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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 01.10.2005 um 22.57 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#297
La RAE presentará en 2006 el informe sobre la Ortografía
Salamanca- El informe con las conclusiones de la revisión de la última Ortografía del Español será presentado en el Congreso de la Asociación de Academias de la Lengua Española, que se celebrará en Madrid en otoño de 2006, según acordaron ayer los directores y presidentes de las 22 academias. La revisión de la edición más reciente del texto fue uno de los asuntos que centraron la última sesión de la reunión plenaria, que ha congregado en Salamanca desde el pasado 12 de septiembre a los responsables de las academias hispanoamericanas, estadounidense, filipina y de la Real Academia Española (RAE).
El director de esta última, Víctor García de la Concha, anunció ayer que en la sesión acordaron crear una comisión interacadémica integrada por ocho miembros representantes de cada una de las áreas lingüísticas del español. Esta comisión «recopilará todos los trabajos que se han publicado sobre la última edición de la Ortografía», unos con críticas elogiosas y otros con censuras, y una vez reunido el material, será enviado a cada una de las academias para su estudio sistemático. Posteriormente, cada una «informará a la comisión interacadémica para que elabore un informe que presentará al próximo Congreso de la Asociación de Academias» de Madrid.
De la Concha declaró también que la Asociación de Academias propondrá el epígrafe «Presente y futuro de la Lengua Española: Unidad y Diversidad», como título del IV Congreso Internacional de la Lengua Española de Colombia, pues «ampara muchos aspectos de tipo histórico, actual y de proyección, y permite afrontar lo que significa la presencia del español en el campo de la ciencia y la técnica». La propuesta será transmitida al Instituto Cervantes, que se encargará de la organización general del foro.
(Agenturmeldung vom 14. 9. 2005)
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Jörg Metes
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 18.10.2005 um 09.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#313
»Niederländer müssen "Christus" künftig klein schreiben Nach einer Rechtschreibreform muss im Niederländischen "Christus" künftig mit kleinem "c" am Wortanfang geschrieben werden.
Die Änderung der Gross- und Kleinschreibung ist Teil einer Reform, deren Ergebnisse in dem in Belgien und den Niederlanden veröffentlichten "Grünen Büchlein" ("Het Groene Boekje") mitgeteilt wurden.
Erstmals seit zehn Jahren wurden darin leichte Veränderungen der im belgischen Landesteil Flandern, in den Niederlanden und in Surinam verbreiteten niederländischen Standard-Schriftsprache vorgenommen.
Herausgeber ist die Niederländische Sprachenunion ("Taalunie"). Dabei handelt es sich um eine zunächst zwischen Belgien und den Niederlanden gegründete zwischenstaatliche Einrichtung, der 2004 auch die frühere niederländische Kolonie Surinam beitrat. Neben Änderungen in der Rechtschreibung wurden vor allem neue Wörter aufgenommen, darunter auch zahlreiche bislang nur in Surinam gebräuchliche Ausdrücke wie zum Beispiel "handknie" für "Ellbogen".
