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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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12.04.2005
 

Panik – echt oder gespielt?

Wenn man sich die Reaktionen zum Beispiel von KMK-Präsidentin Wanka ansieht, gerät man ins Grübeln.
Ob der „Rat“ doch nicht so funktioniert, wie es geplant war, oder ist das Ganze eine Riesenkomödie, die man den Schulbuchverlegern und anderen Interessengruppen vorspielt?

Der Vorschlag, zunächst „unstrittige“ Teile der Reform (welche mögen das sein?) verbindlich zu machen und dann alle paar Wochen weitere Teile, ist ja offensichtlich absurd.

Vielleicht wird folgende salomonische Lösung gefunden: Die Reformregeln bleiben, nur ihr Inhalt wird ausgetauscht. Dann hätten wir am Ende 112 Paragraphen (gegenüber 212 vor der Reform, erinnern Sie sich noch?), die allerdings das Gegenteil dessen enthalten, was 1996 als beste Rechtschreibung aller Zeiten erschien, nämlich die Rechtschreibung von 1991, der die hessische Ministerin Karin Wolff im Auftrag des VdS Bildungsmedien bescheinigte, sie habe sich „nicht bewährt“.

Ein Stück aus dem Tollhaus, wie der Tagesspiegel messerscharf erkannte. Als nächstes wird der Termin 1. August gekippt, das ist klar, aber den Wahnsinn beendet es nicht, im Gegenteil.



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Kommentare zu »Panik – echt oder gespielt?«
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Kommentar von Fritz Koch, verfaßt am 12.04.2005 um 10.58 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=57#39

Den Schülern wäre es unzumutbar, ab 1.8.05 etwas als Fehler gewertet zu bekommen, was voraussehbar wenig später kein Fehler mehr sein wird. Es kann aber auch nicht in das Belieben des einzelnen Deutschlehrers gestellt werden, ob er solche Schreibweisen noch als Fehler wertet oder schon nicht mehr. Alle Deutschlehrer müssen die Rechtschreibung nach den gleichen Maßstäben beurteilen, sonst gibt es Arbeit für die Rechtsanwälte.
 
 

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