Kommentare zu »Kirche und Rechtschreibreform« |
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 06.02.2014 um 16.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#25065
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Auch in der Programmzeitschrift wird die Autorin der heutigen "Zeitzeichen"-Sendung (gute Sendung immerhin, im Radio natürlich ohne Rechtschreibung zu genießen) als "Edda Dammmüller" bezeichnet. Das dürfte kein Ausrutscher irgendeines Praktikanten oder Volontärs sein, hier sind systematisch Barbaren am Werke.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 24.10.2013 um 12.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#24263
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Ich vermute doch, daß die Vorstellungen (mit Bild) auf der WDR-Seite von den Betreffenden (Betroffenen) abgesegnet worden sind. Aber letztlich spielt es keine Rolle, wer das verbockt hat. Nebenbei stellt sich die Frage, ob der Dammüller überhaupt etwas mit Dämmen zu tun hat oder nicht vielmehr ein Dam-Müller ist, wie es ja auch Damwild gibt (da Herr Augst noch nicht zu Dammwild hat machen können).
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 22.10.2013 um 22.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#24258
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Wer es wissenschaftlich genau wissen will, sollte in der Zürcher Bibel nachsehen. Die Frage ist natürlich, ob Religionslehrer das gelten lassen.
Wesentliche Unterschiede zwischen katholischer und evangelischer Bibel findet man im Römerbrief 16: In der katholischen Bibel wird bei Phöbe der Titel diakonos unterschlagen und die Apostolin Junia als Junias benannt, welcher Name in der männlichen Form damals nirgends nachweisbar ist.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 22.10.2013 um 21.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#24257
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Im Radio klingt es eher wie "Eddada Müller", und es kann auch die in der Hoffnung auf Vertragsverlängerung besonders unterwürfige Praktikantin gewesen sein, die scheinbar naheliegend "Dammmüller" geschrieben hat.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 22.10.2013 um 19.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#24256
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Paßt zwar nicht ganz hierhin, aber zum Stichwort "Unterwerfung" und "Beflissenheit": Eine WDR-Autorin nennt sich "Edda Dammmüller" (siehe hier). Ich vermute, daß dies nicht die traditionelle Schreibung ist. Ebenso nehme ich an, daß die gute Frau nicht eine amtliche Namensänderung beim Standesamt hat eintragen lassen.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 22.10.2013 um 18.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#24254
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Für die evangelische Liturgie und die Kirche im allgemeinen ist nach wie vor die Luther-Bibel in der Ausgabe von 1984 maßgeblich. Sie wird auch im Theologiestudium verwendet, ist problemlos verfügbar und nicht reformiert.
In der Schule wird (auch im evangelischen Religionsunterricht) die katholische Einheitsübersetzung verwandt, die sich der KMK-Vorgabe unterwirft.
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 22.10.2013 um 09.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#24252
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Der Verlagsstandort wird offiziell "Aßlar" geschrieben (vgl. http://www.asslar.de/), aber das scheint den Verlag nicht zu interessieren. Gehorsam ggü. den Kultusministerien ist wohl wichtiger.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.10.2013 um 04.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#24250
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Andreas Püttmann: Gesellschaft ohne Gott. Risiken und Nebenwirkungen der Entchristlichung Deutschlands. 3. Aufl. Asslar 2010. (Verlagsgruppe Random House)
Das Buch ist nicht nur in reformierter Rechtschreibung gedruckt, sondern im Impressum wird ausdrücklich vermerkt, daß auch die Bibelzitate aus rechtschreibreformierten Bibeln entnommen sind. Das macht einen seltsam beflissenen Eindruck.
Noch etwas dazu: Unsere Universitätsbibliothek schafft solche Pamphlete und ähnlichen frommen Schund unbesehen an, während religionskritische Werke wie zum Beispiel das schon erwähnte von Kurt Flasch (Warum ich kein Christ bin) nur in Fernleihe zu bekommen sind, in diesem Fall sogar aus einer evangelischen Kirchenbibliothek in Baden-Württemberg herbeigeschafft werden mußte. Diese Beobachtung mache ich nicht zum erstenmal, und sie hat nichts mit der sinnvollen Einrichtung von Sondersammelgebieten zu tun.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 01.01.2013 um 09.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#22240
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Auch die Kirchen stolpern über die Rechtschreibreform – trotz höchster Kompetenz in der Disziplin sorgfältiges Schreiben. Meistens gelingt zwar die gewaltsame Großschreibung das Gleiche, aber nicht immer.
