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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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05.01.2006
 

Knechtisch
Mit Namen sollen man keinen Scherz treiben

Aber was eine gewisse Doris Knecht in der »Presse« zum besten gibt, fordert dazu heraus.
Kann Journalismus noch tiefer sinken?



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Kommentare zu »Knechtisch«
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Kommentar von Red., verfaßt am 06.01.2006 um 13.31 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=346#2119

Indem man sich mit ihrem Geschreibsel über Gebühr beschäftigt, adelt man sie letztlich noch.
Deshalb betrachten wir die Diskussion als abgeschlossen.
 
 

Kommentar von Kai Lindner, verfaßt am 06.01.2006 um 13.03 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=346#2117

@ Dideldum, Lost, ...

Ich glaube nicht, daß man auch nur eine einzige sinnvolle Ausrede (oder Plausibilisierung) für den Unsinn finden kann, den Frau Knecht in ihrem Text verzapft hat. Die Frau hat (selbst für eine Reformbefürworterin) absolute Inkompetenz bewiesen ... und jegliche Analyse zu ihren Gunsten ist eine Verschwendung von geistiger Kapazität. Indem man sich mit ihrem Geschreibsel über Gebühr beschäftigt, adelt man sie letztlich noch.
 
 

Kommentar von Dideldum, verfaßt am 06.01.2006 um 10.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=346#2115

Wenn man über Frau Knecht ein bißchen recherchiert, stößt man immer darauf, daß sie mit ihren Glossen polarisieren will.

Ob da nicht der Gedanke naheliegt, daß die Dame einfach mal in die Suppe hauen wollte, um zu schauen, wie die Leser darauf reagieren? Der Beitrag ist ja in derart überzogener Weise falsch, daß er doch eigentlich nicht ernstgemeint sein kann.

Vielleicht auch eine späte Rache der Falter-Streiterin an der etablierten Journaille...
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2006 um 08.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=346#2114

Was die deutschen Schriftsteller betrifft, die sich in Jahrzehnten einen Namen erworben haben, so müssen sie von einer jungen Schnöselgeneration manches einstecken. Schon die unverschuldete Tatsache, daß sie nicht mehr die Jüngsten sind, wird ihnen als persönlicher Makel angerechnet. Ich habe eine ganze Sammlung von Zitaten angelegt, in denen Grass, Walser, Lenz und andere geradezu hämisch mit der Aussicht auf ihr baldiges Ableben konfrontiert werden, womit sich dann ja auch ihr Widerstand gegen die Rechtschreibreform erübrige. Gerade Springer-Zeitungen taten sich bis zu ihrer angeordneten Umkehr mit triumphierenden Äußerungen dieser Art hervor. Allerdings ist das IDS mit der Schriftstellerverhöhnung vorangegangen, nicht zu vergessen der Lemming-Vergleich des doch auch nicht mehr ganz jungen Horst Sitta. Näheres im Lemming-Kapitel meines nächsten Buches.
Jung zu sein ist ja an sich noch kein Verdienst. Wenn man daraus das Recht ableitet, die Älteren ohne näheres Hinsehen zu beschimpfen, so mag das psychologisch verständlich sein, aber gerade deshalb gab es ja einmal Erziehung, damit man sich nicht in dieser Weise gehen läßt. Bei Frau Knecht zum Beispiel sollte man allmählich erwarten dürfen, daß sie sich wie eine Erwachsene benimmt.
 
 

Kommentar von Lost, verfaßt am 05.01.2006 um 15.03 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=346#2113

Ich glaube, daß in den Worten der Autorin ganz gut zum Ausdruck kommt, daß es in Deutschland und Österreich nicht nur einen Regelungswahn der Politik, sondern auch eine Regelungsverliebtheit vieler Bürgerinnen und Bürger gibt. Nach einer Allensbach-Studie sind viele Menschen dazu bereit, auf individuelle Verantwortung zu verzichten, wenn der Staat ihr Leben regelt und ihnen alle wichtigen Entscheidungen abnimmt. Was die Obrigkeit vorgibt, wird von ihnen kritiklos hingenommen. Wer aus der Reihe tanzt und es wagt, die Entscheidungen der Obrigkeit zu kritisieren, weil sie möglicherweise nicht zielführend sind, wird von Untertanen wie Frau Knecht als "Sturschädel" beschimpft.
 