Gross- und Kleinschreibung
Probleme dürfte eine weitere Neuregelung verursachen, wonach das niederländische Wort für Juden ("joden") mit Grossbuchstaben am Anfang geschrieben wird, wenn eine Bevölkerungsgruppe gemeint ist. Geht es dagegen um die Religionszugehörigkeit, soll ein kleines "j" am Anfang stehen. Die Änderungen sollen ab August 2006 verbindlich sein.«
( Katholische Internationale Presseagentur , 14.10.2005 )
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 20.10.2005 um 22.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#316
Auch hierzulande wird über umstrittene Neuschreibungen nicht immer korrekt berichtet. Die Katholische Internationale Presseagentur ist einer vielkolportierten Fehlinformation aufgesessen. Den Eigennamen Christus schreibt man im Niederländischen nach wie vor groß. Die Kleinschreibung gilt lediglich für bildliche oder plastische Christusdarstellungen (christus im Sinne von Christusbild, Christuskopf etc.). Die in der Meldung erwähnte Neuregelung zur Schreibung von Angehörigen einer Bevölkerungsgruppe bzw. einer Religion bezieht sich übrigens nicht nur auf Juden, wie man aufgrund der gewählten Formulierung meinen könnte. Deshalb überlegen auch hier lebende Muslime nun, ob sie sich im Hinblick auf ihre amtlich korrekte Schreibung eher einer Bevölkerungsgruppe oder doch eher einer Religion zugehörig fühlen sollen. Insgesamt sind auch die neuesten Versuche, die komplizierte Sprachwirklichkeit in Regeln zu pressen, erwartungsgemäß wenig überzeugend ausgefallen. Das gilt nicht nur für die Groß- und Kleinschreibung – oder besser: für die Klein- und Großschreibung. Manche Festlegung mutet willkürlich an und ist für viele Normalbürger kaum nachvollziehbar. Andererseits haben die aktuellen Neuregelungen einige Ausnahmen beseitigt. Dabei handelt es sich freilich um ohnehin seit langem übliche Schreibungen, die erst durch die eigentliche Reform von 1995 zu Ausnahmen erklärt worden waren, weil sie nicht den neuen Regeln entsprachen. Etwaige Ähnlichkeiten mit der Rechtschreibreform in Deutschland sind rein zufällig. Immerhin können Interessierte das amtliche Rechtschreibwörterbuch, das „Grüne Büchlein“, unter http://woordenlijst.org kostenlos im Internet konsultieren.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 28.12.2005 um 22.06 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#460
De STORE bogstavers sidste bastioner begynder nu at vakle
Den 6. eller 7. december udsendes undervisningsministeriets nye retskrivningsordbog, og dermed vakler de store bogstavers sidste bastioner. F.eks. regner man med, at praktisk talt alle de dagblade, som hidtil har holdt fast ved den gamle retskrivning, vil gaa over til de smaa bogstaver.
Information, 26. 11. 1955
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Dieser Beitrag wurde am 23.06.2006 um 14.29 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#738
Beitrag geschrieben von Germanist am 23.06.2006 um 13:24 Uhr:
Gegenüber der englischen ist die amerikanische Rechtschreibung schon eine ziemliche Vereinfachung. Nur die amerikanische Aussprache ist schrecklich. Wenn man amerikanische Rechtschreibung mit englischer Aussprache kombinieren könnte, wäre das schon ein wesentlicher Fortschritt. Oscar Wilde im Canterville Ghost: Amerikaner und Engländer haben sehr vieles gemeinsam, ausgenommen natürlich die Sprache.
Beitrag geschrieben von Bernhard Eversberg am 23.06.2006 um 11:26 Uhr:
Durchaus ist es schon öfter jemandem eingefallen, eine Reform der englischen Schriftsprache vorzuschlagen. Der prominenteste war wohl der Amerikaner Melvil Dewey, der konsequent seinen eigenen Namen in Dui änderte. http://www.childrenofthecode.org/code-history/dewey.htm Er schrieb: "The second great obstacle is our absurd spelling, which scholars agree is the worst on the planet. In trying to learn this, two or three years more are worse than wasted. A few years ago it required some hardihood for an educated man to declare himself in favor of simplified spelling, but since the founding of the Spelling Reform Association in 1876 every prominent student of English living, both American and foreign, has conceded that scholarship, as well as common sense, requires the change which is quietly but steadily going forward." Es blieb wenig übrig von seinen Vorschlägen. (Als das andere große Hindernis im Erziehungssystem sah er die nichtmetrischen Maße und Gewichte. Auch die sind noch da.)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 24.06.2006 um 10.51 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#739
"Gegenüber der englischen ist die amerikanische Rechtschreibung schon eine ziemliche Vereinfachung. Nur die amerikanische Aussprache ist schrecklich." Lieber Germanist, über solche Feststellungen wie die im zweiten Satz sollten wir doch hinaus sein! Natürlich sage ich auch hin und wieder (der ich ja einige Freunde in Schweden habe), daß Dänisch eigentlich keine Sprache, sondern eine Kehlkopfkrankeit sei; aber so etwas schreibe ich doch nicht. Und ganz offen — aber ebenso gewagt — bedaure ich übrigens, daß halt so schmutzige Dialekte wie der Braunschweiger Stadtdialekt aussterben, wo z. B. ein langes "a" dem sehr offenen "ö" angenähert ist und dem Vokal im englischen "burn"/"learn" sehr ähnelt, und wo man eben nicht in der Fasanenstraße wohnt, sondern in der "Fösöhnenströße" (schön mit richtig dreckigem offenem "ö"!) und wo man über Reformversuche lachen kann: "Junge, sprich 'n klöres 'öh'." — "Jö, Vöter, jö."
