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»Sprache und Politik«
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Dieser Beitrag wurde am 14.07.2006 um 23.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#787
Beitrag verfaßt von Ruth Salber-Buchmüller am 14.07.2006 um 16:54 Uhr @
Ab heute: HÖRZU in Neuschrieb. Die haben es eilig!
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Dieser Beitrag wurde am 14.07.2006 um 23.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#789
Beitrag verfaßt von HÖRZU am 14.07.2006 um 21:29 Uhr
LIEBE LESER!
Einheitliche Schreibregeln
Der Axel Springer Verlag, in dem auch HÖRZU erscheint, wird ab 1. August wie geplant zur neuen Rechtschreibung zurückkehren. Unsere Redaktion wird künftig den Schreibempfehlungen des neuen Dudens folgen, die dieser in der 24. Auflage enthält. Das Nachschlagewerk weist in allen Fällen, in denen die neuen Schreibregeln zu mehreren zulässigen Varianten führen, die von der Dudenredaktion jeweils empfohlene Schreibung besonders aus. Anlass der Umstellung ist der Beschluss der Kultusministerkonferenz, die Rechtschreibreform entsprechend der Vorschläge des Rats für deutsche Rechtschreibung verbindlich zu ändern. Zur Erinnerung: Aus Protest gegen eine mangelhaft vorbereitete Rechtschreibreform, die statt der erwünschten Klarheit in zahlreichen Fällen eher Verwirrung stiftete, war unser Verlag nach einer kurzen Phase wieder zu den alten Regeln zurückgekehrt. Inzwischen wurde vieles sinnvoll korrigiert, insbesondere, was die Getrennt-und Zusammenschreibung sowie Groß- und Kleinschreibung betrifft. Verlässliche und nachvollziehbare Regeln sind wichtig. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass jetzt eine Lösung gefunden wurde, mit der es gelingen kann, die Einheitlichkeit des Schreibens wiederherzustellen.
Ihr Thomas Garms
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Dieser Beitrag wurde am 14.07.2006 um 23.27 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#790
Beitrag verfaßt von Glasreiniger am 14.07.2006 um 21:42 Uhr
Es wäre besser gewesen, das Motiv des Verlages wäre nicht der Protest gegen - was auch immer-, sondern die Einsicht, was das Bessere ist. Wie auch immer, für mich gilt nicht: Hör zu, sondern: Schalt ab.
Fest steht, daß die Einheitlichkeit des Schreibens so nicht wiederhergestellt wird.
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Wolfgang Scheuermann
Dilsberg
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Dieser Beitrag wurde am 26.07.2006 um 08.41 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#811
Proteststurm gegen (alte) Rechtschreibung bei Springer! Interessant ist, welch ungeheure Empörung der kurze Rück-Ausflug des Springer-Konzerns zur Orthographie ausgelöst hatte.
COMPUTER-Bild-Leser O.A. (37) aus S. schrieb: "Mir geht es um das rasche Erfassen aktueller Informationen. Seit COPUTER BILD wieder in der Uropa-Rechtschreibung erscheint, muss ich Artikel, die mich interessieren, einscannen, in WORD einlesen, nach neuer Rechtschreibung korrigieren und ausdrucken, bevor ich sie lesen kann! Ein enormer Mehraufwand! Bitte, kehren Sie baldmöglichst zur Vernunft der Kultusministerkonferenz zurück!"
Oder die WELT-Leserin K.K. (89) aus K.: "Ich bin begeisterte Leserin der WELT von Beginn an. Ihre Umstellung auf die Rechtschreibreform hat mir Einiges abverlangt, aber man muss ja mit der Zeit gehen. Dass Sie jetzt wieder im früheren Deutsch schreiben, ist ein Anachronismus. Ich traue mich jetzt nicht einmal mehr, meiner Urenkelin aus der WELT vorzulesen, weil das jetzt viel flüssiger geht und sie sofort Verdacht schöpfen würde. Ich habe ihr nämlich gesagt, das seien Artikel aus der FR. Dann hört sie einfach besser hin."
Solche und ähnliche Schreiben erreichten die Redaktionen von Springer-Zeitungen und -Zeitschriften zu Hunderttausenden - alle mit dem Tenor: "Gebt uns die neue Rechtschreibung zurück! Die alte ist viel zu einfach und außerdem nicht unterhaltsam genug! Alte Rechtschreibung: Zurück in den Sarg!"
Diesem Drängen muß Springer einfach nachgeben!! Die Springer-Leserschaft ist 37 oder 89, aber in jedem Falle auf der Höhe der Zeit!
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Walter Lachenmann
Waakirchen
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Dieser Beitrag wurde am 29.07.2006 um 00.03 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#813
Das Börsenblatt für den deutschen Buchhandel repräsentiert bekanntlich die geballte Kompetenz des deutschen Buchhandels- und Verlagswesens. Die Redaktion hat die Hand am Puls der Zeit, und wenn es auch passieren kann, daß sie von den Themen, die da am Puls so klopfen, so wenig versteht wie ihre Leser, so weiß sie doch den Zeigefinger naß zu machen und in die Luft zu strecken und so herauszufinden, woher und wohin die Lüftlein wehen.
Die Börsenblattredaktion hat auf diese Weise schnell erkannt, daß, wer die Rechtschreibreform kritisiert, nicht zu denen gehört, auf deren Wohlwollen es in ihrem Geschäft ankommt. Auf Leute, die von der Materie etwas verstehen, Schriftsteller also oder literarisch anspruchsvolle Verlage, Fachleute wie Sprachwissenschaftler schon gar, sollte man bei diesem Thema nichts geben, sonst verscherzt man sich Sympathien, die man an anderer Stelle einfach braucht, egal, wie die Sachlage sich darstellt.
Wie dumm, daß, wie das Erscheinen der neuesten Wörterbücher Wahrig und Duden zeigt, die Kritiker der Reform “so Recht“ hatten und das Thema, trotz aller „Gelassenheit“, mit der man es, am längeren Hebel sich wähnend, auszusitzen sich vorgenommen hatte, immer noch und immer peinlicher den Puls der Zeit beansprucht, so daß man einerseits etwas dazu sagen muß, auch wenn man andererseits dazu immer noch nichts zu sagen hat. Aber ein Redaktionsprofi startet dann eben mal eine kleine Umfrage unter ausgesuchten Verlagen, von denen er keine allzu beunruhigenden Aussagen befürchten zu müssen meint.
Das Ergebnis allerdings könnte bestürzender kaum sein: Jeder der zu Wort kommenden Verlage bestätigt, daß er sich nach zehn Jahren Rechtschreibreform immer noch mit Problemen – und Kosten natürlich! - herumschlagen muß, die vor der Reform völlig undenkbar gewesen wären. Zugleich legt jeder Befragte - es sind Verleger! - das in der ganzen Dimension seiner Peinlichkeit gar nicht faßbare Geständnis ab, daß er über keine eigene Rechtschreibkompetenz verfügt, das heißt, daß ihm die traditionsgemäß mindeste aller Grundvoraussetzungen zur Ausübung seines Berufes fehlt bzw. diese ihm durch die Reform genommen worden ist. Und keiner von ihnen, die sonst auf jedes Ansinnen, das ihre Interessen beeinträchtigen könnte, mit lautstarken Protesten reagieren, beklagt sich über diese für die gesamte deutsche Schrift- und Buchkultur so unerträgliche wie auch für jeden gebildeten Menschen demütigende Situation und ihre Ursachen!
Der Geschäftsführer des Verlags an der Ruhr, eines Schulbuchverlages, räumt klipp und klar ein, daß er die ganze Diskussion überhaupt nicht versteht. Daß einem Schulbuchverleger dieses Eingeständnis so locker über die Lippen geht, ist mehr als beunruhigend, denn wer von Rechtschreibung nichts versteht, hat in einem Verlag und schon gar an der Spitze eines Schulbuchverlags eigentlich nichts zu suchen. Der Pressesprecher des VDS Bildungsmedien weiß auch nichts; er meint, es sei so oder so alles recht, und die Getrennt- und Zusammenschreibungen sieht er nur als Kostenfaktor. Es geht um „Bildungsmedien“ wohlgemerkt!
Der Blick hinter die Kulissen der Verlage, insbesondere der Schulbuchverlage, wo die Grundlagen unserer Bildung gepflegt und verantwortungsvoll für den Schulunterricht aufbereitet werden müßten, macht es deutlich: Deutschland, einst das Land der Dichter und Denker, ist in seiner Entwicklung bei der Banausenrepublik angekommen. Das Börsenblatt kann von sich sagen, es sei dabei gewesen, hätte diesen Weg hautnah begleitet, immer mit dem feuchten Finger im Lüftlein!
