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18.03.2009
Hogrefe auf dem Holzweg
Vergebliche Verrenkungen eines angesehenen Verlages
www.hogrefe.de/design/standard/images/autoren/rechtschreibung.pdf
Unter dieser Adresse, auf die ich zufällig gestoßen bin, kann man sehen, welche grotesken Mühen ein Verlag auf sich genommen hat, um der damals aktuellen Schulorthographie zu genügen. Seither ist sie zweimal revidiert worden, es war also auch noch alles umsonst. Außerdem sind die Bücher dieses Verlags, soweit ich sie kenne, in wüster Mischorthographie gedruckt.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 18.03.2009 um 23.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1123#14082
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Naja, wie unten auf Seite 20 (am Ende der ebenso langen wie weiligen Liste) steht: aktualisiert im Oktober 2002. Das ist mehr als nur der "Schnee des vergangenen Jahres", um das mal sehr poetisch mit Villon auszudrücken. Unser mal/ Mal, das gerade fröhliche Auferstehung feiert, ist übrigens auch in der Liste.
Ich gestehe an dieser Stelle übrigens, zuvor noch nie etwas von diesem Verlag gehört zu haben. Ich habe mir bei buchhandel.de das Verlagsprogramm angesehen und weiß nun auch, daß ich mir nie etwas daraus kaufen werde. In jedem Fall sieht die 20seitige Liste sehr nach einer Fleißarbeit für die beiden Damen des Lektorats aus, die ihr Opus ja auch stolz signiert haben. Und gerade weil es eine so mühevolle Fleißarbeit war, wird sich an den albernen Vorschriften auch so bald nichts ändern. Revision des Regelwerkes vom August 2006 hin oder her. Leider hatte Villon nicht den Schnee von vor sieben Jahren...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2009 um 04.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1123#14083
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Der Verlag bringt immerhin eine umfangreiche Enzyklopädie der Psychologie heraus, darunter drei Bände zur Sprache. Der Band über Sprachentwicklung (von Hannelore Grimm herausgegeben) schafft es Skinner kein einziges Mal zu erwähnen. Es fehlen auch William und Clara Stern (nur zweimal beiläufig genannt), Preyer, Meumann, Scupin, Busemann, Hetzer, Herzka, Theo Herrmann, Werner Deutsch, Kainz, Hörmann, Klaus Wagner. Das Ganze steckt tief im "mentalistischen Sumpf", wie man so etwas genannt hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.11.2014 um 06.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1123#27213
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Die "Hausregeln" des Hogrefe-Verlags stehen zwar noch im Netz, laut Website gelten aber jetzt andere Regeln:
1.8 Rechtschreibung
Die Manuskripte sollen nach den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung abgefasst werden. Bitte richten Sie sich nach der 24., völlig neu bearbeiteten und erweiterten Auflage des Dudens (Juli 2006). Wenn unterschiedliche Schreibweisen möglich sind, verwenden Sie bitte die vom Duden gelb hinterlegte Empfehlung. (www.hogrefe.de/uploads/media/hinweise_ms.pdf)
Das bedeutet, eine ganze Reihe aufwendiger und teurer Werke sind seinerzeit (noch dazu sehr fehlerhaft) in einer Übergangsorthographie gedruckt worden und tragen das Gepräge jener verrückten Zeit, als Wissenschaftsverlage es wichtig fanden, "Leid tun" usw. zu schreiben, obwohl sie nicht dazu verpflichtet waren. Die drei Bände zur Sprachpsychologie sind auch nicht neu aufgelegt worden, was allerdings wegen des schon damals antiquierten Vorgehens der Herausgeber (meist strikt nach Chomsky) auch nicht zu erwarten war.
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Kommentar von Redaktion, verfaßt am 02.11.2014 um 19.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1123#27219
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Die PDF-Datei mit den bisherigen "Hausregeln" ist bei Hogrefe nicht mehr zu finden, der Verweis im Haupteintrag ruft jetzt das Web-Archiv auf.
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