Kommentare zu »Letzte Sitzung« |
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Kommentar von Junge Freiheit, 9. Oktober 2010, verfaßt am 12.10.2010 um 19.15 Uhr
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Thomas Paulwitz:
Rechtschreibreform 2011 ante portas
http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M570e796a16b.0.html
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Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 10.10.2010 um 02.36 Uhr
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Die Aufnahme eines neuen Gruppenbildes stand ja vor Jahren schon einmal auf der Tagesordnung, mußte aber wegen der Lückenhaftigkeit des Motivs verschoben werden. Jetzt hat es wenigstens für ein Erinnerungsfoto gereicht, auch wenn es sich nur noch für das Familienalbum verwenden läßt. Aber gerade das mag ja ein Anreiz gewesen sein, an der Sitzung teilzunehmen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 09.10.2010 um 21.54 Uhr
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Offiziell seit einigen Jahren »Konzerthaus«, weil in den achtziger Jahren als solches wiederaufgebaut. – Die schwankende Beteiligung an den Sitzungen ist kein starkes Argument gegen das Fortbestehen des Rates. Es wird immer Leute geben, die bereit sind, ihre langweilige Alltagsbeschäftigung für Sitzungen an wechselnden, touristisch interessanten Orten zu unterbrechen, selbst wenn die Sitzungen selbst regelmäßig ohne Ergebnis bleiben.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 09.10.2010 um 20.33 Uhr
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Die beiden Außenaufnahmen sind vor dem Schauspielhaus am Gendarmenmarkt entstanden.
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Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 09.10.2010 um 18.30 Uhr
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Das könnte das Bundesratsgebäude sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.10.2010 um 17.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16884
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Was ist das eigentlich für ein Berliner Gebäude, vor dem und in dem sich der Rechtschreibrat zu seiner 18. Sitzung versammelt hat?
(Link)
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Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 08.10.2010 um 16.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16880
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Hier gibt es ein aktuelles Bild von den Mitgliedern des Rechtschreibrats, aufgenommen am 01.10.2010:
http://www.kmk.org/typo3temp/pics/4c05f0d8ed.jpg
Ich zähle 33 Personen.
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Kommentar von Kurt Albert, verfaßt am 05.10.2010 um 20.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16863
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... der Schaden bleibt
Das ist es. Das Schreibniveau wurde gesenkt, und seit Jahren wurde aufgrund der Kritik – soweit sie nicht abgewimmelt wurde (ich erinnere mich an den dezidierten Hinweis Gerhard Stickels in den Räumen der Gesellschaft für deutsche Sprache: "Alles abwimmeln!") – allenfalls Flickschusterei betrieben.
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Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 03.10.2010 um 13.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16847
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Zu Herrn Strassers Frage: Das unerlässlich bedeutet "notwendig", mit der Nuance, eine letztliche Subjektlosigkeit des Vollzugs etwaiger Notwendigkeit hervorzuheben. Gewillkürte Notwendigkeit tritt demgegenüber in dem Satz Die Rechtschreibung ist von den Menschen gemacht und wird von diesen weiterentwickelt zutage, den Zehetmair schon in seinem Grußwort auf der HP gebracht hat. Dieser Satz kann als Maxime des Rates sowie, mehr noch und zunächst, der Reform selbst gelten.
Die Maxime gewinnt ihre Evidenz aus dem Umstand, daß der ihr zugrunde liegende semantische Trickbetrug für diejenigen nicht durchschaubar ist, die sich an sie halten. Wer eine "Entwicklung" – auch dieses Wort wird dann ambivalent – als notwendig erkannt zu haben vermeint, gewinnt dadurch zunächst die Position dessen, der dieser Entwicklung zum Durchbruch zu verhelfen legitimiert ist, und entledigt sich weiter der Verantwortung für die Folgen seines Handelns. Die Notwendigkeit wird zwar erst dadurch zwingend, daß er sie exekutiert, was dem Handelnden jedoch verborgen bleibt, weil das Ergebnis seine Ausgangsannahme bestätigt. Ein Erkenntnis- und ein Handlungsprivileg gehen hier Hand in Hand. (Für "notwendig" kann man natürlich auch Chiffren wie "logisch" oder "einfach" einsetzen.)
So besehen, ist der Rechtschreibrat die Avantgarde des Schreibvolks, dessen fortgeschrittenster und bewußtester Teil. Sein derzeitiges Elend rührt daher, daß er gewissermaßen Nullnotwendigkeiten zu verwalten hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2010 um 06.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16845
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Eine schriftliche Anfrage an den Vorsitzenden wäre angebracht. Ich selbst halte mich nicht für geeignet, aber einer aus unserer Runde sollte wirklich mal einen Vorstoß wagen – oder einen Journalisten darauf ansetzen. Die Öffentlichkeit hat doch wohl einen Anspruch darauf, in dieser folgenreichen Affäre auf dem laufenden gehalten zu werden. Das jahrelange Schweigen des Rates wird allmählich zum Skandal.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 02.10.2010 um 19.45 Uhr
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Nicht nur mir fällt etwa das sprunghafte Ansteigen von das-dass-Verwechslungen seit der Reform auf, der Rat scheint es aber nicht zu bemerken.
