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Beiträge zum Thema

»Traurig, aber wahr
„Unter in Kaufnahme“«

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Walter Lachenmann
Waakirchen

Dieser Beitrag wurde am 08.04.2005 um 23.37 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#52


Im »touristischen Reiseplaner« von Arnstadt (Thüringen) bietet die Presse- und Werbeagentur König, ebenda, eine Busreise zu den Gruselstätten an, um die sich mehr oder weniger wahrheitsnahe Spekulationen über »streng geheimste Projekte des Dritten Reiches« ranken (Führerbunker, erste Atombombenversuche in Knallfroschdimensionen usw.). Nix Genaues weiß man nicht. Den sensationslüsternen Touristen wird der Ausflug so schmackhaft gemacht:
»Doch Aussagen, Protokolle und neue Dokumente belegen, dass hier, unter in Kaufnahme des Todes tausender KZ-Häftlinge, ein Hochtechnologiezentrum in Bezug auf die Deutsche Atomforschung und der Raketentechnologie neben einem Führerhauptquartier fast vollendet wurde.«
Die größte Abhöranlage des Dritten Reiches soll übrigens tatsächlich dort gebaut worden sein, ausgerechnet im benachbarten »Ohrdruf«.
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Kratzbaum
*

Dieser Beitrag wurde am 09.04.2005 um 09.52 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#53


Da kommt man ins Grübeln: "Der Verschluss arbeitet wieder willig." (Aus einem Kamera-Angebot eines ebayers.)
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Kratzbaum
*

Dieser Beitrag wurde am 29.04.2005 um 18.06 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#78


"...sofort nach bekannt werden..." (Deutsch der deutschen Postbank)
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jean m. wittolsheimer
jegenstorf schweiz

Dieser Beitrag wurde am 30.05.2005 um 17.02 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#117


Da schreibt der Schweizer "Tagesanzeiger" vom 30.05.2005 in einem Beitrag über die Wohnungsnot in Paris:

Die Immigranten - viele Inder und Schwarzafrikaner, von denen viele schwarz arbeiten - geben sich mit engeren Verhältnissen zufrieden.

Wer hätte das gedacht? Schwarzafrikaner, die schwarz arbeiten.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 27.01.2006 um 19.40 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#498


Von Wahlplakaten und Rechtschreibfehlern – ein Artikel in „ka-news.de“ über den »so genannten "Deppenapostroph"« als »orthografischer Offenbarungseid«, natürlich in Neuschrieb.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen

Dieser Beitrag wurde am 09.02.2006 um 07.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#507


Die Junge Freiheit wurde in Leipzig ausgeladen.
Wie ist das möglich? (Diese Rechtschreibung)

... Man möchte der Leipziger Messe gern glauben, daß es ihr nicht darum ging, einen politisch mißliebigen Aussteller fern zu halten. Allein, das Sicherheitsargument ist auf eine so dummdreiste Weise an den Haaren herbei gezogen, daß einem die Pressesprecherin Leid tut, die diesen Unsinn vertreten muß. Es gibt in diesem Fall in Leipzig keinen Anlaß, wegen der Sicherheit an der Freiheit Abstriche zu machen. Eckhard Fuhr

Artikel erschienen
in WELT-online am Do, 9. Februar 2006
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen

Dieser Beitrag wurde am 18.02.2006 um 17.13 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#522


Die „Reform“ diente der Rettung der Schriftsprache – sozusagen in letzter Minute.
Dies wird von fachwissenschaftlicher Seite bestätigt:

Horst Fröhler
Wege aus dem orthographischen Chaos


… Was für den Österreicher eine „Marille“ ist, heißt anderswo „Aprikose“. Und wenn der Deutsche sagt: „Die Brötchen sind alle“, muss man es den anderen erst übersetzen als: „Es gibt keine Semmeln mehr“.
Diese Situation trägt, wie wohl jeder zugestehen wird, stark chaotische Züge.

Wo eine Sprachgemeinschaft gleich in zwei Ebenen auseinander driftet, wird Verständigung zunehmend schwieriger.

Wenn dann aber innerhalb der künstlichen Sprachebene „Standardsprache“ zusätzlich nochmals die Rechtschreibung variiert, dann ist das Chaos perfekt.

Und hier setzte die Reform den Hebel an:

Wenigstens dieses Chaos sollte eingedämmt werden, wenn schon das Chaos auf den beiden anderen Ebenen (Dialekte und Standardsprache) nicht behebbar ist, weil Sprachentwicklung prinzipiell nicht „von oben her“ regelbar ist. …


Nur einige Beispiele, dass sich sogar die Schreibweise der Standardsprache vor der Reform von 1996 massiv auseinander entwickelt hatte:

Das österreichische „sodaß“ schrieb man in Deutschland „so daß“, in der Schweiz „so dass“.

Das ostdeutsche „Schofför“ schrieb man nur noch in Österreich so, sonst überall „Chauffeur“.

Das Schweizer Wort „placieren“ wurde überall anders „plazieren“ geschrieben, die österreichischen Mehrzahlformen „Hobbies“ oder „Parties“ überall sonst „Hobbys“ und „Partys“.

Die Unterschiede zwischen den „vier Rechtschreibungen“ reichten sogar bis in die Welt alltäglicher Abkürzungen
[!]:

So waren in Österreich eigenwillige Schreibformen entstanden wie etwa „ua.“, „zB“, „dh.“, die überall sonst als „u. a.“, „z. B.“ und „d. h.“ bekannt waren.

Die Rechtschreibreform gewährleistet nun zumindest im Schriftlichen eine gemeinsame Plattform.


© Zeitschrift für KulturAustausch 3/2004
Dr. phil. Horst Fröhler ist Mitarbeiter beim Österreichischen Normungsinstitut.


http://cms.ifa.de/index.php?id=froehler&L=

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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen

Dieser Beitrag wurde am 04.03.2006 um 13.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#545


Am 1.3.2006 nahm ich an einer Pressekonferenz im Kieler Landeshaus teil. Anschließend kam ich mit dem Vertreter einer Nachrichten-Agentur ins Gespräch. Er gestand, daß er seine Texte noch immer in der alten Rechtschreibung in den Rechner tippe und dabei dann automatisch in die (jetzt veraltete) Neuschreibung umwandeln lasse.