P.S.: Dieser Beitrag bezieht sich auf den Kasten „Rundruf: Bringt die Reform Klarheit“, auf den Börsenblatt-online vom 28. Juli verlinkt. Inzwischen liegt mir die Druckausgabe des Börsenblatts vom 27. Juli vor. In einem Beitrag mit dem Titel „Entscheiden tut weh“ beschäftigt sich Andrea Rinnert mit erfrischender Deutlichkeit mit der Situation, die durch die in den neuen Wörterbüchern dokumentierte Widersprüchlichkeit der Rechtschreibung für die Verlage entstanden ist, ohne allerdings so weit zu gehen, die Reform oder ihre Betreiber zu kritisieren. Da die FDS vom Börsenblatt unter Hinweis auf das Urheberrecht schon mehrfach abgemahnt wurde, wenn sie Artikel aus der Druckausgabe hier wörtlich wiedergegeben hat, kann ich diesen Artikel leider nicht im vollen Wortlaut zitieren. Ich wage dies dennoch wenigstens mit dem aufschlußreichen Schluß, der sich mit Schullektüre befaßt. (Er läßt an Karl Valentin denken, der seinem Bub eine Gitarre schenken will: Sie hat zwar nur eine einzige Saite, aber der Vater meint, zum Lernen sei sie gut genug): „Bis zur zehnten Klasse ist aber ohnehin leichtere Rechtschreibkost verfügbar, insbesondere für die Grundschule: Der »Findefix« (Oldenbourg) spart strittige Begriffe aus, das Duden-»Grundschulwörterbuch« unterschlägt einige Getrenntschreibungen, etwa »allein erziehend«. Aber sei’s drum, bis ein heutiges Grundschulkind alt genug für ein Erwachsenen-Wörterbuch ist, dürfte der Rat für deutsche Rechtschreibung noch so manche Korrektur bewerkstelligt haben.“
Genau dies, nämlich daß die reformierte Rechtschreibung keinen Bestand haben wird, haben wir Reformkritiker immer wieder vorausgesagt. Hätten die Branchenprofis, die sich mit ihrer geballten Kompetenz so gerne im Börsenblatt bewundern lassen, sich von Anfang strikt geweigert, auch nur ein einziges Buch in dieser für jeden Laien als unbrauchbar erkennbaren Orthographie zu drucken, hätten sie der deutschen Bevölkerung viel Ärger und Peinlichkeit und sich selbst überdies Millionen an Kosten erspart.
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Calva
Bochum
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Dieser Beitrag wurde am 01.08.2006 um 14.49 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#818
"Problemlos umgesetzt"
Knallhartes Interview mit Doris Ahnen: http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/politik/thema_des_tages/?em_cnt=939000
"Ich bin sicher, dass die Schulen die neuen Festlegungen ebenso problemlos umsetzen, wie sie die ursprüngliche Reform seit 1998 umgesetzt haben."
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Norbert Schäbler
Hösbach
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Dieser Beitrag wurde am 01.08.2006 um 22.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#820
PrimaVera
Habe heute morgen, 01.08.06, zum Umstellungstermin der großen Tageszeitungen auf den Rechtschreibfrieden, ein Interview von PrimaVera (Radiosender in der Region Aschaffenburg) gehört. Theodor Ickler war der Interviewpartner etwa um 8 Uhr.
Ickler wirkte ausgeschlafener. Bleibt zu hoffen, daß die vom Sender sich nicht trotzdem wieder schlafengelegt haben.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 01.08.2006 um 23.11 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#822
Ich wurde heute auch zweimal nach meiner Meinung gefragt, bei n-tv um 14:18 Uhr, und bei MDR Figaro etwa zwei Stunden später. Die Stimmung war gut. An den Rechtschreibfrieden glaubt keiner. Die von dpa übernommene Presseerklärung ist auch gut eingeschlagen.
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Dirk Schmidt
Hannover
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Dieser Beitrag wurde am 02.08.2006 um 01.39 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#823
So sieht das die Titanic (www.titanic-magazin.de). Denen verdanken wir immerhin auch die Fußballweltmeisterschaft:
Die Rechtschreibreform geht weiter Ab heute gilt die revidierte Rechtschreibung. Aber nicht alle Zeitungen machen alles mit: Die Frankfurter Rundschau will zwar im Prinzip auf die nun gültigen Regeln umstellen, hat aber versehentlich letzte Woche den einzigen Redakteur entlassen, der weiß, wie man die Computer programmiert. Die Welt stellt von der ganz alten auf die neue alte Rechtschreibung um, will aber das Wort "national" weiterhin (ganz) groß schreiben. Die SZ will auch weiterhin SZ heißen statt ß. Die Nationalzeitung behält sich vor, alle Semikola durch Antisemikola zu ersetzen, und den Mitarbeitern von Bild bleibt es seltsamerweise verboten, USA mit "SS" zu schreiben, mit "SA" dürfen sie es aber. TITANIC bleibt dabei, einfach alles richtig zu schreiben.
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Ruth Salber-Buchmüller
Mülheim-Ruhr
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Dieser Beitrag wurde am 21.09.2006 um 11.28 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#945
F.A.Z.-Herausgeber Werner d'Inka: "Das "ß" ist kein Dogma" (siehe hier)
Die Aussage Werner d'Inkas in seinem Brief vom 04.09.06 an mich dürfte noch "klarstellender" für die Seite der F.A.Z. sein:
"Über alles andere (vorher sprach er von den paar "Banausenwörtern") kann man reden, auch über das "scharfe S", weil es hier nicht um Sinn geht, sondern um Konvention."
Für den Herausgeber der F.A.Z. ist also das "ss" bereits "Konvention". Wie steht es denn dann mit allen anderen Verdrehungen? Diese sind ebenfalls in den zehn Jahren "Konvention" geworden.
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Bernhard Eversberg
Braunschweig
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Dieser Beitrag wurde am 21.09.2006 um 14.15 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#946
Und Konventionen sind ja nicht so wichtig? Konventionen entstehen in einer Demokratie aus Konsens. Die Orthographie, und damit die ß-Konvention, beruhte seit 100 Jahren auf Konsens, dessen Bewegungen sine ira et studio dokumentiert wurden in einem Verzeichnis namens Duden. In diesem System hatte man eine erstaunliche Kulturleistung vor sich. Nun sind mutwillige Eingriffe erfolgt, die nicht die Zustimmung einer Mehrheit finden, nichtdemokratische Eingriffe also. Unter viel Zorn und Eifer ist es zu einem höchst unerfreulichen Dissens gekommen. Wenn sich das doch noch ändert, handelt es sich um einen durch Manipulation herbeigeführten Konsens, mit Murren hingenommen, weithin aber ignoriert, weil man anderes zu tun hat. Ein irritierenderweise gleichnamiges Verzeichnis listet die Schreibweisen auf, die für richtiger erklärt wurden als die bewährten. Das ist ein neues Paradigma. Eine Konvention läßt sich aus dem aktuellen Duden nicht mehr ablesen, auch die bewährte jetzt nicht mehr. Eine erstaunliche Kulturleistung wurde entwertet, aber keine mit vergleichbarer Akzeptanz an ihre Stelle gesetzt, sondern ein zweifelhaftes Kultusprodukt. Daran soll gleichwohl nicht mehr gerüttelt werden, weil sonst Anarchie droht (Staatsräson!). Wenn nun die FAZ schon eine neue Konvention zu erblicken meint, blickt sie nicht mehr unter die Oberfläche und entwertet auch noch den Begriff Konvention. Womit es nun schwerer fällt, sich hinter dem Blatt einen klugen Kopf vorzustellen. Die Kosten und Folgewirkungen der Zerstörung jener Kulturleistung werden noch nicht überblickt, es ist noch keine Bilanz erstellt. Die Betreiber wollen gar nicht bilanzieren, denn die meisten werden ahnen (bis auf manche Kultusmutti, deren Kinder problemlos alles schlucken), daß man doch mehr beschädigt hat als nur eine Konvention.
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Konrad Schultz
Chemnitz
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Dieser Beitrag wurde am 21.09.2006 um 16.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#947
Um welche Konventionen geht es denn? Um die Konvention begründet von Herrn Duden? Braucht man nicht, da besteht Einigkeit, das ist tatsächlich eine Konvention. Über die Konvention von den Herren Augst und Zehetmair? Nein, das ist keine Konvention, denn da besteht keine Einigkeit. Oder über die Konvention von morgen? Da muß das Ergebnis ja dann wohl offen sein, wenn es denn eine Konvention sein soll. Du nimmst vielleicht meine belemmerten Tolpatsche, wenn ich deine gräulichen Missstände übernehme? Und den seit eh FAZ-spezifischen Albtraum erleidet das Känguruh in ewiger Ru. Oder sehe ich da etwas falsch?
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Kratzbaum
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Dieser Beitrag wurde am 06.12.2006 um 17.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#1174
L'amour du censeur
Der kleine Unterschied: Im Dritten Reich herrschte ein totalitäres Zwangsregime, das die Gleichschaltung der Medien notfalls mit Gewalt durchsetzte. Unsere ach so freie Presse aber schlürft das süße Gift der Selbstunterwerfung mit Begeisterung. (Überhaupt erinnert das Ganze an ein Massenbesäufnis.) Das ist viel gefährlicher und stimmt den Bürger zutiefst pessimistisch.
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Ruth Salber-Buchmüller
Mülheim-Ruhr
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Dieser Beitrag wurde am 07.12.2006 um 22.28 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#1179
muellerbuch@web.de
Im Oktober 2000 gab die jubelnde FAZ ihre hauseigene kleine blaue Broschüre heraus: "Die Reform als Diktat".
Können wir jetzt auch ein entsprechendes Büchlein erwarten? Der Phantasie für den passenden Titel sind keine Grenzen gesetzt.
