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»Übrigens ...«
Beiträge zum Thema
»Typographisches
(aber das nur nebenbei)«
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Jan-Martin Wagner
Jena
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Dieser Beitrag wurde am 17.04.2008 um 13.46 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=175#3189
In meiner naiven Ignoranz gegenüber typographischen Feinheiten hatte ich immer gedacht, "Arial" und "Helvetica" seien nur zwei unterschiedliche Bezeichnungen für die gleiche Schriftart. Das ist aber weit gefehlt – siehe hier (zur Geschichte von Helvetica und Arial siehe hier, und wer wissen will, ob er "den typographischen Blick" hat, dem sei diese Seite empfohlen).
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 17.04.2008 um 14.17 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=175#3190
"Excellent. You make type for a living, don't you? [Nope.] You scored 10 out of 10"
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)
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Dieser Beitrag wurde am 23.05.2008 um 15.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=175#3371
Seit einiger Zeit (die eher in Jahren als in Monaten zu rechnen ist) fällt mir bei nichtprofessionellen Schreibern die Tendenz auf, nach Bindestrichen immer ein Leerzeichen zu lassen. Einmal hatte ich einen Text einer Bekannten durchgesehen, die sagte, sie hätte das woanders auch so gesehen und es deshalb genauso gemacht; zudem wäre ihr der Abstand zwischen den Wörtern ohne das Leerzeichen zu klein vorgekommen. Jüngst sah ich von der Wohnungsverwaltung sogar meinen Vornamen so geschrieben. Aber nun dürfte die Krönung erreicht sein: Dieser Schreibstil ist auf der Zwiebelfisch-Seite (!!) angekommen! Hier das typographisch Unglaubliche: »DIE BASTIAN- SICK- SCHAU IM FERNSEHEN« »Fernseh- Aufzeichnung der Bastian- Sick- Schau im Alten Wartesaal Köln: Hier geht es zu den Tickets« »Jetzt im SPIEGEL- Shop "Zwiebelfisch exklusiv" bestellen!« »Deutschstunde: Das große Zwiebel- Quiz« »Deutsch- Test: 50 Fragen zu Ausdruck, Rechtschreibung und Grammatik«
(Daß das Leerzeichen dort bewußt gesetzt worden ist, sieht man am HTML-Quelltext der Seite: Es wird durch eine separate CSS-Klassifizierung vom normalen Text abgesetzt, was dazu führt, daß es nicht mit markiert wird, wenn man den Text kopieren will; die Leerzeichen in den Beispielen oben mußte ich per Hand nachträglich wieder einfügen.)
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)
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Dieser Beitrag wurde am 26.06.2008 um 13.40 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=175#3531
Mit dem Vorschlag für "große Ziffern" kommen Sie zu spät, Herr Lindner, denn die gibt es bereits – was mir selber lange nicht bewußt war; es sind die, welche man normalerweise benutzt (Versalziffern). Die "kleinen" sind die "Mediävalziffern", welche wie tiefgestellt wirken und auch als "Old-style numbers" bekannt sind. Näheres dazu auf http://www.tipografos.net/glossario/algarismos.html und http://www.decodeunicode.org/de/glossar, siehe außerdem diese Seite für den Unterschied zwischen Tabellen- und Proportionalziffern sowie bezüglich der Besonderheit der Kapitälchenziffern.
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Dieser Beitrag wurde am 28.09.2008 um 23.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=175#3960
Kommentar von Rolf Genzmann, verfaßt am 16.09.2008 um 17.13 Uhr Noch etwas Klassisches
Im nächsten Jahre 2009 steht ein 400jähriges Jubiläum an. Die ‚Originale’ aus dem Jahre 1609 findet man im Netz an zwei Stellen:
http://extra.shu.ac.uk/emls/Sonnets/Sonnets.html
und
http://ise.uvic.ca/Library/facsimile/book/UC_Q1_Son/5/?size=small&view_mode=normal
Bemerkenswert erscheint vielleicht, wie der Buchstabe W oder V V damals gedruckt wurde, jeweils am Anfang eines Sonnets. Die Form V V kommt da wohl häufiger vor als die Form W.