Dasselbe hatte ja schon Stefan Aust von seinen Spiegel-Redakteuren berichtet – mit der Bemerkung „kafkaesk“.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 28.05.2006 um 20.21 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#700


Sabotage ihrer Selbst

Im Berliner Tagesspiegel war gestern auf der Titelseite in der Kommentarspalte („Koran publico“ von Caroline Fetscher) zu lesen:

»Sollen sich die hier lebenden dreieinhalb Millionen Muslime zu Deutschland dazugehörig fühlen, [. . .] beginnt der Weg zum Ziel mit der Schule. [. . .] Schule ist der erste Ort, an dem der Staat mit seinen noch unmündigen Bürgern in Interaktion tritt. [. . .] Sie finden zu Selbstverantwortung oder in ein chaotisches Trainingscamp zur Sabotage ihrer Selbst und anderer, [. . .]«
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 03.09.2006 um 12.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#904


Nanu, in der FAZ?
"Die Bundesliga-Profis Marek Mintal, der zwei Mal traf, und Miroslav Karhan trugen sich für den übernächsten deutschen Gegner in der Gruppe D in die Torschützenliste ein."
Was traf Mintal? Oder doch: Wie oft traf Mintal? Was ist denn nun leichter zu lehren? (Und später noch zwei Male mit "zwei Mal": "David Lafata erlöste die ohne den verletzten Hamburger David Jarolim und mehrere weitere Stammspieler angetretenen Tschechen gegen Wales mit seinen Toren in der 76. und 89. Minute gleich zwei Mal" und, gleich im übernächsten Satz, "Der wieder genesene Nürnberger Mintal war dabei zwei Mal erfolgreich.")

Und nach "Klaus Toppmöller hat mit Georgiens Nationalmannschaft derweil eine Überraschung gegen Vize-Weltmeister Frankreich verpaßt" (und bei einem weiteren richtigen "ß") wurde aber "[d]er nach seiner Roten Karte im WM-Viertelfinale gegen Portugal gesperrte Rooney [...] in seinem Heimstadion ebenfalls nicht vermisst."

Naja, der Artikel ist ein Text aus dem "FAZ.NET [02. September 2006] mit Material von dpa", und das spät am Samstag. Wer liest da noch lange Korrektur? Sportjournalisten wollen ja schließlich auch Mal ihren Wochenendfrieden, nicht wahr?
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen

Dieser Beitrag wurde am 08.09.2006 um 08.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#924


Seit einigen Wochen, seit die „WELT“ nicht mehr meine Welt ist, meldet sich die Online-Ausgabe immer als „Meine Welt“ – heute mit einem Artikel über die erste Verfilmung des „Rosenkavalier“ in Reformschreibung. Sie zeigt nichts von den Verbesserungen, deretwegen man bei der Springer AG vorgab, sie übernehmen zu können:

Der Film wurde ein Flop, Strauss wollte mit dem Kino nichts mehr zu tun haben. Die Produktionsgesellschaft ging Pleite, das Negativ verschwand. Erst durch die gemeinsame, finanziell aufwändige Anstrengung von Arte und ZDF, Filmarchiv Austria und Sächsische Staatsoper konnten jetzt der Wiene-Film und das wahlweise für eine Salonbesetzung und die Opernoriginalorchestrierung vorhandene Material befriedigend synchronisiert werden. … Das trotz weltweiter Suche nicht auffindbare Finale ist jetzt mit Standfotos, Inserts und einem übrig gebliebenen Trailer rekonstruiert - so ist der fragmentarische Film paradoxerweise erstmals vollendet. …. "Mei Musik" passt immer!", hat der über dieses "saubere Bastardel" gesagt. Man kann ihm nur Recht geben.
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Christoph Schatte
Poznan

Dieser Beitrag wurde am 04.10.2006 um 17.02 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#984


"Unter in Kaufnahme" ist nur einer der Belege für die Verunsicherung der Schreiber, wo ein Name / eine Benennung graphemisch eigentlich beginnt und wo er endet. Das schlägt sich nicht nur in der Unsicherheit der Zuordnung von Präpositionen oder Adverbien zum Nomen als Bestimmungselemente, sondern auch in anglizistischen Schreibungen wie "Auto Handel", Amerika Haus" (Die Welt) etc. nieder. Durch die amtlich verordnete Schreibverunsicherung wird der anglisierenden Schreibung bzw. sinnlosen Leerstellen Vorschub geleistet (hier scheint "Die Welt" führend) und die Verwendung und Schreibung (!) des Bindestriches ins Chaos geführt. Auch zu letzterem findet man in "Die Welt" zahllose Belege, in denen dem direkt ans Erstelement geschriebenen Bindestrich eine Leerstelle folgt und dann der Rest des Kompositums. Sinnvoll wäre daher eine bundesweite Schulung von (Schreib)journalisten, die zum einen die Scheidung von Binde- und Gedankenstrich wieder zu Bewußtsein bringt, und zum anderen, wie man die beide Striche beim Tippen auseinanderhält. Der wahrscheinliche Erfolg einer solchen Lerntherapie würde sicher den Lesern und vielleicht dem Image / Gesicht der Redaktionen zugute kommen.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 04.10.2006 um 20.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#985


