Kommentare zu »Einheitsorthographie« |
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 28.10.2006 um 07.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6561
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Ich betrachte mich als gemäßigt konservativ, aber auch als gemäßigt progressiv. Die Auswahl erfaßt meine Neigungen nicht. Es müssen noch mehr Optionen angeboten werden.
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Kommentar von Ballistol, verfaßt am 30.10.2006 um 08.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6578
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Irgendwo in Mannheim soll es "Hausorthographien von der Stange" geben, das wäre doch was, oder?
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Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 30.10.2006 um 20.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6595
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Oh, wie schade! Vor einigen Jahren war die Breite der Varianten, nach denen man seinen Text bei Canoo.net prüfen lassen konnte, wesentlich größer, denn es wurden noch mehrere Hausorthographien berücksichtigt:
Neu ohne Variantenwahl
Alt (FAZ)
Neu + NZZ
Neu + Presseagenturen
Neu + Die ZEIT
Neu + Süddeutsche Zeitung
Neu + Konservativ
Neu + Gemäßigt Konservativ
Neu + Gemäßigt Progressiv
Neu + Progressiv
Diese Liste findet man noch im Internet-Archiv: unter http://web.archive.org/web/*/http://services.canoo.com wähle man einen der beiden Einträge von 2001 aus und klicke dann auf „German Spelling Checker“ und dann „Go to the German Spelling Checker“. Voilà!
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Kommentar von rrbth, verfaßt am 30.10.2006 um 21.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6596
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Als ich Canoo.net zum erstenmal gesehen habe, hatte ich an eine Satire geglaubt und gar herzlich gelacht ...
... wo man eigentlich hätte weinen sollen.
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Kommentar von Meg Palffy, verfaßt am 02.11.2006 um 10.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6624
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Schon vor einigen Monaten habe ich mich über Canoo.net gewundert, als ich nämlich dort probeweise den Tolpatsch nachschlug und diesen Eintrag bekam:
"Tollpatsch / Tolpatsch: Nomen, maskulin, abgeleitet von toll"
Abgeleitet von... - Wie bitte??? Erfinden wir jetzt nach Lust und Laune rückwirkend neue Etymologien? Die tatsächliche historische Entstehung eines Wortes spielt keine Rolle mehr? "Macht doch nichts", meint der Volksmund, der es sich so zusammenreimt. Die tatsächliche Etymologie aus dem Ungarischen ist zu kompliziert, das versteht heute keiner mehr - deshalb lassen wir sie heimlich verschwinden?
Geschichtliche Fakten mutwillig unterschlagen und fälschen: das sollten mal Historiker wagen, der Skandal wäre perfekt. Aber mit der Sprachgeschichte darf man sowas machen?
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Kommentar von Ballistol, verfaßt am 03.11.2006 um 07.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6630
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Liebe Meg,
die Chance, jemanden wegen soetwas dranzukriegen, steigt ganz beträchtlich, wenn Sie demjenigen irgendein ungarnfeindliches Ressentiment oder gar Revanchismus oder – noch besser – Schwulenfeindlichkeit unterstellen können. Dann geht es in Deutschland immer ruckizucki.
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Kommentar von www.canoo.net, verfaßt am 21.11.2006 um 09.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6761
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Das Online-Wörterbuch Canoo.net jetzt aktuell nach der neuesten Rechtschreibung vom August 2006
Pressemitteilung von: Canoo Engineering AG
Veröffentlicht am 21.11.2006 um 08:11
(openPR) - Neue Wörterbuch-Daten veröffentlicht
Basel, 20. November 2006 – Canoo gibt heute bekannt, dass die Rechtschreibreform vom August 2006 in allen Online-Wörterbüchern und der Online-Grammatik von Canoo.net (www.canoo.net) vollständig umgesetzt ist. Alle Einträge, die von der Reform betroffen sind, wurden an die neue Schreibweise angepasst. Mit 250’000 Wörterbucheinträgen, die zusammen über 3 Millionen flektierte Wortformen haben, ist Canoo.net das umfangreichste Rechtschreibwörterbuch und Nachschlagewerk für das Deutsche, das zur Zeit kostenfrei im Netz verfügbar ist.
