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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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27.06.2005
 

Verläßlich gegen das Volk

Michael Trauthig ist ein Journalist so recht nach dem Herzen der KMK, deren Generalsekretär er voriges Jahr so einfühlsam interviewt hat.
In der Stuttgarter Zeitung schrieb er dazu einen Kommentar, der sich auch im Juni 2005 fast wörtlich wiederverwenden ließ:

Michael Trauthig, Stuttgarter Zeitung 9.10.2004:

„Bei der Rechtschreibreform aber sind fast alle Ministerpräsidenten nicht eingeknickt, obwohl Umfragen eine deutliche Mehrheit für die alte Orthografie signalisieren. Für diese Verlässlichkeit gebührt den meisten Regierungschefs Respekt. Ein Zurückrudern hätte vor allem an den Schulen, wo man sich längst an die neuen Regeln gewöhnt hat, Chaos verursacht.“

Michael Trauthig, Stuttgarter Zeitung 24.6.2005:

„Das Reformwerk mit seinen Ungereimtheiten ist im Volk immer noch höchst unbeliebt. (...) Die Begründung der Union, man wolle dem Chaos an den Schulen wehren, wirkt vorgeschoben. Sie geht an der Realität in den Bildungsstätten vorbei. Dort hat man sich längst an die neuen Regeln gewöhnt. (...) Deshalb gebührt den SPD-Ministerpräsidenten für ihre Standhaftigkeit Anerkennung. Sie haben die Union ausgebremst und Verlässlichkeit bewiesen.“

Bemerkenswert auch Trauthigs Einschätzung der Arbeit des Rates:

„Die Korrekturen, die es nach dem Ratschluss eines Expertengremiums irgendwann gibt (...) sind eher kosmetischer Art und sollen vor allem die Kritiker besänftigen.“

Wenn das die Ratmitglieder lesen, bleiben sie vielleicht gleich zu Hause. Ob solche Stellen auch in die Presseschau des IDS kommen, die man uns freundlicherweise aushändigt?





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Kommentare zu »Verläßlich gegen das Volk«
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Kommentar von Fritz Koch, verfaßt am 27.06.2005 um 17.20 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=159#579

Es gilt immer noch der Erste Hauptsatz der Leitungstheorie, den der Münchner Komiker Weiß Ferdl während des letzten Krieges formuliert hat: Liegt's am Volk oder liegt's an der Leitung?
 
 

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