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06.01.2007
Neue Unruhe
Zweimal dreitausend Empfehlungen – was bedeutet das?
Zehetmair und die Seinen glaubten sich nach dem Einknicken der FAZ befriedigt zurücklehnen zu können.
Den Widerstand der FAZ zu brechen war nachweislich ein besonderer Herzenswunsch des ehemaligen Kultusministers, dessen Schuld um so unübersehbarer blieb, solange noch die Fahne der unverschandelten Rechtschreibung hochgehalten wurde.
Nun haben sich aber die Reformer selbst einen mächtigen Block in den Weg gelegt. Statt eines wenn auch kirchhofsmäßigen Friedens auf den Trümmern der Reform haben wir nun zweimal 3.000 Empfehlungen, die sich hochgerechnet in ungefähr 1.000 widersprechen, zum Teil geradezu grundsätzlich und programmatisch. Es scheint mir nicht möglich, die Gegensätze in absehbarer Zeit etwa durch ein einheitliches Rechtschreibprogramm aufzufangen. Die beiden Hausorthographien werden ja wohl in Kürze auch als Korrekturprogramme vorliegen und damit auf Dauer gestellt sein. Hinzu kommt die Entschlossenheit der FAZ, einiges Verbindliche nicht mitzumachen. Auch weichen schon jetzt manche großen Zeitungen von dem ab, was den gemeinsamen Kern von Duden und Wahrig ausmacht, z. B. „Fantasie“ usw.
Die Folgen dieser Entwicklung, die Zehetmair wohl noch gar nicht begriffen hat, dürften denen einer vierten Rechtschreibreform innerhalb von zehn Jahren gleichkommen. Wie wird die Schule damit fertig werden? Sobald unsere Untersuchungen zu den neuen Wörterbüchern abgeschlossen sind, müssen wir diese Frage den Kultusministern vorlegen und darauf dringen, daß der Rechtschreibrat seine Arbeit wiederaufnimmt.
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 29.07.2008 um 16.44 Uhr
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Ebensowenig wie -ei in Türkei oder Walachei.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 29.07.2008 um 16.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#12762
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Folglich ist die oft zur Verächtlichmachung gebrauchte Endung "-stan" überhaupt keine Herabsetzung.
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Kommentar von MG, verfaßt am 29.07.2008 um 12.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#12757
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Warum sollte man im Wort "Afghanis-Tan" die Wurzel erkennen, wenn man es im Kons-, im Subs- und im Ins-Tanz auch nicht kann?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.07.2008 um 10.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#12756
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Eigentlich ist das DUW mehr der Sprachkultur verpflichtet als der Rechtschreibduden (z. B. in den Ausspracheangaben), aber bei der Silbentrennung ist es manchmal umgekehrt, so gerade bei den vielen Ländernamen auf -stan:
Af|gha|ni|s|tan (Staat in Vorderasien) (Duden)
Af|gha|nis|tan; -s: Staat in Vorderasien. (DUW)
Das gute alte -stan ("Land", eigentlich "Aufenthaltsort", zur selben Wurzel wie unser "stehen") möchte man doch wiedererkennen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 14.01.2007 um 19.21 Uhr
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Vielen Dank an Christoph Schatte für die Erläuterungen zu Transkription und Transliteration. Ich hätte vorher nochmal bei Peter Rehder, Einführung in die slavischen Sprachen, Vorwort, nachlesen sollen, wo das ebenfalls sehr gründlich erklärt wird.
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Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 14.01.2007 um 16.58 Uhr
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Transkription der Kyrilliza
Wie Reinhard Markner scheint auch mir, daß die Schreibung des Neunamens von Kirgisien nichts mit Transkription zu tun hat, denn sie ist der "-(is)istan"-Morphologie geschuldet. Das Deutsche hält sich in der Schreibung von Kyrill (und Metod) - anders als Germanist - an die Herkunftsschreibung und schreibt "kyrillisch", also nicht "kirillisch".
Es bleibt hier jedoch auch eine Verwechslung auszuräumen: Transkription erfolgt nach der Graphemik einer gegebenen nationalen Schreibkonvention, z.B. Eindeutschung. Sie kann also nicht international vereinbart sein und hat daher ihre Tücken. Bibliothekare wissen davon ein Lied zu singen.
- deutsch: Chruschtschow - polnisch: Chruszczow - tschechisch: Chruščov
- englisch: Whorf - russisch: Уорф (nicht: Bорф!).-
Phonetische Transkription hat nur recht spezielle Anwendungsbereiche und ist mit den allgemeinsprachlichen nationalen Transkriptionen (s. България: Bulgaria, Bolgaria, Balgaria) vergleichbar und kann diese nicht ersetzen.
