Der "Drohnenmord" ist ohnehin mißverständlich: Wen hat denn wer oder womit ermordet? Eher sollte dann schon ein anderer, seit langem etablierter Begriff verzeichnet sein: die "Drohnenschlacht" (das 'Abdrängen der männlichen Bienen durch die Arbeiterinnen aus dem Honigbienenstock').
Dieser Beitrag wurde am 02.07.2013 um 12.58 Uhr eingetragen. Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=291#10311
Kommentar von Karsten Bolz, verfaßt am 01.07.2013 um 20.21 Uhr
Lieber Germanist,
so einfach ist die Sache nicht. Um die Fernsteuerung stören zu können, müssen Sie die entsprechende(n) Frequenz(en) (Mehrzahl wegen möglicher Implentierung zur Redundanz) ziemlich genau kennen. Selbst wenn Sie das Frequenzspektrum begründet vermuten können, brauchen Sie ein kleines Kraftwerk, um wirklich breitbandig und effektiv zu stören (abgesehen von anderen Nebeneffekten). Das paßt dann allerdings nicht mehr in eine Aktentasche. Das wird so schnell nichts.
Kommentar von Germanist, verfaßt am 30.06.2013 um 19.33 Uhr
Nachtrag: Die modernere Form als der Abschuß der Morddrohnen ist die Verwirrung ihrer Fernsteuerung durch Störsender. Die gibt es sicher bald in handlicher Form für jedermann.
Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.06.2013 um 16.37 Uhr
Die männlichen Bienen sind feminin (Drohnen), die einzige weibliche Biene ist maskulin (Weisel), und die sexuell abgerüsteten Arbeiterinnen sind keineswegs neutrum. Sehr unordentliche Verhältnisse!
Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 30.06.2013 um 16.24 Uhr[/i]
Den Drohnenmord kennt man ja schon seit längerem von den Bienen her. Allerdings töten die Tierchen ihre überzähligen männlichen Artgenossen nicht durch Abschuß.
Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.06.2013 um 12.15 Uhr
Aber wo ist der Genitiv?
Kommentar von Germanist, verfaßt am 30.06.2013 um 10.20 Uhr
Die neue Wortschöpfung "Drohnenmord" ist wieder ein prächtiges Beispiel für die Mehrdeutigkeit zusammengesetzter Substantive: Mord an den Drohnen (durch Abschießen derselben) oder Mord durch Drohnen? So erhaltenswert ist der mehrdeutige Genitiv wohl doch nicht.
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