Das 7.Kapitel der Hosianna-Broschüre heißt "Die Schüler werden als Geiseln genommen." Unterteilt ist es in:
Nur wo das Prinzip der Beliebigkeit waltet.... Schüler als Geiseln Die Verwirrung bei der Rechtschreibung ist längst da Verlierer in Schulbänken Lesen, Schreiben,Üben Doppelt so viele Fehler wie vor dreißig Jahren Fehler Die neue Rechtschreibung in der Schule und in der Zeitung
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Christoph Schatte
Poznan
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Dieser Beitrag wurde am 14.01.2007 um 15.17 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#1339
Was ist Konvention
Der Begriff der Konvention wurde (bisher) als gesellschaftliche Übereinkunft verstanden. Die per Staatsmacht installierte neue deutsche Orthographie fällt also evident nicht unter den Begriff der Konvention, und daher ist sie auch nicht Konvention, sondern Obligation außerhalb jeder Übereinkunft und außerhalb der deutschen Sprachgemeinschaft, d.h. der Gesellschaft.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 15.06.2007 um 09.50 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#1938
Nachruf
Heute findet in Kiel die Trauerfeier für Karl-Ernst Jipp (1932–2007) statt. Wir trafen ihn zuletzt in unserer von Elternverein und Bürgerinitiative am 1. März 2006 veranstalteten Pressekonferenz im Landeshaus, an der er für die KNA teilnahm. Am Rande berichtete er von seinem Einsatz für den Verein Deutsche Sprache, er scheute sich nicht, die „Rechtschreibreform“ ein Verbrechen zu nennen und erwähnte, daß er immer noch in der alten Rechtschreibung schreibe und nur seinen Rechner vertragsgemäß konvertieren ließe. (Beim „Spiegel“ halten das auch viele Redakteure so – eine Reformfolge, die Stefan Aust „kafkaesk“ nannte.)
Daß er den Politikern nicht immer genehm war, läßt eine Notiz aus dem Jahr 1973 ausgerechnet im „Schwarzbuch CDU-Politik in Schleswig-Holstein“ der DKP vermuten:
Stoltenberg schaffte es sogar, den Leiter des Kieler Büros der Deutschen Presse-Agentur, Karl Ernst Jipp, aus seinem Amt entfernen zu lassen.
Wenn wir mehr Aufrechte wie Jipp gehabt hätten, wäre die "Reform" schon an der Presse gescheitert.
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Wolfgang Scheuermann
Dilsberg
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Dieser Beitrag wurde am 07.08.2007 um 09.40 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#2170
Deutschlandfunk – Frühkommentar am 5. August 2007 von Armin Himmelrath (Gesendet am Sonntag um 6:05 Uhr)
Anmerkung: Das Manuskript ist als "unkorrigiert" ausgewiesen und wird hier unverändert wiedergegeben. Herr Himmelrath sagte mir am Telefon, er habe sich für am Computer geschriebene Texte eine eigene Rechtschreibung zusammengestellt, die er je nach Publikationsmedium variiere. Daß die Rechtschreibreform für Behörden und sogar Universitäten gelte, habe er aus Erfahrungen mit der Universität Wuppertal geschlossen, woselbst Studenten eine Abwertung bei Arbeiten angedroht würde, die der Rechtschreibreform nicht folgten.
Ein völlig misslungener Versuch - Zur Vorläufig letzten Etappe der Rechtschreibreform
Nun ist sie also endgültig vollbracht, angeblich jedenfalls, die deutsche Rechtschreibreform, das kulturpolitische Mammutprojekt der letzten Jahre – ach was, Jahrzehnte. Seit Mittwoch morgen, 0 Uhr, sind Übergangsfristen, Erprobungsvarianten und mehrfach reformierte Reformschritte Vergangenheit, jetzt herrscht Klarheit: "Eislaufen" ist ab sofort klein und zusammen zu schreiben, "radfahren" groß und getrennt, "richtig stellen" können Sie zusammen oder auseinander schreiben, ganz wie Sie wollen. Und das alles ist verbindlich für Jung und Alt, für Schüler und Schriftsteller, für Schweizer, Österreicher und Deutsche.
So hätten sie es wohl gerne, die Bildungs- und Kulturpolitiker, die seit nunmehr einem Jahrzehnt in wechselnder Zusammensetzung, mit nie ermüdender Energie und mit leider auch nie ganz nachzuvollziehenden Argumenten über das Für und Wider bestimmter Änderungen in der deutschen Schriftsprache debattiert haben. Manche, wie der frühere bayerische Kultusminister Hans Zehetmair, haben dabei auch schon mal die Seiten gewechselt und sich vom Impulsgeber der Reform zum Bremser bei allzu absurden Neuerungen gewandelt. Da wurde nach diversen Experten- und Politikerkommissionen schließlich eigens ein 40-köpfiger Rechtschreibrat installiert, um bestimmte, längst beschlossene Änderungen dann doch noch mal auf die Probe zu stellen und wieder rückgängig zu machen. Und wenn es trotzdem keine Einigung gab, dann blieb ja immer noch die Möglichkeit, zwei Schreibweisen zuzulassen – jeder eben so, wie er will.
Die Schülerinnen und Schüler der Republik bekamen fast im Jahrestakt nicht nur neue Regeln vermittelt, sondern vor allem auch das Gefühl, dass Rechtschreibkenntnisse offenbar nur mit einer ziemlich geringen Haltbarkeit ausgestattet und deshalb vielleicht nicht allzu wichtig sind. Kurz: Über Jahre hinweg konnten wir hier einem absurden Regelungstheater mit teilweise bizarren Auswüchsen beiwohnen, das vor allem der Selbstbespiegelung der beteiligten Streithähne diente, ganz sicher aber nicht der größeren Klarheit in sprachlichen Zweifelsfällen.
Schwamm drüber, könnte man jetzt sagen, denn seit dem 1. August sind die neuen Regeln ja nun verbindlich. Schön wär's – denn: Sie sind es eben nicht. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts müssen sich zwar Schulen und Behörden an das Regelwerk halten, aber niemand sonst. Jede Bürgerin und jede Bürger und jedes Unternehmen kann mit den Rechtschreibregeln tun und lassen, was er oder sie möchte. Schriftsteller wie Günter Grass haben angekündigt, die neue Rechtschreibung zu ignorieren, große Tageszeitungen arbeiten längst mit eigenen, modifizierten Regelwerken, und sogar die in dieser Woche angekündigte einheitliche Schreibweise bei den Nachrichtenagenturen weicht von den in der Schule vorgeschriebenen Regeln ab. Ein heilloses Durcheinander ist längst ausgebrochen, und Sprachwissenschaftler in der Schweiz sprechen bereits davon, dass durch die Reform ein Wirrwarr entstanden sei, wie es ihn im deutschen Sprachraum zuletzt im 19. Jahrhundert gegeben hatte. Da passt es ins Bild, dass parallel zum so genannten endgültigen Inkrafttreten der Reform an diesem Mittwoch gleich angekündigt wurde, der Rechtschreibrat werde die Neuerungen auch in Zukunft auf ihren tatsächlichen Sprachgebrauch hin überprüfen und gegebenenfalls korrigieren.
Dabei stößt schon heute jeder, der sich auch nur halbwegs für Sprache interessiert, nach kürzester Zeit auf eklatante Widersprüche bei den neuen Regeln: Wer in der Schule die Wörter "wieviel", "zuviel" oder "jedesmal" nicht auseinander schreibt, bekommt ab sofort einen Fehlerpunkt. "Diesmal" oder "jederzeit" müssten von der Rechtschreibung her eigentlich genauso behandelt werden, bleiben aber zusammengeschrieben. Erklären kann das niemand, nachvollziehen schon gar nicht, ändern aber wollte es der Rechtschreibrat auch nicht mehr. Vielleicht deshalb, weil zu viele Rollen rückwärts die Inkompetenz der Entscheider wohl allzu deutlich gemacht hätten.
Zu bedauern sind also diejenigen, die sich gezwungenermaßen mit diesem unlogischen neuen Regel-Brimborium befassen und es befolgen müssen: Schüler und Studenten, aber auch Lehrer, Hochschuldozenten und Behördenmitarbeiter. Alle anderen dagegen können der fehlgeschlagenen Reform vielleicht sogar etwas Positives abgewinnen: Weil die Politiker zwar eine größere Sprachsicherheit und Einheitlichkeit gewollt, nach jahrelangem Hickhack aber das genaue Gegenteil erreicht haben, sinkt zukünftig der Druck auf diejenigen, denen mangelnde Orthografiekenntnisse bisher vor allem soziale Stigmatisierung eingetragen hatte. Wer mit Fehlern schreibt, ist doof – diese Gedankenkette wird als Vorurteil nun wohl langsam aussterben. In Zukunft heißt es: Wer mit Fehlern schreibt, ist im besten Fall sprachgewandter Individualist, im schlechtesten Fall aber auch nur ein Opfer eines großen, völlig misslungenen Versuchs, das lebendige Wesen Sprache mit den Mitteln obkrigkeitsstaatlicher Politik zu regeln.
Wohl noch auf Jahrzehnte hinaus wird diese Rechtschreibreform deshalb als Musterbeispiel für ein verpfuschtes Machwerk fehlgeleiteter Kulturpolitik gelten. Das Gute aber ist: Uns allen kann das ziemlich egal sein. Schreiben Sie einfach, wie Sie wollen – Hauptsache, Sie werden verstanden!
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Jan-Martin Wagner
Jena
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Dieser Beitrag wurde am 11.08.2007 um 17.00 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#2189
Im Berliner Tagesspiegel schrieb Amory Burchard in der Rubrik „Wissen“ am und zum 1. 8. 2007 unter dem Titel „Wie man’s schreibt“:
»Ab sofort zählt jeder Fehler. Tut uns „Leid“, liebe Schüler – dafür gibt es jetzt einen roten Strich am Rand. Denn nach allem hin und her um das leidige Wort heißt es jetzt nur noch tut mir leid und leidtun. Am 1. August endet die Übergangsfrist für einen allerletzten Teil der Rechtschreibreform, auf den sich der Rat für deutsche Rechtschreibung erst im vergangenen Jahr abschließend geeinigt hatte.“
Kein Wort davon, daß Leid tun erst durch die Reform eingeführt worden war.