Transliteration dagegen erfolgt nach der internationalen Übereinkunft, die Schriftzeichen der Originalnotation mit dem (reduzierten) Inventar und nach den vereinfachten Regeln der API / IPA wiederzugeben, woraus sich eine international verbindliche Schreibung von z.B. Chruschtschow ergibt, die hier zufällig (und sonst nicht selten) mit der tschechischen Transkription zusammenfällt. Im Computerzeitalter wäre sie technisch machbar, erfordert aber hohen Schreibaufwand.
Das Russische hat übrigens ein (normales) и, ein й (i korotkoje - kurzes "i") und ein ы (~uj), das Polnische das als weich geltende "i" und das als hart geltende "y" (ygrek - `griechisches y´), das oft für das russische ы steht, aber poln. trsk. Kirgistan, trlit. Kyrgystan. Das Russische hat also drei verschiedene Grapheme für zwei verschiedene Phoneme. Von einem harten und einem weichen I-Laut zu sprechen würde ein (gemeinsames) I-Phonem voraussetzen. Dies geht nicht, weil distinktive Lautpaare vorliegen. Die Scheidung von hart und weich ist allerdings in den slawischen Sprachen durchgängig im Bereich der Konsonanten gegeben, die entsprechende Folgevokale verlangen, und nicht umgekehrt (abgesehen von der regressiven Ausspracheerweichung in manchen von ihnen).
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Kommentar von R. M., verfaßt am 13.01.2007 um 14.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7251
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Richtig, aber der Unterschied zwischen Kirgistan und Kirgisistan resultiert eben gerade nicht aus der Anwendung verschiedener Transkriptions- bzw. Transliterationssysteme.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 13.01.2007 um 13.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7250
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Es ist zwischen Transkription und Eindeutschung zu unterscheiden. Die Transkription ist international vereinbart, zumindest in der Slawistik. Die serbische Kirillica, die auch in Bosnien geschrieben wird, hat den Buchstaben "b", der slawistisch in lateinisch "v" transkribiert wird, welches [w] gesprochen wird (im Altkirchenslawischen abgeleitet vom griechischen "β" (Beta), welches zur Zeit der Slawenapostel schon [w] gesprochen wurde). Die bosnische Latinica hat keinen Buchstaben "w", sondern schreibt "v" für den Laut [w]. Im früheren Serbokroatisch war es genauso. (Sein Schöpfer Vuk Karadzic wollte "ein Zeichen für einen Laut".) Außer dem Polnischen, das "v" nur in Fremdwörtern schreibt, haben die slawischen Sprachen mit Lateinschrift kein "w". (Im frühen Mittelalter schrieben die Tschechen nach dem polnischen Alphabet; man sagt, Jan Hus habe das heutige tschechische Alphabet mit den diakritischen Zeichen eingeführt.) Aber eingedeutscht werden diese "v" zu "w".
Laut der in Wikipedia abgebildeten kirgisischen Kirilliza ist das kirillische Zeichen "bI" in lateinisch "y" umzusetzen, das in der Slawistik das harte "i" ist (wie im Polnischen). Demzufolge wäre "Kyrgystan" richtig transkribiert. Aber in der kirillischen Latiniza schreiben sie sich selbst "Kirgistan", also mit weichem "i". Wie wir das eindeutschen, ist unsere Sache.
International kann man beobachten, daß der kirillische Buchstabe für den Laut [j] und die jotierten kirillischen Vokale nach der englischen Aussprache in Lateinschrift mit "y" geschrieben werden.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 13.01.2007 um 11.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7249
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Eine Frage der Transkription ist es, ob man Sarajewo oder Sarajevo schreibt. Eine Frage der Transkription wäre es, wenn man zwischen Kirgistan und Kyrgystan zu wählen hätte. Wäre es auch eine Frage der Transkription, wenn man statt Krk Krek schreiben würde?
In Fraktur kann man übrigens problemlos Kirgisſtan schreiben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.01.2007 um 06.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7247
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Leider hatte ich vergessen, daß Herr Metz den Fall auch schon in seiner verdienstvollen Liste angeführt hat.
Bei Wiki wird ausgeführt, daß der erste Bestandteil die Genitivendung tragen muß, damit nicht ein "Land der Kirgen" daraus wird. Das empfinden aber die Kirgisen selbst nicht so, sonst würden sie ihr Land nicht "Kyrgyzstan" nennen (das ist "kyrgyz + stan"). Ich kann kein Kirgisisch, aber es ähnelt ja dem Türkeitürkischen (die Turksprachen sind untereinander so ähnlich, daß man sich vom Bosporus bzw. Kreuzberg bis nach China halbwegs verständigen kann). Müßte nicht der Genitivendung des ersten Teils ein Possessivsuffix des zweiten entsprechen? Die Frage wäre also eher, ob man die Selbstbezeichnung haplologisch mit einfachem s oder mit epenthetischem i nachbildet. Insofern eine Frage der Transkription und damit doch eher orthographisch und nicht ganz mit "selbständig/selbstständig" vergleichbar. Aber vielleicht irre ich mich von Grund auf.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 12.01.2007 um 23.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7244
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Das denke ich auch, und deshalb verstehe ich nach wie vor (vgl. hier) nicht, warum das Stichwort „Kirgisistan“ in „Ein Wort – eine Schreibung“ mit einem „W“ markiert ist.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 12.01.2007 um 23.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7242
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Wenn man argumentiert, daß selbständig und selbstständig nicht als orthographische Varianten aufzufassen sind, muß das für Kirgistan und Kirgisistan erst recht gelten.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 12.01.2007 um 19.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7240
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Es wird Herrn Schatte interessieren, daß Inkrafttreten spätestens mit dem Regelwerk von 2004 (§ 43) rehabilitiert wurde und deshalb – vernünftigerweise – keineswegs mehr als In-Kraft-Treten daherkommen muß.
