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23.07.2006
Schubert
Die KMK sorgt stets für die Aufwertung der Berufsbezeichnungen
Dadurch geht es uns von Tag zu Tag besser und besser.
Wir erinnern uns noch der Ökotrophologie. Erst kürzlich erklärte mir jemand, daß Ökotrophologinnen etwas ganz anderes studieren als früher die Hauswirtschaftlerinnen.
Das gilt allerdings für alle Berufe, ohne daß man sie ständig umbenennen müßte. Schuberts bekannter Liederzyklus heißt jetzt "Die schöne Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft".
Überhaupt die Kultusminister! Merkur-online befragte den bayerischen Schulminister Schneider:
Haben Sie den neuen Duden schon auswendig gelernt?
Schneider: Nein, dafür gibt es keinen Anlass. Ich werde mir aber die nötigen Regelungen einprägen und sie auch umsetzen. Die neuen Rechtschreibregeln betreffen vor allem die Getrennt- und Zusammenschreibung, die Groß- und Kleinschreibung, die Zeichensetzung und die Worttrennung am Zeilenende. Der Duden ist dabei immer wieder ein präzises Nachschlagewerk.
Werden die neuerlichen Neuerungen überhaupt im Schulalltag beachtet?
Schneider: Natürlich. Wir haben bei der Rechtschreibreform auf den Deutschen Rechtschreibrat vertraut, der unter Vorsitz von Hans Zehetmair ausgezeichnete Arbeit geleistet hat. Die nun einzuführenden Sprachregeln orientieren sich sehr stark an Sprachgefühl und -praxis und werden rasch angenommen werden.
Was machen Grundschulkinder der 2. oder 3. Klasse, die gerade erst die reformierte Rechtschreibung gelernt haben? Müssen die umlernen?
Schneider: Unsere Grundschüler der 2. und 3. Klasse sind mit den Regelungen, die sich durch die Reform verändern werden, kaum vertraut, bestenfalls mit der Worttrennung. Daher ist kein Umlernen nötig. Und wo zwei Alternativen erlaubt sind, können auch die Schüler auswählen.
Welche Schulbücher müssen neu gedruckt werden?
Schneider: Keines. Die Folgen, die durch die Neuregelung verursacht werden, werden behandelt wie Veränderungen in der jeweils neuen Auflage des Duden.
Spätestens ab der 5./6. Klasse spielt Rechtschreibung bei der Notengebung kaum noch eine Rolle. Gibt es hier Korrekturbedarf?
Schneider: Rechtschreibung spielt bei der Notengebung durchaus eine Rolle. Allerdings haben wir in Bayern keine verbindliche Bestimmung getroffen, welchen Anteil die Rechtschreibung bei der Bewertung eines Aufsatzes zum Beispiel haben soll. Korrekturbedarf gibt es aus meiner Sicht daher nicht.
Man sieht klar, daß der Minister den neuen Duden nicht gesehen hat und von der Revision der Rechtschreibung so gut wie nichts weiß. Trotzdem lobt er sie, und auch den Duden findet er prima, während der ebenfalls gelobte Zehetmair den Wahrig lobt und den Duden nicht so gut findet.
"Es ist nicht möglich, in der Verachtung der Politik zu weit zu gehen." (A. Schnitzler, Tagebücher)
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Kommentare zu »Schubert« |
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Kommentar von Wolfgang Scheuermann, verfaßt am 26.07.2006 um 13.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=565#5005
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Wir hatten in der Bundesrepublik einmal zwei Politiker, die sich mit den Sozialgesetzbüchern (und deren Hintergrund) gut auskannten. Der eine wurde als Botschafter entsorgt, der andere aufs Altenteil geschickt (und wird allüberall mit einer geradezu sprichwörtlich gewordenen Äußerung veralbert, in der das Wort "sicher" vorkam).
Sachverstand kommt vor dem Fall - diese Botschaft ist inzwischen offenbar allzu gut gelernt worden.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 26.07.2006 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=565#5000
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DAK-Chef Herbert Rebscher hat (anläßlich der Gesundheitsreform) einen neuen Begriff geprägt: den "sachverstandsfreien politischen Kompromiß", der nur durch Diskussionsverbote gerettet werden kann.
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Kommentar von borella ;-), verfaßt am 23.07.2006 um 17.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=565#4943
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Ich wußte garnicht, daß in Bayern jetzt auch neue Sprachregeln eingeführt werden sollen? Denkt man an eine neue Grammatik, oder soll es gar der bayrischen Mundart an den Kragen gehen?
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Kommentar von Karsten Bolz, verfaßt am 23.07.2006 um 13.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=565#4941
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Wieso kommen mir diese Worte des bayerischen Schulministers nur so altbekannt vor?
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