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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)
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Dieser Beitrag wurde am 17.06.2010 um 17.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=75#6511
Hier zeigt sich, woran derzeit Bedarf besteht:
Wie der Duden, nur einfacher Manuela und Franz-Josef Regh erklären in ihren Büchern deutsche Rechtschreibung und Grammatik in leicht verständlicher Form. Die Nachfrage nach den Werken ist riesig.
Kreis Euskirchen/Obergartzem - Wird das jetzt groß- oder kleingeschrieben, getrennt oder zusammengesetzt, kommt da ein Komma hin und was um Himmels Willen ist ein Diphthong? Über solche Fragen sind Heerscharen von Schülern verzweifelt. Beim „Lern-WOLF Verlag“ gibt es die Antworten in komprimierter und leicht verständlicher Form.
„Deutsch für jeden verständlich erklärt“ lautet die Devise in den beiden Sachbüchern, die bislang in dem Verlag erschienen sind. Hinter „Lern-WOLF“ steht das Ehepaar Manuela und Franz-Josef Regh aus Obergartzem. Der 57-Jährige wurde in Euskirchen geboren und machte dort auch sein Abitur. Er ist seit über 30 Jahren Lehrer für Deutsch und Erziehungswissenschaften, seit 1987 unterrichtet Regh am Franken-Gymnasium in Zülpich. Als Autor ist er indes ein Spätberufener. Im April vergangenen Jahres erschien sein Band „Grammatik & Zeichensetzung - leicht erklärt“. Jetzt hat Regh sein zweites Buch auf den Markt gebracht: „Rechtschreibung - leicht erklärt“. Ehefrau Manuela gründete eigens für die Herausgabe des ersten Sachbuches den Verlag, übernahm Vermarktung und Gestaltung des Werks und steuerte aus eigener Feder Übungstexte bei, die sie „Lernwolf-Geschichten“ nennt.
Nicht akzeptabel
Es habe zwar Verlage gegeben, die an der Herausgabe des Buches interessiert gewesen seien - aber zu inakzeptablen Konditionen. Also schritten die beiden in Eigenregie zur Tat. Und das mit Erfolg: Die erste Auflage des Erklärbuches über Grammatik und Zeichensetzung, für die 1000 Exemplare gedruckt worden waren, ist mittlerweile vergriffen. Jetzt erschien nicht nur die zweite Auflage, sondern auch gleich noch das vollkommen neue Werk des Gymnasiallehrers, mit dem er sich der Rechtschreibung angenommen hat.
Freunde, Kollegen und Jugendliche hatten Franz-Josef Regh dazu animiert, zur Feder zu greifen. Auch für Kinder aus befreundeten Familien waren deutsche Grammatik- und Zeichensetzungsregeln ein nicht zu durchdringender Vorschriftendschungel gewesen. Regh hatte seinen Nachhilfeschülern auf die Sprünge geholfen, und das in kürzester Zeit. „Bring das doch mal zu Papier“, lautete die Aufforderung, die Regh schließlich in die Tat umsetzte. Dabei flossen natürlich auch seine Erfahrungen als Lehrer in Zülpich mit ein. Mit den beiden Bänden ist der 57-Jährige anscheinend in eine Bedarfslücke gestoßen.
Die Nachfrage ist offenkundig groß. Manuela Regh: „In Buchhandlungen in Zülpich und Euskirchen ging der erste Band weg wie geschnitten Brot.“ Die beiden Sachbücher sind jeweils für unter 15 Euro im Buchhandel aber auch beim „Lern-WOLF-Verlag“ unter [...] erhältlich. Auch via Internet kann bestellt werden. Die Bände richten sich nicht nur an Schüler, sondern auch an Erwachsene, die ihre Bildungslücken auf leicht verdauliche Weise stopfen möchten. Die Veranstalter der Frankfurter Buchmesse haben die Regh-Bücher bereits schätzen gelernt. Im vergangenen Jahr musste sich das Ehepaar aus Obergartzem noch um einen der raren Plätze für Werke von Klein- und Selbstverlagen bewerben. „Für die nächste Messe sind wir schriftlich eingeladen worden“, so Manuela Regh nicht ohne Stolz.
