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30.06.2005
Ohne Titel
(siehe hier)
KMK-Mitarbeiter Dr. Tobias Funk schreibt am 29.6.2005 an einen besorgten Bürger:
„Die Diskussion der vergangenen Wochen war sicherlich nicht hilfreich für die Öffentlichkeit. Die Kultusministerkonferenz hat aber keine fehlerhaften oder verwirrenden Mitteilungen veröffentlicht.“
Die KMK hat die frei erfundene Behauptung in die Welt gesetzt, daß es „unstrittige“ Bereiche der Rechtschreibreform gebe, vor allem die Groß- und Kleinschreibung und die Laut-Buchstaben-Zuordnung. Außerdem behauptet sie, daß in diesen Bereichen keine Änderungsvorschläge vom Rat für deutsche Rechtschreibung zu erwarten seien. Beide Bereiche sind seit Beginn der Reform heftig umstritten; das bedarf keines Nachweises. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat keinen Zweifel daran gelassen, daß er auch diese Bereiche behandeln wird, sobald der Zeitplan es ermöglicht.
Die entsprechenden Mitteilungen der KMK sind also fehlerhaft und selbstverständlich auch im höchsten Grade verwirrend, wie das Presseecho zeigte.
Der Bertelsmann-Konzern kündigt für August ein neues Rechtschreibwörterbuch an, das sich auf die These von den „unstrittigen“ Teilen der Reform stützt. Damit schafft er Fakten, die dem Wunsch der KMK entsprechen, die genannten Bereiche von der Agenda des Rates zu nehmen. Leider bekräftigt auch die Geschäftsführerin des Rates in verschiedenen öffentlichen Äußerungen die von der KMK gewünschte Beschränkung der Agenda, als sei sie eine unumstößliche Tatsache.
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Kommentar von Wolfgang Scheuermann, verfaßt am 01.07.2005 um 09.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=166#613
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Bertelsmann, Bertelsmann ... es ist nicht nur die Bertelsmann-Verlagsgruppe, sondern gleichermaßen die Bertelsmann-Stiftung, die einen langsam beängstigenden Einfluß ausübt.
Natürlich gibt es zahlreiche Verschränkungen; so sitzt mit Ministerialdirigent a. D. Georg Knauss der ehemalige Vorsitzende des Schulausschusses der KMK im Stiftungsbeirat.
Und die Bertelsmann-Stiftung tut selbstverständlich an allen Ecken und Enden nur Gutes (das man gar nicht angreifen kann, ohne sich selbst ins Unrecht zu setzen) und besonders selbstverständlich tut sie Gutes auch für Bertelsmann.
Und zusammen haben beide Macht über die KMK.
Ein Bericht "Bertelsmann und KMK" wäre höchst wünschenswert (und längst verfügbar, wenn die KMK eine Einrichtung mit nachweisbarer Existenzberechtigung wäre).
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