Gut, daß Sie auf "Amerika Haus" hinweisen (#984). Nicht nur *Die Welt* schreibt so, auch die *Deutschland Nachrichten* der deutschen Botschaft in den USA tun das für die Deutschlehrer hier und andere hier noch an Deutschland Interessierte. Da ist jetzt also zur Zusammenschreibung von Hauptwörtern (wo da ein Hauptwort ein anderes, das folgende, näher bestimmt) eine dritte Möglichkeit (zusätzlich zur einfachen Zusammenschreibung [Haustür] und der mit Bindestrich [Italien-Rundfahrt]) hinzugefügt worden: Die Auseinanderschreibung! Nur ist die bloße Nebeneinanderstellung von zwei Hauptwörtern leider schon vergeben: z. B. bei "das Bundesland Bayern" und "der Vater Staat" Die "vereinfachende" Neuerung führt deshalb bei schnellem Lesen zu falscher Aussprache. Das englische Vorbild hier wurde halt nur von denen als vorbildlich angesehen, die englisch sowieso nur Wort für Wort lesen. Deutschland, du hattest es mal besser.
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Dr. Nikolaus Lohse
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 05.10.2006 um 15.02 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#987


Noch eine kleine Trouvaille in Sachen Bindestrichschreibung: Die "Stiftung Weimarer Klassik" hat sich kürzlich umbenannt in "Klassik Stiftung Weimar". – Also nicht mal die amtlichen Nachlaßverwalter im Elfenbeinturm des deutschen Geistes wissen mehr, was im Deutschen geht und was nicht.
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Christoph Schatte
Poznan

Dieser Beitrag wurde am 10.10.2006 um 18.40 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#1001


Die Umwandlung der "Stiftung Weimarer Klassik" in die "Klassik Stiftung Weimar" ist der Verwandlung eines Syntagmas in einen (klassischen?) Dreisprung oder -hupf gleich. Sicher hat da jemand (evtl. im Dichterkollektiv der J.R. Becher-Dichterschule) Johann Wolfgang Goethe wortschöpferisch nachgeeifert, ohne zu wissen, wie das Geschöpfte zu verschriften ist.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen

Dieser Beitrag wurde am 05.11.2006 um 09.44 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#1057


Aus Schriften vergangener Jahrhunderte wird gern in der originalen Schreibweise zitiert – aus Gründen der Quellentreue oder des Zeitkolorits. Seit der „Reform“ gibt es eine neue Darstellungsform alter Texte – die heysekonforme teiloriginale Zitierweise: Es werden nur die neuen „ss“ und „ß“ eingefügt.

Erstmals fiel mir dies in einem Artikel unseres Lokalblattes auf, in dem aus den „Eckernförder Nachrichten“ vom 15. September 1888 zitiert wurde. Wie aus der abgedruckten Photographie zu entziffern war, waren die altertümlichen „communal“, „Werth“, „Vaterlandsvertheidiger“, „Correspondenten“, „errathen“, „Gratification“ übernommen worden, „Jahresschluß“, „daß“ und „gewiß“ jedoch „angepasst“ worden. Der Autor, Dr. Stefan Deiters, entschuldigte dies auf Anfrage damit, daß sein Schreibprogramm die „ß“ automatisch umwandele.

Jetzt konnte man in WELT online einen Aufsatz von Rüdiger Safranski lesen, in dem ein Textabschnitt von Tieck in der gleichen verwirrenden, nicht originalen Schreibweise „lesbar“ gemacht wird:

In Tiecks "William Lovell" findet sich eine eindringliche Schilderung dieses Gefühls: "Langeweile ist gewiss die Quaal der Hölle, denn bis jetzt habe ich keine größere kennen gelernt; die Schmerzen des Körpers und der Seele beschäftigen doch den Geist, der Unglückliche bringt doch die Zeit mit Klagen hinweg, und unter dem Gewühl stürmender Ideen verfliegen die Stunden schnell und unbemerkt: aber so wie ich dasitzen und die Nägel betrachten, im Zimmer auf und nieder gehn, um sich wieder hinzusetzen, die Augenbrauen reiben, um sich auf irgend etwas zu besinnen, man weiß selbst nicht worauf; dann wieder einmal aus dem Fenster zu sehen, um sich nachher zur Abwechslung aufs Sopha werfen zu können, - ach... nenne mir eine Pein, die diesem Krebse gleich käme, der nach und nach die Zeit verzehrt, und wo man Minute vor Minute misst, wo die Tage so lang und der Stunden so viele sind, und man dann doch nach einem Monat überrascht ausruft: mein Gott, wie flüchtig ist die Zeit!" .

Rüdiger Safranski „Mit Gott gegen das große Gähnen“ in WELT v. 4.11.2006.

NB.: Safranskis Schiller-Biographie erschien vorletztes Jahr in traditioneller Kulturschreibung.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 29.11.2006 um 15.52 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#1145


Der BUND hat wieder einmal einen Informations- und Bettelbrief geschickt. Diesmal geht es um die Reste der Bunkeranlagen des „Westwalls“, die inzwischen zu einem Stück Vorzeigewildnis geworden sein sollen, das man erhalten will. Aber was schreiben die „Freunde der Erde“ (Unterzeile des BUND) dazu:

»Ab 1938 wurde zwischen Kleve und Basel der so genannte Westwall errichtet, ...
Anfang 2005 konnten wir bereits einen wichtigen Etappensieg erzielen – auch Dank der Unterstützung unserer Förderer ...
BUND-Aktive stehen schon in den Startlöchern, um für den Erhalt dieser Überlebenshilfe für Wildkatze, Fledermaus und andere seltene Tierarten zu kämpfen.«

Wie schade, daß es gerade diese um den Schutz des Gewachsenen besorgten Organisationen sind, die die Rechtschreibung und ihre sog. Reform nicht die Bohne zu kümmern scheint. Da ist es nur ein kleiner Trost, daß die Nürnberger UmweltBank, die sonst konsequent Heyse verwendet, immerhin durchgängig „Genußschein“ usw. schreibt.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 14.01.2007 um 20.33 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#1346


»Das dreigegliederte Schulsystem in Deutschland ist geeignet, die Probleme von Kindern aus sozial- und einkommensschwachen Kindern zu potenzieren. Hier findet Auslese statt, die Kinder, die in ihren Familien nicht ideale Bedingungen vorfinden, aufs Abstellgleis schiebt. Durch die „Bildungsappartheid“, die sich in der Hauptschule niederschlägt, erhalten diejenigen, die am dringendsten Förderung brauchen sie am wenigsten.«

(Ausschnitt aus „Weshalb können 4 Millionen Menschen in der BRD
kaum Schreiben und Lesen trotz Schulbesuchs?“, Die Rote Fahne, 12. Januar 2007)
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Kratzbaum
*

Dieser Beitrag wurde am 25.01.2007 um 13.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#1381


Kurios

Die Reformer wollten ursprünglich die Einheitsschreibung "das" für Konjunktion und Relativpronomen (den Artikel lasse ich mal beiseite). Und nun bekommen wir zusehends die Einheitsschreibung "dass".
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Christoph Schatte
Poznan

Dieser Beitrag wurde am 15.02.2007 um 18.51 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#1469


Lesen 4 Millionen "Die rote Fahne"?