(Kölner Stadt-Anzeiger, 9. Juni 2010)
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Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 um 17.49 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=75#4366
Kommentar von Robert Roth, verfaßt am 21.12.2008 um 14.20 Uhr
Zu den deutschen Schulbüchern: "Die Hälfte ist fehlerhaft". Kopie meiner E-mail an den Cornelsen-Verlag:
Betreff: Die Hälfte der Schulbücher ist fehlerhaft (Michael Klett in der FAZ)
Zu Cornelsen Deutschbuch 6a
SgDuH, nicht gerade fehlerhaft, aber unpräzise: Seite 239, Aus Umwelt und Technik: "Die Müllschüttung eines Tages wird mit schweren Raupen ständig befahren..." In der Sicht eines Kindes ist eine Raupe ein Insekt. Deswegen ist meine Enkelin über Ihren Text auch zunächst gestolpert. In der Fachsprache der Straßenbauer pp. gibt es Planierraupen, Raupen mit Stachelwalzen (Verdichtungsraupen) u.a. Kurz: es handelt sich um Raupenfahrzeuge, nicht um Insekten. Im übrigen stammt der Text offensichtlich aus der Feder eines Technikers oder einer Technikerin bzw. Menschen oder `Menschin` mit fachlicher Ausdrucksweise und ist in diesem hölzernen Schreibstil einem Kind aus der 6a nicht ohne weiteres verständlich. Die Worte "eines Tages" müssen Sie weglassen, da das Raupenfahrzeug doch ständig arbeitet und nicht erst die Müllschüttung des gesamten Tages bearbeitet. Dann wäre der Einsatz nämlich zu spät.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 09.03.2007 um 08.27 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=75#1608
Erfreulich: „Der Hauptmann von Köpenick“ von Carl Zuckmayer (Fischer Taschenbuch 74. Aufl. 2006) wird am Gymnasium unserer Tochter in richtiger Rechtschreibung gelesen. Außer dem Hinweis auf den häufigen Berliner Dialekt gab es keinerlei Warnungen vor traditionellen Schreibungweisen wie „bißchen“, „Paß“, „Nobleß“, „das letztemal“, „wieviel“, „zuviel“, „heute abend“ u.ä.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 23.07.2006 um 12.35 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=75#805
Nochmal:
Noack, Hans Georg „Rolltreppe abwärts“ 1974 „reformiert“ als „Ravensburg Taschenbuch“ letzte Auflage 2005, 224 Seiten – und schon unbrauchbar:
„heute/morgen Früh“ (7mal; Duden, ohne Grundlage in den Regelwerken seit 1996 – aber gilt das jetzt in den Schulen als „richtig“, wenn nur der Verlag die korrekte Regelumsetzung zugesichert hat?)
Im Vergleich zur Auflage von 1982 wurden noch folgende Abweichungen festgestellt:
ca. 630 neue „ss“, davon 48 Prozent „dass“,
80 sonstige Änderungen, darunter:
„ … tut … Leid“(3mal); „Es tut mir sehr Leid“; „ …Leid tun“ (seit 2006 zu schreiben „ … leidtun“)
„Recht haben“ 9mal, darunter „Da haben Sie ganz Recht“ S. 52
Einige möglicherweise wieder falsche Getrenntschreibungen:
… dich wohl warm halten 64 … die Ohren steif halten 200 die Taschen voll haben 76 wäre … noch gut gegangen 77 wenn man die Fingernägel sauber hält 96 keine frei wachsenden Wesen 133 … und die Kämpfenden auseinander rissen 139 Es ist alles so durcheinander geraten, dass … 199 …wenn es schief geht 161 Es war Jochen nicht schwer gefallen … 213 grün gestrichene Lauben 178
… wirkten Mitleid erregend unschuldig 14 … sahen Jochen Rat suchend an 121
du, dir (im Brief) 89, 90, 139 (3x)
Auf Seite 23 meinten die Bearbeiter anmerken zu müssen: Hier und an einigen anderen Stellen kann man merken, dass die Erzählung nicht heute spielt, sondern im Jahre 1971. Inzwischen haben sich die Brötchenpreise und manches andere geändert. Für Jochens Geschichte ist dies jedoch ohne Bedeutung.