Neues Design für das Rechtschreibwörterbuch
Die Aufmachung des Rechtschreibwörterbuchs wurde stark verbessert und bietet nun eine übersichtliche und leicht verständliche Ansicht der Abfrageresultate.
Neue Wörter hinzugefügt
Das neue Wörterbuch-Release enthält viele neue Wörter wie zum Beispiel
- das Verb googeln (mit Google im Internet suchen),
- barrierefrei für eher veraltet behindertengerecht.
Zusätzlich wurden viele Korrekturen und Anregungen der Canoo.net-Nutzer umgesetzt.
Online-Nachschlagewerk für Deutsch
Canoo.net wurde im Jahr 2000 gestartet und hat derzeit ca. 800.000 Besucher pro Monat. Der gesamte Inhalt kann von beliebigen externen Websites, Dokumenten oder digitalen Präsentationen aus über Hyperlinks abgerufen werden. Lehrer und Lernende können diese Webadressen dazu benutzen, in webbasierten Übungen und Kursen auf einen bestimmten Abschnitt in Canoo.net zu verweisen. Canoo.net enthält die folgenden Informationen:
- Rechtschreib-, Flexions-, Wortbildungs- und Morphologieinformationen zu über 250.000 Einträgen.
- Direkte Links zum deutsch-englischen Wörterbuch LEO.
- Eine Online Grammatik für das Deutsche, die über 1500 Seiten umfasst: Die Seiten sind auf Deutsch und Englisch verfügbar.
Das Rechtschreibwörterbuch gibt an, ob und in welcher Form ein Wort von der Rechtschreibreform betroffen ist. In den Flexionstabellen des Flexionswörterbuches findet man alle korrekten Formen eines Wortes. Das Wortbildungswörterbuch zeigt, welche Wörter wie von anderen Wörtern abgeleitet sind. Die Grammatik ist durch zahlreiche Querverweise eng mit den Wörterbüchern verbunden und bietet ein hochinteraktives, qualititativ hervorragendes Nachschlagewerk für Deutschlehrer, Schüler und alle anderen Sprachinteressierten.
Canoo.net benutzt WMTrans-Produkte und zeigt damit, wie diese Morphologiesoftware in Sprachlernprogramme integriert werden kann. Weitere Informationen stehen auf der WMTrans-Website unter www.canoo.com/wmtrans und auf folgender Demo-Seite zur Verfügung: www.canoo.com/wmtrans/home/examples.html
Canoo Engineering AG
Kirschgartenstr. 7
4051 Basel
Schweiz
Tel +41 61 228 94 44
Fax +41 61 228 94 49
Pressekontakt:
Sandra Wendland
sandra.wendland@canoo.com
Über Canoo
Die Canoo Engineering AG (www.canoo.com) ist Spezialist für internetbasierte Frontend-Entwicklungen. Das Unternehmen bietet maßgeschneiderte Java-Lösungen für Business-Anwendungen sowie Produkte für die Softwareentwicklung. Das Basler Unternehmen ist privat finanziert. Neben UltraLightClient bietet Canoo weitere Produkte an: WMTrans, eine Softwarebibliothek für Sprachanalyse und -generierung; Webtest, ein opensource, XP-orientiertes und Java-basiertes Testing Tool für funktionale Tests in Webanwendungen.
(Link)
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Kommentar von b. eversberg, verfaßt am 21.11.2006 um 10.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6762
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Wie bei Lebens- und Arzneimitteln, so muß man jetzt für Printprodukte eine Kennzeichnung des Inhalts fordern: Welchen der 6 Filter hat das Buch durchlaufen? Wenn ich recht sehe, entsprechen die Duden-Empfehlungen keinem der 6 Filter, das wäre also ein siebenter.
Wie es nun ausschaut, werden die Agenturen noch einen achten konstruieren, die Zeitschreibung wäre, wenn sie bleibt, ein neunter.
Zehetmair, was nun?
„Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat die Aufgabe, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren ...“
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 21.11.2006 um 12.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6763
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barrierefrei für eher veraltet behindertengerecht
Die vielen neuen Rechtschreibungen sollen insgesamt als barrierefreie Rechtschreibung verkauft werden. Canoo – die Kombination von Rollstuhl, Treppenlift und Schnabeltasse.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2006 um 16.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6764
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Die deutsche Grammatik bei canoo.net ist im großen und ganzen zwar sehr konventionell, aber besser als die meisten entsprechenden Artikel etwa bei wikipedia und außerdem hübsch aufbereitet. Wir wären froh, wenn die Studenten im Grundstudium diesen Stoff beherrschten; an die gymnasiale Oberstufe wagt man zwar kaum zu denken, aber unmöglich wäre es nicht, daß auch Lehrer all dies vermitteln. Problematisieren kann man es dann immer noch.
Über "progressive" Rechtschreibung kann man mit solchen Leuten natürlich nicht diskutieren.
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Kommentar von rrbth, verfaßt am 22.11.2006 um 20.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6772
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«Die deutsche Grammatik bei canoo.net ist im großen und ganzen zwar sehr konventionell, aber besser als die meisten entsprechenden Artikel etwa bei wikipedia und außerdem hübsch aufbereitet.»
Danke für diesen Hinweis, in die Grammatik hatte ich noch gar nicht reingeschaut. Was mir beim schnellen Durchschauen aufgefallen ist:
Direkte Rede:
Indikativ Präteritum – Er sagt(e): „Ich fand es gut”.
Direkte Rede:
Konjunktiv I Perfekt – Er sagt(e), er habe es gut gefunden.
Unabhängig von der albernen Auseinanderschreibung natürlich hätte ich (auch) für richtig befunden:
Er sagt(e), er fände es gut.
Liege ich da falsch, oder ist das eine Schweizer Besonderheit?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.11.2006 um 21.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6773
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Die Vorzeitigkeit kann in der Tat nur durch das Perfekt ausgedrückt werden.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 23.11.2006 um 16.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6777
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Was ist denn so albern an der Auseinanderschreibung?
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Kommentar von Tobias Bluhme, verfaßt am 23.11.2006 um 17.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6778
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"Ich habe es gut gefunden." – d.h. ich hatte keine Probleme, den Weg zu finden.
"Ich habe es gutgefunden." – d.h. es hat mir gefallen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 23.11.2006 um 18.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6779
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Wer „Er sagte, er habe es gut gefunden“ für albern hält, weil damit ungeachtet des Kontextes und entgegen der Absicht des Schreibers ausgedrückt werde, der in Frage stehende Zeitgenosse habe den Weg gut gefunden, müßte von neuen Zusammenschreibungen wie „publikgemacht“ ja geradezu begeistert sein. Schließlich bewahren sie uns vor peinlichen Fehldeutungen von Sätzen wie „Er hat es öffentlich gemacht“, wenn etwa ein Ministerialbeamter in einem Zeitungsinterview über das Versagen seines Dienstherrn plaudert.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 23.11.2006 um 23.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6780
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Zu #6772 und zum Konjunktiv I in der *Welt* (siehe hier):
>>"Er habe keine Heide Simonis-Albträume", hatte Wowereit zuvor noch gefrotzelt.<< Und Wowereit meinte dabei sich selbst.
Dazu auch im Forum, und dort sind leider die Beiträge nicht mehr einsichtig, die zu meiner kleinen Auseinandersetzung mit dem Konjunktiv in indirekten Zitaten geführt hatten, die aber auch zeigten, daß rrbths Anfrage gar nicht so allein steht. Das "er fände es gut" im indirekten Zitat setzt, wenn es kein Irrealis ist, ein "ich/er finde es gut" im direkten Zitat voraus.
Ich danke Herrn Ickler für den Terminus "Vorzeitigkeit", den ich also im Unterricht jetzt auch gebrauchen werde. "Gleichzeitigkeit" ergibt sich danach von selbst. Welches jedoch wäre die parallele Bezeichnung bei "er werde es finden"? Ich benutze da "(Konjunktiv I) mit Zukunftsimplikation", bin aber jetzt nach "Vorzeitigkeit" und "Gleichzeitigkeit" nicht mehr so glücklich damit.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 23.11.2006 um 23.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6781
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Nachzeitigkeit.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 24.11.2006 um 10.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#6783
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Nachzeitigkeit. — Vielen Dank. So einfach sind manchmal Lösungen, auf die man selbst offenbar so einfach nicht kommt.