Wenn 4 Millionen – laut der genannten Gazette – "kaum Lesen und Schreiben können", muß das daran liegen, daß genau so viele dieses Blättchen lesen, in dem auch die letzten Regeln deutscher Schreibung auf die Barrikaden der Revolution geworfen werden.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 06.03.2007 um 18.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#1590


Selbst IDS-Direktor Eichinger kürzt „Erhaltung“ mit „Erhalt“ ab (siehe hier):

»Bei aller Sorge um den Erhalt des Deutschen sollte man aber vor Augen halten: Fremde Einflüsse haben die europäischen Sprachen zu dem gemacht, was sie sind.«

(„Sprache fließt“: Ein Interview mit Ludwig Eichinger)
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 13.03.2007 um 16.02 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#1644


»Lebensmittel
Taugt Gen-Mais nur als Rattengift?
Forscher haben eine als Lebensmittel zugelassene Gen-Mais-Art an Ratten verfüttert. Die Ergebnisse der Studie sind prekär: Die Tiere zeigen Vergiftungssymptome und Schäden an Leber und Nieren. Erstmals wird damit ein Gesundheitsrisiko für eine bereits zugelassene Gen-Pflanze nachgewiesen. Greenpeace zufolge belegt die Studie, dass Versagen der Sicherheitskontrollen.«

(welt.de, 13. März 2007)
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Gerber Tanja
Olten

Dieser Beitrag wurde am 14.03.2007 um 05.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#1646


Das Internet künftig als eine Stadt der Blinden!

„vis-à-vis, visavis bzw. das Visavis“

Kommunikationsberater wie auch Reiseführer haben keine Hemmungen, wenn es darum geht, sich öffentlich zu blamieren. Leider kein Witz, wie abschreckendes Beispiel zeigt:

Vis-à-vis
Vis-a-Vis / Vis a Vis / vis a vis
Vis-á-Vis / VIS-Á-VIS
VIS a VIS / VIS A VIS / VISaVIS

Leider kein Witz, höchstens ein Beispiel von Gutgläubigkeit, sich auf das Internet zu verlassen. Was werden diese machen, wenn die benötigte Elektronik versagen wird?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 25.03.2007 um 09.59 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#1686


Springers naïves Vertrauen
Jaja, wenn Präpositionen als Objekt eben nur Nomina haben können, dann wird vieles möglich:
"Zu vor war bekannt geworden, dass sie sich in Karlsruhe neiderlassen will." (www.welt.de, 25.03.2007, 09:16)
Und im selben Artikel (www.welt.de, 24.03.2007, 20:58) Gleiches beliebig — und so ja sicher staatsfördernd für die Kinder in den Schulen:
"Die Führung wäre zu diesem Zeitpunkt hoch verdient gewesen."
"'Auch wenn es am Ende nach dem Anschlusstreffer noch eng wurde, war der Sieg hochverdient', sagte Kapitän Michael Ballack [...]"
Offenbar redet der Fußballer auch deutsch sicherer als der *Welt*-Journalist.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen

Dieser Beitrag wurde am 18.11.2007 um 21.33 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#2576


Ullstein Verlag – gnadenlos banausisch:

Ach, hört mit Furcht und Grauen
Mein Brevier der schönsten Balladen


Es sind anscheinend alle altertümlichen Schreibweisen
als Zeitkolorit erhalten, aber beferkelt mit den „neuen“ Heyse-ss:

Zwey Waffen uebten solche Rach,
dass alle Glieder litten …


Dabei durften sogar Schillers Katzen „greulich“ bleiben.

Als Herausgeber wird Thomas Quasthoff genannt, der lt. Hamburger Abendblatt v. 10.5.06 bekundet hat: „Wenn ich sehe, wie etwa Unsummen für eine idiotische Rechtschreibreform statt für die Rettung von Musikschulen ausgegeben werden, wird mir ganz anders….“
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David Weiers
Königswinter

Dieser Beitrag wurde am 18.11.2007 um 22.04 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#2578


Kann es vielleicht sein, daß im Original ebenfalls die Heyse-Regel angewandt wurde? So jung ist sie ja nun nicht. Mir sind darüber hinaus auch schon des öfteren Texte aus vergangenen Jahrhunderten untergekommen, die nicht ein einziges ß enthielten. (Besonders Texte von Humanisten.) Alles schon mal dagewesen.
Ärgerlich in historisch-kritischen Ausgaben ist dann allerdings, daß viele Texte nicht in Fraktur dargeboten werden, in der sie ja ursprünglich gesetzt worden sind; und Heyse ist ohne Fraktur einfach witzlos.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen

Dieser Beitrag wurde am 19.11.2007 um 07.59 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#2579


„Die Brüder Quasthoff präsentieren in einem Streifzug durch die Geschichte der Ballade Thomas Quasthoffs Lieblingsstücke und verfolgen Hintergründe sowie Entwicklungslinien ohne musikwissenschaftliche Spitzfindigkeiten.“ ... nach der Verlagswerbung offensichtlich eine Sammlung aus unterschiedlichsten Quellen. Wahrscheinlich haben Ullsteins ss-Automaten zugeschlagen – wenn nicht die Quasthoffs vertraglich zu diesem Unfug verpflichtet waren.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 25.05.2008 um 22.07 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#3381