 

Kommentar von Tobias Bluhme, verfaßt am 05.01.2006 um 14.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=346#2112

Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, daß diese Putz-Jouralistin mangels anderweitiger Auftraggeber einen ebensolchen von einer einschlägigen Kommission erhalten hat, um genau diesen Mist zu schreiben?

Ehrlich gesagt finde ich den Artikel - bei allem Hurrageschrei zur tollen Reform - so übertrieben, daß es schon nicht mehr ernst sein kann. Also: Auftragsarbeit, Satire oder ein Fall für Onkel Doc?
 
 

Kommentar von AG, verfaßt am 05.01.2006 um 10.46 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=346#2111

Borderline-Journalismus finde ich schon deshalb ärgerlich, weil ich selbst freier Journalist bin und solche Sachen auf uns alle zurückfallen. Bei Kundengesprächen muß man zuweilen einiges aufwarten, um ein gewisses Grundvertrauen des Redakteurs in den freien Mitarbeiter wiederherzustellen.
 
 

Kommentar von W.L., verfaßt am 05.01.2006 um 10.31 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=346#2110

Kolumnisten wie Frau Knecht genießen eine gewisse Narrenfreiheit. Die Kunst besteht nun darin, die Freiheit zu nutzen, ohne sich coram publico zum Narren zu machen. Das gelingt nicht jedem.
Aber wenn es mißlingt, merkt es auch längst nicht jeder – das ist das Dumme daran. Kolumnisten genießen eben auch den Ruf, eine besonders interessante, also irgendwie besonders »richtige« Meinung zu haben, auch wenn man oft nicht begreift, weshalb eigentlich.
 
 

Kommentar von Lotte Bonanza, verfaßt am 05.01.2006 um 10.29 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=346#2109

Was ist schlimmer: Wenn Journalisten putzen oder wenn Putzfrauen schreiben?

»Doris Knecht wurde 1966 in Rankweil (Vorarlberg) geboren. 1985 übersiedelte sie nach Wien und brach dort im Laufe der folgenden Jahre mehrere Studien ab, darunter Germanistik, Politikwissenschaften und Architektur. Sie arbeitete als Putzfrau, Sekretärin und [als Serviererin] im Undergroundclub “Flex”. 1989 begann sie als freie Mitarbeiterin bei der Wiener Stadtzeitung “Falter”, wo sie 1995 stellvertretende Chefredakteurin wurde, daneben schrieb sie für die “Neue Zürcher Zeitung” und als Gastkommentatorin für die “Presse”. 1998 wechselte sie als Redakteurin zum Wochenmagazin “profil” und kommentierte für den “Kurier”. 2000 wurde sie Redakteurin des “Tages Anzeiger Magazin”, wo sie bis heute eine wöchentliche Kolumne verfasst. Nach der Geburt von Zwillingen im Jahr 2002 arbeitet sie derzeit als freie Journalistin vor allem für “profil”.«

http://www.czernin-verlag.com/czerninverlag/authorshow.xml?id=11

Dazu mal wieder das immer lesenswerte Zitat von Dieter Nuhr:

Das ist so schrecklich, daß heute jeder Idiot zu allem eine Meinung hat. Ich glaube, das ist damals falsch verstanden worden mit der Demokratie: Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muß nicht. Es wäre ganz wichtig, daß sich das mal rumspricht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!
 
 

Kommentar von R. M., verfaßt am 05.01.2006 um 09.57 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=346#2108

Kolumnisten wie Frau Knecht genießen eine gewisse Narrenfreiheit. Die Kunst besteht nun darin, die Freiheit zu nutzen, ohne sich coram publico zum Narren zu machen. Das gelingt nicht jedem.
 
 

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