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Christoph Schatte
Poznan
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Dieser Beitrag wurde am 26.08.2007 um 17.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#2244
Das Letzte? – Nein, der indefinite Elativ:
Im Tagesspiegel sonderte Amory Burchard am 1. August 2007 in der falschen Rubrik (Wissen) folgendes ab: "Am 1. August endet die Übergangsfrist für einen allerletzten Teil der Rechtschreibreform, auf den sich der Rat für deutsche Rechtschreibung erst im vergangenen Jahr abschließend geeinigt hatte.“
Wie viele "allerletzte" Teile hat sie eigentlich? Wann hört sie "abschließend" oder besser endlich auf?
Der Leser kriegt kalten Schweiß in die Hände: Wie führt der Rat dieses Ding wohl zu Ende?
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Christoph Schatte
Poznan
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Dieser Beitrag wurde am 31.08.2007 um 12.00 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#2259
Roger Köppel notiert in seinem Tagebuch »Tagebuch«: „Kürzlich kritisierte ein früherer hochangesehener Nationalrat, die Weltwoche sei grundsätzlich gegen den Staat. Das ist falsch.“ (»Die Weltwoche« 35/2007 – Kultur und Konsum) Schlimm wäre es, wenn die Weltwoche umgekehrt wäre. So wie diese könnten die großen deutschen Tageszeitungen nie kritisiert werden. Ihre Informationen und Kommentare zur Durchprügelung der sog. RSR und zum Wirken sind staatsandächtig.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 03.10.2007 um 07.41 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#2373
Die Kieler Nachrichten haben eine Serie über die endlich glücklich zu Ende geführte Rechtschreibreform begonnen – aus der Feder einer Frau [Dr.] Sabine Hilliger:
rechtschreibung.com jetzt auch: kn-online
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Rominte van Thiel
Röttenbach
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Dieser Beitrag wurde am 03.10.2007 um 11.35 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#2374
Manchmal mag man schon gar nicht mehr lesen, wie die Quacksalberei, mit der die deutsche Schriftsprache "verarztet" wurde, schöngeredet wird. Für wie dumm halten die Zeitungen eigentlich ihre Leser?
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Ruth Salber-Buchmüller
Mülheim-Ruhr
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Dieser Beitrag wurde am 12.11.2007 um 18.34 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#2534
Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) hat kürzlich mit großem Aufsehen ein neues Portal eingerichtet: der WESTEN
Ich bin davon ausgegangen, daß im Zuge dieser Neuerung das bis dahin noch existente Thema im Forum: Rechtschreiben/Richtigschreiben gelöscht werden würde (s. Spiegel und andere).
Zu meinem großen Erstaunen wird es jedoch weitergeführt. Es hat mit über 46.000 Aufrufen einen rekordverdächtigen Abstand zu allen anderen Themen.
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)
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Dieser Beitrag wurde am 14.07.2008 um 23.18 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#3611
Aus: Das Parlament (Nr. 29 / 14.7.2008)
Medien
Anne Haeming Hunde, die bellen, beißen nicht
Die Presse ist ein Akteur in der Politik - aber anscheinend ein recht harmloser
Die "Bild"-Titelseite mit dem prügelnden Joschka Fischer, FAZ-Chef Frank Schirrmachers Aktion gegen die Rechtschreibreform, genauso wie Friede Springers Unterstützung von Angela Merkel: Wie eng Medien und Politik hierzulande bei aller zur Schau getragenen Distanz verbandelt sind, ist eine Binsenweisheit. Scheinbar. Denn während die politische wie die journalistische Kaste in dieser Realität agieren, kämpft sich die Forschung meist an der überholten Idee der reinen Objektivität ab: Was nicht sein darf, das nicht sein kann.
Was für eine Labsal also: Endlich ein Buch, in dem die Damen und Herren Kommunikationswissenschaftler sich nicht winden, ob und wieso überhaupt Medien als politische Kraft gelten können. Nein, hier steckt die Prämisse erfrischenderweise schon im Titel: "Massenmedien als politische Akteure" - Punkt.
Die Herausgeberinnen Barbara Pfetsch und Silke Adam setzen mit diesem Sammelband ganz explizit auf die Annahme, dass Medien "Realität konstruieren", distanzieren sich jedoch gleichzeitig von dem Pauschalvorwurf des absichtsvollen medialen Manipulierens: "Die Zurückhaltung in der Forschung ist möglicherweise dem Umstand geschuldet, dass die Idee von Medien als politischen Akteuren zunächst unbehagliche Assoziationen provoziert."
Was dann folgt, ist glücklicherweise nicht das übliche Themen-Tableau rund um Boulevard-Medien als Propaganda-Instrument. Zwar taucht eine Analyse des sich wandelnden "Bild"-Tenors in der Berichterstattung über Hartz-IV auf, unter der herrlich süffisanten Schlagzeile "Guter Boulevard ist immer auch außerparlamentarische Opposition". Aber das ist der einzige Ausreißer, ansonsten nehmen die Beiträge Aspekte unter die Lupe, die sonst nur stiefmütterlich behandelt werden. So widmet sich der Auftakt etwa buchstäblich einer Marginalie: Zeitungskommentare, legt Christiane Eilders dar, stellen eine Kommentaröffentlichkeit her - und bilden somit den pluralistischen Chor politischer Akteure ab. Knapp, präzise, erhellend.
Zirkel der Macht
Wie im Reagenzglas beobachtbar ist die Akteursrolle der Medien in Demokratien, die erst lernen, Demokratien zu sein. Nur konsequent also, dass sich Katrin Voltmer die "Transformation der Massenmedien in neuen Demokratien" vornimmt. Ex-Militär-Diktaturen und ehemals kommunistische Länder, so ihre Erkenntnis, bringen ganz unterschiedliche Vorstellungen von freier Berichterstattung hervor. Eine Presse, die traditionell Propaganda-Instrument war, kann sich von den Zirkeln der Macht augenscheinlich nicht so leicht verabschieden. "Die Medien können offenbar nur so demokratisch sein wie das politische System, in dem sie operieren."
Die freie Presse als Indiz für Demokratie: In Zeiten zunehmender Personalisierung der Politik und Lobbyisierung der Presse zeugt diese Haltung von einer gewissen Überheblichkeit. Voltmer legt den Finger in die Wunde, indem sie feststellt, dass eben jene "Medienlogik die Qualität moderner Demokratien in alarmierender Weise untergräbt". Im Lichte dessen sind die Ergebnisse der anderen Analysen überraschend: Egal ob die Frage lautet, ob die Medien sich während des Irak-Kriegs zu eigenständigen Außenpolitikern aufgeschwungen haben (nein), ob französische und deutsche Medien während der EU-Erweiterungsdebatte zu Agendasettern wurden (nein), ob die europäische Presse dem österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider nach seinem Wahlerfolg fast unisono ablehnend gegenüber- stand (ja): Die Presse erscheint bizarrerweise eher als eine Horde zahnloser Hunde denn als zupackende Meute.
Doch, na klar, wenn es um die Wurst geht, können Zeitungen und Fernsehanstalten auch mal die Zähne blecken. In den USA haben explizite Wahlempfehlungen Tradition. In Deutschland ist dies bislang verpönt. Aber vielleicht ziehen die Medienakteure auch hier bald ihre Lefzen hoch. Im Herbst 2009 zum Beispiel.
Barbara Pfetsch, Silke Adam (Hg.): Massenmedien als politische Akteure. Konzepte und Analysen. VS Verlag, Wiesbaden 2008; 286 S., 29,90 €
(Link)
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)
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Dieser Beitrag wurde am 22.01.2010 um 14.49 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#5935
Thüringer Allgemeine, ca. 15. Januar 2010 (lt. Yahoo-Nachrichtensuche)
Optimistisch in eine offene Zukunft Christian Nienhaus, der Geschäftsführer der WAZ-Geschäftsgruppe, der auch die Zeitungsgruppe Thüringen (ZGT) angehört, war gestern als Referent zu Gast beim Industrieklub Thüringen. In Weimar sprach er über die Zukunft der Medien, ungleiche Voraussetzungen und die Stärke der Zeitung in der Berichterstattung über das, was die Menschen in der Region umtreibt.
Zeitungen sind Verstärker Zukunft ist immer ungewiss. Unternehmer müssen sich dennoch wappnen. Der WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus (49) umriss gestern Abend für den Industrieklub Thüringen seine scharfe Analyse und seine Visionen.
WEIMAR. Die Menschen leben, sie haben Nachbarn, sie reden beim Bier. Das ist die Wirklichkeit, wie der erfahrene sowie erfolgreiche Zeitungsmann sie sieht. Zeitungen, die Medien überhaupt, können nur verstärken, was Menschen wichtig ist, was sie berührt, sie aufregt, sie jubeln lässt. Das gilt gerade in der Region. Für ein Beispiel führt er ins Badische, wo zwischen den Regionen Freiburg und Tittisee-Neustadt markante Unterschiede bestehen und die lokalen Ausgaben der Regionalzeitung entsprechend sind, eben weil sie das verschiedene Befinden widerspiegeln.
Als ähnliches Beispiel für ganz Deutschland schildert er die versuchte sowie misslungene Kampagne, die Rechtschreibreform komplett zurück zu drehen. Es gab in der Bevölkerung einfach keine Stimmung dafür. "Da brummt es nur, wenn man den Verstärker aufdreht," sagt Nienhaus.
Er reist rhetorisch locker durch das Land, die Jahre, die Gesellschaft. Er zehrt aus einem üppig bestückten Archiv an Erlebtem in den Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und Sport mit den Medien, da, wo Deals eingefädelt werden und mitunter doch nichts nützen.