Warnung für die Grammatiklehrer, die sich nach Sprach- und Schreibgebrauch in den Medien richten wollen: Deutsches Kollektivum mit finiter Verbform im Plural unter Einfluß des Englischen? Einfluß des Rechner-Spellchecks? [Darauf muß man nämlich erst mal kommen!] Maschinenübersetzung? Deutsch ist das hier aus © Die Welt, erschienen am 25.05.2008 um 04:47 Uhr, jedenfalls nicht:
"Libanesisches Parlament wählen General Suleiman zum Präsidenten
Beirut (dpa) - Das libanesische Parlament will heute Armeekommandeur General Michel Suleiman zum neuen Staatspräsidenten wählen."
Vier Stunden später © Die Welt, erschienen am 25.05.2008 um 08:42 Uhr, dann doch: "Libanesisches Parlament wählt General Suleiman zum Präsidenten".
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Christoph Schatte
Poznan

Dieser Beitrag wurde am 01.06.2008 um 19.42 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#3425


Bildungsbürgerliche Volksetymologie in der FAZ

Einer der Haus- und Hofkommentatoren des keinerlei Bildung mehr verpflichteten Blättlis vom Main übte sich vor etwa einem Monat in der Ausschöpfung aller ihm zur Verfügung stehenden philologischen Ressourcen an Marcus, Mark, Max(imilian) und notwendigerweise(?) Marx, um sodann zwischendurch irgendwo bildungsfördernd abzusondern, das Karl Marx (der Ideologe, nicht der hochverdiente Komponist) und Max Planck "Zeitgenossen" waren. Alldieweil diese Erkenntnis einigermaßen umwerfend ist, ließ es sich die Redaktion des in der deutschen Geld- und Pleitehauptstadt erscheinenden Gazette nicht nehmen, sie auf der Teilseite zu veröffentlichen.

Leicht ernüchternder Schluß oder Moral der in mehreren Wahrnehmungsdimensionen schmerzlichen short story:
In Frankfurt und seiner Ortspostille läuft nicht nur die Orthographie Amok, sondern sind auch Menschen im Vollzug von solchem.
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Dieser Beitrag wurde am 05.06.2008 um 11.55 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#3450


Kommentar von Hart, aber fair, verfaßt am 05.06.2008 um 09.47 Uhr

Um ja nicht die Schüler, Zielgruppe des beliebten "Jausensackerls", zu irritieren, hat nun auch die Bäckerei Szihn in Wien-Liesing auf Reformschrieb umgestellt. Und auf was für einen. Ausschlaggebend waren dabei Ansichten, wie sie sich hier äußern: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=841#8584.

Das Ergebnis kann man zusammen mit typographischen Spitzenleistungen hier bewundern: http://www.szihnbrot.at/zeitung.htm (evtl. muß nach htm eine # eingefügt werden). Wer will, kann die Bäckersleut hier kontaktieren: http://www.szihnbrot.at/kontakt.htm. Die neue Texterin (der frühere Texter ist "entflogen") befindet sich hier: www.saunderson.at.

Passenderweise wurde das Hausblättchen der Bäckerei auch gleich umbenamst und heißt jetzt "Simperl".
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 05.06.2008 um 15.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#3451


Bloß weil hier jemand mit "Hart, aber fair" zeichnet und Journalisten und solchen, die es werden wollen, die Umsetzung von am Fernsehen gesehenem "hart aber fair" in normale Schreibung offenbar halt doch nicht leicht fällt: "Hart, aber Fair: Plasberg und die Frage, ob [...]" auf *Welt.Online* (5.6.08, 15:30; jetzt übrigens auch schön unter großem "WELT [Globus] RETTER"!)
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 10.49 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#3553


"Sparen Sie sich Reich!"

(bis Ende Juni vorhandener Werbeschriftzug im Treppenaufgang der Post am Joliot-Curie-Platz, Halle)
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 10.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#3554


"Die Band von Nebenan"

(Titel eines kürzlich auf DVD erschienen Spielfilms)
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Dieser Beitrag wurde am 28.09.2008 um 22.06 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#3958


Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 21.09.2008 um 22.13 Uhr

Eugen Kogon schrieb das Buch "Der SS-Staat". Wer schreibt das Buch "Der SSD-Staat"?

Ähnlich könnte man eine Erhebung machen über die reforminduzierten Fehler, die vor der Deformierung der deutschen Graphie (zu Zeiten des Waltens furchtbar sinnloser, weil bürgerlicher oder kapitalistischer etc. Schreibregelungen) auch von "Schriftfernen" nicht gemacht wurden.

Das Volk ist nunmehr durchgängig dahin gebildet und hinaufgeläutert, daß es nicht mehr falsch schreiben kann, denn jeder Irrsinn ist ab nunmehr richtig.

Das Theater wurde also dem Proletariat genähert, statt umgekehrt, wie es einst Brecht im Sinne hatte.

Echte 68er (auch die des Jahrgangs 1937 – damals im 20. Semester) haben kaum eine Zeile Brecht gelesen, denn die Lektüre hätte sie vor Handeln zur Besinnung gebracht.


Kommentar von Germanist, verfaßt am 28.08.2008 um 13.54 Uhr

Es wird Zeit für ein Buch "Die neuen Rechtschreibfehler", die Folgen der Rechtschreibreform.
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Dieser Beitrag wurde am 28.09.2008 um 23.37 Uhr eingetragen.
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Kommentar von Tobias Bluhme, verfaßt am 25.09.2008 um 17.23 Uhr

Ich lese gerade "Sozialisation - Eine Einführung" (Popp/Tillmann), ein Universitätsskript, das als Auszug aus einem Buch der Autoren entstanden ist.