Deutsche Einheitsübersetzung:
Da sagte Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste – ich werde dich nie verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle anderen Jünger. (Mt 26,35)
Petrus aber beteuerte: Und wenn ich mit dir sterben müsste – ich werde dich nie verleugnen. Das gleiche sagten auch alle anderen. (Mk 14,31)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.02.2009 um 09.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#13961
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Ergänzend:
"Artikel 4
Bekanntmachungserlaubnis
Das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland kann den Wortlaut des Kirchenbeamtengesetzes, des Kirchenbeamtenbesoldungs- und -versorgungsgesetzes und des Kirchengesetzes über die Mitarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland in der Ökumene in der vom 1. Januar 2001 an geltenden Fassung unter Verwendung der neuen Regeln der deutschen Rechtschreibung im Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland bekanntmachen."
(Kirchengesetz zur Änderung des Kirchenbeamtengesetzes und anderer Gesetze 9. November 2000)
(Der Hauptteil des Änderungsgesetzes besteht in der Umstellung auf geschlechtspolitisch korrekte Ausdrucksweisen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.02.2009 um 09.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#13960
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Zur "Elberfelder Bibel":
"Auch machten die Erfordernisse der neuen Rechtschreibregelung eine Neuausgabe der Bibel notwendig."
Wieso eigentlich? Und wie oft sind die Bibelausgaben seit 1996 geändert worden? Wer mit Religionsunterricht zu tun hat, dürfte einen besseren Überblick haben und könnte vielleicht mal eine Zusammenstellung versuchen.
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Kommentar von Jürgen Langhans, verfaßt am 31.05.2005 um 12.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#268
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Eine Regel basiert im einfachsten Falle auf einem eindeutigen und sinnvollen Wenn-Dann-Konstrukt: Wenn rot, dann befahre die Kreuzung nicht. Was nun bedeutet es, diese Regel "behutsam" anzuwenden? Ich fahre ein bißchen vor und versuche mich ganz "behutsam" über die Kreuzung zu mogeln. Könnte ja klappen. Oder: Wie wende ich "behutsam" die "Regel" zum Trennen des Wörtchens "Zucker" an?
Nach welcher Regel wende ich Regeln "behutsam" an? Wer soll welche Regeln wann wie "behutsam" anwenden? Wenn einzelne Verlage beispielsweise aus gutem Grunde die neuen Komma-Weglaß-Regeln nicht umsetzen, haben die dann die Regeln einfach nur "behutsam" oder gar nicht angewendet? Wenn letzteres, dann kann man die Regel ganz einfach vergessen.
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Kommentar von glasreiniger, verfaßt am 28.05.2005 um 13.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#257
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> Viel wahrscheinlicher ist, daß der Schreiberling einfach etwas vor sich hin quatscht
Das mag zwar sein. Aber beim Leser bleibt doch hängen, es seien die "Reform"-Gegner, die etwas Wesentliches versäumt hätten.
Möglicherweise meint Herr Müller aber auch nur die innerkirchlich mit der Neuausgabe der Schulbibeln befaßten Kreise. Da bleibe bei meiner Qualifizierung als "verlogen", denn zu diesem Zeitpunkt war jedermann klar, daß die RSR strittig ist. Wenn die Bibelgesellschaft an dieser Auseinandersetzung vorbeigekommen ist, kann es nur mit konspirativen Methoden gelungen sein.
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Kommentar von Heinz Erich Stiene, verfaßt am 27.05.2005 um 22.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#256
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Verlogen? Vielleicht. Viel wahrscheinlicher ist, daß der Schreiberling einfach etwas vor sich hin quatscht, um am - modisch gesprochen - Diskurs teilzuhaben. Fürs Zeilengeld jedenfalls reicht das allemale.
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Kommentar von Fritz Koch, verfaßt am 27.05.2005 um 18.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#254
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Demnach ist die "Neue Zürcher Evangelien-Synopse" für Schüler nicht empfehlenswert, weil sie in Schweizer Rechtschreibung ohne jedes ß gedruckt ist.
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Kommentar von Fritz Koch, verfaßt am 27.05.2005 um 18.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#253
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Wird eigentlich im Religionsunterricht auch die Rechtschreibung bewertet?
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Kommentar von Wolfgang Scheuermann, verfaßt am 27.05.2005 um 11.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=107#249
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Die Willfährigkeit der Kirche - gerade der evangelischen, die doch die "Freiheit des Christenmenschen" seit je besonders betont - ist bedrückend. Die Erpressung mit dem Religionsunterricht ist tatsächlich vorstellbar - wer kennt denn das Grundgesetz noch? (Die Berliner SPDS vertreibt die Kirche derzeit gleichwohl aus den Schulen - Pech gehabt!)
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