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11.02.2007
Unziemliche Werbung
„Endlich Sicherheit!“
Mit diesem Wahrig-Spruch, der eigentlich ins Repertoire der Wörterbuchverlage gehört, wirbt der Narr-Verlag für die amtliche Ausgabe des revidierten Regelwerks.
Für mein Gefühl gehört es sich nicht, daß ein wissenschaftlicher Verlag solche Sprüche klopft, die doch nur auf Reformpropaganda hinauslaufen und außerdem die Lüge der Reformvermarkter weitertragen, nun sei die Revision abgeschlossen. Nicht einmal der Rechtschreibrat selbst hat, soweit ich mich erinnere, die Endgültigkeit der jetzigen Fassung ausdrücklich behauptet.
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Kommentar von B. Eversberg, verfaßt am 11.02.2007 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=792#7702
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Verlagswerbung ist immer öfter ein Ärgernis wegen der groben und immer seltener irgendwie verblümten Übertreibungen. Gegen einen noch bekannteren Verlag habe ich deshalb eine umfänglich belegte und begründete Beschwerde bei der Wettbewerbszentrale eingereicht. Man teilte mit, die Sache untersuchen zu wollen. Verstöße im Lebens- oder Arzneimittelbereich werden mit ganz anderer Elle gemessen, aber auch Bücher werden ja nun längst wie Konsumgüter gehandelt. Und warum soll man ausgerechnet bei Büchern über Unehrlichkeit und unverschämte Lügen großzügig hinwegsehen? Es wird Zeit für eine Wende.
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Kommentar von K.Bochem, verfaßt am 15.02.2007 um 00.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=792#7725
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Bei solchen Beispielen muß man sich immer fragen, wem nutzt eigentlich so ein Schwachsinn? Gibt es irgend jemanden, der solche Möglichkeiten in genau der verkehrten Weise nutzt?
Wie recht Sie haben! Zu bedauern sind die Lehrer, die als Beamte dazu verdonnert werden, Widersinniges zu vermitteln, und die Schüler, die sich entgegen besserer Einsicht um der Zensuren willen Widersinniges antrainieren müssen. Beide sind von der opportunistischen Politik und den umsatzgeilen Mammutverlagen feige im Stich gelassen. Da sag mir einer, unsere Republik sei ein für allemal gefeit gegen Radikalismus und Diktatur! Um aber auf Ihre Frage einzugehen: Selbstverständlich gibt es welche, die solche Möglichkeiten widersinnig nutzen, wir hatten hier schon einige Beispiele. Fast alle Zeitungen strotzen täglich von diesem Widersinn – und die neuen Wörterbücher bald auf jeder Seite.
(Red.: Der Bezug gilt dem folgenden, versehentlich gelöschten Kommentar.)
Beitrag von stefan strasser, 14.02.2007, 22:11 Uhr:
Sehr richtig, endlich Sicherheit
Seitdem in unseren Schulen unwidersprochen gelehrt wird, daß
"Die Strategie, die er ausführte, war wohl überlegt"
bedeuten kann, sie war möglicherweise überlegt, aber auch bedeuten kann, sie war gut überlegt, und seitdem genauso gelehrt wird, daß
"Die Strategie, die er ausführte, war wohlüberlegt"
ebenfalls bedeuten kann, sie war möglicherweise überlegt, aber auch bedeuten kann, sie war gut überlegt, seitdem haben wir endlich Sicherheit, daß die Sprache durch das Herumfuhrwerken an ihr gewiß nicht unbeschädigt blieb.
Bei solchen Beispielen muß man sich immer fragen, wem nutzt eigentlich so ein Schwachsinn? Gibt es irgend jemanden, der solche Möglichkeiten in genau der verkehrten Weise nutzt?
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Kommentar von Und noch eins drauf:, verfaßt am 15.02.2007 um 05.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=792#7727
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http://www.soviseau.de/verben/
Und noch eins und noch eins und noch eins, diese Sprache muß doch einmal kaputtzukriegen sein!
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Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 04.03.2007 um 20.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=792#7893
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Gerade bin ich von der Bildungsmesse Didacta in Köln zurück. Unserem Stand gegenüber war der Duden Verlag mit protzigem Auftritt, in unserem Rücken wurden an einem kleineren Wahrig-Stand Info-Broschüren verteilt. Duden drängt mit Wucht und der Macht des bekannten Namens in den Lernhilfenmarkt und nimmt altgedienten Unternehmen Anteile weg - auch wir Kleinen spüren das. Gerade die Kleinen haben den Lernhilfenmarkt aufgebaut und marktgängig gemacht. Jetzt kommen die Großen und ernten auf dem vorbereiteten Acker Früchte. Duden propagiert ein "Durchstarten mit der neuen Rechtschreibung". In großen Lettern, mit schönen Kinderfotos. Welcher Mensch kann da schon widerstehen? Erst hacken sie dem Patienten ein Bein ab, dann verkaufen sie ihm die Prothese, damit er weiterhumpeln kann.