Überwiegend ist reformiert geschrieben, die Zitate sind allerdings im Original. Dennoch:

"Eßgewohnheiten"
"sequentiell"
"im Folgenden" bzw. "im folgenden" (durcheinander)

und noch einiges mehr auf den ersten Seiten. Der Hammer ist allerdings:

"Es ist an dieser Stelle hilfreich, die verschiedenen Ebenen des Theoretisierens präzise auseinander zuhalten:"
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Dieser Beitrag wurde am 06.10.2008 um 19.11 Uhr eingetragen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 06.10.2008 um 18.01 Uhr

Weil "ein" Homonym für den unbestimmten Artikel und für das Zahlwort ist und dasselbe für das französische Wort "un" gilt, werden in der reformierten französischen Rechtschreibung zusammengesetzte Zahlen immer mit einem Bindestrich geschrieben: jetzt "soixante et un tiers" (sechzig und ein Drittel) und "soixante-et-un tiers" (einundsechzig Drittel). Entsprechend dazu wäre im Deutschen "ein drei-viertel" und "ein-drei-viertel" zu unterscheiden.


Kommentar von M. Schuchardt, verfaßt am 06.10.2008 um 14.49 Uhr

"Johanna, die Wahnsinnige". So so. Ich finde, anstelle der Johanna würde eine andere "Dame" ebensogut hinpassen.


Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 06.10.2008 um 12.47 Uhr

Das klingt wie bei einer Versteigerung:

"Ein drei viertel Jahrhundert ..."

Leider so gedruckt in einem Produkt des Hauses C.H.Beck. Eine Übersetzung aus dem Spanischen: Manuel Fernandez Alvarez. Johanna die Wahnsinnige.

("Ein drei viertel Jahrhundert später hat sich das Panorama dramatisch verändert." Seite 13. Ich will das Buch trotzdem lesen. Dazu benötigt man ein dickes Fell.)
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 30.10.2008 um 14.20 Uhr eingetragen.
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In meinem Briefkasten fand ich jüngst ein Schreiben der Stadt Halle (Saale), Dezernat Sicherheit, Gesundheit und Sport, zur Teilnahme an der Aktion "Graffiti freies Glaucha".

Auf meine Nachfrage hin teilte mir ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit: "Das Motto der Aktion kann nicht mehr geändert werden, dazu sind die Vorarbeiten bereits zu weit gediehen."
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Robert Roth
Gau-Algesheim

Dieser Beitrag wurde am 23.12.2008 um 21.30 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#4376


Eine kürzlich erhaltene Auskunft der Sprachberatung der Stiftung Deutsche Sprache:

Ja, wir als Sprachberatung können und wollen nur gemäß der geltenden Regeln beraten (derzeit in der seit dem 1. August 2006 geltenden Fassung).

Der Genitiv ist dem Dativ sein Tod!
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 17.01.2009 um 18.14 Uhr eingetragen.
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SZ.de, 17.01.2009, 15:01 Uhr
>>Morddrohung gegen Obamba
"I'm going to fucking kill you"<<
Wie schwarzafrikanisch muß Obama für manche doch sein!
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 06.03.2009 um 18.33 Uhr eingetragen.
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Herausgeber-Vermerk in der Informationsbroschüre zu Einschreiben:

Deutsche Post AG
Zentrale
Marketing Brief Kommunikation
53250 Bonn

(siehe die hier erhältliche PDF-Datei)
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Oliver Höher
Braunschweig

Dieser Beitrag wurde am 06.03.2009 um 19.42 Uhr eingetragen.
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Jaja, die Post! Da war ich heute auch und habe ein Paket verschickt. Auch "National". Und natürlich hoffe auch ich, daß es Schnell und Reibungslos versendet wird.

Werden bei der Post bislang nur Adjektive groß geschrieben, oder auch schon Verben? Dann nämlich wäre meine Hoffnung, daß es Schnell und Reibungslos Verschickt Wird. (So sieht es eigentlich viel schicker aus.)

Ist das schön, daß die Großschreibung, die ja ein Zeichen der bösen Herrschaftswillkür ist, endlich zurückgedrängt wurde!
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Manfred Riemer
Mannheim

Dieser Beitrag wurde am 06.03.2009 um 23.34 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#4680


Muß man nicht zugestehen, daß die Post bestimmte Leistungen wie
Brief National, Paket National, Einschreiben National, Eil International, Infobrief Kompakt u.a. als Titel oder Namen betrachtet bzw. beansprucht und dementsprechend die darin enthaltenen Adjektive berechtigterweise groß schreibt?
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Reinhard Markner
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 07.03.2009 um 00.44 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#4681


Immerhin heißen die „Leistungen“ nicht „Info Letter National“ und „Hurry International“. Das ist doch schon was.
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande

Dieser Beitrag wurde am 07.03.2009 um 00.50 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#4682


Auch ich finde diese Schreibungen als Eigennamen akzeptabel, wenn auch nicht besonders elegant. Die ganz offizielle Schreibweise, die aber wohl nicht durchgängig verwendet wird, scheint übrigens BRIEF NATIONAL, EINSCHREIBEN INTERNATIONAL usw. zu sein.
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Dieser Beitrag wurde am 31.05.2009 um 23.49 Uhr eingetragen.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 30.05.2009 um 08.05 Uhr

Wie steht's mit der Dativ-Plural-"n"-Endung?
Bild.de: "Dem Vater von fünf Kinder drohen wegen der als Barbarei, Folter und Verstümmelung eingestuften Tat bis zu 30 Jahre Haft."
Welt.de: "Erst im Februar ist er wegen versuchten Schmuggels von Ausrüstungsgegenstände für das iranische Raketenprogramm verurteilt worden."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 01.06.2009 um 15.01 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#5046