Der Industrieklub Thüringen schätzt den Auftritt des Topmanagers der WAZ-Gruppe, zu der auch die "Thüringer Allgemeine" gehört, und genießt, wie in jeder Anekdote die Fähigkeiten eines Talkmasters offensichtlich werden. Nienhaus meint es natürlich in allem ernst, das muss nicht langweilig bedeuten.
Die Pressefreiheit, die Politik als Gegenstand von journalistischer Berichterstattung, der Wettbewerb zwischen den Medien und die Politik als Regulierungsinstanz sowie die Werbebeschränkung für bestimmte Produkte sind seine Themen. Am Beispiel der Bomben, die auf LKWs in Afghanistan fielen, der anschließenden Debatte und den Konsequenzen, zu denen immerhin auch der Rücktritt eines Ministers gehörte, schildert er, wie zuerst die privat finanzierten Medien einen Beitrag zu Aufdeckung von Skandalen leisten und damit zum Funktionieren einer echten Demokratie.
Nur so funktioniere es, dass Menschen für eine Zeitung bezahlen, weil sie lesen wollen, was darin geschrieben wird, weil sie wissen wollen, was genau geschieht. Diese Medien schreiben für eben diese Leser und sind Wirtschaftsunternehmen, bei denen eine Krise wie die des Jahres 2009 über die Anzeigenkunden durchschlägt. "Hier," kritisiert Nienhaus, "hat es der öffentlich-rechtliche Rundfunk leichter. Seine Gebührenentwicklung kennt nur einen Weg: nach oben. Die müssen nur einen entsprechenden Bedarf nachweisen, dann gibt es das Geld."
In diesem Zusammenhang sieht er den Sender ZDFneo und die "Tagesschau" kostenlos als App für Geräte wie das iPhone kritisch. Wer nicht ins Netz geht, kommt ins Museum. Das ist unter Medienleuten ein geflügeltes Wort. Es soll vom ZDF-Intendanten Markus Schächter stammen. Die Wahrheit darin ist eine Binse.
Der Weg ins Netz liegt klar vor allen der Branche. Unklar ist, wo genau er entlang führt, mit welchem Proviant er am besten zu gehen ist und welche Überraschungen am Rand warten. Für Christian Nienhaus ist das ein wirtschaftlich lebensnotwendiger Weg. Der Manager vertritt das täglich frisch gedruckte Wort. Im Netz freilich stehen die Zeitungen einem gut gebührenfinanzierten Angebot wie dem vom ZDF scheinbar gleichwertig nebeneinander.
Das der Zeitung ist mit dem Erlös aus Abonnenten- und Anzeigengeschäft finanziert, das des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach Bedarf mit der Gebühr. Eindeutig wendet sich der Manager gegen Ungerechtigkeit dieser Art.
Bei aller Kritik in der dabei gebotenen sprachlichen Schärfe erleben die Gäste einen Abend der unterhaltsam dargebotenen Wahrheiten. Als Zweifler stünde er nicht zur verfügung, sagt Nienhaus eingangs. Er schaue nach vorn und kann dies auch mental übermitteln, als gelte es den Satz des ZDF-Intendanten zu erwidern mit einem Credo, das in die Zeitungszukunft, die auch Internet bedeutet, weist. Das Museum kann warten.
(www.thueringer-allgemeine.de)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 23.01.2010 um 16.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#5945
Zu Ute Rang in der *Thüringer Allgemeinen*: "Als ähnliches Beispiel für ganz Deutschland schildert er die versuchte sowie misslungene Kampagne, die Rechtschreibreform komplett zurück zu drehen. Es gab in der Bevölkerung einfach keine Stimmung dafür." Nana! Das war wohl doch etwas anders! Und gute Journalisten müßten das wissen! Und dazu richtig berichten! Aber da war dann und ist immer noch gerade die Presse zu sehr auf der naïveren Seite verwickelt und konnte und kann deshalb nicht. Und das sollte die Berichterin Ute Rang hier auch wissen.
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Urs Bärlein
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Dieser Beitrag wurde am 23.01.2010 um 17.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#5946
Wie Ute Rang ja selbst schreibt, gehört auch die Thüringer Allgemeine zur WAZ-Gruppe. Daher wohl die Distanzlosigkeit: "Der Industrieklub Thüringen schätzt den Auftritt des Topmanagers der WAZ-Gruppe ... und genießt, wie in jeder Anekdote die Fähigkeiten eines Talkmasters offensichtlich werden." Wenn man schon als Journalist eine solche Behauptung in einem Bericht unterbringen zu müssen glaubt, zitiert man jemanden. Zwar unredlich, aber wenigstens handwerklich nicht so tölpelhaft wäre es, die Behauptung einem Anonymus in den Mund zu legen. Aber nein, der Geschäftsführer soll wissen, daß es sich hier nicht bzw. nicht nur um die Meinung eines Dritten handelt, sondern um die der Redakteurin.
Was die "mißlungene Kampagne" angeht, ist zumindest die Führung der WAZ-Gruppe nicht auf der naiveren Seite zu finden. Sie hat schließlich einiges zum Scheitern der Initiative des Springer-Verlags beigetragen. Bemerkenswert ist, daß der Geschäftsführer das heute noch zu beschönigen versucht. Ganz wohl kann es ihm mit der damaligen Rolle seines Hauses nicht sein.
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 24.01.2010 um 00.29 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#5948
»Als ähnliches Beispiel für ganz Deutschland schildert er die versuchte sowie misslungene Kampagne, die Rechtschreibreform komplett zurück zu drehen.«
Ein allzu typisches Beispiel für die versuchte sowie mißlungene Exekution der Rechtschreibreform in einer deutschen Gazette.
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Klaus Achenbach
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 24.01.2010 um 01.47 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#5949
Wie schade, daß die Exekution der Rechtschreibreform nicht gelungen ist!
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Urs Bärlein
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Dieser Beitrag wurde am 24.01.2010 um 14.09 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#5951
Verräterisch ist schon der scheinbare Pleonasmus in der Formulierung von der "versuchten sowie mißlungenen Kampagne". Wenn etwas mißlungen ist, muß es wohl einen Versuch gegeben haben, damit aber eine Kampagne mißlingen kann, darf sie nicht nur versucht worden sein. Tatsächlich hat "versuchte Kampagne" hier die Bedeutung von attentat.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 06.01.2015 um 18.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10939
Auch heute überall wieder die immer gleichen Parolen, Kritik an einer angeblichen Islamisierung und gegen eine befürchtete Massenzuwanderung nach Deutschland. Die Pegida-Anhänger behaupten beides als reale Gefahr. Zu Unrecht, darauf wies heute der Rat für Integration hin. Der Anteil der Muslime an der Bevölkerung betrage nur fünf Prozent und werde auch nicht wesentlich zunehmen. Pegidas Kritik beruhe auf Vorurteilen. (Erstes Deutsches Fernsehen,Tagesschau, 5.1.2015, 20.15 Uhr)
Kürzlich habe ich noch einmal in dem Buch "Was jeder vom Islam wissen muß", Ausgabe von 1990, geblättert. Im Vorwort steht, daß es in Deutschland ca. 1,8 Millionen Muslime gibt. In den letzten 25 Jahren hat sich also der Anteil Muslime von 2,2% auf 5% mehr als verdoppelt, und laut ARD bzw. Rat für Integration wird er von nun an etwa bei 5% bleiben. Klingt das nicht witzig?
Buschkowsky schreibt in "Die andere Gesellschaft", Ullstein Verlag, 2014: In Deutschland leben etwa vier Millionen Muslime. Das sind fünf Prozent der Bevölkerung. (S. 64) Die Zahl der 2014 in Deutschland lebenden drei Millionen türkischstämmigen Menschen wird sich bis 2020 - in gesellschaftlichen Dimensionen gesprochen also bis übermorgen - mehr als verdoppeln. Jedenfalls sagen das die Daten des Statistischen Bundesamtes aus dem Mikrozensus 2008 und die der Universität Tübingen. (S. 263, 264) Danach würde der Anteil Muslime in Deutschland schon 2020 etwa zehn Prozent oder mehr betragen.
Gerade meldete das ZDF im heute-journal (6.1.15, auch hier), laut Hochrechnungen von 2011 würden es bis zum Jahr 2030 "nicht mehr als 7,1 Prozent" Muslime sein.
Wie die Zahlen auch immer in Wirklichkeit steigen mögen, in Berlin und anderen Schwerpunkten werden sie schon jetzt mit den Problemen nicht mehr fertig (siehe "Die andere Gesellschaft").
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 07.01.2015 um 10.19 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10940
Ich wollte es eigentlich gar nicht schreiben, aber es ist doch sehr bezeichnend für die aktuelle Mediensituation. Im gleichen heute-journal des ZDF gestern abend 22.30 Uhr sagte der Sprecher auch:
In Deutschland leben heute mehr als vier Millionen Muslime. Bei 80 Millionen Einwohnern sind das weniger als fünf Prozent. Dazu im Bild eingeblendet die Zahlen "4 Mio." und "<5% Gesamtbevölkerung".
Mehr als 4 Mio. sind natürlich mehr als 5% von 80 Mio. und nicht weniger, aber die Medien versuchen z. Z. mit allen Mitteln, jedes Problem kleinzureden, abzuwiegeln, zu verharmlosen. Dieser Fehler war sicherlich nicht Absicht, aber symptomatisch.
Es kommt einem vor wie in der Werbung, es kostet "nur 9,99 Euro" usw. Die Wörter nur, angeblich, weniger als haben zur Zeit Hochkonjunktur.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 07.01.2015 um 10.39 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10941
Pegida-Anhänger seien schwach in deutscher Rechtschreibung, behauptet der Mannheimer Morgen heute (7.1.15) auf Seite 3:
Er zeigt ein Foto von Pegida-Demonstranten, die ein Schild tragen mit der Aufschrift "Sachsen bleibt DEUTSCH".
