das machen die Experten im Prüfungsfach. Man nimmt ja auch nicht an, daß die Herren Jauch usw. die Antworten auf ihre Quizfragen kennen.
Damit ist aber eine ernsthafte Frage nach der Bestimmung von Allgemeinbildung und Studierfähigkeit verbunden: Soll das Gymnasium etwas vermitteln, was beim Abitur abgeprüft, dann aber von fast niemandem mehr gebraucht wird? Oder soll der künftige Naturwissenschaftler dies, der künftige Philologe jenes gebrauchen können und den Rest vergessen? Und alle zusammen Englisch? Oder haben diejenigen recht, die witzigerweise sagen, Bildung sei das, was übrig bleibe, wenn allle Einzelheiten vergessen sind? Lernt man am Gymnasium das Denken und Argumentieren? Usw. Das ist wirklich nicht leicht zu sagen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 28.12.2023 um 21.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52487
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Im Gymnasium lernt man Latein und Griechisch, damit man Lehrer für Latein und Griechisch werden kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.02.2024 um 08.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52781
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Die geplante Lehrplanrevision für die bayerischen Grundschulen wird ausdrücklich mit den PISA-Ergebnissen begründet. Es ist erstaunlich, wie sehr die OECD und damit die Vorstellungen des Bildungsökonomen Andreas Schleicher die Bildungspolitik bestimmen. Es wird nicht einmal erwogen, eigene pädagogische Vorstellungen zu entwickeln. Gelehrt wird, was sich testen läßt, in diesem Fall Lesefähigkeit und Rechnen. Die Abstimmung des Unterrichts auf die Tests ist seit Jahren im Gange.
Religionsunterricht sollte nach den Vorstellungen der Ministerin gekürzt werden (Bayern hat mehr davon als andere Bundesländer). Aber hier steht die enge Verbindung zur Kirche auf dem Spiel, darum hat der Ministerpräsident (man erinnert sich an seinen „Kreuz-Zug“) das von vornherein ausgeschlossen. Gegen Englisch in der Grundschule wird vorgebracht, es fehle ein Effizienznachweis. Für den Religionsunterricht wird keiner gefordert. Überhaupt ist noch nie untersucht worden, ob die Schulen „Ehrfurcht vor Gott“ vermitteln, wie die bayerische Verfassung es verlangt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2024 um 07.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52863
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Unter dem (eingebildeten) Druck von PISA kürzt die bayerische Staatsregierung bei Kunst- und Musikunterricht sowie Englisch, denn das sind keine PISA-relevanten Fächer; Religion auch nicht, aber da leisten die Kirchen Widerstand (nicht zu ihrem Vorteil, wenn ich es richtig einschätze). Die offizielle Berufung auf PISA zeigt, daß die Bildungspolitik kein eigenes Konzept mehr zustande bringt, sondern sich dem Druck einer fremden, nicht weiter qualifizierten Instanz unterwirft – bloß weil sie da ist.
Ich muß allerdings sagen, daß mir aus der langen Schulzeit unserer Töchter an bayerischen Schulen keine Erinnerung an ihren Kunst- und Musikunterricht geblieben ist. (Reli auch nicht, aber das ist ein besonderer Fall.) Den Klavierunterricht haben wir selbst organisiert. Von Musik- oder Kunstgeschichte haben sie nie etwas erzählt. Null Musiklehre. Ich würde sagen: Sie haben in der Schule rein gar nichts gelernt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.02.2024 um 19.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52882
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Ein Kommentar der SZ kritisiert zwar mit Recht die Änderung der bayerischen Lehrpläne unter dem PISA-Diktat, aber dann sagt die Verfasserin: „Wer Lieder lernt, lernt auch Texte, versteht etwa, wie sich Silben trennen lassen.“
Schon wieder Pisa: Rechtschreibung wird eben getestet, folglich muß auch Musik sich als Dienst an der Rechtschreibung rechtfertigen.
Und noch einmal: Was sagen denn die Pädagogen (darunter Dutzende von Professoren) dazu, daß die Regierung sie gar nicht erst fragt, sondern sich Hals über Kopf den Vorstellungen der OECD-Bildungsökonomen unterwirft?
(Ich gehe nicht darauf ein, daß der postulierte Zusammenhang wahrscheinlich nicht existiert und es ein irrer Umweg wäre, Silbentrennung über Lieder zu lernen. Man lernt ja auch nicht erst Latein, um in Mathe besser zu werden.