Als Zeitkolorit hat man es hingenommen – außer beim großen „Du“ in den Briefen. Über diese höfliche Sitte durften die Schüler nichts erfahren.
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Wolfgang Wrase
Unterhaching
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Dieser Beitrag wurde am 14.07.2006 um 04.25 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=75#785
Duden wird sicherlich das kleine du empfehlen. Eben weil die Wiedereinführung des großen Du für Schulbücher ein Ärgernis ist, indem die Belehrungen der letzten 10 Jahre außer Kraft gesetzt werden, hätte ich erwartet und erwarte auch weiterhin, daß sie beim kleinen du bleiben und nur am Rande anmerken, daß auch das große Du in Briefen und ähnlichen Mitteilungen möglich ist. Außerdem sind Schulbücher selber keine briefähnlichen Texte, so daß sie sogar vor der Reform bei der Schüleranrede das kleine du hätten verwenden können.
Die Darstellung des Lehrers ist aber insofern sicherlich realistisch, als der Fall du/Du zu den wenigen Details der Reform bzw. der Revision gehört, die alle Lehrer bemerken und begreifen können. Die Sinnlosigkeit der Reform wird ihnen deshalb an diesem winzigen Ausschnitt der Reform deutlich, jedoch nicht der Umfang der ganzen Hin-und-her-Reformiererei. Deshalb wird es vermutlich nach wie vor jede Menge treudoofe Lehrer geben, die für die Reform sind, "weil wir doch den Kindern nicht immer etwas Neues beibrigen können". Auf diesem lächerlichen Stand der Erkenntnis befinden sich ja sogar sehr viele Zeitungsredakteure. Daß es sich genau umgekehrt verhält – die Beibehaltung der Reform bedeutet immer neue Änderungen und immer mehr Verwirrung –, das weiß nicht einmal mehr die FAZ. Zumindest will sie es jetzt nicht mehr sagen, sondern sie will das Loblied der endlich erreichten Einheitlichkeit singen. Halleluja!
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Walter Lachenmann
Waakirchen
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Dieser Beitrag wurde am 13.07.2006 um 18.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=75#783
Ein Lehrer hat mich neulich darauf aufmerksam gemacht, daß für die Schulbuchverlage die Wiedereinführung des großgeschriebenen Du ein besonderes Ärgernis ist: Schließlich werden die Schüler von der ABC-Schützenklasse an in den Schulbüchern permanent mit Du (oder eben du) angeredet, auch in sprachfremden Fächern wie Rechnen usw. Da haben die armen Kinderlein jetzt seit Jahren Schulbücher, in denen das Du kleingeschrieben ist, und nur ihrer Oma durften sie selbst mit einem großen Du schreiben, und auf einmal werden sie mit großem Du angesprochen und belehrt, daß das jetzt so richtig ist. Meinem Einwand, nach meiner Vermutung würden das wohl die wenigsten merken, widersprach er energisch, dafür käme das einfach zu oft vor, das würde sie schon stutzig machen. Da würde ich gerne einmal hören, wie man in den Klassen das den Kleinen erklärt. Oder unterschlägt der neue Duden auch dies, damit die Schulbücher nicht korrigiert werden müssen?
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 07.03.2006 um 08.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=75#552
Neueste Auflage und schon veraltet
(Aus der neuen Schullektüre unserer Tochter)
Noack, Hans Georg „Rolltreppe abwärts“ 1974 „reformiert“ als „Ravensburg Taschenbuch“ letzte Auflage 2005 Neben dem üblichen Unfug fiel bei einer groben Durchsicht auf:
heute Früh 126 Morgen Früh melde ich den Fund 181
Das tut mir Leid, Jochen 148 Es tut mir Leid, dass so etwas geschehen konnte 186
manche von diesen Neuen wirkten Mitleid erregend unschuldig 14 Die Jungen sahen Jochen Rat suchend an. 121
Damit hatte die Mutter doch eigentlich Recht. 58 hatte … Recht 171
„Mensch, Jochen, du bist ein Ass“. 37 Birgit nahm gerne einen Drink an 164
er war schwer krank geboren worden 157
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