Bildunterschrift des MM: Man legt Wert auf das Deutsche in der Pegida-Bewegung - aber mit der deutschen Rechtschreibung hapert es mitunter.
Erklärend dazu im Artikeltext: Vordergründig geht es ihnen um die Bewahrung der Kultur des "Abendlandes". In der Praxis hapert es allerdings manchmal schon an der deutschen Rechtschreibung. Dass das "D" in dem Satz "Sachsen bleibt Deutsch" eigentlich klein sein müsste - Schwamm drüber.
Muß man das noch weiter kommentieren? Ich glaube nicht.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 07.01.2015 um 18.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10943
Es war vor rund hundert Jahren verbreitet, das Adjektiv deutsch großzuschreiben. Der Duden und die Behörden haben sich aber nicht darauf eingelassen, und irgendwann ist diese Mode wieder abgeebbt. Möglicherweise gab es nach 1933 sogar eine entsprechende Direktive an die Presse.
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Marco Mahlmann
Osnabrück
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Dieser Beitrag wurde am 09.01.2015 um 21.04 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10944
Der Umgang mit Pegida ist ein Armutszeugnis für den deutschen Journalismus. Die Medien sind selbstgerecht, überheblich, kritikresistent und ignorant. Anstatt zu informieren und den Bürger die demokratische Freiheit zu lassen, sich ein eigenes Urteil zu bilden, betreiben sie Meinungsmache und Volkserziehung.
Die FAZ hat heute einen weiteren Tiefpunkt erreicht, der mit "geschmacklos" mild umschrieben ist. Sie setzt die Pegida-Demonstranten mit den Attentätern in Paris gleich. Es ist beschämend. http://www.faz.net/aktuell/politik/aufruf-der-zeitungsverleger-wehren-wir-uns-13361546.html
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 09.01.2015 um 21.59 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10945
Um ein wenig aufs Sprachliche zurückzukommen – die Bild nannte dieser Tage einen der Organisatoren der Demonstrationen einen Rädelsführer. Das entspricht nun wirklich 1:1 dem Tonfall des Neuen Deutschlands von 1989. Übrigens können sich die überregionalen Printmedien in dieser Hinsicht alles erlauben, da sie in den angeschlossenen Gebieten ohnehin nur einen lächerlich geringen Anteil ihrer Gesamtauflage absetzen.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 09.01.2015 um 23.44 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10946
Ergänzend zur Adjektivliste von Herrn Mahlmann - die Medien sind vor allem abhängig und somit parteilich geworden. Und da Pegida sich u. a. gegen die aktuelle Einwanderungspolitik der etablierten Parteien wendet, wird sie von diesen Parteien und ihren Medien mit allen Mitteln bekämpft. Dazu gehören eben auch die ständigen Tiefschläge mit der Ausländer- und Islamfeindlichkeit.
Aus dem ALMANACH der Bundesregierung 1993/94, herausgeg. vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Osang Verlag Bonn (unter dem Stichwort Ausländerpolitik, S. 132):
Zuzugsbegrenzung Die Bundesrepublik Deutschland ist kein Einwanderungsland. Eine konsequente Begrenzung des Zuzugs ist unverzichtbar, auch und gerade im Interesse der in Deutschland ansässigen Ausländer und ihrer Integration. Der 1973 erlassene Anwerbestopp für ausländische Arbeitnehmer aus Nicht-EG-Staaten bleibt uneingeschränkt aufrechterhalten. Illegale Einreise und Beschäftigung werden bekämpft.
Heute klingt das geradezu ketzerisch. Mir war gar nicht bewußt, was für ein fremdenfeindliches, rechtsextremes Land die Bundesrepublik noch in den Neunzigern war. Und heute werden also die, die genau das fordern, was noch vor 20 Jahren offizielle Regierungspolitik war, von der Regierung und ihren Medien als rechtsextrem diffamiert.
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Walter Lachenmann
Waakirchen
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Dieser Beitrag wurde am 10.01.2015 um 16.19 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10947
Wie unfrei unsere Presse ist, haben wir vor Jahren bei unserem Protest gegen die neue Rechtschreibung erlebt. „Führende“ Journalisten haben sich bereitwillig dazu hergegeben, der von irgendwo „oben“ ausgegebenen Marschordnung mehr oder weniger geistreich in ihren Feuilletons zu folgen, bis zu peinlichsten Verbiegungen, immer mit der Bemühung, journalistisch „brillant“ zu sein. Schlimmer: sie merkten gar nicht, wie sehr sie sich verbogen haben, glaubten selbst daran, daß sie die Stimmen der Vernunft und der hellwachen Intelligenz darstellten. Das hatte aber kaum etwas mit einer eigenen Überzeugung zu tun, sondern damit, bei welcher Zeitung sie beschäftigt waren. Die wenigen Kollegen, die das Schicksal bei den Redaktionen der reformkritischen Zeitungen angeschwemmt hatte, legten sich mächtig ins Zeug für die Verweigerung der neuen Rechtschreibung, bis ihnen ihre eigenen Chefredaktionen in den Rücken fielen und schließlich ebenfalls gegen eigene Überzeugung dem von irgendwo „oben“ gesteuerten Kurs nachgaben. Dieses Beispiel bei einem Thema, das wir selbst intensiv verfolgten und bei dem wir uns gut auskannten, mag Vermutungen wecken, daß es bei vielen anderen Themen ganz ähnlich zugeht. Allein die Tatsache, daß sowohl ARD und ZDF und die Dritten Programme bei ihren Nachrichtensendungen ziemlich haargenau dieselben Dinge berichten, bis auf neckische Anekdoten über Eisbärenbabys, zeigt doch, daß die Redaktionen nicht selbständig die Themen bestimmen, sondern das bringen, was anderswo für uns, das Publikum, ausgesucht worden ist.
Deswegen der PEGIDA gegenüber Verständnis oder gar Sympathie zu zeigen, weil hier eine „Lügenpresse“ angeklagt wird, ist wohl dennoch abwegig. Auch wenn deren Sprecher den Unsinn der übertriebenen Vergenderung der Sprache kritisiert, womit er recht hat. Ich habe mir in den letzten Wochen die Leserkommentare verschiedener Online-Redaktionen von FAZ über SZ, Spiegel, ZEIT usw. angeschaut. Es gab immer erstaunlich viele Kommentare, wenn über die Ukraine berichtet wurde und über andere Themen, bei denen es um den Kontrast „Der Westen“ und Rußland ging. Der allgemeine, monotone Trend: „Der Westen ist schuld!“. Egal, um was es ging. In Erinnerung geblieben sind mir Parolen wie: „Lügenpresse“, „Mainstream-Journalismus“, und blinde Putin-Verehrung. Es hat sich auch die Vermutung herumgesprochen, daß diese meistens recht simplen „Kommentare“ von Leuten stammten, die hierfür von einer russischen Propagandaorganisation beauftragt und bezahlt wurden. Ich mochte das nicht glauben, denn das war alles so dämlich, daß ich mir nicht vorstellen konnte, daß hierfür jemand etwas bezahlen würde, es war ja eher peinlich. Jetzt tönt es aus PEGIDA-Reihen aber auch „Lügenpresse“ und sogar „Putin hilf uns!“
Beim besten Willen: wie soll man eine solche „Volksbewegung“ ernst nehmen? Mit ihren Anhängern ins Gespräch kommen? Die ein dickes schwarzrotgold umwundenes, mit Glühlämpchen umrahmtes Kreuz mit sich herumtragen, dann Weihnachtslieder singen wollen und dazu trotz verteilter Noten und Texte nicht imstande sind! „Lügenpresse“ rufen Leute, bei denen ich wohl nicht ganz falsch liege, wenn ich vermute, daß sie außer der Bildzeitung und SuperIllu überhaupt keine Zeitungen lesen. Die weder die Weihnachts- noch die Passionsgeschichte kennen, von christlicher Botschaft ganz zu schweigen. Sich aber derer Symbole für die Bekundungen ihrer dumpfen Gemütswallungen bedienen. Da dreht sich dem finstersten Heiden der längst überwunden geglaubte Pietist schon im vorhinein im Grabe herum.
PEGIDA ist eine beängstigende Peinlichkeit, beängstigend, weil hier offenkundige Dämlichkeit, Unbildung und emotionale Rohheit die Straßen zu erobern droht. Hoffnungschimmer: Mögen unsere politisch Verantwortlichen daraus lernen, nicht allzu sehr auf die Dummheit der Bevölkerung zu rechnen, denn wenn diese sich zu Massen formiert, kann es gefährlich werden und dagegen ist dann möglicherweise kein noch so intelligentes Kraut gewachsen. Dann wird nach Putin gerufen. Wir wissen es doch seit langem: Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergeblich.
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Klaus Achenbach
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 10.01.2015 um 18.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10948
Lieber Herr Riemer,
welche "aktuelle Einwanderungspolitik"?
Ich kann keine erkennen.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 10.01.2015 um 20.15 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10949
Danke, lieber Herr Achenbach, Sie haben recht, statt "aktuelle Einwanderungspolitik" hätte ich besser "aktuelle Einwanderungspraxis" geschrieben, welche von den Regierenden zugelassen wird. Dazu gehören für mich auch die bisher insgesamt doch gescheiterten Integrationsbemühungen.