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 01.03.2024 um 00.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#52885
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Im Management, egal ob in der freien Wirtschaft oder in Verwaltung bzw. Politik, gilt seit langem der Grundsatz: "Nur was gemessen wird, wird gemanagt". Dabei ist es weitgehend wurscht, wer was und wie mißt. In Unternehmen, vor allem großen, ist es auf diese Weise möglich, innerhalb des Meßbaren realistische Zielvorgaben zu machen, obwohl diese nichts mit dem Unternehmenserfolg an sich zu tun haben müssen, zumal man sich meist auf externe Expertise (Unternehmensberatungen) berufen kann. Der Vorteil für die Manager ist, daß sie so verläßlich ihre Boni erhalten, ohne Risiken einzugehen. In Verwaltung und Politik gibt es zwar keine Boni, aber hohe Beamte und Politiker können darauf verweisen, daß sie die angestrebten Ziele erreicht haben. Dies hilft dann bei der Beförderung bzw. Wiederwahl. In der deutschen Bildungspolitik dienen die OECD und die Bertelsmann-Stiftung und noch eine Handvoll andere als angeblich neutrale Experten, deren Urteil man sich nur zu gern unterwirft, anstatt die Erfahrung der Lehrkräfte vor Ort zu nutzen, denn letztere sind ja als Beamte nur Befehlsempfänger.
Der krasseste Fall im Wirtschaftsleben ist wohl Stephen Elop, der 2010 an die Spitze von Nokia berufen wurde. Dieser hatte sich in seinen Vertrag eine Klausel hineinschreiben lassen, die ihm für den Fall, daß der Aktienkurs von Nokia unter einen bestimmten Wert fiele und die Telefonsparte an Microsoft verkauft würde, einen Bonus von 25 Millionen USD zusicherte. Die Folge war der wohl spektakulärste Absturz eines Weltmarktführers in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte (nicht einmal zwei Jahre). Elop hatte dem Unternehmen, wo immer er konnte, geschadet, aber alle vertraglich vereinbarten und meßbaren Vorgaben eingehalten und am Ende sogar noch mehr als 25 Millionen Dollar kassiert.
In bezug auf das Bildungswesen könnte es aber noch viel schlimmer sein als mit der OECD & Co., wenn man die Verantwortung alleine der Kultusbürokratie übertrüge, denn ich erinnere mich an einen vor wenigen Jahren in der FAZ erschienenen Artikel eines Professors für Didaktik der Biologie, in dem dieser auf Grund seiner Erfahrungen schrieb, die Kultusministerien gäben grundsätzlich keine Studie in Auftrag, deren Ergebnis sie nicht von vornherein festlegen könnten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.05.2024 um 16.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=931#53185
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Die Kopflosigkeit der bayerischen Bildungspolitik wird in einem Bericht der SZ über eine Carl-Orff-Grundschule nebenbei entlarvt: Söder hat noch am selben Tag, als ihm die PISA-Ergebnisse bekannt wurden, seine Änderung der Lehrpläne beschlossen, also die gesamte Schulpädagogik links liegen gelassen. (Deren Abdankung ist ein Schaupiel eigener Art.) Gegen Ende des ganzseitigen Artikels wird das eigentliche Problem benannt: die Ausländerkinder. Statt sich um diese zu kümmern (was Geld kosten würde), streicht Bayern die musischen Fächer zusammen, aber natürlich nicht das Fach Religion („Ehrfurcht vor Gott“ laut bayerischer Verfassung, „Werteerziehung“ im Politikerjargon). Es ist nicht nötig, auf die Sache weiter einzugehen.
Die Verlogenheit dieser Politik wird besonders deutlich, wenn man die wohlfeilen Festreden über die Musik und die Ehrungen der Musiker danebenhält, z. B. der großen Münchner Geigerin und Musikpädagogin Julia Fischer (die sich zusammen mit anderen in einem offenen Brief an Söder entsprechend geäußert hat).
Augenwischerei ist es auch, wenn darauf hingewiesen wird, daß es den Schulen freistehe, gewisse Spielräume zu nutzen: Wenn der Erfolg einer Schule mit dem PISA-Test gemessen wird, dann dürfte klar sein, wie die Schulleitung sich entscheidet. Man will doch im Vergleich mit Singapur nicht schlechter aussehen.
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