Es hat wohl keinen Sinn mehr, den Springer- und anderen Zeitungspraktikanten mit Hinweisen hier zu helfen zu versuchen: "Die Band Einstürzenden Neubauten spielte 1989 im VEB Elektrokohle in Ost-Berlin und sorgte schon mit ihrem Namen für Angst und Aufruhr." (welt.de)
Der Umgang mit der "n"-Endung fällt ihnen, scheint's, jedoch besonders schwer.
Hinzugefügt am 6.6.: "[Obama] ist mit seiner Frau Michelle angereist. Beide wurden in der Stadt Caen von zahlreiche Schaulustige bejubelt." (dpa-Meldung, Welt.de, Newsticker, 6.6.09) Schickt *Die Welt* auf Welt.de nur ausländische Praktikanten vor?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 05.06.2009 um 21.06 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#5060


"Laut tschechischer Kriminalpolizei gab vermutlich Lagerkommandeur Vojtech Cerny den Befehl, die in Postoloprty lebenden deutschsprachige Männer zu erschießen, [...]" (Bild.de, Newsticker, 5.6.09)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 10.08.2009 um 16.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#5222


Zu "Unter in Kaufnahme" hier nach Präposition mal was klein: "WELT ONLINE: In wiefern?" (www.welt.de [...] Digel-erwartet-sechs-bis-acht-deutsche-Medaillen.html)
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Edelgard Mank
Düsseldorf

Dieser Beitrag wurde am 04.11.2009 um 22.42 Uhr eingetragen.
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Vor zwölf Jahren Korrektorin bei der FAZ

Bei Durchsicht des – übrigens nicht paginierten – Abrisses „Wichtige Stationen aus der Geschichte der deutschen Orthografie“ (S. 149 ff.), findet sich im neuesten Duden, 25. Auflage unter der Jahreszahl 2004 (S. 153) folgender Satz:
„Als Reaktion auf die anhaltende Kritik an der Rechtschreibreform wird die …“
Die Kritik hält niemals an, sie dauert an. – Wenn man sich mit Medientexten befaßt, ahnt man – nein, ist gewiß, daß fast niemand mehr etwas von diesem semantischen Unterschied weiß.

Als ich Ende der 90er Jahre bei der FAZ als Korrektorin beschäftigt war, achtete man auf so etwas – wie auch auf „brauchte, brauchten“ im Konjunktiv II statt „bräuchte, bräuchten“, wie auch auf richtige Zeichensetzung bei Appositionen: „Der Landtagsabgeordnete der Grünen Friedrich Hertle widersprach der Auffassung des Fraktionsvorsitzenden der CDU, Hartmut Nassauer.“ und vieles mehr.
Angesichts der derzeitigen Flut willkürlich gesetzter Kommata hier ein Beispiel für einen Satz, der völlig ohne Kommas (geht auch) auskommt:
„Einen Müllcontainer ohne Deckel zwei Tage unbeaufsichtigt auf der Straße stehen zu lassen ist noch keine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht.“

„Zwischen“ wurde bei zwei Gegensätzen gebraucht. Waren es mehr als zwei, schrieb man „unter“. Also: „Unter den Zuhörern gab es Tumult.“ – So etwas gerät heute in Vergessenheit.
Auch auf Datumsangaben wurde geachtet: „… vom 3. November an“ statt „ab 3. November“ – die Präposition „ab“ wurde für örtliche Angaben gebraucht (ab Bremen). Den Gebrauch „von … an“ gibt es im neuen Duden noch, allerdings fristet er ein stiefmütterliches Dasein. Unter dem Artikel „von“ findet sich der Hinweis: „von jetzt, von da an“ ist ugs. für „von jetzt, von da ab“. Harrt der Ausdruck seiner Abschaffung? Und übrigens: Was soll denn am ersten Ausdruck mehr umgangssprachlich sein als am zweiten?

Cum grano salis: „60 Jahre Eigenwille: FAZ feiert ihren Geburtstag im Stillen“ findet sich im Perlentaucher.

Meine Gratulation zur Niederkunft. :-/
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 21.06.2010 um 17.56 Uhr eingetragen.
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>> An der Aussage, die Frauen hätten nur zwei Stunden pro Tag gearbeitet, lies auch die Vorsitzende Richterin Claudia Methling deutliche Zweifel erkennen: Es sei schlicht nicht vorstellbar, dass die Toilettenanlagen große Teile des Tages ohne Aufsicht geblieben und auch das Trinkgeld nicht eingesammelt worden wäre. <<

(Aus: "Dauerdienst auf dem Autobahn-Klo", Mitteldeutsche Zeitung vom 26. Mai 2010)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 12.09.2010 um 19.03 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#6854


*Welt*fremdes Schreibedurcheinander zu Picasso: "Diese Frauen waren besessen von Picasso, als er starb, begangen sie Selbstmord, weil sie mit Picassos Tod ihre Sonne verloren."
Mal ein Komma zu wenig: "Es ist nicht einfach eine eigene Identität aufzubauen, im Schatten dieses Mannes", "Es war tief in der Nacht und er zeigte ihr ein gerade fertig gestelltes Bild", mal eins zuviel: "Man lebt mit Picasso und akzeptiert, die Tatsache, dass es andere gibt", "Im Kunstunterricht zum Beispiel, nahm die Lehrerin einmal ein sehr schlechtes Bild von mir und zeigte es der Klasse."
Mal was Besonderes neben "Da ist das hier schon etwas Besonderes" klein geschrieben: "Die Tochter mitten in der Nacht zu wecken und zu sagen: Schau’ was ich einzigartiges gemacht habe, ich Genie?"
Und am seltsamsten ist dabei "Am Seltsamsten ist wohl, das mein Großvater diese unglaublich vielen Frauen hatte, oder?" Oder ist es "Ich musste meinen Freunden nachher sagen, das die Lehrerin verrückt ist"? (welt.de, heute)
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Oliver Höher
Braunschweig

Dieser Beitrag wurde am 12.09.2010 um 19.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#6855


Darf man sich aus diesem bunten Strauß etwas aussuchen, lieber Herr Ludwig?

Falls ja, dann hätte ich gerne das neuentdeckte Partizip Perfekt von "begehen". Aber bitte nicht geschnitten, sondern am Stück, denn das muß ich mir noch einmal ganz in Ruhe betrachten.