Ja, lieber Herr Lachenmann, bei Pegida gehen viele einfache Leute auf die Straße, das sind oft keine, die gewöhnt sind, geschliffene Reden zu halten. Einen eher peinlichen Eindruck hatte ich auch heute morgen beim Hören des DLF, wo ein Pegida-Anhänger interviewt wurde. Mir kam es fast so vor, als hat der DLF das mit Berechnung gemacht. Wir sollten diesen Bürgern aber dafür dankbar sein, daß endlich eine Diskussion entsteht. Ich finde es ungerecht, wenn den Dresdnern vorgeworfen wird, was sie nur wollten, sie hätten ja selbst kaum Immigranten. Erstens sehen sie ja, wohin das führt, wenn man die Dinge laufen läßt, und zweitens wird man doch wohl jedem deutschen Staatsbürger zugestehen, auch Verantwortung für ganz Deutschland zu übernehmen.
Was Pegida meiner Ansicht nach will, ist die Bewahrung unserer westlichen Kultur und Traditionen. Solange die Integration von Ausländern gelingt und solange Frauen mit Kopftuch und mit diesen unförmigen islamischen Umhängen (von der völlig unakzeptablen Vollverschleierung will ich gar nicht reden) die Ausnahme sind und nicht das Bild in unseren Städten bestimmen, solange es keine Parallelgesellschaften mit mafiösen Strukturen, hoher Kriminalität und eigener Gerichtsbarkeit vorbei am bundesdeutschen Recht gibt, solange wird eine begrenzte Einwanderung auch immer möglich sein.
Nur sind uns genau hier die Probleme bereits über den Kopf gewachsen. Es gibt in einigen deutschen Städten unglaubliche Zustände. Die Glücklichen, die sie noch nicht aus ihrer eigenen Heimatstadt kennen, lesen mal beim Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln nach. Es ist haarsträubend. Und solange wir mit diesen Zuständen nicht fertigwerden, erübrigt sich eigentlich die Frage, ob wir zur Zeit noch weitere Einwanderer (außer in wirklich sehr dringenden Notfällen) aufnehmen können. Zuerst müssen die aktuellen Integrationsprobleme gelöst werden.
Angesichts des aktuellen islamistischen Terrors in Frankreich heißt es nun wieder, man dürfe dafür nicht den Islam im allgemeinen verantwortlich machen. Na und? Natürlich darf man das nicht, aber was hat das mit den Einwanderungszahlen zu tun und damit, daß auch die Integration der friedlichen muslimischen Einwanderer noch nicht geglückt ist? Was hat das damit zu tun, daß ich auch friedliche Frauen mit Schleier, Kopftuch, Burka und wie diese "Kleidungsstücke" alle noch heißen, wohl in geringer Anzahl akzeptieren kann, aber nicht stadtbildbestimmend hier in Deutschland haben will? Ich würde das nicht schreiben, wenn ich mir nicht sicher wäre, daß die Mehrheit der Menschen in unserm Land der gleichen Meinung ist, und selbstverständlich ist das weder ausländer- noch islamfeindlich.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 21.01.2015 um 23.23 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10967
Die deutsche Medienlandschaft dagegen gehört in Europa zu denen, die für rechtspopulistische Parteien "schwieriges Terrain" sind, wie die Konrad-Adenauer-Stiftung 2013 in einer Studie feststellte. Hier mag eine Ursache für die Dresdner Rufe gegen die "Lügenpresse" liegen, auch wenn deutsche Medien natürlich immer wieder über Einwanderung und problematische Entwicklungen in der muslimischen Minderheit berichten. (FAZ, 21.1.15, S. 8, Hervorheb. von mir)
Berichten? Vertuschen wäre wohl das richtige Wort! Die FAZ sollte die Ursachen für die Rufe "Lügenpresse" nicht zu weit suchen.
Letzten Freitag (16.1.15, S. 1 u. 14) "berichtete" der Mannheimer Morgen über einen Vorfall in Hameln: Großfamilie randaliert vor Krankenhaus Der Hamelner Landrat wird zitiert mit "hemmungslose Gewalt", "Tragödie", "schreckliche Gewalteskalation", die Rede ist von 14 verletzten Polizisten.
Nach ersten Krawallen vor dem Gerichtsgebäude versammelten sich später etwa 30 Angehörige [eines mutmaßlichen Räubers]. ... "Die Mitglieder der Großfamilie schleuderten Steine, die sie zuvor aus dem Pflaster gerissen hatten, auf die zum Schutz der Klinik eingesetzten Beamten und griffen diese auch mit Pfefferspray an", sagte [Polizeisprecher] Petersen. Am Klinikum gingen Scheiben und die Glastür zu Bruch. ... Festnahmen gab es zunächst nicht.
Was wird das wohl für eine Großfamilie gewesen sein? Man kann es sich denken, aber laut gesagt werden darf es nicht. Im MM jedenfalls kein einziges Wort dazu, nicht mal ein Name, der eine ausländische Herkunft verraten könnte. Ich habe ein paar Internetseiten durchgesehen, wer noch zu den Vertuschern gehört: FAZ, Der Spiegel, Focus, Tagesspiegel, Augsburger Allgemeine, Kreiszeitung, ...
Ein paar informativere Berichterstattungen über die libanesische Großfamilie gibt es immerhin: Bild, Die Welt, n-tv, Junge Freiheit, ...
Ein FAZ-Leser aus Frankfurt a. M. schreibt (FAZ 15.1.15, S. 7): Der Niedergang der christlich-europäischen Kultur ist ein schleichender Prozess, der bereits seit Jahrzehnten voranschreitet, aber aus Gründen der "Political correctness" totgeschwiegen wird.
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Klaus Achenbach
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 22.01.2015 um 19.05 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10968
Lieber Herr Riemer,
ich will Ihnen nicht widersprechen, nur auf folgendes hinweisen:
Der in der FAZ veröffentlichte Text ist wortgleich mit einem auch in der Bild veröffentlichten Text. Es handelt sich daher wohl um eine Agenturmeldung. Die Bild hat erst in einer späteren Meldung von einer libanesischen Großfamilie gesprochen.
Die Presse handelt eben mehr oder weniger in Übereinstimmung mit dem Pressekodex, worin es heißt:
"RICHTLINIE 12.1 – BERICHTERSTATTUNG ÜBER STRAFTATEN In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte."
Diese Regelung wird allerdings manchmal ausgehebelt, wenn etwa von einem "mutmaßlichen Täter Mohammed S." berichtet wird. Im berichteten Fall muß man auch kein Eingeweihter sein, um zu wissen, was die Erwähnung einer "Großfamilie" bedeutet.
Allerdings nährt solche Berichterstattung den Eindruck, daß die Presse absichtlich nicht vollständig berichtet. Entsprechend deutlich gehen die Leserkommentare mit der FAZ ins Gericht.
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Marco Mahlmann
Osnabrück
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Dieser Beitrag wurde am 22.01.2015 um 22.03 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10969
Warum braucht eine freie Presse so einen Kodex? Sind die Redaktionen nicht selbst für ihre Veröffentlichungen verantwortlich? Wie verpflichtend ist der Kodex? Was passiert, wenn sich eine Zeitung nicht daran hält? Hieß es nicht vor kurzer Zeit noch, die Presse sei niemandem verpflichtet außer der Wahrheit und dem Leser? Was für ein Demokratieverständnis ist es, dem Leser zu unterstellen, er könne durch die Erwähnung von Straftaten von Einwanderern zu Vorurteilen neigen? Was für ein Demokratieverständnis ist es, sich selbst für geeignet und berufen zu halten, Nachrichten dergestalt umzuändern?
Der Leser gewöhnt sich aber daran und entwickelt die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen. Wer bereits in einer Diktatur gelebt hat, ist darin wohl besonders geübt.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 22.01.2015 um 23.19 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10970
Ja, lieber Herr Achenbach, das mit FAZ und Bild mag sein, wie gesagt, ich habe diesbezüglich nur den MM direkt aus der Zeitung zitiert, bei den anderen habe ich nur gestern die entsprechenden Online-Artikel geprüft. Ich nehme allerdings an, daß die Zeitungstexte dazu so gut wie identisch sind.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 22.01.2015 um 23.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10971
Wahrscheinlich wird man schon im Polizeibericht dieselbe verhüllende Sprache finden, also Großfamilie = arabischer Clan. Bald wird auch das aufhören, und dann wird man nur noch etwas von 25 Personen keinerlei Geschlechts lesen.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 30.01.2015 um 07.59 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#10978
dpa heute (00:55 Uhr): "Der 51 Jahre alte Vater und die 41 Jahre alte Mutter sollen die eigene Tochter umgebracht haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. An der Tat beteiligt gewesen sein sollen auch der Onkel und die Tante des Opfers. Hintergrund soll ein Streit über den Bräutigam der jungen Frau gewesen sein. [...] Bei dem Opfer handelt es sich um eine deutsche Staatsbürgerin pakistanischer Herkunft."
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 13.03.2015 um 23.07 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11012
Ich sinniere über das Wort "wabern". Was bedeutet es, wenn Gerüchte wabern? Gerüchte gibt es manchmal, oder sie sind in Umlauf, können auch umgehen. Wenn sie aber wabern, dann ist das schon etwas Besonderes. Sind es eher angenehme oder eher unangenehme Gerüchte, wenn sie wabern? Sind Gerüchte, die wabern, eher wahr oder eher falsch?
Wabern, das assoziiere ich mit Nebelschwaden, mit Spinnennetzen, mit schwarzen, bedrohlich heranziehenden Wolken. Wabern, Webe, das hat etwas Gespenstisches, Unreales. Der Mannheimer Morgen gebraucht es wie folgt (11.3.15, S. 4):
Gerüchte um den Zuzug [von Asylbewerbern] waberten schon länger durch Tröglitz.
