Kommentare zu »op. 106 – ein Hammer!« |
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Kommentar von Walter Lachenmann, verfaßt am 04.01.2011 um 18.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1398#17702
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Joachim Kaiser war schon immer ein Virtuose des Bindestrichs. Und bei Virtuosen kann halt auch mal ein Strich daneben gehen.
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Kommentar von Kurt Albert, verfaßt am 04.01.2011 um 19.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1398#17705
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Nun, ob man hier strikt Joachim Kaiser in die Pflicht nehmen sollte? Es gibt ja noch Redakteure bzw. Contentmanager oder wie das heute heißt (Korrektoren wohl nicht mehr).
Eine Internetsuche bringt flugs neben "Hammer-Klaviersonate (dieses Stück ist echt ein Hammer!) auch "Hammer Klaviersonate" (war Beethoben nicht auch mal im Hamm?) zutage.
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Kommentar von Alexander Glück, verfaßt am 07.02.2011 um 07.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1398#17968
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Daß es auch eine mutwillige Doppeldeutigkeit sein könnte, kommt unserer Stilwacht wohl gar nicht in den Sinn...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.02.2011 um 09.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1398#17971
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Doch, lieber Herr Glück, das steht ja schon in meinem Tagebucheintrag, aber es ist als nicht sehr wahrscheinlich verworfen worden.
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Kommentar von Alexander Glück, verfaßt am 18.02.2011 um 09.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1398#18078
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Mangels Kenntnis der genauen Intentionen liegt es mir fern, den Verfasser pauschal zu verteidigen. Da aber Journalisten generell hier meistens als unbedarft und linkisch dargestellt werden, möchte ich mit einem Hinweis auf meine eigene Schreibpraxis gegenhalten: Es bereitet mir immer wieder eine stille Freude am Schreibtisch, eine Sache so zu formulieren, daß die Formulierung auf verschiedene Weise verstanden werden kann und dabei jeweils etwas Zutreffendes hat. Ich gönne es dem Leser, den Sinn an manchen Stellen selbst modulieren zu können. Und ich kann mir gut vorstellen, daß Joachim Kaiser sich hier auch eine Freude gegönnt hat, weil er seinen bildungsbürgerlich potenten Lesern zutraut, den doppelten Boden zu erkennen. Diese kleinen Sachen sind wie das Knistern in der Brause.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.02.2011 um 09.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1398#18079
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Kann schon sein. Aber was die Journalisten betrifft, so habe ich vor ihnen die größte Hochachtung und weiß mich hierin mit Eduard Engel einig, der ganz gegen den Zeitgeist die Journalisten ("Zeitungschreiber" sagt er natürlich) energisch verteidigte und die schlechte Prosa vornehmlich bei den Wissenschaftlern suchte und fand. Die haben nämlich keinen solche Zeitdruck und drechseln trotzdem das schlimmste Zeug zusammen. Recht hat er!
Kein Zufall auch, daß Leute, die ihre Biographie schreiben, sich Journalisten als Helfer holen. In den USA war das schon früher und weiter verbreitet, mit gutem Erfolg.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.09.2014 um 10.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1398#26710
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Das bekannteste Stilmerkmal Joachim Kaisers waren immer die Plurale von Abstrakta. Das haben andere Autoren übernommen:
Das Zehetmair-Quartett sucht Schumanns Abgründigkeiten (...) Viel mehr achten sie auf Brüche, Plötzlichkeiten, Unheimlichkeiten. (SZ 5.3.03)
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 11.09.2014 um 15.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1398#26712
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Auch Joachim Kaiser hat seine Plurale von Abstrakta nicht aus sich selbst. Das ist ihm mit allerdings bester Sprache vorgegeben worden: "Ganz vergeßner Völker Müdigkeiten [/] kann ich nicht abtun von meinen Lidern".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.11.2017 um 05.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1398#36983
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Noch mal zu Kaiser:
Botho Strauß bietet bewunderungswürdig vielfältige, sensible, kontrastreiche Essenzen! (SZ 20.8.94)
Im Rausch der eigenen Worte hat er wohl übersehen, daß sensible Essenzen die Vorstellungskraft doch arg strapazieren.
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