Und "die" amerikanische Aussprache gibt es gar nicht, ehrlich. Linguisten unterscheiden hier (wenigstens) sechs Standardaussprachen, von denen natürlich die vom Mittelwesten (meiner Region) die beste ist. — Und was die amerikanische "Vereinfachung" (verglichen mit der britischen) betrifft: Wenn auch das amerikanische "-or" ("neighbor) statt britisch "-our" ("neighbour") eben die gleiche Lautung wiedergibt wie "-or" in "professor", — wie stünde 's denn mit "teacher", von John F. Kennedys "Africar, Asiar, and South Americar", dem Massachusetts-Sproß-"r" also, ganz zu schweigen? Und die "vereinfachte" Kommasetzung zwingt einen ganz schön oft, beim Lesen Sätze mehrmals anzusetzen (jedenfalls einen Ungebildeten wie mich, der doch immer alles genau verstehen will und meist eben nicht schon vorher weiß, was kommt). Aber ohnehin setzt man halt Kommata in beiden Sprachen "mehr nach Gefühl", und das heißt nach Mitgefühl für den Leser, und zwar da, wo (innerhalb eines Satzes kleine phonetische) Pausen anzuzeigen sehr sinnvoll ist. (Und unsere deutsche Kommasetzung folgt übrigens im Grunde dem gleichen System.)
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Klaus Achenbach
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 24.06.2006 um 20.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#740
Ich stimme Herrn Ludwig vollkommen zu. Jedenfalls finde ich die Aussprache des Cockney oder des King's English viel schrecklicher als eine einigermaßen gepflegte amerikanische Aussprache. Doch der schrecklichste aller Schrecken ist für mich die forcierte und demonstrative amerikanische Aussprache deutscher Fernsehsprecher. Hört her, ihr Deutschen, wie gut ich modernes Englisch, sprich Amerikanisch, spreche! Damit es auch jeder merkt, wird das r auch ganz besonders breit ausgesprochen. Früher war es unter Gebildeten üblich, das Englische in deutscher Umgebung korrekt, aber mit leichter Anpassung an deutsche Lautungsgewohnheiten auszusprechen. Umsomehr bereitet es mir Vergnügen, den Aussprachefehlern dieser perfekten Anglisten nachzuspüren. Keiner von ihnen weiß z.B., daß "fiction" ohne t-Laut und Sydney nicht Sidneeh, sondern Sidni ausgesprochen wird.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 24.03.2007 um 14.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#1682
". . . la queja más reiterada que se recibe en el Defensor del Lector sigue siendo la relativa a la cantidad de errores, erratas o faltas de ortografía que aparecen en el diario." (José Miguel Larraya: Mandíbula de cristal, El País, 25. 2. 2007)
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Jan-Martin Wagner
Jena
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Dieser Beitrag wurde am 14.02.2008 um 20.15 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#2967
http://www.merriam-webster.com/info/spelling-reform.htm
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 14.02.2008 um 21.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#2968
Gerade liegt "the Queenes Maske" in einem Lautenbuch von 1610 vor mir. Die k-Schreibung ist also älter als Webster.
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Jan-Martin Wagner
Jena
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Dieser Beitrag wurde am 02.05.2008 um 17.34 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#3264
Bruderkampf um Buchstaben und Akzente Eine umstrittene Reform der portugiesischen Orthographie
Ein Plan zur Harmonisierung der Orthographie im portugiesischen Sprachraum, die der kulturellen Einheit zugutekommen soll, erhitzt im Mutterland des früheren Imperiums einige Gemüter. Manche Kritiker des Vorhabens sprechen von einem linguistischen Attentat.