Sollen Schüler denn – wenn sie überhaupt die Internetausgabe der "Welt" lesen – schreiben: "Im letzten Herbst gangen wir in die Lüneburger Heide auf Exkursion"?

Früher wurde ja die "Welt" immer böse die "Bild"-Zeitung für Studenten genannt. Inzwischen ist sie wohl zur "Bild"-Zeitung für unsichere ABC-Schützen geworden.

Ich stimme nun aber Ihrer Vermutung zu, daß für die Internetausgabe Praktikanten beschäftigt sein müssen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.
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Jan-Martin Wagner
Kiel

Dieser Beitrag wurde am 16.12.2010 um 19.19 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#7245


Aua!

Wenn man sich auf der DB-Startseite (www.deutschebahn.com) für weitere Informationen zum "Bahnprojekt Stuttgart–Ulm" (äh, nein: da steht "Stuttgart-Ulm", aber so eine Riesenstadt bilden die doch gar nicht??) interessiert, ist eine Kategorie, für die man sich entscheiden kann, die folgende:

"Treten Sie in den Dialog zu Stuttgart 21"
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 19.01.2011 um 18.06 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#7386


Kein Wunder, daß die kleine Patientin das nicht überlebt hat: "Bei der Widerbelebung habe sich das Fehlen des Pflegers ebenfalls nachteilig ausgewirkt, hatte ein Sachverständiger festgestellt." (bild.de, Newsticker, heute)
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Jan-Martin Wagner
Kiel

Dieser Beitrag wurde am 23.04.2011 um 18.18 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#7717


Die Zeichensetzung ist bei der DB AG deutlich neben der Spur:

"In den vergangenen vier Jahren, hat sich der Zugang zu den Schienenverkehrsmärkten in Europa seit der Erstellung des letzten LIB-Index 2007, weiter verbessert [...]"
(Quelle)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 14.05.2011 um 09.34 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#7767


Schreibung bei welt.de nach der Aussprache, wie sie da hoffentlich nur von den ausländischen Voluntären gehört wird: "Europa in Not: Nachdem EU-Parlaments-Vizepräsidenten Silvana Koch-Mehrin zurückgetreten ist, droht einem weiteren Publikumsliebling das Ende." (welt.de, vorgestern)
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Klaus Achenbach
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 15.05.2011 um 00.23 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#7769


Lieber Herr Ludwig,

ist Ihnen bei "Voluntären" ein Anglizismus (voluntary) unterlaufen oder haben Sie sich einfach verschrieben?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 15.05.2011 um 10.20 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#7771


Gut nachgefragt, lieber Herr Achenbach, und schwer zu beantworten. Ist's schon ein "Anglizismus", wenn nur einer sowas macht? Aber das ist's wohl, wenn man sich wie ich hier nicht "einfach verschrieben" hat. Dazu kommt noch, daß mein dickes Wörterbuch neben dem Schreibtisch für "Volontär" englisch "trainee" angibt und "volunteer" eine ganz andere Bedeutung hat. So kann's einem gehen, der über vernünftige Grenzen hinaus auszieht, um davor zu warnen, sich heutzutage bei deutschen Texten auf maschinelle Korrektur zu verlassen. Aber ich bin durch Ihre Nachfrage auch etwas erleichtert und somit bereichert. Vielen Dank.
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Dieser Beitrag wurde am 16.05.2011 um 20.42 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#7781


Kommentar von Germanist, verfaßt am 15.05.2011 um 12.13 Uhr

Anglizismus?
lateinisch, spanisch, portugiesisch, englisch, mittellateinisch: volunt...;
italienisch, französisch, deutsch: volont...
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Jan-Martin Wagner
Kiel

Dieser Beitrag wurde am 16.08.2011 um 18.40 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#8059


"Fachleute empfehlen daher, die Kohlebrickets fürs Grillen nur mit trockenen Anzündwürfeln zu entfachen." (www.welt.de, 13. August 2011)
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Jan-Martin Wagner
Kiel

Dieser Beitrag wurde am 17.08.2011 um 15.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#8060


"Forscher haben eine Biowaffe gegen resistente Krankenhauskeime entwickelt: Sie verwandelten ein harmloses Darmbakterium in einen mit Waffen strotzenden Killer." (www.welt.de, 16. August 2011)
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Oliver Höher
Braunschweig

Dieser Beitrag wurde am 23.08.2011 um 15.59 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#8085


Zum Tode von Loriot bringt Bernd Graff in der "Süddeutschen" einiges durcheinander. Launig soll es wohl sein, da fällt die Verwechslung der "Kalbshaxe Florida" mit der "Roulade" nicht weiter ins Gewicht und vermutlich auch kaum jemandem auf.

Nachtrag:

Denn gerade der Sketch um die "Kalbshaxe Florida" ist sprachlich viel ergiebiger als der fast stumme Rouladen-Sketch. Auch wenn die "Krausbandnudeln" sich im Handel offensichtlich nicht durchgesetzt haben.
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Jan-Martin Wagner
Kiel

Dieser Beitrag wurde am 15.12.2011 um 16.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#8419


Bastian Sick in einem Interview:

Es gibt dieses Wort „swag“ für Aufschneider. Können Sie das mal für uns durchdeklinieren?

Sick: Ja sicher: ich swage, du swagst. Oder: Swag nicht so rum!

(www.mv-online.de)
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Robert Roth
Gau-Algesheim

Dieser Beitrag wurde am 10.11.2012 um 18.00 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#9666


Bin leider Leihe und hab nicht vielAhnung.
Zitiert aus einem Autoforum.
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Jan-Martin Wagner
Kiel

Dieser Beitrag wurde am 06.05.2013 um 22.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=15#10221


Dabei verwenden sie Kürzel und beachten die Kommasetzung nicht. Auch die Rechtschreibung und die Groß- und Kleinschreibung, vernachlässigen die meisten Jugendlichen stark, oder sie lassen die Fehler von Autokorrekturprogrammen während des Schreibens verbessern.

(www.derwesten.de, 6. Mai 2013)
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