Aber so ist das eben.
Und es wird trotzdem nicht funktionieren.
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Kommentar von S.L., verfaßt am 05.03.2007 um 13.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=792#7895
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Ich habe am Freitag die Didacta besucht - und nach einer Stunde wieder verlassen! Die Didacta war insgesamt eine niveaulose und einfach widerliche Veranstaltung. Mit Bildung hatte das, was ich gesehen habe, jedenfalls nichts zu tun. Wohl eher mit Kommerz und Selbstverarschung!!! Viele Besucher sind auf die Strategie der Schulbuchunternehmer reingefallen und haben gekauft, gekauft, gekauft, denn nur wer viel Material kauft, kann ein guter Lehrer sein. Das reden die Verlage den Lehrern doch seit Jahrzehnten (wenn auch unterschwellig) ein. Ganz widerlich fand ich auch, daß es keinen Nichtraucherschutz gab. Viele Schulen sind inzwischen rauchfrei, nur auf der "Bildungsmesse" wurde überall kräftig gequalmt.
Die Didacta sollte ersatzlos abgeschafft werden, und 98 Prozent aller Schulbuchverlage ebenfalls!!!
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Kommentar von R. M., verfaßt am 05.03.2007 um 15.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=792#7896
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Die letztgenannte Forderung stieße bei Cornelsen sicher auf Zustimmung.
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Kommentar von Karsten Bolz, verfaßt am 05.03.2007 um 17.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=792#7897
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Duden propagiert ein "Durchstarten mit der neuen Rechtschreibung". In großen Lettern, mit schönen Kinderfotos. (Karin Pfeiffer-Stolz)
Daß durch Plakate auf der Didacta - eine Messe, deren Existenz selbst dem gebildeten deutschen Bürger größtenteils wurscht, wenn nicht gar unbekannt ist - die "neue" Rechtschreibung an Hoffähigkeit gewinnt, bezweifle ich allerdings sehr. In Zeiten der amtlich dekretierten Verwirrung haben es die Wörterbuchverlage nicht gerade leicht und setzen auf Kinderfotos und Quizsendungen in RTL.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.03.2007 um 00.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=792#7898
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Ja, der Duden läßt wirklich keine Werbung für sich aus. Aus einer Meldung des Mannheimer Morgen vom 3.3.2007:
"Die Stadt Mannheim soll 'Hauptstadt der deutschen Sprache' werden. Eine entsprechende Initiative werden das Institut für deutsche Sprache, die Duden-Redaktion und das Bibliografische Institut, das Goethe-Institut Mannheim-Heidelberg und die Stadt Mannheim am Mittwoch, 7. März, in Mannheim vorstellen. Das Projekt wird von der Heinrich-Vetter-Stiftung unterstützt."
Da bietet sich also tatsächlich schon wieder der Bock als Gärtner an und möchte sich im Glanze einer "Sprachhauptstadt" präsentieren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2007 um 06.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=792#7899
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Heute steht in den Zeitungen, daß das Goethe-Institut den Konrad-Duden-Sonderpreis bekommt. Hunderte von Duden-Wörterbüchern gehören dazu. Diese Belohnung hat sich das Goethe-Institut redlich verdient, denn es betreibt von Anfang an heftige Reform-Propaganda, vor allem durch die Praxis der frühzeitigen Festlegung auf Reformschreibungen. Zigtausende von Duden-Bänden sind allein aufgrund dieser Werbung verkauft worden.
Welches Kauderwelsch das Goethe-Institut selbst verzapft, ist schon gezeigt worden. Aber darauf kommt es nicht an, es geht beim Stichwort "Duden" nur noch ums Geschäft.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.03.2009 um 21.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=792#14199
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"Willkommen zu NEUE-RECHTSCHREIBUNG.ORG, den Infoseiten über die neue deutsche Rechtschreibung, die seit dem 01.08.2006 für alle verbindlich gilt."
Das Übliche, aber Erfolg haben diese Leute trotzdem nicht gehabt, auch nicht mit ihrem Lernprogramm, für das sich die Professoren Wolf Thümmel und Danièle Clément auf ihre alten Tage als Kommentatoren hergegeben haben.
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