Thomas Fischer
Vor 200 Jahren liessen sich die Hauptfiguren des portugiesischen Imperiums erstmals in Brasilien blicken. Ende 2007 flüchteten Königin Maria, der Regent und spätere König João VI. sowie der gesamte Hof vor den auf Lissabon zumarschierenden Truppen Napoleons auf die andere Seite des Atlantiks. In Rio de Janeiro zählte kürzlich Portugals jetziger Staatspräsident, Cavaco Silva, zu den Ehrengästen eines Festaktes zum runden Jahrestag der Ankunft des Hofes in der einstigen Kolonie. Sie zählt heute fast 200 Millionen Einwohner, rund viermal so viele wie die übrigen sieben Länder mit portugiesischer Amtssprache. Mit dem Fussball, dem Samba, den Telenovelas und nicht zuletzt einer wachsenden Zahl von Auswanderern kommt die in Brasilien gesprochene Variante nach Europa. Wenn sich schon die Aussprache auseinanderentwickelt hat, so soll wenigstens die Rechtschreibung weitgehend vereinheitlicht werden. Aber auch das ist nicht so leicht.
Ein Gerangel von über 20 Jahren
In Brasilien begrüsste Cavaco Silva einen am Tag seines Abflugs getroffenen Beschluss des Kabinetts in Portugal, der den Weg zur Ratifizierung eines Abkommens über eine Rechtschreibreform ebnen soll. Das Kabinett billigte konkret einen Vorschlag zur Annahme des «zweiten modifizierenden Protokolls zum Abkommen über die Orthographie der portugiesischen Sprache», auf das sich 2004 die Mitglieder der Gemeinschaft portugiesischsprachiger Länder (Comunidade dos Países de Língua Portuguesa – CPLP, dazu gehören Portugal, Brasilien, fünf afrikanische Länder und Osttimor) geeinigt hatten. Das Kabinett veranschlagte eine Übergangsfrist von sechs Jahren für die Einführung der neuen Regeln, an denen sich in Portugal seit über 20 Jahren die Geister scheiden.
Das Abkommen über die Rechtschreibung, von Kritikern als Anschlag auf die portugiesische Sprache gebrandmarkt, war schon 1990 unterzeichnet worden und sollte 1994 nach der Ratifizierung durch alle Unterzeichner in Kraft treten, ratifiziert wurde es aber nur von Brasilien, Portugal und Cabo Verde (Kapverdische Inseln). Laut dem Protokoll von 2004 soll die Ratifizierung durch drei Länder reichen, damit es wirksam wird. Nach Brasilien und den Inselrepubliken Kap Verde und São Tomé und Principe will Portugal, wo nach Ansicht von Kulturminister Pinto Ribeiro bisher der politische Wille fehlte, diesen Schritt tun. Schon die Ankündigung provozierte aber neue Aufschreie gegen die geplanten Änderungen. Sie betreffen vor allem stumme Buchstaben, die in Portugal weitgehend entfallen, Akzente und Bindestriche. Portugal übernimmt die brasilianische Schreibweise für den Direktor, der sein «c» verliert und vom «director» zum «diretor» wird. Lissabons Trams, bisher «eléctricos», heissen künftig «eletricos». In Brasilien entfallen derweil etwa die Akzente in den Vokabeln für Flug (bisher «vôo») oder Idee (bisher «idéia»).