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Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 12.01.2007 um 19.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7239
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Es wird nicht nur Jean-Martin Wagner berühren, daß das neutrale Inkrafttreten heute ein In-Kraft-Treten sein muß. Erfreulich ist indes, daß die recht feminine Inkraftsetzung der Deformierung glücklich entging, sich ihr widersetzte oder einfach ungesehen entwich (entweichte?)
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 12.01.2007 um 18.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7237
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Sind Kirgistan und Kirgisistan orthographische Varianten?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.01.2007 um 17.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7234
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Wahrig "Ein Wort - eine Schreibung" führt nur Kirgisistan an, wahrscheinlich weil dies der im Berliner AA festgelegte Landesname ist. Duden verweist unter Kirgistan auf das Stichwort Kirgisistan, aber das fehlt. Mir kommt die kürzere Bezeichnung besser vor, auch wenn sie gegenüber der Eigenbezeichnung Kyrgyzstan etwas vereinfacht ist. Wikipedia handelt ausführlich darüber, plädiert aber eher für die amtliche Bezeichnung. Eine Kirgisin, die ich kannte, sprach dagegen immer von Kirgistan. Aber vielleicht kann uns Herr Achenbach weiterhelfen?
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Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 12.01.2007 um 17.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7232
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Schriftbild und Aussprache
Die Empfehlungen des Wahrig scheinen Klaus Achenbach wie auch mir "durchdachter und sinnvoller als die des Duden" zu sein.
Einerseits setzte und setzt man Bindestriche dort, wo die Zusammenschreibung das Lesen behindert. Das betrifft vor allem Verbindungen von (in ihrer Schreibung oft eigenartigen) deutschen Eigennamen mit einem Nomen und Verbindungen von drei- und mehrgliedrigen Syntagmen zu einem Wort, besonders solche mit nicht initialen Präpositionen.
"Andererseits setze man einen Bindestrich dort", so forderte seinerzeit Prof. Krech in Halle, wo in der Zusammensetzung von Wort zu Wort "ein Wechsel der Artikulationsweise und evtl. sogar -basis" notwendig wird. Der Bindestrich läßt den Leser das "Femdwort" schneller erkennen, was ihm erlaubt, sich artikulatorisch darauf einzustellen. Nachrichtensprecher wissen davon ein Lied zu singen.
Beides zusammen ergibt "Regeln" für einen durchdachten und sinnvollen Gebrauch des Bindestrichs in graphemisch unübersichtlichen Wortverbindungen, die gar nicht besonders lang sein müssen.
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Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 07.01.2007 um 20.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7185
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Wie verhält es sich mit der Bindestrichempfehlung konkret bei Inkrafttreten/In-Kraft-Treten?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2007 um 17.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7181
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Die Zahl der Empfehlungen ist eigentlich noch viel größer, denn der neue Wahrig gibt stillschweigend (also ohne Markierung mit dem "W" für Wahrigempfehlung) meist nur die Silbentrennungen an, die er für richtig hält, also Res-taurant, Pithe-kanthropus, Res-triktion usw. Ich habe nicht gezählt, aber diese Fälle dürften ebenfalls in die Tausende gehen.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 07.01.2007 um 16.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766#7180
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Bei den Angaben über "3.000 Empfehlungen" ist zu beachten, daß ein erheblicher Teil dieser Empfehlungen sich auf die triviale Frage der Bindestrichschreibung bezieht. Da der Bindestrich durch die Reform völlig freigeben und damit nur noch eine persönliche Stil- und Geschmacksfrage ist, sind diese Empfehlungen eigentlich überflüssig. Es macht sich aber für die Werbung natürlich gut, wenn man eine möglichst große Zahl von Empfehlungen vorweisen kann.
Interessant erscheint mir, daß der Duden dabei seine frühere restriktive Haltung zum Bindestrich (im Zweifel kein Bindestrich) beibehält. Dagegen neigt der Wahrig zu einem stärkeren Gebrauch des Bindestrichs, anscheinend vor allem bei Zusammensetzungen mit Eigennamen und Fremdwörtern. Die Empfehlungen des Wahrig erscheinen mir durchdachter und sinnvoller als die des Duden.
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