Derlei, früher war es faktisch auf den schulischen Bereich isoliert, ist heute tagtäglich auch in der sogenannten Qualitätspresse zu finden.
Ganz zu schweigen von der umfassenden Verwirrung, die bei GZS und GKS herrscht, besonders wenn Leute versuchen, intuitiv zu schreiben.
Wenn also der Rechtschreibrat von 2006 bis heute keinerlei Anlaß für „unerlässliche“ Weiterentwicklung feststellen konnte, stellt sich natürlich die Frage, wieso sollte er dann ausgerechnet jetzt oder in naher Zukunft einen finden?
Anders ausgedrückt: was macht der Rat eigentlich?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.10.2010 um 17.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16843
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Was für ein Gedränge war das auf der Treppe, als der Rechtschreibrat sich zum Gruppenfoto aufstellte. Inzwischen sind zahlreiche Mitglieder ausgewechselt bzw. ausgeschieden, aber es hat offenbar keinen Versuch mehr gegeben, noch einmal so ein Foto zu machen. Kein Wunder, denn viel mehr als die Hälfte der Mitglieder ist zu keiner der Sitzungen mehr erschienen. Es gibt ja auch nichts zu besprechen und nichts zu entscheiden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.10.2010 um 17.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16842
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"Der Rat für deutsche Rechtschreibung wird - als die zentrale Instanz in Fragen der Rechtschreibung - die weitere Entwicklung begleiten und Sie über seine Beobachtungen informieren."
(Zehetmair auf der Homepage des Rechtschreibrates)
Ich kann mich gar nicht recht erinnern, wann die letzte Verlautbarung des Rates an die Öffentlichkeit gelangt ist. Man sollte Zehetmair gelegentlich an sein Versprechen erinnern.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 02.10.2010 um 13.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16841
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Aus der Pressemeldung:
"Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist ein zwischenstaatliches Gremium, das vonseiten der staatlichen Stellen damit betraut wurde, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren und die Rechtschreibung auf der Grundlage des orthografischen Regelwerks im unerlässlichen Umfang weiterzuentwickeln."
Was bedeutet in diesem Zusammenhang "unerlässlich" und wer bestimmt wie, was "unerlässlich" ist?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.10.2010 um 15.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16838
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In der Pressemitteilung findet man folgenden Satz:
"Die Rechtschreibung ist von den Menschen gemacht und wird von diesen weiterentwickelt. Ich freue mich sehr, dass ich an dieser anspruchsvollen Aufgabe weiter mitgestalte", betont Zehetmair.
Jetzt wissen wir endlich, wer "die Menschen" sind, die die Rechtschreibung machen. Der Ausspruch ist ein Zeichen von Geistesabwesenheit, wie sie bei so hochritualisierter Rede schon mal vorkommen kann.
Im Grunde ist es aber der alte Widerspruch: Einerseits wird der Erkenntnis, daß Sprache und Schreibweise ein ungeplantes, trotzdem zweckmäßiges Ergebnis menschlichen Handelns sind, Respekt gezollt, andererseits wird an die Stelle der "Menschen", die dies vollbringen, unterderhand ein Gremium geschoben, das nun genau das Gegenteil macht, nämlich planen, konstruieren, verordnen. Zehetmair tanzt auf beiden Hochzeiten: als "Mensch" und als Planungschef.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 01.10.2010 um 14.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16837
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Ein Journalist, der sich der Sache annähme, würde nicht vermeiden können, über die Bloßstellung der Ratsarbeit auch das Verhalten der eigenen Zunft zu tadeln. Das brächte dann die Kollegen gegen ihn auf, die ihn zumindest rügen würden, schlafende Hunde zu wecken. Friedhofsruhe aber ist das beste für die Journaille, die wohl mittlerweile in großer Mehrheit eingesehen hat, welcher Fehler es war, sich zur Speerspitze der Reform zu machen.
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Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 01.10.2010 um 14.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16836
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"01.08.2009: Neue Rechtschreibung nach Ende der Übergangszeit in Schulen notenrelevant" – Das steht, neben dem Hinweis auf die heutige Sitzung, tatsächlich immer noch unter "Aktuell" auf der Startseite des Internetauftritts. Entweder ist der Rat noch schlafmütziger als vermutet, oder es handelt sich um eine Art Frohbotschaft, deren Verkündigung aus der Zeit fällt: Das unbegreiflich hohe Werk ist herrlich wie am ersten Tag.
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Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 01.10.2010 um 12.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1340#16835
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Die KMK gab soeben eine Pressemitteilung heraus, die nur so viel Neuigkeit bringt, daß die Reformvorschläge eingegangen sind und Zehetmair tatsächlich weitermacht.
Übrigens wäre der Rat nicht beschlußfähig, sollte nur weniger als die Hälfte der Mitglieder anwesend sein.
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