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Walter Lachenmann
Waakirchen
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Dieser Beitrag wurde am 03.11.2008 um 21.34 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=175#4137
Herkunft oder Entstehung des ß ist ein Thema, das uns seit Beginn unserer Diskussionen begleitet. Fazit: Niemand weiß darüber etwas Genaues. Mir liegen jedenfalls Beispiele gesetzter Schriften vor, in denen dieses Zeichen bereits im 16.Jh. in Antiquaschrift (kursiv) erscheint z.B. »Serenißimo« (Rom 1527) oder »Humanißime (Mailand 1541). Die Spekulationen um eine beabsichtigte Verschmelzung von s und z liegen sicher daneben, denn diese Funktion kann das Zeichen in dieser Zeit nicht gehabt haben (Sereniszimo oder Humaniszime oder aszociation (Paris 1544) hat wohl niemand jemals so geschrieben.) Es sieht so aus, als hätte das Zeichen ß zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Funktionen gehabt, die wohl auch großzügig gehandhabt wurden. Da das handschriftliche ß (langes s = Streckung des Versal-S) + Schluß-s (Versal-S auf Mittellänge reduziert*) in früheren Handschriften (bis Sütterlin) der Verbindung sz (mit langem s) ähnlich sah, hat es wohl als bereits in den Setzkästen vorhandene Letter in gedruckter Antiquaschrift die Stelle von sz eingenommen, aber entstanden ist das Zeichen nicht damals, sondern viel früher.
* Unser Beiratsmitglied, Herr Prof. Herbert E. Brekle, hat darüber sehr interessante Betrachtungen angestellt, die zu kennen manche privaten Ratespiele überflüssig machen. Meine oben zum besten gegebenen Weisheiten verdanke ich ihm, speziell dem Aufsatz »Versuch einer linguistisch begründeten Fassung der Gebrauchsregeln für das lange s und das runde s« in: Beiträge zur Geschichte der Sprachwissenschaft, 6 (1996). Ebenso behandelt er das Thema im Gutenberg-Jahrbuch 2001 in einem Beitrag mit dem Titel »Zur handschriftlichen und typographischen Geschichte der Buchstabenligatur ß aus gotisch-deutschen und humanistisch-italienischen Kontexten«.
Ein ebenfalls sehr lesenswerter Aufsatz zu diesem Thema ist von Max Bollwage im Gutenberg-Jahrbuch1999 erschienen: »Ist das Eszett ein lateinischer Gastarbeiter? Mutmaßungen eines Typografen«.
Also auch hier kein gesichertes Wissen, sondern selbst von den Fachleuten so bezeichnete »Mutmaßungen«, die, auch wenn die Wahrheit doch wieder anders sein sollte, äußerst lesenswert sind.
Oder auch hier.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 03.11.2008 um 23.31 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=175#4139
Ursprung der meisten diesbezüglichen Verwirrungen ist die Vorstellung, daß es sich um ein Zeichen handele. Funktion und Entstehung des kursiven Antiqua-ß sind im Grunde so wenig geheimnisvoll wie die Geschichte der ct-Ligatur. Nicht befriedigend geklärt ist hingegen die Entstehung des ß in den gebrochenen Schriften und außerdem die Frage, wann ein Antiqua-ß erstmals als Stellvertreter des Fraktur-ß verwendet wurde (bei Abraham Lichtenthaler oder noch früher?). Siehe neuerdings auch diese Überlegungen von J. M. Mosley.
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Marco Mahlmann
Osnabrück
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Dieser Beitrag wurde am 04.11.2008 um 15.01 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=175#4141
Die Arbeiten, auf die die Herren Lachenmann und Markner verweisen, sind auch für mich als sprachwissenschaftlichen Laien sehr erhellend, vielen Dank dafür. Das ß ist offenbar ein auch wissenschaftlich interessantes Schriftzeichen. Ich habe es (im Osnabrücker Land) als "Eszett" kennengelernt. Andere Bezeichnungen gab es gar nicht und wirken auf mich bis heute seltsam.
Als längenbezeichnend wurde es uns in der Schule nie vermittelt. Das führte zum einen dazu, daß niemand fragte, warum "Stoß" lang und "Stuß" kurz ausgesprochen wird, andererseits schrieben einige Schüler munter "gelaßen" und "Flüße".
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Dieser Beitrag wurde am 14.09.2010 um 18.09 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=175#6860
Kommentar von B Janas, verfaßt am 14.09.2010 um 12.59 Uhr Gibt es für's Deutsche kein halbwegs dem Chicago Manual of Style vergleichbares Werk? Leider ist dessen Online-Ausgabe kostenpflichtig, frei aber immerhin die Q&A-Liste, und die ist äußerst interessant und sicher in vielen Fällen hilfreich, in denen bei uns das Aachener Telefon bemüht wird: http://www.chicagomanualofstyle.org/CMS_FAQ/qatopics.html
Immer mehr fühle ich mit Bedauern, daß unsere schriftsprachliche Kultur der angelsächsischen nicht das Wasser reichen kann, und die Reform hat's wohl endgültig verdorben. Wer ein gewisses Sprachgefühl erreicht hat und nur noch selten zum Wörterbuch greifen muß, liest, glaube ich lieber englische Texte als deutsche.
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