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02.06.2009
Oxidierte Geckonen
Rechtschreibtest von Duden
"Behalten sie den Überblick im Rechtschreib-Chaos." So steht es in der Druckausgabe der Süddeutschen Zeitung.
Sie verweist auf den Online-Test von Duden, wo es dann richtig heißt: "Behalten Sie den Überblick". Andererseits steht dort "Was ist alt, was ist neu und wieviel hat sich überhaupt geändert?" Das ist ja nun auch wieder nicht amtlich, denn "wieviel" muß hier getrennt werden.
Der "Rechtschreib-Test" sieht nach Stang aus, aber vielleicht war ja auch die Mannheimer Rest-Belegschaft am Werk (Kurzarbeit?).
Immer wieder geht es bei den Fragen um die Haarspaltereien, mit denen man den Reformbedarf gegenüber dem alten Duden begründete. Wen interessiert es, daß der Plural von "Gecko" auch "Geckonen" heißt?
Falsch soll sein: "Gestresste Pariser fahren mit oxydierten Autos zu Oxygenbars." Der Test verlangt "oxidiert, Oxigen", das entspricht allerdings nicht der amtlichen Rechtschreibung und dem Dudeneintrag, sondern nur der unverbindlichen Dudenempfehlung. Mich hat es einen Punkt gekostet, trotzdem bin ich so gut, daß die Tester mir bescheinigen:
"Der Einser-Schüler: Herzlichen Glückwunsch! Sie scheinen den Duden selbst verfasst zu haben. Solche orthografischen Kenntnisse sind wirklich selten." Das ist ja eher eine Beleidigung, denn den Duden möchte ich nun wirklich nicht verfaßt haben!
Die abschließende Frage "Wie hoch liegt der Anteil der Fragen in diesem Quiz, die tatsächlich vor der Rechtschreibreform anders hätten beantwortet werden müssen?" muß mit 20-30 % beantwortet werden. Das ist aber irreführend, denn ein großer Teil dieses vermeintlichen "Rechtschreib-Tests" gilt gar nicht orthographischen Fragen, sondern eben Geckonen usw. Offenbar will man uns wieder davon überzeugen, daß die Reform gar nicht so viel geändert hat, andererseits aber doch genug, um den neuesten Duden für anschaffenswert zu halten.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 02.06.2009 um 14.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1167#14541
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Hat nicht gerade dieser Widerspruch (es hat sich fast nichts geändert, aber trotzdem soll man jede neue Duden-Auflage anschaffen) dem Duden in puncto Glaubwürdigkeit das Genick gebrochen?
Ich wollte zunächst statt "Widerspruch" viel lieber "Oxymoron" schreiben. Aber soviel Rhetorik- und Stilkenntnisse wollte ich dem Haus Wahnschrieb dann doch nicht zubilligen. Und für diesen Feinschliff hat Stang ja eh "koinä Zeit".
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Kommentar von Rob, verfaßt am 02.06.2009 um 17.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1167#14544
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Habe doch herzhaft über den Kommentar von Prof. Ickler gelacht. Wenn das Thema nur nicht so ernst wäre! – Danke, weiter so!
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