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Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 19.10.2007 um 13.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#10442
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Nun wäre es ja wohl an der Zeit, daß Canoo eine schon einmal vorhandene Kategorie (vgl. unten #6595) wieder einführt, weil sie sich von allen anderen unterscheidet:
Neu + Presseagenturen
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Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 09.11.2007 um 11.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#10656
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Und noch etwas fehlt:
SOK
Diese Variante fällt in mehrfacher Hinsicht aus dem Rahmen: Ist sie nur zusammen mit der Filtereinstellung "Schweiz" zu verwenden, d.h. eine rein landschaftliche* Variante? Von der Eszettlosigkeit des schweizerischen Schreibgebrauchs abgesehen, sollte das eigentlich keine Rolle spielen. Aber überhaupt: Ist sie eher als "Alt + SOK" oder "Neu + SOK" einzuordnen, oder stellt sie eine ganz eigene Kategorie dar? (Und was würde die SOK selbst dazu sagen?)
*) vgl. http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=2#1696
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Kommentar von B. Eversberg, verfaßt am 09.11.2007 um 12.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#10657
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„Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat die Aufgabe, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren …“ (steht immer noch auf seiner Homepage).
Das kann er nicht mehr schaffen. Der Wille dazu ist auch nicht zu erkennen, seine öffentliche Wahrnehmung geht gegen Null, und auch sonst wird das außerhalb dieses Forums nicht mehr thematisiert, geschweige als Problem empfunden. Selbst in Sonntagsreden über Bildung, deutsche Sprache, Buchkultur etc. kommt es nie vor. Der Rat ist nur noch ein rapide verblassendes Phantom, eine Lachnummer.
Gleichwohl wäre es nicht schlecht – einen alten Vorschlag nochmal aufgreifend – wenn alljährlich ein "Sprachzustandsbericht" gemacht würde. So etwas könnte, falls eine medienwirksame Präsentation gelänge, doch noch das schlechte Gewissen wachhalten und zeigen, daß das Problem nicht von selber weggeht.
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Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 09.11.2007 um 17.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#10661
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Lieber Herr Eversberg, als "Lachnummer" würde ich den Rat nicht mehr bezeichnen, seit ich zu meiner Bestürzung erfahren habe, daß man dort hinter den Kulissen und von der Öffentlichkeit unbemerkt die Abschaffung des Eszett auch für Deutschland anstrebt, und zwar mit strebsamem Eifer. Daß Heyse nicht funktioniert, wird von ernstzunehmenden Personen nicht mehr bestritten.
Mir fehlte in den letzten Tagen die Zeit, über meine Eindrücke in Zürich zu berichten. Ich habe das aber noch vor, sobald ich wieder Luft habe.
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Kommentar von Kurt Albert, verfaßt am 09.11.2007 um 19.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#10663
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Eszett
Liebe Frau Pfeiffer-Stolz,
darüber sollte man doch mehr wissen! Wenn Ihre Beobachtung stimmt, daß hinter dem Rücken der Öffentlichkeit die Abschaffung des Eszett angestrebt wird, dann müßte die Öffentlichkeit gerade näher informiert werden. (Wobei es, scheint mir, nur nebenbei interessant ist und eher zum Lächeln anregt, daß in diesen Zeiten von Einrichtungen wie DIN und ISO, von vielen unterstützt und vom damit befaßten Bundesministerium abgenickt, auf eine Versalienversion des ß hingewirkt wird.)
Daß man den Rechtschreibrat nicht als Lachnummer bezeichnen sollte, dem stimme ich zu, fürchte auch, daß seine Tätigkeit (seit einem Jahr wird dies zunehmend deutlich) nur den unbefriedigenden Zustand des status quo der Orthographie des Deutschen stabilisiert.
