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22.12.2010
Kürzer
Dimensionsadjektive
Türme des Kölner Doms kürzer als angenommen
Der Kölner Dom ist kürzer als gedacht: Die beiden Haupttürme messen einige Zentimeter weniger als offiziell ausgewiesen. 'Der Nordturm ist 157,18 Meter hoch und damit 20 Zentimeter niedriger als bisher angenommen. Der Südturm ist 157,22 Meter hoch, das ist eine Differenz von neun Zentimetern zu dem Maß, das man im offiziellen Domführer findet', sagte der Leiter des Dombauarchivs, Klaus Hardering. (SZ 22.12.10)
Ist das ein Anglizismus? Korrekterweise geht der Text dann zu hoch/niedrig über.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2021 um 19.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1384#46166
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Er sieht dümmer aus, als er ist.
Er sieht noch dümmer aus, als er ist.
Im ersten Satz ist das Adjektiv neutral gebraucht, im zweiten ist die Neutralisierung aufgehoben. Das ist wichtig für die Logik des Vergleichens, allerdings schwingt im Alltag oft der "absolute" Wert mit. Wenn ich dümmer bin als du, muß streng genommen keiner von uns beiden dumm sein, sondern wir können einfach verschieden klug sein. Aber wenn ich noch dümmer bin als du, sind wir beide ziemlich dumm.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 23.12.2010 um 04.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1384#17627
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Also doch was mit Dialekt! Wo ich herkomme, haben wir auch keine Kirchentürme, sondern nur Kirchtürme! Aber die können auch kurz sein, wenn sie nicht zu hoch dafür sind. Ja, und "niedrig" wäre in dem Zusammenhang dann eigentlich nicht das richtige Wort.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 22.12.2010 um 23.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1384#17625
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[Liebe Redaktion, da ist beim Kopieren was schiefgegangen. Hier die richtige Fassung meines letzten Beitrags:]
In Westfalen, wo ich wechkomme, heißen die lieben Kleinen gemeinhin »die Kurzen«, und die bekommen wir, wie kurze Mäntel und kurze Kirchentürme, meist in der Vertikalen zu Gesicht …
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 22.12.2010 um 23.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1384#17624
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Ein »kurzer« Mantel ist relativ lang, nämlich länger als etwa eine Jacke oder ein Hemd, aber eben kürzer als ein »langer« Mantel.
In Westfalen, wo ich wechkomme, heißen die lieben Kleinen gemeinhin »die Kurzen«, und die bekommen wir, wie kurze Mäntel und kurze Kirchentürme, meist in der Vertikalen zu Gesicht …
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 22.12.2010 um 22.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1384#17623
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"Kürzer" in der Vertikalen? Das kommt mir am Beispiel Kölner Dom eher als sprachlicher Fehlgriff vor. Mit englischer Anleihe hat das wohl nichts zu tun. Horizontal ist, Strecken im Vergleich vorgestellt, die eine "kürzer" als die andere. Ein Bauwerk ist doch nicht kürzer als das andere, es sei denn, es ist (horizontal) nicht so lang. Damit ist aber keine Aussage über die Höhe gemacht.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 22.12.2010 um 22.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1384#17622
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Dimensionsadjektive: Könnte es einmal sein, daß auch bei uns in Dialekten mehr möglich ist, als gewohnter Stil uns nahelegt? So sind Personen bei uns groß und klein, im Englischen tall und short, wo's nur um um die Länge vom Scheitel bis zur Sohle geht. Große und kleine Kinder sind dagegen big und little/small. Das "kürzer" ist hier etwas eigenartig, aber offenbar wird zuallererst nur an etwas ein Meßband angelegt, und da kommt einem zuerst schon "kurz" und "lang" in den Sinn.
Das erinnert mich etwas an die Fälle, wo das Subjekt der finiten Singular-Verbform folgt, aber sich nachträglich herausstellt, daß dem zunächst geplanten Singular-Subjekt noch ein Teil hinzufügen ist, es also dann Mehrzahl ist und damit die finite Verbform eigentlich eine Pluralform hätte sein müssen. Ich meine, weniger ein Anglizismus als mangelhaftes Korrekturlesen.
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