Befürchtungen von Verlegern
Laut einer Schätzung beträfen die Änderungen 1,6 Prozent der Wörter in Portugal, aber nur 0,5 Prozent in Brasilien. Vorteile erwarten Befürworter dieser Harmonisierung – die noch keine völlige Angleichung bewirkt – unter anderem für die Entwicklung des Büchermarktes, vor allem im Segment der Schulbücher, in der Informatik und durch den Wegfall der Notwendigkeit, international relevante Dokumente und Verträge in zwei Versionen zu verfassen. Kritiker wenden ein, dass sich die Romane von José Saramago, der sich in dieser Frage gegen unnötige Querelen aussprach, trotz unterschiedlichen Schreibweisen in Brasilien gut verkauften. Und schliesslich werfe im angelsächsischen Raum die Koexistenz der britischen und der US-Schreibweise keine grossen Probleme auf. Vertreter der Verlagsbranche in Portugal verweisen auf die Kosten der Umstellung auf die neue Orthographie und befürchten anscheinend, dass viele schon gedruckte Bücher bald nur noch Altpapierwert haben werden.
(NZZ, 29. April 2008)
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 02.05.2008 um 18.18 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#3265
Portugiesen, Brasilianer und Kapverdisolaner sollten sich lieber darauf verständigen, die betreffenden Konsonanten wieder auszusprechen. Dann könnten sie im nächsten Schritt die spanische Orthographie einführen, die bereits vereinheitlicht ist.
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Oliver Höher
Braunschweig
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Dieser Beitrag wurde am 03.05.2008 um 17.17 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#3268
Der Mensch ist tatsächlich die einzige Spezies, die absolut lernresistent ist. Der Hinweis auf Großbritannien und die englischsprachigen Länder Nordamerikas sollte doch wohl schon ausreichen, von diesem Unterfangen Abstand zu nehmen. Und wenn Portugal und Brasilien das nicht überzeugt, kann auch ein Blick nach Deutschland und Österreich auf der einen und in die Schweiz auf der anderen Seite ganz hilfreich sein.
Daß es immer wieder Sprachgemeinschaften mit vielen Sprechern sind, die zu derartigen Experimenten neigen!
Steht die Jahreszahl 2007 übrigens tatsächlich in der Vorlage? Wahrscheinlich, denn die NZZ schlampt ja auch seit einiger Zeit gehörig.
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Dieser Beitrag wurde am 18.08.2008 um 13.55 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#3776
Kommentar von Pt am 17.08.2008 um 16.36 Uhr
Anläßlich des auch auf diesen Webseiten referenzierten Artikels in http://languagelog.ldc.upenn.edu/nll/?p=492 hier eine interessante Meinung bezüglich der Reformierung des Englischen:
http://www.spinnoff.com/zbb/viewtopic.php?t=28841
Soap Šalea
Joined: 16 Feb 2003 Location: surfin' the Internet Posted: Sat Aug 16, 2008 1:56 pm
Post subject:
English spelling is fine except for the irregulars. Get rid of words like "colonel" and "margarine" or make people change the pronunciation. Also, all function words should be exempt from reforms.
Das hat etwas von "Wasch mich, aber mach mich nicht naß!"
Auf die deutsche Rechtschreibreform übertragen hätte man von Anfang an darauf dringen sollen, die Funktionswörter unangetastet zu lassen. (Wenn man nicht überrumpelt worden wäre.) Damit wäre die ganze Problematik mit der Schreibung von "daß" umgangen.
Ist "daß" das einzige von der Reform betroffene Funktionswort?
Ist "statt dessen" vs. "stattdessen" als Funktionswort zu werten?
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 16.10.2009 um 14.31 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#5451
Kein Jähriger im Griechischen (aber straffällige Deutsche)
Aus den polizeilichen Neuigkeiten der Zeitung Patrís (zweitälteste griechische Tageszeitung): Ein 56jähriger [enas 56chronos] Staatsangehöriger Deutschlands...und der Freund des 56jährigen [philos tou 56chronou], ein 54jähriger Deutscher [enas 54chronos Germanos],... den 58jährigen [ton 58chrono] gleicher Nationalität...