(Gleichwohl bedaure ich – ich muß es einfach an dieser Stelle einmal in Parenthese sagen –, daß Professor Ickler, von dessen kritischer Arbeit ich immens profitiere, dem Rechtschreibrat nicht mehr angehört; ich äußere nicht die mindeste Kritik an seiner Entscheidung und respektiere die von ihm benannten Gründe. Wer wird N.N. beim PEN-Zentrum ersetzen?)
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 09.11.2007 um 21.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#10664
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Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn der Rechtschreibrat auf diese Weise den Pseudoheyse-Anhängern eine Nase drehte.
Logischerweise würde sich dann der ß-Gebrauch nach Adelung wieder durchsetzen können.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 09.11.2007 um 23.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#10665
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Genau. Allerdings sind erste Vorstöße in diese Richtung bereits 2005 leider im Sande verlaufen.
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Kommentar von Rominte van Thiel, verfaßt am 10.11.2007 um 16.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#10668
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Liebe Frau Pfeiffer-Stolz, ich bin sehr gespannt auf das, was Sie berichten werden. Genauso wie bei Glasreiniger entstand auch bei mir der Gedanke, daß aus diesen Orthographie-Ruinen ja das Richtige weniger angefochten wieder auferstehen könnte.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 10.11.2007 um 18.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#10670
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<<... daß man dort hinter den Kulissen und von der Öffentlichkeit unbemerkt die Abschaffung des Eszett auch für Deutschland anstrebt, und zwar mit strebsamem Eifer.>>
Es ist immer wieder verwunderlich, für welche seltsamen Ziele sich Menschen doch mit strebsamen Eifer einsetzen bzw. ihre Zeit verschwenden. Diesen Leuten geht es offenbar zu gut.
<<... daß in diesen Zeiten von Einrichtungen wie DIN und ISO, von vielen unterstützt und vom damit befaßten Bundesministerium abgenickt, auf eine Versalienversion des ß hingewirkt wird.>>
So wie ich das verstanden habe, geht es bei der Einführung des versalen ß nicht darum, es zum aktuellen Gebrauch freizugeben, sondern darum, historische Texte, in denen so ein Buchstabe anscheinend vorkommt, in elektronischen Medien adäquat wiedergeben zu können.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.07.2015 um 04.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=692#29529
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"Sehr geehrter Herr P.,
wir danken Ihnen für Ihren Beitrag. Es ist uns bekannt, dass Tollpatsch etymologisch gesehen nicht mit toll verwandt ist. Dies gilt zum Beispiel ebenso für belämmert, das nicht auf Lamm sondern auf das mittelniederdeutsche Verb belemmern(hindern, hemmen, beschädigen) zurückgeht.
Es ist uns ebenfalls bekannt – und wir verstehen auch sehr gut –, dass Neuschreibungen wie Tollpatsch und belämmern Etymologen und anderen an der Wortgeschichte Interessierten gar nicht gefallen. Wir bieten aber nicht ein historisch-etymologisches Wörterbuch an, sondern versuchen für den durchschnittlichen Sprachgebraucher in der Gegenwartssprache geltende Wortverwandtschaften aufzuzeigen. Wenn die Reform dem modernen Sprachempfinden folgend Tollpatsch dem Adjektiv toll beiordnet, folgen wir dieser gegenwartssprachlichen Sichtweise. Das Gleiche tun wir beim Wort belämmert, das wir in der Wortbildung neben Lamm stellen. (...)
Ich muss allerdings zugeben, dass wir in diesem Bereich nicht ganz konsequent den Interpretationen der Reform folgen. Das Wort Quäntchen leiten wir immer noch von Quent und nicht von Quantum ab, weil das Wort Quent (= altes deutsches Handelsgewicht) zwar selten ist, aber in den meisten Wörterbüchern der modernen deutschen Sprache immer noch aufgeführt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bopp"
(http://canoo.net/blog/tag/reform/page/2/)
„Das moderne Sprachempfinden“, „die gegenwartssprachliche Sichtweise“ – das sind anscheinend überpersönliche Instanzen, gegen die keine Appellation vorgebracht werden kann. Man gibt sich volkstümlich und menschenfreundlich, erklärt aber nicht, warum nun alle so schreiben sollen, auch wenn sie es besser wissen.
So funktioniert Anpassung.
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