Mit dem Wort wabern will der MM wohl das Anmaßende am Verhalten der Tröglitzer betonen. Wie können sie sich unterstehen, irgendwelche Gerüchte in Umlauf zu bringen? Können sie nicht abwarten, bis sie von der Obrigkeit über deren Entscheidungen zur Zukunft ihres Ortes in Kenntnis gesetzt werden? Was mischen sich die Bürger von Tröglitz da ungefragt in die Politik ein? Und die Zeitung stellt mit dem Wort sozusagen in Frage, ob die Gerüchte überhaupt berechtigt waren, selbst als bereits bekannt ist, daß sie wahr waren.
Die Einwohner von Tröglitz, also genauer gesagt die etwas Aufgeweckteren, die sich um ihren Heimatort noch Gedanken machen, die mit der aktuellen Einwanderungspolitik nicht einverstanden sind und für ihre Meinung demonstrieren, die werden in dem Artikel als brauner Mob, Rechtsextreme und Neonazis bezeichnet. Warum eigentlich? Nun, die einzige Begründung, die der Artikel liefert, ist, daß sie eben demonstrieren.
Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass Demonstranten Entscheidungsträger zum Rücktritt bewegen könnten.
Das habe laut MM der Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) gesagt. Na ja, das wäre ja auch das Letzte, wenn das Volk hier bei uns in Deutschland noch etwas zu sagen hätte. Das wenigstens hat der Minister aus dem Untergang der DDR gelernt.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 13.09.2015 um 02.38 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11162
CSU giftet gegen Merkels Asylpolitik Seehofer paktiert mit Orbán
Der Mannheimer Morgen (12.9.15, Seite 1) berichtet nicht nur, er nimmt dem Leser das Denken und die Wertung gleich mit ab. Wer "giftet" und "paktiert", der steht von vornherein außerhalb jeglicher Diskussion, da sind gar keine Gegenargumente mehr nötig. Im Artikel heißt es weiter:
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist dagegen mit Merkels Flüchtlingspolitik einverstanden. Im "Politbarometer" der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen bezeichneten 66 Prozent der Befragten die Entscheidung, Tausende Flüchtlinge aus Ungarn einreisen zu lassen, als richtig.
Nach ihrer Meinung zu Merkels Flüchtlingspolitik wurden die Leute aber von der FGW gar nicht befragt. Gefragt wurde in Wirklichkeit nur, ob die Entscheidung, "aufgrund der Zuspitzung der Lage in Ungarn ... viele dieser Flüchtlinge bei uns einreisen zu lassen", richtig war. Dem haben laut Politbarometer 66% zugestimmt. Auch mit dem Wort "Tausende" wurde in der ganzen Umfrage niemand erschreckt.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 15.09.2015 um 00.24 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11164
Deutschland zieht die Notbremse (MM, 14.9.15, S. 1)
Wie dämlich müssen Zeitungsmacher nur sein, um so etwas als Notbremse zu bezeichnen. Immerhin scheinen inzwischen einige eine Notbremse für nötig zu halten.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 15.09.2015 um 12.34 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11165
De facto haben sogenannte Flüchtlinge die Notbremse gezogen, mehrmals sogar, im Zug von München nach Berlin.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 12.02.2016 um 23.40 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11294
Erstmals haben Physiker sogenannte Gravitationswellen gemessen und damit bewiesen, dass es Schwarze Löcher gibt. Es war ein riesiger Aufwand, die winzigen Erschütterungen zu entdecken. Das Ergebnis liefert ein völlig neues Bild vom Kosmos. (SZ, 12.2.2016, Seite 2)
Hundert Jahre lang wurde es vermutet, je mehr Zeit verging, umso sicherer waren sich die Wissenschaftler, zuletzt hat es kein ernstzunehmender Physiker mehr bezweifelt. Es hat halt nur noch der praktische Beweis gefehlt. Und jetzt, wo dieser erbracht ist, soll sich plötzlich ein völlig neues Bild des Kosmos ergeben? Auf einmal fallen alle aus allen Wolken, daß es tatsächlich Schwarze Löcher und Gravitationswellen gibt?
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 16.02.2016 um 11.57 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11299
Die Medien bringen heute das Ergebnis einer europaweiten Studie der Bertelsmann-Stiftung vom Dezember 2015. Angeblich seien 79 Prozent der Befragten für "eine faire Verteilung der Asylsuchenden auf alle EU-Länder".
Man weiß aber nicht, wie und was die Stiftung genau gefragt hat. Denn andererseits wollen nach der Umfrage auch fast 90 Prozent "eine gemeinsame Sicherung der EU-Außengrenzen". Ja, wenn wirklich sofort Schluß mit der unkontrollierten Völkerwanderung wäre, dann wäre ich auch dafür, diejenigen Zuwanderer, die schon in Europa sind, erstmal gleichmäßig zu verteilen. Das wäre zwar nicht fair, aber eine versöhnliche Geste gegenüber Deutschland.
Aber solange es weitergeht wie bisher – für 2016 wird schon jetzt, Mitte Februar, nur für Deutschland offiziell die Zahl 500.000 vorausgesagt, d.h. am Jahresende ist es dann wieder über eine Million –, solange ist es nur ein schlechter Witz, daß 79 Prozent der Europäer für eine ständige "faire" Gleichverteilung dieses endlosen Zustroms sind.
Solche verschleierten Umfragen dienen also zu nichts anderem als der Desinformation und der Ablenkung vom deutschen Sonderweg in der EU.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 14.03.2016 um 22.02 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11326
Was manche Zeitungen so von Aktualität halten. Der Zeitpunkt der Verkündung des vorläufigen amtlichen Endergebnisses einer Wahl in Deutschland liegt meist (so auch gestern) zwischen 22.00 und 23.00 Uhr. Das sollte doch eigentlich kein Problem für den Redaktionsschluß einer Tageszeitung sein.
Die Süddeutsche Zeitung aber bringt es heute fertig, die längst überholten Zahlen der ersten Hochrechnung von gestern kurz nach 18.00 Uhr in einer großen Grafik auf Seite 1 zu präsentieren. Diese Zahlen weichen in allen 3 Ländern, in denen gewählt wurde, um über 2% bis zu fast 3% aller gültigen Stimmen von den am späteren Abend gemeldeten Endergebnissen ab. Im Text darunter werden die gleichen Zahlen genannt.
Auffällig dabei ist wieder einmal, daß die größten Abweichungen (Minderung des Endergebnisses um 2,4%; 2,4%; 2,6%) jeweils die AfD betreffen. Wäre die SZ heute aktueller gewesen, wenn die AfD-Prozente zum Ende hin abgenommen hätten?
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 15.03.2016 um 07.42 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11327
Das ist schwach, hängt aber damit zusammen, daß es sich um eine überregionale Tageszeitung handelt. Die Münchner Ausgabe wird anders ausgesehen haben.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 15.03.2016 um 14.28 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11328
Reilingen (Baden-Württemberg) zeigt eine 6-farbige Tortengraphik der lokalen Wahlergebnisse (im Uhrzeigersinn), ebenso ein 6-farbiges Balkendiagramm (v.l.n.r.):
(schwarz) .. CDU ......... 26,2% (grün) ....... Grüne ........ 25,3% (rot) .......... SPD .......... 13,6% (gelb) ........ FDP ............ 7,4% (pink) ........ DIE LINKE .. 2,2% (grau) ........ Sonstige ... 25,3% Davon AfD 19,4%
Plumper geht es kaum noch.
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Theodor Ickler
Spardorf
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Dieser Beitrag wurde am 29.06.2016 um 09.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11412
Büchnerpreisträger Marcel Beyer schreibt zwar nicht-reformiert, aber die FAZ druckt einen langen Text von ihm in Neuschreibung (29.6.16). Ich halte es für ausgeschlossen, daß er seinen Text so eingereicht hat. Mayröcker, über die er schreibt, hat sowieso ihre eigene Schreibweise.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 05.10.2016 um 17.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11517
Man kann ein und dasselbe unterschiedlich beschreiben, wie z. B. kürzlich bei der Berichterstattung über den Nationalfeiertag. Was den Zeitungsmachern genehm ist, nennen sie "protestieren", was ihnen nicht paßt, wird hingegen "pöbeln" genannt. Das ist einfach ein schöner Service der Zeitungen. Man möchte den Lesern das schwierige eigenständige Denken am besten ganz abnehmen, so liefert man die Wertung immer gleich mit.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 19.11.2017 um 14.59 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=86#11625
"Und Gott schuf den Menschen als Mann und Frau"? Eben nicht. Wenn er (oder sie) etwas schuf, dann waren es mehr als die zwei Geschlechter, von denen die Bibel erzaehlt. Das ist sicher schwierig fuer manche christlich Konservativen, die schon schwule Minister zu verkraften haben oder die Ehe fuer alle. Und die Rechten nehmen es dankbar als Provokation. Gender Studies? Kampf um sexuelle Identitaeten? Das gehoert zu den Lieblings-Hassthemen der AfD. (DER SPIEGEL, Nr. 46/11.11.2017, S. 10)
Die alberne Genderei (Gott - sie) und die tendenzioese Steigerung (konservativ - rechts) sind schon bezeichnend fuer den Niedergang des Magazins. Und was ist ueberhaupt noch sachlich daran, konservative Standpunkte staendig pauschal als Hasz zu diffamieren? Wer keine Argumente hat, schlaegt die der anderen einfach mit dem Wort Hasz tot.
(Umlaute und Eszett sind ersetzt, auch im Zitat. Zur Unterscheidung von der reformierten ss-Schreibung verwende ich sz fuer das unreformierte Eszett.)
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