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Jan-Martin Wagner
Kiel
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Dieser Beitrag wurde am 03.04.2011 um 19.29 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#7668
Der Freitag, 3. April 2011
Der Aküfi im Wörterbuch Das ♥ wurde angeblich in das altehrwürdige Oxford English Dictionary aufgenommen: Was die Adelung der Kürze uns über Sittengeschichte verrät
Gleich nach dem allgegenwärtigen Untergang des Abendlands in all seinen Facetten ist die Sprachpflege der Deutschen liebstes Hobby. Kaum ein Monat vergeht, in dem man nicht irgendwo liest, dass wieder einmal jemand als Sprachverhunzer ausgezeichnet wurde. Die Deutsche Bahn möge bitteschön ihre Anglizismen beseitigen. Politiker wie Kulturschaffende setzen sich für eine Deutschquote ein. Eine neue Rechtschreibung kann in Deutschland einen Kulturkampf mittlerer Größe auslösen.
Dass Sprache ein komplexes, sich in Bewegung befindliches System ist, welches zu allen Zeiten Veränderungen und Moden unterworfen ist, bleibt eine unpopuläre Wahrheit im Boulevard ebenso wie über den Stammtischen, unabhängig vom politischen Lager. Am Unbehagen darüber, dass Sprache sich in dauerndem Fluss befindet und mithin nicht per Dekret kontrollierbar ist, ändert auch der Umstand nichts, dass die moderne Linguistik schon lange die normierende Sprachbetrachtung über den Haufen geworfen hat. Sprachwissenschaft beschreibt heutzutage das Material, das sie vorfindet, enthält sich jedoch der Normierung. Ein Sonderfall sind Wörterbücher. Sie bedeuten Standardisierung; jedoch selbst diese können bis mitunter den beschreibenden Charakter bewahren.
Ausgerechnet im altehrwürdigen Oxford English Dictionary, dem definitive record of the English language, habe es hier nun, so war unlängst der Presse zu entnehmen, eine kleine Revolution gegeben: Neben Akronymen des Internetzeitalters (FYI, LOL, OMG – for your information, lots of laughing und oh my god) habe nun erstmals ein reines Symbol Aufnahme gefunden: ♥ bekannt auf T-Shirt, Aufkleber und Facebook.
Der Umstand, dass Akronyme ins OED (!) aufgenommen wurden, ist zunächst recht unspektakulär, schließlich sind diese allgegenwärtig. FYI ist im englischen Schriftverkehr ebenso spektakulär wie z. K. im deutschen. Warum also die Aufregung? Vielleicht ist es der Umstand, dass die Alltäglichkeit und die Banalität einzelner Phrasen durch die Aufnahme ins OED geadelt wurde? LOL und OMG – sind das wirklich wir? Ist es das, was wir zur Sprache im 21. Jahrhundert beizutragen haben? OMG! Nicht gerade zum lollen, wenn das so wäre. Jedoch hat diese Angelegenheit auch eine sittengeschichtliche Seite. Warum, so fragt man sich, ausgerechnet OMG? OMG ist im Englischen kaum häufiger als das deutlich derbere OMFG (oh my fucking god). War das OED zu PC (politically correct) für das FLW (four letter word)? Ein letztes Aufbäumen englischer Prüderie? YGBSM (you gotta be shitting me)! Wie weit sollte der im Wörterbuch verzeichnete Aküfi (Abkürzungsfimmel) überhaupt gehen? YAA (yet another acronym), stöhnt so mancher ja schon jetzt!
Wie steht es nun aber um das ♥? Bedauerlicherweise eine Ente, was übrigens ebenfalls ein Akronym ist. In Wahrheit hat das OED lediglich den Eintrag to heart (herzen) um die Facette to love erweitert. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, wie wichtig nicht-buchstabenhafte Symbole in unserer alltäglichen Kommunikation geworden sind. Piktogramme, Symbole mit hoher Informationsdichte, finden sich praktisch überall: Sie sind der Schlüssel zu effektiver Kommunikation in einer vielsprachigen, schnellen Welt. Eines jedoch sind sie nicht: Wörter. Insofern wird man es dem OED wohl nachsehen, wenn es doch „nur“ die Umschrift des Herzsymbols aufzunehmen bereit war.
(www.freitag.de)
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 13.09.2014 um 02.19 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=49#10861
Das Oxford Dictionary bezeichnet insofar als "variant spelling of so far as". Eigenartiges Mißverständnis von Schreibvarianten und überhaupt von Orthographie im Unterschied zur Lexik.
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