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»Darf man so sagen – oder schreiben?«


Beiträge zum Thema

»Bis nächstes Jahr«

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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 11.11.2008 um 15.24 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=159#4179


Ich wiederhole mich auch (siehe hier).
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Christoph Schatte
Poznan

Dieser Beitrag wurde am 03.06.2008 um 21.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=159#3441


Ich wiederhole mich:
Dieses bis, also nicht der Subjunktor bis, "regiert" nichts, er ist eine die (zeitliche oder räumliche) Erstreckung signalisierende Partikel, die zu einer Präposition tritt und diese – nach gewissen Regeln – evtl. verdrängt. Das wird daran deutlich, daß die verdrängte Präposition ("Verhältniswort" etc.) in jedem Falle wieder eingefügt werden kann. In manchen anderen Sprachen als das Deutsche hat sie deshalb keine Entsprechung, weil in diesen spezifische Präpositionen zur Verfügung stehen.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 13.05.2008 um 05.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=159#3291


Hier liegt ein ast- und lupenreiner Akkusativ vor; denn wir verabschieden uns bedenkenlos in allen deutschen Dialekten mit "Na, dann bis nächsten Dienstag." Wir haben hier einen adverbialen Akkusativ (der präzisen Zeit und des genauen Maßes); das Zeitadverbial "nächsten Dienstag" kann durch die Zeitadverbien "morgen", "dann", "heute abend" und Herrn Wagners "nächstesmal" ersetzt werden.

*"bis die Tage" ist m. E. einmal nicht möglich (auch wenn "die Tage" ein temporales Adverbial der [hinreichend] präzisen Zeit sein kann: er bleibt die[se] Tage in Berlin), weil wir a. hier keinen klaren Endpunkt haben, den "bis X" irgendwie ja mitteilt. Der Hauptgrund, b., ist aber, daß dieser Ausdruck nicht gebräuchlich ist und wir ihn in unserer Sprache von Muttern nicht mitbekommen haben. (Man muß sich hier von der Idee lösen, daß "'bis' den Akkusativ regiert". Es regiert ein temporales oder lokales Adverbial, das zusammen mit "bis" einen Endpunkt bezeichnen kann.)

Ob ich "bis zum nächsten Jahr" oder "bis nächstes Jahr" (stets) sage, ist also lediglich eine Stilfrage, keine Frage zur Struktur dieses Adverbials.
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Philip Köster
Hamburg

Dieser Beitrag wurde am 11.12.2007 um 10.42 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=159#2660


Es gibt kein Problem, Herr Wagner. Nur scheint mir hier weder ein lupenreiner Nominativ noch ein astreiner Akkusativ vorzuliegen. Manchmal frage ich mich, ob wir nicht vielleicht doch mehr als die vier Fälle haben, die in den Schulbüchern stehen. Das Rheinische hat manchmal eine ebenso praktische wie charmante Art, zu deklinieren.

Zum Kern der Sache: ich würde stets "bis zum nächsten Jahr" sprechen und schreiben.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 11.12.2007 um 10.29 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=159#2659


Wo ist das Problem? Man sagt doch auch "bis morgen", "bis Montag", "bis nächste Woche", "bis nächstesmal". Man könnte natürlich noch eine Präposition einbauen und dann den zugehörigen Kasus verwenden: "bis zum morgigen Tag", "bis zur nächsten Woche", "bis zum nächsten Mal". Beides geht.
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Philip Köster
Hamburg

Dieser Beitrag wurde am 11.12.2007 um 03.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=159#2658


Stilblüten aufspießen macht eine Zeitlang Spaß, bevor es langweilig wird. Die Wendung "bis die Tage" ist für mich inzwischen ein geflügeltes Wort, das keiner genaueren Betrachtung bedarf, aber bei "bis nächstes Jahr", wie zuletzt im Fernsehen gehört, im Öffentlich-Rechtlichen übrigens, werde ich doch stutzig: ist das eigentlich richtiges Deutsch?: bis nächstes Jahr?! Es scheint zu funktionieren und muß wohl irgendwas Kölsches sein, doch selbst für Kölsche Verhältnisse scheint mir das etwas gewagt, und überhaupt, was wird aus uns Deichkinners? Wenn die Kasus verschieden dekliniert werden, tun sich schon kulturelle Unterschiede auf. Kann ja im Zweifelsfall Deutschland nur bereichern, sowas. Mir stellen sich bei "bis nächstes Jahr" die Haarwurzeln hoch. Wat dem ein'n sin Ul . . .
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