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»Darf man so sagen – oder schreiben?«


Beiträge zum Thema

»Getun[e]t und gestyl[e]t«

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Philip Köster
Hamburg

Dieser Beitrag wurde am 07.10.2007 um 16.15 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=145#2383


Wie steht's eigentlich um getunt vs. getunet? Wäre hier nicht, wie Herr Salzburg einmal angedeutet hat, letztere Schreibweise vorzuziehen, da sie beim (Vor-)Lesen einen deutlichen Hinweis liefert, daß hier ein englischer Verbstamm vorliegt?

In diesem Lichte betrachtet, habe ich nachträglich Zweifel, ob die etablierten Schreibweisen gestylt, gegoogelt und recycelt wirklich so gut sind. Vielleicht wären doch gestylet, gegooglet und recyclet besser?

Meinungen dazu?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 07.10.2007 um 16.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=145#2384


Da es nach irgendeiner Zitier-Vorschrift (MLA Style Sheet, glaube ich) üblich ist, einzelne zu besprechende Wörter und Wörter aus einer Fremdsprache im eigenen Text (und Buchtitel und Schiffsnamen) in Schrägschrift zu setzen, wäre mein Vorschlag hier (und so halte ich es selbst jedenfalls auch), den englischen Teil des Wortes in Schrägschrift zu setzen (hier angedeutet ebenfalls gemäß älterem E-Postgebrauch durch Sternchen): ge*tune*t, ge*style*t, ge*google*t und *recycle*t. Der Leser wird so auf die besondere Aussprache aufmerksam gemacht. Zu "googeln" habe ich mal hier "kuckeln" vorgeschlagen, denn Google hatte doch allen einen Rechtsfall angedroht, die sich nicht bei der Verwendung dieses Verbs mit deutschen Formen allein auf ihre Maschine bezogen. Wobei ich hoffe, daß die nicht auch "kuckeln" schon für sich allein patentiert haben.
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Philip Köster
Hamburg

Dieser Beitrag wurde am 07.10.2007 um 18.11 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=145#2385


Schreibweisen wie gestylet und recyclet kommen für mich nicht in Betracht, da sie doch ein sehr unruhiges Schriftbild mit sich brächten. War dieser Vorschlag wirklich ganz ernst gemeint, Herr Ludwig?

Ich selbst setze auch Schiffsnamen und Titel aller Arten in Kursivschrift. (Gleiches würde ich auch mit Namen von Rennpferden machen, allerdings hatte ich einen solchen Fall bisher noch nicht.) Nicht eingedeutschte Begriffe in Kursivschrift zu setzen, ist eine mögliche Variante, aber ich schreibe ganz einfach ohne weitere Schriftauszeichnung ad absurdum, en passant, nolens volens etc. Lediglich bei substantivischen Fügungen schreibe ich den ersten Buchstaben groß: Corned beef, Dolce vita, Standing ovations, Science fiction. Wissenschaftliche Bezeichnungen setze ich zudem noch kursiv: Ursus arctos, Geranium palustre.

Kursivschrift wird ja auch noch für besonders betonte Wörter benötigt, und da sollte man schon etwas aufpassen und sie nicht für zu viele Zwecke gleichzeitig einspannen.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 08.10.2007 um 03.37 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=145#2387


Nun ja, doch, so halte ich es für mich selbst, und ich schlage es schon ganz ernst vor. Wobei ich mich allerdings zuerst mal über den beunruhigenden Gebrauch dieser Wortformen in unserer Sprache überhaupt aufrege. Denn anders als bei "nolens volens" und "en passant" und selbst bei "standing ovations" haben wir es hier mit Wortformen zu tun, die deutsche gebundene Morpheme fremden freien Morphemen anfügen; und um "beim (Vor-)Lesen einen deutlichen Hinweis" zu liefern, "daß hier ein englischer Verbstamm vorliegt", nehme ich gern an diesen Stellen "ein sehr unruhiges Schriftbild" in Kauf. Denn weder wenn ich "getunt" noch "getunet" außerhalb eines helfenden Zusammenhangs lese, käme mir aufgrund des Schriftbildes sofort die gemeinte Aussprache über die Lippen.
Natürlich wird Kursivschrift auch noch in anderen Situationen benötigt, aber hier sind es (meist) Teile von Wörtern, die also, um dem (Vor-)Leser zu helfen, in Schrägschrift gesetzt sind. Bei kurzen Formen ist die Schrägschrift vielleicht nicht mal nötig: "ich google" und "wir googeln", wo die meisten bei letzterem sogar schon nicht mehr den Stamm wie ursprünglich gegeben schreiben. Aber bei Imperfektformen und Perfektpartizipien hilft es schon, den ursprünglichen Stamm visuell zur richtigen Lautung hervorgehoben zu bekommen, meine ich. Wer keine Schwierigkeit hat, sich einzuchecken, bevor's zum Flieger geht, braucht natürlich solche Hilfe nicht; aber auf einem Schild wäre "Eincheckung" wohl keine. "Abfertigung" hülfe dagegen natürlich besser. Und ich bin immer für was besser funktioniert, auch beim Haarestylen. Das ist jedenfalls eine meiner Meinungen dazu.
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